StadtA H 1.HR.11

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stiftungen und Vermächtnisse

Laufzeit 

1587-1976

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Access-Datei

»AIDA Import HR11.mdb«

übernommen 16.06.2011 16:55:09

Bestandsgeschichte 

Vorwort: Geschichte, Charakter und Bearbeitung des Bestandes

Der Archivbestand HR 11 geht zurück auf die Akten der Hauptregistratur des Magistrats, Sachgruppe XI (elf), "Stiftungen und Vermächtnisse". Die Akten dieses Bestandes wurden 1980 und 1981 vom damaligen Amt für Stiftungen an das Archiv abgegeben. Zu diesem Zeitpunkt waren laut Aktenverzeichnis, das auch als Abgabeverzeichnis verwendet wurde, eine Reihe von Akten vernichtet worden. Die von der Hauptregistratur gepflegte Ordnung der Aktenführung wurde seit der zweiten Hälfte der 1920er Jahre immer weniger beachtet. Die in den Akten (vgl. z.B. Nr. 1071) im Briefkopf auftauchende "Abteilung Stiftungen" des Magistrats übernahm augenscheinlich die Aktenführung und folgte nicht mehr der vorgegebenen Gliederung der Materie, sondern legte die Unterlagen nach für Außenstehende nicht auf den ersten Blick durchschaubaren Kriterien ab. Die Aufgabe der vorgegebenen Systematik in der Ablage spiegelte sich auch physisch in etlichen Metern von schwer identifizierbaren Akten ohne Signatur wider, die hinter den gegliederten Aktenbänden zum Vorschein kamen.

Der vorliegende Bestand enthält die Unterlagen der Stadt über die meisten der von ihr eingerichteten bzw. von ihr im Auftrag eines Stifters verwalteten Stiftungen und Vermächtnisse. Die Masse der Stiftungen verfolgte charitative Zwecke wie die Unterstützung von Witwen, Waisen und unversorgten Töchtern (nicht selten einer bestimmten Berufsgruppe des Bürgertums), von Alten, Armen und Kranken. Manche Stifter und Stifterinnen strebten aber auch andere Ziele an wie die Förderung der Frauenbildung oder die Verbesserung der Freizeitgestaltungsmöglichkeiten von Jugendlichen.
Vereinzelt gab es daneben immer wieder Vermächtnisse von Gegenständen (wie etwa Büchern oder Kunstobjekten) oder solche zu vom Stifter gewünschten Bauten oder Anlagen wie Springbrunnen oder Spielplätzen. Ein großer Teil der Stiftungsgelder war in irgendeiner Form vermögensbildend angelegt und ermöglichte

eine langfristige Erfüllung des Stiftungszweckes. Stifter waren Privatpersonen (darunter nicht wenige Frauen), Firmen, Berufsgruppen oder auch Körperschaften wie der Rat der Stadt.

In den Akten zu den einzelnen Stiftungen finden sich in der Regel folgende Unterlagen:

- Dokumente, die die Stiftung begründen (i.d.R. Testament, Vertrag zwischen Stifter und Stadt) im Original oder in Abschrift, bisweilen zusätzlich Dokumente, die den Übergang einer Stiftung in die Verwaltung der Stadt festhalten, oder auch Unterlagen über Anfechtungen eines Vermächtnisses durch Dritte

- soweit vorhanden, Statuten, Reglements, Hausordnungen u.ä.

- Unterlagen zur Verwaltung des Vermögens einer Stiftung, einschließlich seiner Versteuerung, bei größeren Stiftungen auch über die Rechnungsführer

- Unterlagen zur Erfüllung des Stiftungszweckes wie etwa Nachweise über die Verteilung der Mittel an Anspruchsberechtigte (teilweise mit Namenslisten oder auch Unterstützungsgesuchen)

- Im Falle von größeren Stiftungen, die im Besitz von Immobilien waren und mit Personal ausgestattet waren, Unterlagen über Baulichkeiten und Instandhaltung, Grundstücksan- und verkäufe, Personal und Bewohner der Einrichtung

In den Unterlagen erfährt man daher nicht nur etwas über die Stiftungen im engeren Sinne und manchmal auch Genaueres über die Stifter. Man kann nicht selten darüber hinaus Informationen über die Begünstigten einer Stiftung und deren Auswahl oder auch Reglementierung durch die Stiftung gewinnen. Auch bau- und wirtschaftsgeschichtlich relevante Dokumente können sich in manchen Akten befinden. War der Stifter eine Privatperson, wollte er sich selbst nicht selten nicht nur durch die Errichtung einer Stiftung seines Namens ein Denkmal setzen, sondern handelte für sich mit der Stadt quasi als Gegenleistung die Einrichtung eines Ehrengrabes oder die Pflege ihres Grabes seitens der Stadt aus. Aus diesem Grunde finden sich in den Unterlagen auch Informationen über die Hintergründe der Gestaltung

bzw. Erhaltung mancher Grabstätten.

Als Besonderheit ist anzumerken, daß das 1947/1948 wieder eingerichtete Städtische Leihamt nach dem Krieg vom Amt für Stiftungen mit verwaltet wurde (vgl. auch Nr. 1051), sodass sich im Bestand auch eine Akte über das Stadtleihamt befindet (Nr. 1061). Weitere Akten des Leihamtes sind im Bestand HR 10 (Städtische Anstalten und Einrichtungen) überliefert.

Neben der Masse des Schriftgutes, das im ausgehenden 19. Jahrhundert bis Anfang der 1950er Jahre entstanden ist, befinden sich im Bestand auch ältere Dokumente, die ins 17. Jahrhundert zurückreichen, eine Vielzahl von Unterlagen aus den ersten zwei Dritteln des 19. Jahrhunderts sowie vereinzelte Schriftstücke, die nach der Auflösung der Hauptregistratur 1955 entstanden sind, nämlich aus den 1960er und 1970er Jahren.

Vereinzelt sind Dokumente, meist Satzungen, auch als Druckschriften in der Bibliothek des Stadtarchivs nachzuweisen (vgl. die unten angegebenen gedruckten Quellen).

Unterlagen über weitere Stiftungen, die von anderen Stellen verwaltet wurden, befinden sich in den Beständen HR 16 (Schulsachen), HR 19 (Kunst und Wissenschaft), HR 30 (Wohlfahrtswesen) und HR 44 (Juden).

Bei der Bearbeitung dieses Bestandes wurden einige Akten aus der Aktengruppe "Allgemeines" von den Bearbeiterinnen vernichtet, nämlich sämtliche Auszahlungs- und Einnahmeanweisungen für die Stadtkämmerei, Haushaltüberwachungslisten ab 1951 sowie Haushaltsplanentwürfe ab 1952. Haushaltüberwachungslisten und Haushaltsplanentwürfe vor 1951 bzw. 1952 wurden aufbewahrt und verzeichnet.

Die aktuelle Gliederung der Unterlagen folgt dem Aktenplan der Hauptregistratur zu XI. "Stiftungen und Vermächtnisse", der wie folgt aufgebaut war.

1. Allgemeines und Verschiedenes
2. Besonderes
A. Stift zum heiligen Geist
B. St. Nikolai-Stift
C. Geistliches Lehn- und Friesen-Semmernsches Legaten Register
D. Ratskloster
E. von Soden'sches Kloster
F. Sperrkasse und Meinhelf'sches Legat
G. Runde-Stiftung
H. Sonstige

Stiftungen und Vermächtnisse (alphabetisch geordnet)
I. Gustav Brandt'sche Stiftung
K. Große Stephanus-Stiftung
L. Heinrich-Struckmeyer-Stiftung
M. August-Werner-Stiftung "Jugendheim"
N. Schwesternhaus und Schläger-Stiftung

In die aktuelle Ordnung des Bestandes wurden auch diejenigen Akten integriert, die seit Ende der 1920er Jahre außerhalb des Aktenplanes entstanden waren und gegen Ende der Verzeichnung auftauchten (siehe oben).

Anzumerken ist, dass der größte Teil der Akten des Bestandes unter dem Gliederungspunkt "Sonstige Stiftungen und Vermächtnisse" (jetzt 2.8, früher H) zu finden ist. Über einzelne unter 2.8 angesiedelte Stiftungen gibt es weit mehr Unterlagen als über Stiftungen, die eine eigene spezielle Aktengruppe bilden. Durch die alphabetische Gliederung der Stiftungen unter 2.8. ist dennoch eine rasche Orientierung möglich. Um jedoch einen vollständigen Überblick über den Aktenbestand zu einer Stiftung zu bekommen, ist es erforderlich, in 2.8 zusätzlich die Titel der Nummern ab 888 durchzusehen, da hier für manche Stiftungen jene vereinzelten Akten erfaßt sind, die seit Ende der 1920er Jahre außerhalb des Aktenplanes entstanden waren.

Das Register bedürfte im Rahmen einer generellen Überarbeitung des Gesamtbestandes Hauptregistratur sicherlich noch mancher Verbesserung, ermöglicht aber auch in seinem derzeitigen Zustand eine leichtere Orientierung vor allem, wenn man Personen, Orte und Stiftungszwecke ermitteln möchte. In das Sachregister wurden Stiftungen nur ausnahmsweise aufgenommen, da sich alle Stiftungen entweder über die Gliederung des Bestandes oder im Gliederungspunkt 2.8. über das Alphabet finden lassen. Alle Stiftungen, die eindeutig mit der Person des Stifters verbunden sind, lassen sich über das Personenregister erschließen, diejenigen, die von einer Körperschaft getragen wurden, über das Sachregister.

Cornelia Regin, Iris Schmunck im August 2000

Nr. 1088-1115 im Rahmen der Bestandsrevision der Alten Abteilung Akten dort entnommen und provenienzgemäß hier aufgenommen. Es handelt sich hauptsächlich um Akten betr. das Stift zum Heiligen Geist und einzelne Stiftungen und Vermächtnisse von Privatpersonen.
Otkober 2016 Christine Peters

Literatur 

Wilhelm Jürgens: Jüdische Vereine und Stiftungen im Wohltätigkeits- und Erziehungswesen in Hannover im 19. Jahrhundert, Magisterarbeit, Hist. Seminar, Uni Hannover 1995 (Signatur: HB 3743)

Das Rats- und von-Soden-Kloster : herausgegeben aus Anlaß des 400jährigen Bestehens des von-Soden-Klosters / Hannover / Amt für Stiftungen; Werner Heine [Mitarb.]. Hannover, 1987. - 40 S. : Ill. (Kps 2482)

Mundhenke, Herbert: Hospital und Stift St. Nikolai zu Hannover, In: HG NF ; Bd. 11(1958), S.193-379

Mundhenke, Herbert: Hospital und Stiftung zum Heiligen Geist in Hannover 1256-1956, In: HG NF ; Bd. 10(1957), S.1-102

Die Ziele der Simonschen Stiftung in Hannover. [Hannover], 1907. - 16 S.; 1. 25. Jahresbericht des Vereins zur Unterstützung der Schüler der Bildungs-Anstalt für jüdische Lehrer zu Hannover e.V. für die Zeit vom 1. Oktober 1903 bis 30. September 1904. - 1905. - 10 S. (Kps 837)

Die Ziele der Simon'schen Stiftung / Alexander und Fanny Simonsche Stiftung.Hannover, 1907. - 16 S. (Signatur: Kps 10)

Die Runde-Stiftung zu Hannover : eröffnet Neujahr 1860. Hannover: Culemann, 1862. - 8 S. (Signatur: Kps 54)

Paysan, Marko: Die Passage : Luise königlich einkaufen ; Eine kurze Geschichte der Langeschen Stiftung. Werbegemeinschaft Galerie Luise GbR. -Hannover: Buchdruckwerkstätten Hannover GmbH, 1996. - 34 S. : überw. Ill. Aufsatz S. 28 - 33 (Signatur: Kps 3402)

Statut für die Runde-Stiftung in Hannover. - Hannover: Culemann, 1890. - 8 S. u. 1 S. Nachtrag (Signatur: Kps 1908)

Helmut Zimmermann: Geschichte der Fritz-Behrens-Stiftung [Hannover], O.J.. - 30+6+6 S.
Manuskript ; Fotokopie (Signatur: Kps 1665)

Statuten für die Stiftung zur Erinnerung an weiland Leeser Rosenthal und seine Ehefrau Sophie, geb. Blumenthal / Stiftung zur Erinnerung an weiland Leeser Rosenthal und seine Ehefrau Sophie, geb. Blumenthal.Hannover: H.L. Fridberg, 1870. - 10 S. (Signatur: Kps 1032)

Satzungen der Lindener Bürger-Stiftung, Linden: Wilhelm Karcher, 1909. - 12 S. (Signatur: Kps 411)

Sammlung: Verordnungen der Stadt Hannover. Hannover, 1844-1907. Grundsätze für die Verwaltung des Vermögens der Stadt und der Stiftungen sowie das städtische Hinterlegungswesen und Ordnung für die Kassen der Königlichen Residenzstadt Hannover vom 3. Februar/19. April 1888 nebst den zu letzterer erlassenen Geschäfts-Anweisungen. - 1888. - 95+V S. (Signatur: HB 837)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet