StadtA H 1.AA.1.06

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Urkunden Abteilung 06 Familie von Issendorff

Laufzeit 

1326-1518

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Vorwort

Der Bestand steht in keiner direkten Beziehung zur Stadt Hannover und ist auf unbekannten Wegen ins Stadtarchiv gelangt. Er enthält vor allem Belehnungsurkunden der in der Umgebung von Stade begüterten Familie von Issendorff. Eine Herkunftsbeziehung zum Nachlaß des Hannoverschen Rechtsanwalts Wilhelm von Issendorff (1)liegt zwar nahe, ist jedoch ausgeschlossen. Alle Urkunden des Bestandes sind ediert worden.

Bestandsherkunft

Die Urkunden waren in ein Copial-Buch eingeheftet, das von Grotefend in seinem Verzeichnis der Handschriften und Incunabeln der Stadtbibliothek (1844) unter der Signatur "Handschriften Nr.98" wie folgt beschrieben wurde:
- "cod. chart. s. XVIII, folio: Copial-Buch enthaltend Urkunden die Diöcesen Minden und Bremen betreffend, nebst 50 Original-Urkunden auf Pergament die Diöcese Bremen betreffend."(2)
Von O. Jürgens wurde diese Beschreibung in seiner Bestandsübersicht des Stadtarchivs, Abteilung H, Nr.98 (3) , im wesentlichen übernommen; zu den Urkunden gab er etwas genauer an:
- "Angeheftet sind Original-Urkunden vom 14. bis Anfang 16. Jahrhundert, die von Issendorff und andere im Erzstifte Bremen ansässige Familien betreffend."

Das Copial-Buch trägt heute im Stadtarchiv die Signatur B 8201 (4) und wurde neu eingebunden. Es enthält wohl den Schlüssel zur Beantwortung der Frage, woher dieser Urkundenbestand stammt.

Zu dem Copial-Buch (506 Blatt, paginiert), das die Urkunden überliefert hat, kann nur so viel gesagt werden, daß es zur Zeit Chr. U. Grupens (1692-1767) entstanden ist und auch dessen Arbeitsspuren enthält: einige Urkundenabschriften stammen von seiner Hand (B 8201, fol.111 und 194), ebenso einige Betreff-Vermerke (ebd., fol. 232 und 498). Auch die allenthalben vorhandenen braunroten Unterstreichungen deuten auf eine Bearbeitung des Bandes durch Grupen hin. Die Urkundenabschriften selbst stammen von verschiedenen Händen und geben Stücke vom Jahr 1022 bis etwa 1400 wieder. Ein Vermerk wie: "Hoc diploma impressum habes in

Chr. Ulrici Grupenii originibus et antiquitatibus Hannoverensibus pag.353 squ." (ebd.,fol.194) von unbekannter Schreiberhand deutet darauf hin, daß es sich bei dem Band um eine Sammlung für gelehrte historische Studien handelt und nicht um ein Copialbuch für praktische Verwaltungsaufgaben. Es liegt nahe, ihn Chr. U. Grupen oder einem seiner Nachfolger wie Ernst Anton Heiliger zuzuschreiben. Zur Frage der Herkunft der Issendorff-Urkunden siehe auch die Einleitung zur Edition von E.Bachmann.

Bestandsbildung

Am Ende des Bandes (B 8201) findet sich ein einschlägiger Vermerk von Joachim Studtmann unterm Datum vom 17. 12. 1934:
- "Fünfzig hier eingeklebte Originale sind wieder ausgelöst und dem Urkundenbestand einverleibt."
Demnach ist zwischen 1934 und der Neuverzeichnung der Urkunden durch H. Mundhenke eine der 50 Urkunden verloren gegangen. Die einzige Bemerkung von H. Mundheke zur Bestandsbildung ist irreführend.(5)

Hannover, Dezember 1994 Karljosef Kreter

Ehemalige Abteilungstitel des Urkundenbestandes:
I Urkundenselekt aus der Alten Abteilung
II Schuldurkunden der Bürger / Rentenkauf
III Schuldurkunden des Rates / Obligationen
IV Personenstandsurkunden: Wappen-, Geburtsbriefe u. a.
V Urkunden der Familie von Lüpke
VI Urkunden der Familie von Issendorff
VII Urkunden regierender Fürsten und Herren
VIII Urkunden niedersächsischer Städte und Bürger
IX Urkunden geistlicher Personen und Körperschaften
X Urkunden niedersächsischer Adeliger
XI Gilden- und Ämterurkunden
XII Urkunden unterschiedlicher Herkunft


(1) Vgl. hierzu das Findbuch zum NL von Issendorff im Stadtarchiv.
(2) C.L. Grotefend, Verzeichnis der Handschriften und Incunabeln der Stadtbibliothek zu Hannover, Hannover 1844 (HB 1216), S.18.
(3) Otto Jürgens, in: HGBl. (1922), S.4.
(4) Altsignaturen im Band von B 8201: "catal. MS n. 98" und "A Nr.164". Erstere stammt von Grotefend (1844). Die zweite Signatur entspricht einer älteren Stadtbücher-Verzeichnung, die beschrieben ist in Kreter (1994), S. 67, Anm 65 und S. 156 Anm. 3.
(5) Mundhenke schrieb (irrtümlich zum Urkundenbestand IV) nur einen Satz: "Die Urkunden stammen fast alle aus Ms 98." Die Einschränkung "fast alle" wird nicht erläutert.

Literatur 

Edition

Elfriede Bachmann, 55 Urkunden zur Geschichte des erzstiftisch-bremischen Adelsgeschlechts von Issendorff, in: Stader Jahrbuch, 1972, S.7-69 - Kps 1404

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet