StadtA H 1.NR.6.01.1

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stadtplanungsamt

Laufzeit 

1916-1998

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Bestand "Stadtplanungsamt" beinhaltet einen Teil der Unterlagen, die im Stadtplanungsamt im Zeitraum von 1941 bis 1998 entstanden sind. Das Stadtplanungsamt ist eine Behörde der Bauverwaltung. Dessen Struktur stellte sich in dem für den Bestand relevanten Zeitraum um 1962/1963 so dar:
60 Bauverwaltungsamt
61 Stadtplanungsamt
62 Stadtvermessungsamt
63 Bauordnungsamt
64 Wohnwirtschaftsamt
65 Hochbauamt
66 Tiefbauamt
67 Garten- und Friedhofsamt
68 Stadtentwässerungsamt
69 U-Bahn-Bauamt (ab 1967)

Stadtbaurat war ab dem 30.06.1948 Rudolf Hillebrecht.

Das Stadtplanungsamt entstand 1949, durch die Zusammenlegung der vorher selbstständigen Ämter für Stadterweiterung, Wiederaufbau und Stadtvermessung. Aufgaben waren dabei:
- die Aufstellung der Wirtschafts-, Bebauungs-, Fluchtlinien- und Höhenpläne
- Planung des gesamten Wiederaufbaus (d. h. Neuplanung für zerstörte Stadtteile insbesondere der Innenstadt, sowie die Erstellung eines Gesamtplanungsprogramms zur Neugestaltung des gesamten Stadtgebietes und Vorbereitung künftiger Entwicklungsmöglichkeiten)
- Entwicklung von Bautypen für den Wohnungsbau
- Prüfung neuer Bauweisen und Baustoffe
- Entwurf von Plänen für die städtischen Bauten
- Neuvermessung der Stadt, Herstellung und Fortführung des Kartenwerkes, die Führung der Steuerkartei und die Preisbehörde für Grundstücke (entfällt ab 1962 mit Wegfall der Vermessungsabteilung)
Des Weiteren wurden Anträge nach den Bodenverkehrsvorschriften geprüft und die städtebaulichen Prüfungen aller Baugesuche durchgeführt. Das Stadtplanungsamt war ebenfalls eine Auskunfts- und Beratungsstelle für Bauherren und Architekten.
1948 entstand mit der Gründung der Aufbaugemeinschaft Hannover e. V. zusätzlich ein öffentliches Forum zur Erörterung der Entwicklung-, Planungs- und Baufragen.
In den 1950er Jahren stellen Bauinvestitionen der Wirtschaft und der öffentlichen Hand die Bauverwaltung und insbesondere das Stadtplanungsamt vor neue Herausforderungen.

So mussten der Bau von 10 000 Wohnungen des sozialen Wohnungsbaus, sowie die Ansiedlung des VW Zweigwerkes in Stöcken geplant und organisiert werden.
Zudem brachte 1962 die Errichtung des Großraumes Hannover als öffentlich-rechtliche Körperschaft mit dem Recht der Selbstverwaltung einige Veränderungen mit sich. Im Zuge dessen wurde nun ein Verbandsplan erstellt, welcher die Ziele der Raumordnung und Landesplanung darstellte, an denen sich die Gemeinden und die kommunalen Bauleitpläne orientieren sollten.
Um die Zusammenarbeit zwischen dem Verband und der Bauverwaltung zu gewährleisten, war der Stadtbaurat Mitglied der Verbandsversammlung, des Verbandsvorstands und der Fachausschüsse für Verbandsplanung und Landschaftspflege. Regelmäßige Arbeitsbesprechungen sowie die Bildung von Arbeitsgruppen zur Lösung bestimmter Probleme waren dabei notwendig. Die Koordinierung aller Vorgänge zwischen der Stadt und den Landkreisen im technischen Bereich geschah hierbei durch die Abteilung für Flächennutzungsplanung im Stadtplanungsamt.
Mit der Schaffung des Städtebauförderungsgesetzes am 27.07.1971 als gesetzliche Grundlage für die Sanierung erneuerungsbedürftiger Stadtgebiete, fiel auch diese Aufgabe der Bauverwaltung zu. Um den Anforderungen besser gerecht werden zu können, wurde 1971 im Zuge dessen im Stadtplanungsamt eine Stelle für Sanierungen unterhalb der Abteilung für planerische Sonderaufgaben geschaffen.
1974 ergaben sich zwei weitere große Veränderungen, welche die Arbeit des Stadtplanungsamtes beeinflussten. Zum Einen wurden die Kompetenzen des Verbandes Großraum Hannover erweitert, er konnte nun durch den Bau und Betrieb von Verkehrsanlagen auf die Stadtplanung Einfluss nehmen. Zum Anderen brachte die Eingliederung von Misburg, Ahlem, Wettbergen, Bemerode, Wülferode, Vinnhorst, Isernhagen-Süd, Teilen von Laatzen (Messe, Kronsberg) und Langenhagen, Godshorn und Rethen einen Aufgaben- und Mitarbeiterzuwachs mit sich.

Der Leiter des Stadtplanungsamtes war von 1949-1965 Hans Stosberg. Fünf gesonderte Ordner mit seinen Handakten sind unter dem Gliederungspunkt Sammlung Stosberg erfasst. Nachfolger Stosbergs wurde Felix zur Nedden. Einige seiner Aufsätze und Vorträge sind im Bestand erhalten.

Im Bestand ist ein großer Teil der Akten des Stadtplanungsamtes von 1941 - 1998 enthalten. Einen Schwerpunkt bilden dabei Akten zur Grundstücks- und Bebauungsplanung und Besprechungsprotokolle. Des Weiteren sind Bewertungen von Wettbewerbsunterlagen, Unterlagen zu Reisen und Besuchern des Stadtplanungsamtes, Vorträge und Aufsätze zu Themen der Stadtplanung, Sanierungsplanungen sowie Korrespondenzen zum Gedankenaustausch mit anderen Ämtern enthalten.
Der Bestand beinhaltet Unterlagen zu allen Stadtteilen Hannovers sowie Einzelplanungen zu Verkehr, Sport- und Erholungsflächen, Kleingärten und öffentlichen Einrichtungen wie Altersheimen und Schulen.
Die Unterlagen bestehen sowohl aus Korrespondenzen und Protokollen als auch aus Zwischenberichten und Niederschriften zur Planung. Ein großer Bestandteil sind Pläne und Karten, z. B. Bebauungspläne / Flächennutzungspläne, Grundstücks- und Stadtpläne sowie Grundrisse. Einige Akten enthalten ebenfalls Zeitungen- und Zeitschriftenartikel, Prospekte und Fotos zu den jeweiligen Themen.
Diese Akten haben einen Umfang von 150 m und wurden 2007 unter der Akz. 39 / 2007 übernommen. Im Zuge dessen erfolgte auch eine Kassation von weiteren 150 m Akten.
Im Rahmen einer Erschließungsarbeit für das Studium "Informationswissenschaften-Archiv" wurde der Bestand 2010 erschlossen. Auf Grund der Vielzahl der behandelten Themen, vor allem bei Besprechungsprotokollen, wurde teilweise keine tiefere Erschließung vorgenommen.
Während der Erschließung wurden Büroklammern und Heftstreifen entnommen und die Akten in säurefreie Pappen umgebettet. Auf Grund des großen Umfanges einiger Akten wurde ein Großteil der Akten geteilt.

Eine Entfernung von Heftklammern konnte aus Zeitgründen nur teilweise erfolgen. Dies wurde unter "Bemerkung" aufgeführt, um eine spätere Entfernung zu ermöglichen. Pläne und Karten blieben gefaltet und gelocht in den Akten.
Bei der Zuordnung zu einer selbst erstellten Klassifikation wurden die Akten teilweise neu sortiert, da einige nicht im Aktenplan der Behörde erfasst waren.

Inhaltlich und verwaltungsgeschichtlich verwandt mit dem Bestand "Stadtplanungsamt" sind folgende weitere Bestände aus städtischer Provenienz:

- Handakten Hillebrecht (1914 - 1986; 1162 Nummern, vollständig erschlossen 2010)
- Bestand Bauverwaltungsamt (1943 - 1966; 107 Nummern, 2005 erschlossen)
- Fotos von städtischen Gebäuden und Plänen von Gebäuden aus der Ära Hillebrecht (Akz. 60/2006; 1468 Stück, im Jahr 2009 in der Sammlung Foto weitgehend erschlossen)
- Zahlreiche Pläne aus der Stadtplanung in der Ära Hillebrecht (Akz. 19/1988; im Jahr 2009 200 Stück in)
- Unverzeichneter Bestand des Stadtvermessungsamt (Akz. 24 / 1991)
- Bauordnungsamt (1946ff., in Arbeit))
- Einige Nummern des Grünflächenamts (1907-1978)
- U-Bahn-Bauamt (erschlossen)

Der Bestand wurde um 2010 von der Archivpraktikantin Kristin Sanders (FH Potsdam) verzeichnet.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet