StadtA H 2.SK.3.04

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stadt Linden

Laufzeit 

1639-1932

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand Stadt Linden enthält 1342 Verzeichnungseinheiten.

Die Stadt Linden wurde 1920 mit Hannover vereinigt. Mit ihr kamen zugleich die 1909 nach Linden eingemeindeten Dörfer Badenstedt, Bornum, Davenstedt, Limmer und im Jahr 1913 Ricklingen zur Stadt Hannover. Der Aktenbestand der Stadt Linden setzt sich zusammen aus der Altregistratur Lindens nach dem Stand von 1920 sowie denjenigen Teilen der 1920 laufenden Lindener Registratur, die bei der Eingemeindung Lindens in das Stadtgebiet Hannovers nicht in die laufende Registratur Hannovers übernommen wurden.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand ist bis auf geringfügige Verluste (Hochwasser 1946, dabei Vernichtung auch von Aktenverzeichnissen) vollständig überliefert. Durch die Auflösung der Lindener Stadtverwaltung 1920 soll der Aktenbestand verunordnet und mehrere tausend Stücke unkontrolliert vernichtet worden sein (vgl. Vorwort zum Aktenverzeichnis von Dr. Engel, Staatsarchivrat, Juli 1948). Der Bestand gliedert sich in Kommunalverwaltung (A = 11 m) und Polizeiverwaltung (B = 22 m). Anders als heute umfasste der Polizeibegriff im 19. und frühen 20. Jahrhundert weite Teile der Ordnungs- und Gefahrenabwehrverwaltung.

Zahlreiche Akten der 1920 laufenden Lindener Registratur wurden in die laufende Registratur Hannovers übernommen und weiter bearbeitet. Deshalb gelangten über spätere Aktenübernahmen aus der Hannoverschen Stadtverwaltung noch zahlreiche Akten der Lindener Stadtverwaltung in die Bestände des Archivs. Sie sind in erster Linie in den Beständen der Hauptregistratur zu finden; in wenigen Fällen wurden solche Akten eindeutig Lindener Provenienz auch dem Aktenbestand Stadt Linden zugewiesen.

Erhaltungszustand:
Der Aktenbestand wurde durch Hochwasser schwer beschädigt. 38 % der Akten konnte bisher (Stand Januar 2020) restauratorisch bearbeitet werden. Alle übrigen Akten sind durch die Bemerkung "Aus konservatorischen Gründen gesperrt" bzw. "Benutzung erst nach konservatorischer Prüfung möglich" gekennzeichnet. Bitte beachten Sie bei der Bestellung dieser Akten, dass diese Prüfung etwas Zeit erfordert und restauratorische Bearbeitungen oder Benutzungseinschränkungen bis hin zur vollständigen Sperrung der Akte zur Folge haben kann.


Parallel- und Ergänzungsbestände:
- Neue Abteilung Bücher (ca. Ab Nr. 7787)
- Hauptregistratur: Zahlreiche Akten stammen aus der Registratur der Stadt Linden; in der Verzeichnung dieser Akten ist die Lindener Vorprovenienz nur selten erfaßt worden; inhaltlich Interessantes findet sich in so unterschiedlichen Beständen wie „Vermögensverwaltung“ (HR 7), Wegeakten (HR 14.2), Spiel und Sport (HR 20) und Rechtspflege (HR 41)
- Friedhofsbücher (Lindener Berg, Stadtfriedhof Ricklingen, Fössefeld u. a.)
- Hautklinik Linden
- Zeitungen und Zeitschriften, z. B. Illustrierte Rundschau (HB 1265), Hanomag-Nachrichten (Zs 32)

Verfassung
Linden gehörte seit der Zeit, wo verläßliche Zahlenangaben (1689) vorliegen, zu den größeren Dörfern des Calenberger Landes. Die Industrialisierung hatte seine Einwohnerzahlen deutlich anschwellen lassen. 1875 wurde ein neues Orts-Statut für die Gemeinde Linden erlassen, das dem Wandel Rechnung tragen sollte. Nach wie vor gab es jedoch nur eine stark eingeschränkte und wenig professionelle Selbstverwaltung der Kommune. - Das Gemeindehaus in der Posthornstr. war viel zu eng geworden.
Linden war in den 1880er Jahren mit 25.000 Einwohnern "das größte Dorf Preußens" geworden. Nachdem die Eingemeindungswünsche der Lindener an den Hannoveranern gescheitert waren, wurde es zum 1. April 1885 im rechtlichen Sinne eine "Stadt".

Statuten
Verfassungsstatut für die Dorfgemeinde Linden vom 4. Mai 1852 mit handschriftlichen Nachträgen gemäß Gesetz vom 28. April 1859 (HB 641)
Allerhöchste Verordnung vom 1. Dezember 1884 betr. Übergang der Landgemeinde Linden zur städtischen Verfassung mit Wirkung vom 1. April 1885 (HB 552)

Gemeindevorsteher
Heinrich Niemeyer, seit 1872
Hermann Stephanus, seit 1883
Bürgermeister (seit 1911 OB) der Stadt Linden
Georg Lichtenberg (1852-1908) 1885 bis 1891 Bürgermeister
Carl Lichtenberg 1891 bis 1901 Bürgermeister; dann zweiter Bürgermeister in Dortmund (vgl. Stadt Linden, Nr. 73)
Hermann Lodemann, seit 1898 Syndikus, 1901 bis 1920 Bürgermeister

Bearbeitung
1992 mit der Numerierung der Akten begonnen
2001 Verzeichnis bis Nr. 836 in Dachs-Archivprogramm eingegeben
2010 Vorhandene Klassifikation auf VE Nr. 1-836 übertragen
2014 Übertragung des Findmittels in AIDA; Kürzung der Klassifikation
2020 Überarbeitung des Vorwortes

Ortschaften, die 1909 mit

der Stadt Linden vereinigt wurden:

Gemeinde Badenstedt (Neue Abteilung Bücher und Altregistratur des Stadtarchivs)
Gemeinde Bornum (Altregistratur des Stadtarchivs)
Gemeinde Davenstedt (Altregistratur des Stadtarchivs)
Gemeinde Limmer (Altregistratur des Stadtarchivs)

Literatur:
Buschmann, Walter: Linden - Geschichte einer Industriestadt im 19.Jahrhundert, Hildesheim 1981. (HB 2072)

Däbritz, Walter / Metzeltin, Erich: Hundert Jahre Hanomag, Düsseldorf 1935. (HB 1052)

Engelke, Bernd: Lindener Dorfchronik, in: Hannoversche Geschichtsblätter, Jg. 13, 1910, S. 81-162.

Engelke, Bernhard: Lindener Stadt-Buch, im Auftrag des Magistrats der Stadt Linden, Linden 1912. (HB 552)

Horstmann, Holger: Wilhelm Bluhm, geboren 1898 in Linden, ermordet 1942 im KZ Sachsenhausen, Hannover 1993. (kps 2950)

Horstmann, Holger u. a.: Werner & Ehlers. Fotogeschichte einer Fabrik, Hannover 1994. (HB 3443)

Lampe, Walter: Das Dorf Linden, in: Vaterländisches Archiv, Jg.1837, S.422-435.

Lodemann, Hermann: Im Dienste der Stadt Linden, Berlin 1939. (HB 450)

Mlynek, Klaus: "In Linden ist nichts zu finden" oder: Die fast unendliche Geschichte einer Eingemeindung, in: Brosius, Dieter u. a. (Hg.): Geschichte in der Region. Zum 65. Geburtstag von Heinrich Schmidt, Hannover 1993, S. 377-397. (kps 2965)

Mundhenke, Herbert: Linden und seine Wirtschaft im Zeitgeschehen, in: ders. /Jacobi, Heinrich: 75 Jahre Lindener Volksbank, Hannover 1965. (HB 1226)

O. N.: Vereinsbuch Linden / Limmer, Hannover 1992. (HB 3551)

Phillips, Otto: Johann und Georg Egestorff. Leben und Wirken zweier niedersächsischer Wirtschaftsführer, Hannover 1929. (HB 1088)

Rabe, Bernd: Der sozialdemokratische Charakter. Drei Generationen aktiver Parteimitglieder in einem Arbeiterviertel, Frankfurt a. M. 1978. (HB 1138)

Rabe, Bernd: Der Charakter eines Arbeiterviertels vor Hannover, Hannover 1984. (HB 2381)

Rabe, Bernd: Die "Sozialistische Front" - Sozialdemokraten gegen den Faschismus, Hannover 1984. (HB 2402)

Rosenbaum, Heidi: Proletarische Familien. Arbeiterfamilien und Arbeiterväter im frühen 20. Jahrhundert zwischen traditioneller, sozialdemokratischer und kleinbürgerlicher Orientierung, Frankfurt a. M. 1992. (HB 3268)

Schmiechen-Ackermann, Detlef: Ländliche Armut und die Anfänge der Lindener Fabrikarbeiterschaft, Hildesheim 1990. (HB 2972)

Siedentopf, Paul: Linden im Spiegel der letzten 100 Jahre 1820-1920, in: Hannoversche Grundbesitzerzeitung, 1937-1938.

Tamm, Ingo: Die Entwicklung des Öffentlichen Gesundheitswesens an Beispielen aus Hannover und Linden (1850-1914). Ein Beitrag zur Urbanisierungsforschung, Tecklenburg 1992. (HB 3273)

Voigt, Wolfgang: Der Eisenbahnkönig Strousberg oder Rumänien lag in Linden, Diplomarbeit am Institut für Bau und Kunstgeschichte, Universität Hannover, Hannover 1978. (HB 2069)

Voigt, Wolfgang / Winter, Ilse: Materialien zur Sozialgeschichte des Arbeiterwohnungsbaus mit Beispielen aus Hannovers Fabrikort Linden, München 1982.

Winkel, Wilhelm: Lesebuch zur Heimatkunde der Landeshauptstadt Hannover, III. Teil, Linden, Hannover 1954. (Kps 3310)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

verzeichnet