StadtA H 1.NR.0.08

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Büro Expo 2000

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Herkunft:
Akz 2001_035

Bestandsgeschichte 

Ab 1988 entwickelten die niedersächsische Finanzministerin, der Vorstand der Deutschen
Messe AG und der Oberbürgermeister die Idee in Hannover die Weltausstellung 1998
(später 2000) in der Stadt unter dem Leitthma Mensch - Natur - Technik auszurichten.
Daraufhin gründeten dieselben Beteiligten eine Arbeitsgemeinschaft zur Bewerbung Hannovers als Expo-Stadt beim Bureau International des Expositions. Von städtischer Seite waren der Oberbürgermeister und der Leiter des Bauverwaltungsamtes mit dieser Aufgabe betraut.

Am 14. Juni 1990 fiel in Paris die Entscheidung, dass die Weltausstellung 2000 in Hannover stattfindet. Damit hatte sich Hannover weltweit gegen viele Mitbewerberstädte
durchgesetzt, zuletzt in einer knappen Abstimmung gegen Toronto.

1990 - Gründung Büro Expo 2000:
Mit der Pariser Entscheidung ergab sich die Notwendigkeit, innerhalb der Stadtverwaltung eine Abteilung zu schaffen, welche die Vorbereitung der Weltausstellung koordiniert. Die Landeshauptstadt richtete daraufhin das Büro Expo 2000 und mehrere den Dezernaten zugeordnete Planungsgruppen ein. Das Büro war im Dezernat des Oberstadtdirektors angesiedelt und vertrat die Stadt in Weltausstellungsangelegenheiten.

Einzelne Expo-Arbeitsgruppen der Stadt wiederum waren entsprechend ihrer verschiedenen Aufgabenstellung den jeweiligen Dezernaten zugeordnet:
- die Planungsgruppe Weltausstellung J/2000 dem Baudezernat
- die Arbeitsgruppe Weltausstellung K/2000 dem Umweltdezernat
- die Arbeitsgruppe Weltausstellung D/2000 dem Sozialdezernat

Die regelmäßig tagende Lenkungsgruppe Weltausstellung bestand aus dem Oberstadtdirektor, den jeweiligen Dezernenten, dem Leiter des Expo-Büros und den Leitern von J/2000 und K/2000. Hier wurden in den ersten Jahren Richtlinien festgelegt und notwendige Entscheidungen für die gesamte Arbeit der Stadtverwaltung im Zusammenhang mit der Weltausstellung getroffen.

Aufgaben Büro Expo 2000:
Dem Büro oblag die Federführung bei Kommunikation und Verhandlungen mit Land,
Bund und den im Bureau International des Expositions mit Sitz in Paris (B.I.E.) zusammengeschlossenen Staaten.

Innerhalb der Stadtverwaltung war das städtische Expo-Büro als eine Querschnittseinrichtung zuständig für das Projekt Weltausstellung, die Terminplanung sowie die Finanzplanung- und -steuerung. Das Büro übernahm die Gesamtsteuerung des Projektablaufs aus städtischer Sicht.
Zusammen mit der in der niedersächsischen Staatskanzlei entsprechend eingerichteten Planungsgruppe Weltausstellung erfolgte die Ideensammlung und Erarbeitung eines Gesamtkonzepts unter Berücksichtigung aller Auswirkungen auf die Stadt Hannover.

1992 legten die Stadt Hannover und die Niedersächsische Staatskanzlei das Weltausstellungskonzept vor, das zur Grundlage der weiteren Verhandlungen mit dem Bund wurde.

1994 - Gründung der Expo GmbH
In den ersten Jahren bestand die Herausforderung darin, ein Vertragswerk zur Gründung
der privatwirtschaftlich organisierten Expo-Gesellschaft zusammen mit den Bund und dem Land Niedersachsen im Rahmen eines Konsortialvertrages (später Generalvertrag) zu schaffen. Die dabei hauptsächlich beteiligten Gesellschafter waren das Land Niedersachsen, die Stadt und der Bund.
Mit der Gründung Mitte Mai 1994 übernahm die privatrechtlich organisierte Expo-GmbH formal das Tagesgeschäft bei der Vorbereitung und Durchführung der Weltausstellung. Somit lag ein Aufgabenschwerpunkt des städtischen Büros nunmehr in der Begleitung der Arbeit der Expo-GmbH und der Vertretung städtischer Interessen.
Ab 1996 stand die Durchführung der städtischen Weltausstellungs-Projekte „Stadt und Region als Exponat“ im Rahmen des aufgestellten Stadtentwicklungsprogramms 2001 (Hannoverprogramm 2001) im Vordergrund.

1996 - Gründung Expo-Grund GmbH:
Im Zusammenspiel mit den im einzelnen betrauten Arbeitgruppen der Stadt führte die ebenfalls von den beteiligten Institutionen gegründete Expo-Grund GmbH alle baurechtlichen und städtebaulichen Aufgaben durch, welche die Geländeerschließung des Weltausstellungsgeländes und der Expo-Siedlung betrafen.

Enthält 

Thematisch lässt sich der Bestand anhand der Aufgabenschwerpunkte des Büros in zwei
grobe Abschnitte einteilen.
1. Zwischen 1990 und 1996 befasste sich das Expo-Büro mit der Erstellung des Gesamtkonzeptes zur Weltausstellung. Bis 1994 war weiterhin die Registrierung beim B.I.E. zu absolvieren. Dem Büro oblag die städtische Federführung bei den zahlreichen Vertragsverhandlungen und zunächst auch die alleinige und eigenständige Leitung der Informationskampagnen und Öffentlichkeitsarbeit für die Expo.
Ab 1994 kam die Vertretung städtischer Interessen gegenüber den gegründeten
Expo-Gesellschaften hinzu.
2. Der zweite große Abschnitt markiert den Wechsel in der Leitung des Expo-Büros und die Orientierung auf das städtische Expo-Kerngeschäft nicht zuletzt vor dem Hintergrund der Auflösung des Amtes des Oberstadtdirektors und die Übernahme seiner Funktionen durch den Oberbürgermeister 1996.

Die Verzeichnung orientierte sich vorwiegend an der chronologischen Abfolge der durchzuführenden Aufgaben des Büro Expo 2000 zwischen 1990 und 2000. Die aufgestellte thematische Klassifikation folgt den wechselnden Aufgabenstellungen, die im Expo-Büro durchzuführen waren.
In einer vermutlich nachträglich zusammengestellten allgemeinen Dokumentensammlung (1900 bis 1994) wurden unterschiedlichste Unterlagen u.a. Konzeptionspapiere, Protokolle, Gutachten, Positionspapiere, Vertragsentwürfe, Mitteilungen und Vermerke aufgenommen. Viele dieser Schriftstücke befinden sich ebenfalls an anderen Stellen im Bestand und sind dort oft auch mehrfach mit handschriftlichen Notizen in den betreffenden Vorgängen vorhanden.

Merkmal des gesamten Bestandes sind zahlreiche Doppelungen insbesondere im Themenbereich Bewerbung, Gutachten, Grundsatzpapiere, Vertragsverhandlungen oder Expo-Siedlung.

Der Bestand wurde von Christoph von Hinüber 2006 im Rahmen eines 1Euro-Jobs erschlossen.
26.07.2006 / Rg

Findmittel 

Zur weiteren Vertiefung und Illustration des zeitgeschichtlichen Zusammenhangs dienen
die im Zuge der Vorbereitung und während der Expo 2000 herausgegebenen Werbe- und
Informationsschriften zahlreicher Herausgeber. Diese befinden sich in der im Stadtarchiv
vorhandenen Sammlung Expo-Dokumentation. Sie steht jedem Einwohner der Stadt und
allen Expo-Interessierten für die Recherche zur Verfügung.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet