Identifikation (kurz)
Titel
Büro Oberstadtdirektor
Laufzeit
1956-1996
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bestandsgeschichte
Der Archivbestand "Büro des Oberstadtdirektors" enthält Handakten, die im Büro des Oberstadtdirektors angelegt wurden. Handakten sind Unterlagen von führenden Verwaltungsbeamten, die im Vollzug von Dienstgeschäften entstanden sind, aber wesentlich als persönliche Dokumentation für den Urheber formiert wurden. Der Oberstadtdirektor einer niedersächsischen Kommune leitete bis 1996 die gesamte Stadtverwaltung, während der Oberbürgermeister die repräsentativen Aufgaben übernahm. 1996 wurde in Niedersachsen die Doppelspitze von Oberstadtdirektor und Oberbürgermeister mit der Kommunalreform abgeschafft. Nach der Kommunalwahl vom 15. September 1996 übernahm Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg nach seiner Wiederwahl die Aufgaben des Oberstadtdirektors. Gleichzeitig wanderten auch die Handakten aus dem Büro des Oberstadtdirektors in das Büro des Oberbürgermeisters. Von dort wurden sie als Handakten des Oberbürgermeisters dem Stadtarchiv übergeben und unter der Akzessionsnummer 66/1997 zunächst dem Bestand "Handakten des Oberbürgermeisters H. Schmalstieg" zugeordnet. Erst bei der Durchsicht und Verzeichnung der Akten im Februar 2002 wurden sie als die Handakten des Oberstadtdirektors identifiziert, die als verloren galten.
Die Akten haben eine Laufzeit von 1956 bis 1996, reichen also bis in die Amtszeit von Martin Neuffer (1963-1974) und Rudolf Koldewey (1974-1979) zurück. Allerdings beschränkt sich die Überlieferung aus den 1960er und 1970er Jahren vorwiegend auf Presseartikel; Schriftstücke oder handschriftliche Notizen finden sich nicht in den Unterlagen. Der zeitliche Schwerpunkt des Bestandes liegt in der Zeit von ca. 1980 bis 1996. Der überwiegende Teil des Bestandes stammt also aus den Amtsperioden des Oberstadtdirektors Hinrich Lehmann-Grube (1980-1990) und seines Nachfolgers, Jobst Fiedler (1990- 1996).
Zu Beginn der Amtszeit Hinrich Lehmann-Grubes sind die Akten durch handschriftliche Notizen als seine persönlich geführten Handakten erkennbar. Gegen Ende seiner Amtszeit sind Notizen von seinen Mitarbeitern Wolfgang Funk und Monika Lies zu finden. In der Amtszeit von Jobst Fiedler sind die Akten von dessen Mitarbeiterin Kay de Cassan geführt worden. Die überwiegende Zahl der handschriftlichen Notizen aus den Jahren 1990 bis 1996 stammt von ihr.
Der Bestand lässt keinen thematischen Schwerpunkt erkennen, sondern enthält Informationen zu den vielen Fragen, mit denen sich der Oberstadtdirektor als Leiter der gesamten Stadtverwaltung befasste und befassen musste. Das Spektrum der Themen reicht von der Abfallwirtschaft bis zum Zoo. Enthalten sind verschiedene Materialien wie z.B. Drucksachen, Schriftverkehr, Broschüren, handschriftliche Notizen und sogar Fotos. Manche Akten enthalten nur ein Blatt, andere gehören zu einer Reihe von Aktenbänden zu einem einzigen Thema, wie z.B. zur Vorbereitung der Weltausstellung oder zur Einrichtung des Frauenbüros in Hannover.
Ursprünglich befanden sich die Akten im Büro des Oberstadtdirektors in einer Hängeregistratur von ca. 2 m Umfang. Die Unterlagen waren alphabetisch nach Aktentitel geordnet und in einer eigenen Liste verzeichnet ("Übersicht Hängekartei", Stand 07.04.1994, jetzt Archivsignatur Nr. 1). Etliche Akten aus der Hängeregistratur sind nicht ins Archiv gelangt, sondern in verschiedenen Stellen der Stadtverwaltung gewandert.
Von den in der "Übersicht Hängekartei" aufgeführten Unterlagen fehlen folgende Aktentitel oder die
Aktendeckel waren leer:
- Kommunikation (Reform) fehlt
- "Lenkungsgruppe flächenbezogene Stadtentwicklung" III leer
- Niedersächsischer Sparkassen- und Giroverband fehlt
- Presse- und Informationsamt fehlt
- Referat für Beteiligungen und Verbindungen leer
- Referat für Gleichstellungsfragen leer
- Referat für Stadtentwicklung leer
- Stelle für Repräsentationsaufgaben leer
- Weltausstellung II - V fehlt
- Wohnungswesen und Stadterneuerung - Organisation fehlt
- Zentraldeponie - Mitbenutzung durch den Landkreis Schaumburg fehlt
Einige Aktentitel sind nicht in der "Übersicht Hängekartei" verzeichnet, fanden sich aber im Bestand:
- Bezirksregierung
- Deutscher Städtetag
- Eisstadion
- Engländerhäuser
- Hannover 96
- Landesregierung
- Niedersächsischer Städtetag
- Ratsanträge
- Rechnungsprüfungsamt (allerdings ohne Inhalt)
- Smog-Alarmplan
- Sprengel-Kita
- Sprengel II - VII
- Weltausstellung VI - IX
- Technologieförderung des ZGH
- 200. Geburtstag Laves
Eine Übersicht über die Akten der Hängekartei des Büros des Oberstadtdirektors (alt) und Verweise auf die aktuellen Signaturen im Archivbestand "Büro des Oberstadtdirektors" (Gliederungspunkt und Signatur) sind im Anhang des Findbuchs zu finden. Die sachthematische Gliederung der 215 laufenden Archivnummern wurde von der Bearbeiterin im Stadtarchiv entwickelt. Während der Verzeichnung wurden Büroklammern und Folien aus konservatorischen Gründen entfernt und die Akten in säurefreie Pappen umgebettet. Auf die Entfernung von Heftklammern wurde aus Zeitgründen verzichtet. Die dauerhafte Erhaltung des Bestandes ist dennoch gefährdet, da die Unterlagen zum großen Teil aus Recyclingpapier bestehen, viele Zeitungsausschnitte enthalten und viele Bemerkungen auf sogenannte Haftnotizen geschrieben sind.
Der Bestand wurde von Claudia Riesepatt im Rahmen eines Praktikums im Februar / März 2002 bearbeitet, das Findbuch im Juni 2004 von Helmer Smidt ergänzt (Nummern 216-227, siehe Ergänzungen).
April 2002, Juni 2004 / Rg
Findmittel
Dezernentenbesprechungen 1937 bis 1955 siehe 1.HR.02.2 Nr. 1 bis 15
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
teilweise verzeichnet
Arcinsys