Identification (classification)
Title
Kultus
Life span
1181-1972
Contents
Umfang: 11665 Nrn.
Inhalt: u.a. kulturelle Institutionen; Kulturvereine; Stiftungen; Museums- u. Bibliothekswesen; Landeshauptarchiv; Theater; Musik; Film; Rundfunk; Fernsehen; Denkmäler; Heimatschutz; Sport; Hochschulen; Schulwesen; Lehrerausbildung; Kirchen
S t a a t s m i n i s t e r i u m, K u l t u s u n d W i s s e n s c h a ft
1. Wissenschaft, Kunst, Kulturpflege, Denkmal- und Kulturgutschutz, Heimatschutz, Heimatschutz, Massenmedien, Sport
Die staatliche Kulturarbeit für den Sektor außerhalb des Schul- und Universitätswesens war im Lande Braunschweig grob zusammengefaßt folgendermaßen organisiert:
Bibliothek, Museum und Hoftheater waren bis 1918 zu einem guten Teil Sache des Fürstenhauses. Die Rechtsverhältnisse von hzgl. Bibliothek und hzgl. Museum waren bis 1918 nicht zweifellos klar hinsichtlich der Frage, ob deren Kunstschätze staatlich oder privatherzoglich seien. (A. hampe, Das particulare braunschweigische Privatrecht, 2. Aufl., 1901, S. 25f.); Totalansprüche des Herzogshauses darauf seit 1918 wurden durch den Auseinandersetzungsvertrag mit dem Staat 1925 geregelt. Von 1925 bis 1970 waren Herzog-August-Bibliothek in Wolfenbüttel und das Anton Ulrich-Museum in Braunschweig in der Museums- und Bibliotheksstiftung vereinigt, aus der das Gesamthaus Braunschweig-Lüneburg i. J. 1942 ausgeschieden ist (G. Ruppelt: Von der herzoglichen Bibliothek zur Herzog August Bibliothek, 1980, S. 24 ff., 30 ff.).
Landschafts- und Naturgesetze ergingen im Lande Braunschweig 1911, und 1922; i.J. 1934 dann auch ein Heimatschutzgesetz. Ein Bodendenkmalschutzgesetz erging nach 1925 trotz Landtagsbeschluß nicht. Staatlicherseits gibt es seit 1932 folgende Dienststellen: einen Braunschweigischen Landesarchäologen, ab 1943 etwa einen Landeskonservator (K. Seeleke) und von 1942 bis 1945 einen Landesheimatpfleger (W. Flechsig, vgl. 310 N). Im Jahre 1934 bestellte Klagges einen "Landesausschuß für Kulturpflege" (12 Neu 13 Nr. 18802). In der 1938 begründeten Braunschweigischen Landesstelle für Heimatforschung und Heimatpflege erscheinen ferner noch: Landesvolkstumspfleger, Landesbeauftragter für Naturschutz, einenLandesbaupfleger und ein Museumspfleger (vgl. Braunschweigische Heimat, 1938, S. 3ff.). In dem 1942 begründeten Braunschweigischen Landeskulturverband (vgl. 142 N; 4 Nds Zg. 1/81 Nr. 179; Braunschweigische Heimat 1942, S. 27; 310 N) tauchen neben diesen vorgenannten Kulturfunktionären noch ein Landestheater- und ein Landesmusikpfleger auf. Dieser Braunschweigische Landeskulturverband wurde als Bestandteil des Staatsministeriums angesehen (4 Nds Zg. 1/81 Nr. 179 (vom 11.11.1942)). Im Januar 1945 wird Dr. Seeleke auch noch Kunstschutzbeauftragter. Der Braunschweigische Landeskulturverband wurde 1950 aufgelöst (vgl. Vorwort zu 142 N).
Erwähnenswert ist unter den staatlichen Kulturinstituten u. a. die erst 1939 gegründete "Braunschweigische Staatsmusikschule".
In 142 N lagern Akten der braunschweigischen Denkmalpflege seit Ende des 19. Jahrhunderts (P. J. Meier usw). Akten des Staatsministeriums, des Braunschweigischen Landeskonservators sowie des Braunschweigischen Landeskulturverbandes sind als Vorkten in das Institut für Denkmalpflege beim Landesverwaltungsamt in Hannover gelangt (s. Vermerk vom Juni 1994 in SR 142 N).
Behörde des sogen. Intelligenzwesens war der Intelligenzkontor, der von 1745 bis 1890 die "Braunschweigischen Anzeigen" heruasgab. Der Intelligenzkontor wurde 1890 in den bis 1934 bestehenden Vorstand der "Braunschweigischen Anzeigen" umgewandelt. Die "Braunschweigischen Anzeigen" hießen seit 1923 "Braunschweigische Staatszeitung" und ressortierten seit diesem Jahr bei der Präsidialabteilung. Das Landeshauptarchiv ressortierte seit 1923 ebenfalls bei der Präsidialabteilung. Es ist nur aus praktischen Gründen hier bei "Kultur" untergebracht. Vor 1923 unterstand es zeitweise auch der Abteilung II bzw. B (bei Kultus, Justiz usw.). Schon 1830 taucht die Kompetenzsparte "Archivalia" im Ministerium auf.
Der Sportsektor ressortierte 1923 beimArbeitsminister und von ca. 1927 bis 1946 beim Innenminister. Seit ca. 1936 gab es beim Volksbildungsminister auch einen Referatsbereich Leibesübungen (in- bzw. außerhalb der Schulen).
Der Bestand wurde vom Archivangestellten Dr. Boestfleisch verzeichnet und vom Unterzeichneten geordnet. Die Eingaben der Titelaufnahmen in die EDV (AIDA) erfolgte durch die Archivangestellten Herrn Herbst und Herrn Kustak.
Die Akten, die sich in 12 Neu Kultus nicht nachweisen lassen, können sich wegen ihrerüber das Jahr 1946 hinausgehenden Laufzeit im Nachfolgebestand 4 Nds Kultus (Nieders. Verwaltungs-/bzw. Regierungsbezirk Braunschweig) befinden.
L i t e r a t u r:
- Beiträge zur Braunschweigischen Heimatforschung und
Heimatpflege. hrsg. vom Braunschweigischen Landesverein
für Heimatschutz (1958) (behandelt Geschichte der braunschweigischen Heimatbewegung, Heimatforschung usw.)
- Braunschweigische Heimat 1942, S. 27, 51 ff., 39; ebd. 1938, S. 3ff., 6ff. (betr. Heimat und Heimatpflege)
- R. Moderhack (Hrsg.): Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick, 3. Aufl. 1979 (behandelt alle Kulturgebiete mit reichhaltigen Literaturangaben).
- K. Hoffmeister: 150 Jahre Sport in Braunschweig (1982) (betr. Stadt und Land Braunschweig).
P a r a l l e l a k t e n:
- 310 N betr. die Jahre 1938-1945
- 250 N 296 betr. die Jahre 1938-1945
- 319 N
Information / Notes
Additional information
2. Hochschulen
Das Archiv des Collegium Carolinum bzw. der Technischen Hochschule in Braunschweig ist im Zweiten Weltkrieg zum Teil vernichtet worden. Reste befinden sich in dem seit etwa 1978 neu aufgebauten Hochschularchiv (vgl. H. Albrecht: Technische Bildung zwischen Wissenschaft und Praxis. Die Technische Hochschule Braunschweig 1862 bis 1914, 1987, S. 6 ff., 621 (= Beschreibung dieses Archivs und gute Übersicht über die sonstige Quellenlage); Ders. in: Archive in Niedersachsen, 3, 1980, S. 11 f.). Das im Jahre 1745 gegründete Collegium Carolinum entwickelte sich 1862 zu einer Polytechnischen Schule, die 1878 umbenannt wurde in "Technische Hochschule Carolo-Wilhelmina". Zum 1.4.1968 wurde Sie erweitert und umbenannt in "Technische Universität". Von 1927 bis 1937 oblag die Volksschullehrerausbildung der Techn. Hochschule und seit 1978 werden die Lehrer für Grund-, Haupt- und Realschulen dort ausgebildet.
Die 1937 begründete "Bernhard-Rust-Hochschule für Lehrerbildung" wurde ab 1.4.1942 in eine Lehrerbildungsanstalt umgewandelt, d. h. entakademisiert. Im Jahre 1945 wurde die "Kant-Hochschule" (für Lehrerbildung) gegründet (ab November 1946: "Pädagogische Hochschule Braunschweig").
Der vorliegende Teilbestand wurde vom Angestellten Dr. Boestfleisch verzeichnet und vom Unterzeichneten geordnet. Die Eingabe in die EDV (AIDA) erfolgte durch die Archivangestellten Herrn Kustak und Herrn Herbst.
Wolfenbüttel, im September 1994
Dr. D. Lent
L i t e r a t u r:
- W. Kertz (Hrsg): Universitäre Lehrerausbildung ... am Beispiel der Technischen Hochschule Braunschweig 1918-1940 (1978)
- C. Bei der Wieden: Vom Seminar zur NS-Lehrerbildungsanstalt. Die Braunschweiger Lehrerausbildung 1918 bis 1945 (1996)
P a r a l l e l a k t e n:
- 12 Neu 12 (Lehrerprüfungsakten)
3. Schulwesen: Allgemeines (1827-1951)
Im Referat V II des Staatsministeriums wurden von 1923 bis 1945 "Allgemeine Schulangelegenheiten" bearbeitet. Für die "Leibesübungen in den Schulen" bestand seit spätestens 1944 das Spezialreferat V V im Volksbildungsministerium.
Die Verzeichnung des vom Unterzeichneten geordneten Teilbestandes erfolgte durch die Angestellten
Dr. Boestfleisch, Frau Sarna, Frau Caplan und Frau Harenberg. Die Eingabe in die EDV (AIDA) nahmen die Angestellten Frau Kosch, Herr Herbst und Herr Kustakvor.
Die Erstellung dieses Findbuches wurde durch die Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.
Wolfenbüttel, 11.06.1998
Dr. D. Lent
4.Lehramts- (bzw. Schulamts-)Prüfungsakten [specialia]
Dieser Teilbestand ist als Zg. 48/1983 mitsamt einem Ablieferungsverzeichnis an das Staatsarchiv abgegeben und zum Archivbestand 12 Neu (Findbuch) 12 formiert worden.
In diesem Bestand sind Lehramts- (bzw. Schulamts-)Prüfungsakten für Hilfs-, Volks-, Mittel- und Fachschullehrer alphabetisch konzentriert. Der Buchstabe Z (mit den entsprechenden Akten) fehlte bei der Abgabe. Im Bestand sind teilweise als Vorprovenienz Akten des Landesschulamts für das Volksschulwesen (bis etwa 1928) enthalten. Weitere Vorprovenienz: Prüfungsausschüsse. Die Laufzeit des Bestandes ist 1919 bis 1964 (Geburtsjahre der Prüflinge: 1884 - ca. 1935).
Im Jahre 1997 wurde ein Großteil dieser Akten vom Unterzeichneten nachkassiert. Aufbewahrt wurden folgende Akten:
a) die Akten mit den Namensanfangsbuchstaben B, H, L und R komplett! -
b) ausgewählte Akten von bekannteren Lehrpersonen sowie Akten, in denen orts- bzw. landesgeschichtliche sowie besonders zeittypische Prüfungsarbeiten außerhalb der Buchstabengruppen B, H, L, R enthalten sind. -
Der verbliebene Restbestand wurde von Frau Gleißberg und Frau Weyershausen verzeichnet und in die EDV eingegeben. Die Titel der Prüfungsarbeiten wurden nur bei den unter Position b) speziell ausgewählten Akten eigens aufgeführt. In den Indizes (Sach-, Personen- und geographischer Index) sind nur die in den Titeln der Prüfungsarbeiten auftauchenden Begriffe enthalten (nicht aber die Namen der Prüfungskandidaten usw.).
Die Erstellung dieses Findbuchs wurde durch die Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.
Wolfenbüttel, September 1999
Dr. Lent
L i t e r a t u r:
- C. bei der Wieden: Vom Seminar zur
NS-Lehrerbildungsanstalt:
die Braunschweiger Lehrerausbildung 1918 - 1945 (1996):
passim zum Prüfungswesen
P a r a l l e l b e s t ä n d e:
- 12 Neu Personalia [im Vorwort ausführlich Darlegungen
über Lehrerpersonalien]
5.Berufs- und Fachschulen
Im Jahre 1937 wurde die Benennung der Berufs- und Fachschulen im Deutschen Reich vereinheitlicht (vgl. 12 Neu 13 p Nr. 51056). Man unterschied damals pflichtmäßige Berufsschulen von freiwilligen Berufsfachschulen. Aufstellungen aller berufsbildenden Schulen im Freistaat Braunschweig finden sich in 12 Neu 13 p Nr. 51056 a. d. J. 1937/38 sowie für den Verwaltungsbezirk Braunschweig für die Zeit 1966 (vgl. W. Thiele: Der Niedersächsische Verwaltungsbezirk Braunschweig, 1966, S. 133 ff.). Über die Geschichte der Berufsschulen im Lande Braunschweig unterrichtet: Wilhelm Müller (Hrg.): Denkschrift über das Staats- (usw.) Leben ... des Landes Braunschweig (Ms. 1935, S. 238 ff. (Dienstbücherei: Zg. 253/82)).
Der vorliegende Bestand wurde von Frau A. Sarna verzeichnet und vom Unterzeichneten geordnet. Die Eingabe in die EDV (AIDA) besorgten die Angestellten Frau Christen (ABM) und Herr Kustak.
Die Fertigstellung des Findbuches wurde u. a. durch verschiedene, vom Arbeitsamt Braunschweig geförderte Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.
Bei der Verzeichnung im Jahre 1996 fehlten im Magazin die unter 12 Neu 13 L Nr. 22902 - 22912 aufgeführten Akten.
Wolfenbüttel, im Juni 1997
Dr. D. Lent
6. Volksschul-Lehrerausbildungsanstalten
Das Lehrerseminar inBraunschweig wurde 1751 und das in Wolfenbüttel 1753 eröffnet. Beide wurden seit 1923 stufenweise abgebaut und im März 1928 aufgehoben. Am 27.4.1920 wurden die beiden Lehrerseminare unter der Bezeichnung "Staatliche Lehrerbildungsanstalt" als Höhere Lehranstalten anerkannt. Im Jahre 1941 wurden die 1939 in Blankenburg und Helmstedt eingerichteten Aufbaulehrgänge für Lehrerstudenten in Lehrerausbildungsanstalten umgewandelt. Im Jahre 1923 wurden die Lehrerseminare in Braunschweig (ab 9129: Lessingschule) und wolfenbüttel in "Deutsche Oberschulen in Aufbauform" für Lehramtsanwärter umgewandelt. Das Forschungsinstitut für Erziehungswissenschaften (1930-1933) war nicht der Technischen Hochschule Braunschweig angeschlossen, sondern eine Stiftung. Am 1.4.1942 wurde die i. J. 1937 gegründete "Bernhard-Rust-Hochschule für Lehrerbildung" in Braunschweig in eine "Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt" umgewandelt. Im Jahre 1945 wurde die "Kant-Hochschule" (für Lehrerbildung) in Braunschweig gegründet. Ein kleines Lehrerseminar hat von 1843 bis 1887 in Blankenburg bestanden, ein anderes in Marienthal - Helmstedt wurde i. Jahre 1817 aufgehoben.
P a r a l l e l b e s t ä n d e:
- 12 Neu Kusltus 2. (= Bernhard-Rust-Hochschule)
- 12 Neu 12 (Prüfungsakten) (= Lehrerprüfungsakten)
- 12 Neu Personalia (= u. a. Personalakten von Volksschullehrern; vgl. insbesondere das
Vorwort diesem zu Findbuch)
- 222 N; 109 Neu; 299 N 543
- 12 Neu Kultus 8 (= Höhere Schulen)
L i t e r a t u r:
- Verzeichnis der Schulen und sonstigen Bildungsanstalten des Herzogtums Braunschweig (1906), S. 10 ff.
- U. Sandfuchs: Universitäre Lehrerausbildung ... am Beispiel ... der T. H. Braunschweig (1918-1940) (1978)
- F. Heege (u. a.): Der Braunschweigische Landeslehrerverein 1850-1930 (1931), insbes. S. 284 ff.
- D. Krause: Geschichte der Braunschweiger Lehrerbewegung (1986)Mitteilungen der "Fridericia" (1902-1943) (= Verband ehemaliger Absolventen des Seminars in Wolfenbüttel; mentalitätsgeschichtlich aufschlußreich)
- C. Bei der Wieden: Vom Seminar zur NS-Lehrerbildungsanstalt. Die Brfainschweiger Lehrerausbildung 1918-1945 (1996) (= Diss.)
- G. Himmelmann (Hrg.): Fümfzig Jahre wissenschaftliche Lehrerbildung in Braunschweig. Festschrift (1995)
- M. Mittmann: Nationalsozialistisches Bauen: Die "Bernhard-Rust-Hochschule" in Braunschweig (1993)
- R. Owczarski: Lehrerbildungsanstalt Helmstedt 1940-1945 (1998) (mit Abb.)
7. Ev. - Luth. Landeskirche sowie andere Kirchen und Religionsgemeinschaften
Diese Kompetenzsparte erscheint bis 1918 in den Organisationsplänen des Staatsministeriums unter folgenden Begriffen: Konsistorialsachen, Kirchen- und Schulsachen, geistliche und Schulangelegenheiten, Kultus, "Kultusabteilulng": Kirchen- und Schulsachen (1917). Von ca. 1919 bis 1932/32 war die Sparte "Religionsgesellschaften" beim Volksbildungsminister angesiedelt, ab 1933/34 ressortierte sie bis 1946 beim Ministerpräsidenten. Die Schulaufsicht für die Volksschulen und Lehrerseminare lag bis 1918, diejenige für die Höheren Schulen bis 1876 beim Konsistorium!
Dieser Teilbestand wurde vom Angestellten Dr. Boestfleisch verzeichnet und vom Unterzeichneten geordnet. Die Eingabe in die EDV (AIDA) erledigten die Archivangestellten Herr Herbst und Herr Kustak.
Die Fertigstellung des Findbuches wurde u. a. durch verschiedene, vom Arbeitsamt Braunschweig geförderte Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.
Wolfenbüttel, August 1995
Dr. D. Lent
P a r a l l e l a k t e n:
- 14 Alt (Konsistorium): Überlieferung reicht bis ca. 1920!!
- 3 Neu (Kirchensachen des Fürstenhauses und Hofes)
- vgl. Staatsarchiv Oranienbaum: Akten des ehem. Stiftsarchivs Steterburg (s. a. 37 Neg 159)
8. Höheres Schulwesen
Das Höhere Schulwesen ressortierte im Staatsministerium von 1923 bis 1946 im Referat V II beim Volksbildungsminister.
Bis 1877 übte das Konsistorium unter Oberaufsicht des Staatsministeriums als Mittelinstanz die Schulaufsicht über die Gymnasien des Landes aus, an dessen Stelle dann die neugegründete Oberschulkommission 1877 trat (Schönemann, [s. unten] S. 112 ff.). Deren Kompetenzen übernahm von 1920 bis 1928 das Landesschulamt für das Höhere Schulwesen, dessen Aufgaben i.J. 1928 an den Volksbildungsminister übergingen (vgl. Bestände 100 Neu, 101 Neu, 102 Neu). Die wenigen katholischen und jüdischen Schulen unterstanden unmittelbar
dem Ministerium.
"Realschulen" im Gegensatz zu den humanistisch orientierten "Verbalschulen" (Lateinschulen, Gymnasien) existierten als höhere Lehranstalten in Braunschweig ab 1750/51 bzw. ab 1825/1828 (Realgymnasium) (vgl. unten a.a.O.: Wernicke, Mügel, Schelm-Spangenberg). Obgleich Knaben und Mädchen in den Volksschulen im 19. Jahrhundert gemeinsam unterrichtet wurden, waren die Höheren Lehranstalten nach Geschlechtern getrennt. Höhere Lehranstalten für Mädchen gab es seit etwa 1814 in Braunschweig (vgl. unten Schönemann S. 199 ff., hier S. 210 ff.) Sie waren eng mit der Lehrerinnenausbildung bzw. Lehrerinnenseminaren verbunden (Schönemann S. 218, 230, 232). Die ersten Lehrerinnenseminare wurden i. J. 1868 in Braunschweig und Wolfenbüttel gegründet. Im Jahre 1912 wurden die Höheren Mädchenschulen in Lyzeen umbenannt, die Lehrerinnenseminare in Oberlyzeen. Die Absolvierung der Oberlyzeen berechtigte für die Lehramtsprüfung für Lyzeen und Mädchenmittelschulen. Erst in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts fand die innere Angleichung der Höheren Mädchenschulen an die Jungengymnasien statt (u.a. 1927 gemeinsame Reifeprüfungsordnung).
Im Jahre 1906 bestanden im Herzogtum Braunschweig: 18 Höhere Lehranstalten für Knaben (staatlich, privat) sowie 21 städtische und private Höhere Lehranstalten für Mädchen
(siehe unten: Verzeichnis der Schulen ....1906). Im Jahre 1934/35 bestanden im Freistaat Braunschweig 23 öffentliche und 9 private Höhere Unterrichtanstalten und zwar 18 für Knaben und 5 für Mädchen (vgl. Denkschrift ... 1935, Textseite 244 ff. und Tabelle 22 sowie Karte 77).
Eine moderne ausführlichere Gesamtdarstellung des braunschweigischen Schulwesens existiert bisher nicht (vgl. Mügel, S. 334).
Die Schulen sowie die dort tätigen Lehrer des Landes Braunschweig sind namentlich aufgeführt im Braunschweigischen Adreßbuch von 1844 bis 1896 sowie danach im Braunschweigischen Staatshandbuch bis 1916. Für die Überlieferungslage bei den Lehrerpersonalakten vgl. das Vorwort zum Hilfsfindbuch "Generalübersicht Bd. 3 = Personalakten". Geschichtliche Angaben zu den einzelnen Schulen siehe unten: Verzeichnis... (1906). Da die Terminologie bzw. die verschiedenen Typen der Höheren Lehranstalten von 1814 bis 1946 vielfach
wechselten und einzelne Schulen nacheinander verschiedenen Schultypen oder -kategorien zugehörten sind die Höheren Schulen in diesem Findbuch nach Städten geordnet. Den Stand von 1934/35 kann man aus der "Denkschrift ..." (siehe unten) von 1935 ersehen. Grob gesehen waren um 1934 die früher vorhanden gewesenen Gymnasien - mit Ausnahme des humanistischen Wilhelm-Gymnasiums in Braunschweig - in Reform-Realgymnasien umgewandelt.
Der vorliegende Teilbestand wurde von Frau Caplan und Frau Harenberg verzeichnet und vom Unterzeichnenden geordnet. Die Eingabe in die EDV (AIDA) (d.h. die Erstellung dieses Findbuchs) nahmen die Angestellten Frau Kosch und Herr Kustak vor.
Die Erstellung dieses Findbuches wurde durchdie Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.
Wolfenbüttel, im März 1998
Dr. D. Lent
(Archivoberrat)
L i t e r a t u r:
- Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick, hrsg. von R. Moderhack, 1976, S. 259-274) (geschichtliche Darstellung mit vielen Literaturangaben, u.a. betr. einzelne Höhere Schulen).
- Schönemann, B.: Das braunschweigische Gymnasium in Staat und Gesellschaft (1983) (behandelt die Epoche 1806 - 1914, dabei auch des Mädchenschulwesen).
- Glaubenslehre, Bildung, Qualifikation: 450 Jahre Große Schule in Wolfenbüttel (1993) (Geschichte dieses Gymnasiums).
- Verzeichnis der Schulen und sonstigen Bildungsanstalten des Herzogtums Braunschweig (1906) (erfaßt u.a.
Geschichte, Organisation, Angehörige des Lehrkörpers, Statistisches der Höheren Lehranstalten für Knaben und
Mädchen [mit Personen- und Ortsindex]).
- A. Wernicke: Zur Geschichte des Realschulwesens in der Stadt Braunschweig ... (in: Die neue Städtische Real=
schule ... zu Braunschweig, Beilage zum Jahresbericht der Städtischen Oberrealschule zu Ostern 1909, S. 3 - 45).
- K. W. Mügel: Hermann Günther. Ein Braunschweiger Schulmann, Bd. 1 - 2 (1995 masch.-schriftl.) (darin u.a.
S. 128 ff: Organisation usw. des Schulwesens im Land Braunschweig zwischen 1850 bis 1890 mit sehr reichhaltigen
Literaturangaben).
- H. Kaufmann: Hundert Jahre Staatliches Realgymnasium (in: Staatliches Reform-Realgymnasium Braunschweig, Festschrift des 100jährigen Bestehens, Braunschweig 1928).
- [Wilhelm Müller (Bearb.)]: Denkschrift über das Staats-, ... und Kulturleben ... des Landes Braunschweig, 1935
(masch.-schriftl.) (Dienstbücherei: 2 o Zg. 335/65) (darin: S. 244 ff.: Höheres Schulwesen, ebd. ferner Tabel le 26 und Karte 77).
- Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. 3 - 6
(1987 - 1989).
P a r a l l e l a r c h i v a l i e n:
- 14 Alt (zahlreiche Akten über Gymnasien)
- 100 Neu - 102 Neu
- 108 Neu
- 9 N
- 158 N
- 167 N
- 299 N, Nr. 33
9. Volks- und Mittelschulen
Bis 1919 galt im Lande Braunschweig die Trennung in städtische "Stadt"- und "Bürgerschulen" und Land(gemeinde)schulen. Erst danach gab es eine gemeinsame Volksschule, um soziale Unterschiede auszugleichen. Bis 1914/1918 existierte die geistliche Schulaufsicht (vgl. 8 Nds).
Das Mittelschulwesen war meist mit dem Volksschulwesen aufs engste verbunden. Die Lehrkräfte dieser Mittelschulen waren um 1935 Volksschullehrer. Um diese Zeit bestanden 15 Mittelschulen.
In den dreißiger Jahren des 19. Jahrhunderts faßten die Städte die Schulen außerhalb der Lateinschulen (Gymnasien) unter der Bezeichnung "Bürgerschulen" zusammen. Es gab untere und mittlere Bürgerschulen. Die mittleren Bürgerschulen sollten auf Kaufmanns- und Verwaltungsberufe vorbereiten und entsprachen den späteren Mittelschulen. Die Mittelschulen (ab 1965 Bezeichnung "Realschulen") sind entstanden aus den mittleren Bürgerschulen. In der Stadt Braunschweig entstand 1911/1914 die erste wirkliche nach preußischem Vorbild konzipierte Mittelschule.
Die Lehrer der Landschulen werden namentlich aufgeführt im Braunschweigischen Adreßbuch 1844-1907 sowie im Braunschweigischen Staatshandbuch 1896-1916.
Um 1934 gab es im Lande Braunschweig 389 Volksschulen ("Gemeindeschulen"), rd. 63.000 Volksschüler und rd. 1700 Volksschullehrer. Über die Lehrerpersonalakten vgl. das Findbuchvorwort 12 Neu Personalia.
Im Staatsministerium bestand von 1923 bis 1944 das Referat V III für Volks- und Mittelschulwesen sowie im Jahre 1944 das spezielle Referat V V für Leibesübungen in den Schulen.
Die Verzeichnung des vorliegenden Bestandes erfolgte durch die Angestellten Frau Caplan und Frau Harenberg, die Ordnung desselben führte der Unterzeichnete durch. Die Eingabe in die EDV (AIDA) besorgten die Angestellten Frau Kosch, Frau Christen, Herr Herbst und Herr Kustak.
Die Erstellung dieses Findbuchs wurde durch die Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle ausdrücklich gedankt sei.
Wolfenbüttel, im März 1998.
Dr. D. Lent
L i t e r a t u r:
- F. Heege u.a.: Der Braunschweigische Landeslehrerverein 1850-1930 (1931) [S. 315 ff.: Zeittafel zum
braunschweigischen Volksschulwesen 1900-1930; Biographien von Schulmännern usw.; 246 ff: Schulpolitik].
- B. Pollmann: Kirche und Schule im Herzogtum Braunschweig (in: D. Kuessner [Hrsg.]: Gib ewigliche Freiheit, 1987, S. 215 ff.).
- B. Pollmann: Lehrerinnen im Lande Braunschweig 1868-1933 (in: Braunschweigisches Jahrbuch Bd. 71, 1990, S. 101 ff.)
- Adreßbuch der Stadt Braunschweig (1844-1907) und Braunschweigisches Staatshandbuch (1896-1916): Schulen und Lehrer in allen Gemeinden des Landes Braunschweig aufgeführt.
- Verzeichnis der Schulen und sonstigen Bildungsanstalten des Herzogtums Braunschweig (1906): führt die Schulen und Lehrer auf mit schulgeschichtlichen Angaben.
- S. Göttsche: Die Schulpolitik im Freistaat Braunschweig von 1918 bis 1930 [Examensarbeit 1962, masch.-schr. in
Dienstbücherei)
- U. Schelm-Spangenberg: Schulen und Hochschulen (in: R. Moderhack [Hrsg.]: Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick 1976, S. 259 ff.)
H i n w e i s a u f v e r s t e c k t e P a r a l l e l a r c h i v a l i e n:
- 299 N 330, 547-567, 415-421 (= Schülerzeugnisse; Lehrerverein)
- Berufsschulen, Werk- und Gewerbeschulen: siehe 12 Neu Kultus 6.
- Fortbildungsschulen: siehe 12 Neu Kultus 11.
10. Sonstige Schulen (1818 - 1968) und Erwachsenenbildung
In diesem Teilbestand sind neben der Erwachsenenbildung verschiedene Schulen untergebracht, die den ansonsten im Gesamtbestand 12 Neu Kultus spezialisiert und getrennt konzentrierten Schultypen nicht eindeutig zugeordnet werden konnten.
Die Verzeichnung erfolgte durch die Angestellten Frau Caplan und Frau Harenberg. Die Eingabe in die EDV (AIDA) nahmen die Angestellten Frau Kosch und Herr Kustak vor.
Die Erstellung dieses Findbuches wurde durch die Förderung des Arbeitsamtes Braunschweig im Rahmen einer
Arbeitsbeschaffungsmaßnahme auf der Grundlage des Arbeitsförderungsgesetzes ermöglicht, wofür an dieser Stelle
ausdrücklich gedankt sei.
Wolfenbüttel, 11.06.1998
Dr. D. Lent
NACHTRÄGE:
Die Verzeichnung der Nachträge und die Eintragung der Sperrfristen erfolgte durch die Archivangestellte Frau Kurde, die redaktionelle Endbearbeitung durch Frau Dr. Fiedler.
Wolfenbüttel, Mai 2002
Dr. Gudrun Fiedler
Abgeschlossen: Nein
teilweise verzeichnet