StadtA H 3.NL.017

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Eyl

Laufzeit 

(1785-1790) 1837-1944

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Nachlass der Familie Eyl besteht aus persönlichen Dokumenten und privater Korrespondenz. Er gelangte als Akzession 5/86 ins Stadtarchiv und stammt aus dem Nachlass Günther von Klödens. Die persönlichen Dokumente betreffen in der Hauptsache die Person des hannoverschen Stadtsyndikusses Hans Eyl (1854-1913) und die seines Vaters, des Medizinalrats und Leiters der hiesigen Entbindungs- und Hebammenlehranstalt Adolf Eyl (1818-1879), während die enthaltene Korrespondenz zum Großteil von Hans Eyls Töchern Meta (genannt Neni) und Else, später verheiratete von Klöden, stammt.

Geschichte des Bestandsbildners 

Adolf Eyl wurde am 31.05.1818 als Sohn des Kommissars Johann Georg Heinrich Eyl und dessen Frau Wilhelmina Luise (geb. Sauerwald) in Linden geboren. Er besuchte die Schule von 1826 bis 1837 und hat nach Erhalt des Maturitätszeugnisses zweiter Klasse an der chirurgischen Schule für das Königreich Hannover gelernt (10.04.1837 - 07.04.1838). Seine Noten waren sehr gut, als er 1838 das Studium der Medizin an der Universität Göttingen begann, das er 1841 mit der Promotion abschloss. Am 17. und 29.11.1841 wurde er von den Prüfungsbehörden für fähig befunden, den Arzt- bzw. Chirugenberuf auszuüben (siehe Nr. 3). Auf sein Gesuch wurde Adolf Eyl am 13.06.1843 als Arzt in Hannover zugelassen und hat ca. 1850 Sophie Friedericke Köster geheiratet. Am 22. November erwarb er das Bürgerrecht und erhielt am 25.05.1855 den Titel "Sanitätsrat" verliehen, den Titel "Medizinalrat" bekam er am 27.05.1862.
Am 20.09.1867 wurde der Medizinalrat zum Direktor und Lehrer der Entbindungs- und Hebammenlehranstalt Hannover berufen. Die in der Meterstraße 28 befindliche Anstalt diente gleichzeitig auch als Wohnort Dr. Eyls (siehe Nr. 4). Im Juni 1875 heiratete der offensichtlich verwitwete Adolf Eyl Agnes Wagemann (siehe Nr. 17 und Einwohnermeldekartei) Adolf Eyl starb am 19.04.1879 in Hannover und hinterließ die drei Kinder Hans, Sofie und Oskar.

Hans Eyl wurde am 28.10.1854 in Hannover geboren. Von Ostern 1864 bis zum 21.03.1873 besuchte Hans Eyl das Lyzeum zu Hannover, wo er mit dem Reifezeugnis abschloss. Am 25.04.1873 meldete er sich in an der Universität Göttingen zum Jurastudium an. Nach dem zweiten Semester ging Hans Eyl für drei Semester nach Leipzig. Von dort kehrte der Jurastudent nach Göttingen zurück und schloss das Studium nach dem siebten Semester ab. Nach der juristischen Prüfung beim Appellationsgericht Celle wurde Eyl zum Referendar ernannt. Nach einer Zeit in Alfeld ging der Referendar vom 1.10.1877 bis zum 30.09.1878 zum Militär. Sofort im Anschluss daran setzte Hans Eyl seine Ausbildung in Osnabrück und Hannover fort, wobei er zwischenzeitlich zum Second-Lieutenant der Reserve befördert wurde. Seine weitere Ausbildung führte den Juristen nach Hildesheim und Celle und nachdem er die Rechtsprüfung abgelegt hatte, wurde er am 07.07.1882 zum Gerichtsassessor ernannt (siehe Nr. 9 und 10). Die Zeit bis zum 30.05.1883 verbrachte er in Zellerfeld, von wo aus er sich auch um den Senatorenposten in Hannover bewarb. Diesen Posten erhielt er durch einstimmigen Beschluss des städtischen Kollegiums und wurde am 29.06.1883 in sein neues Amt eingeführt. Für sich und seine Frau Meta (geb. Runge), die er am 20.09.1882 geheiratet hatte, erwarb er am 02.10.1883 das Bürgerrecht (siehe Nr. 11 und 17). Am 15.04.1885 wurde Hans Eyl dem Reserve-Landwehr-Bataillon Nr. 73 zugeteilt, außerdem wurde Eyl Vertreter des Magistrats im Kirchenvorstand (25.02.1889), auch wurde er zum Premier-Lieutenant befördert. (siehe Nr. 10 und 11).
In der Sitzung der städtischen Kollegien vom 15.01.1892 wurde Hans Eyl in das Amt des Stadtsyndikus eingeführt. Er schied am 19.08.1883 auf eigenes Ersuchen aus der Landwehrinfanterie aus (siehe Nr. 10 und 12). Am 14.04.1905 wurde der Stadtsyndikus zum Direktor der Renten- und Kapitalversicherungsanstalten ernannt. Als Stadtsyndikus war Hans Eyl - neben der Vertretung des Stadtdirektors - für schulische, kirchliche und klinische Angelegenheiten zuständig. Außerdem oblagen ihm Stiftungen, Stipendien, und Freitische, Angelegenheiten der Witwen- und Sparkassen sowie Forst- und Revisionssachen. Als stellvertretender Vorsitzender im Stadtausschuss musste er auch Konzessionsgesuche bearbeiten und war im Kanalisations- und Wasserversorgunsressort tätig. Hans Eyl starb, drei Jahre nach seiner Frau Meta, am 02.02.1913. Er hinterließ die erwachsenen Kinder Meta (genannt Neni, geb. 21.2.1893), Ludwig (genannt Lux, geb. 10.2.1892), Julius (geb.??), Hans (geb. 30.10.1888) und Else (geb. 4.9.1884), verheiratete von Klöden (siehe Nr. 48) (1)

Bestandsgeschichte 

Die Korrespondenz der Familie ist fast ausschließlich privater Natur, trotzdem können aus dieser Erkenntnisse z.B. über die Haltung einer hannoverschen Honoratiorenfamilie, wie den Eyls, zum 1. Weltkrieg gewonnen werden (siehe z.B. Nr. 39 und 44). Der Großteil der Eyl'schen Korrespondenz ist innerfamiliär und an Meta (genannt Neni) Eyl gerichtet, einzig die Briefe "Anna-Li", auch Lisa Schulte-Steinberg, stellen einen größeren Posten nichtfamiliärer Korrespondenz. Der genaue Vorname L. Schulte-Steinbergs konnte nicht festgestellt werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um eine Tochter des Dr. med. Schulte-Steinberg aus der Sedanstraße. "Anna-Li" scheint die beste Freundin von Neni Eyl gewesen zu sein, zumindest ihre Briefe deuten darauf hin (Nr. 34-37).

Der Nachlass der Familie Eyl wurde im Rahmen eines Praktikums zum ersten Mal verzeichnet. Nach Durchsicht des Materials wurden die einzelnen Unterlagen bestimmten Oberbegriffe zugeordnet und in chronologischer Reihenfolge in vom Archiv betitelten Mappen untergebracht.
Während sich in Nr. 1 - 19 nur Dokumente oder Schriftstücke befinden (Ausnahme: Nr. 6), sind in Nr. 20 - 52 zum Großteil Briefe und andere Korrespondenz zu finden. Diese Schreiben sind nach Adressat (meist Meta Eyl jun.) oder Absender jeweils chronologisch in den Mappen geordnet; gewisse Überschneidungen sind möglich.

Die genealogischen Tafeln sind von der Bearbeiterin aus den Informationen im Nachlass unter Zuhilfenahme der Einwohnermeldekartei im Stadtarchiv entwickelt worden. Nicht alle Daten konnten hierbei ermittelt werden.

Hannover, im Oktober 1991

(von der Heide)

Für die Betreuung im Archiv: (Kreter)

(1) Vgl. im Stadtarchiv auch: Personalakte Eyl, Abgabe I des Personalamts

Weitere Angaben (Bestand)

Benutzung 

Wir weisen die Nutzenden von Archivgut, insbesondere von Nachlässen, ausdrücklich darauf hin, dass die Archivalien Namen, Daten und persönliche Informationen über Personen enthalten können, die ggf. noch leben. Bei der Verwertung der aus den Archivalien gewonnenen Erkenntnisse sind daher die Urheber- und Persönlichkeitsrechte sowie der Schutz berechtigter Interessen Dritter besonders zu wahren, zum Beispiel durch Anonymisierung von potenziell betroffenen, noch lebenden Personen. Bei weiteren Fragen wenden Sie sich an das Sachgebiet Beutzung, Dr. Christian Heppner.