StadtA GOE C 6

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Description: Fonds

Identification (short)

Title 

C 6 - Stadtentwicklung

Life span 

1960-2007

Fonds data

History of creator 

Der Gedanke der Verbesserung und Modernisierung gewachsener Strukturen lässt nach Wiederaufbau- und Konsolidierungsphase der Nachkriegszeit bei vielen Städten Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts den Entschluss reifen, ein Instrumentarium zur nachhaltigen und langfristige Perspektiven eröffnenden Entwicklung des Gemeinwesens zu schaffen. Vor dem Hintergrund gesellschaftspolitischer Veränderungen im Gefolge der 68er-Revolution sollten planerische Vorgaben mit klaren Zielformulierungen für wesentliche gesellschaftliche Bereiche bessere Entscheidungsgrundlagen für Rat und Verwaltung bereitstellen.

Mit einer institutionalisierten Stadtentwicklungsplanung nach den Empfehlungen der "Kommunalen Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsvereinfachung" (KGSt) glaubt man auch in Göttingen die für ein Entwicklungsprogramm relevanten Daten erheben und die kommunalen Planungsprozesse besser steuern und koordinieren zu können. Im Mai 1972 bildet sich zunächst in der Verwaltung eine "Arbeitsgruppe zur Vorbereitung der Stadtentwicklungsplanung", der eine beim Hauptamt eingerichtete Abteilung Stadtentwicklungsplanung ab 1974 folgt. Diese hat jedoch keine Entscheidungsbefugnisse über inhaltliche Fragen, sondern ihr obliegt lediglich "die Einleitung, Vorbereitung, Koordination, geschäftsmäßige Weiterbearbeitung und allgemeine Förderung der Stadtentwicklungsplanung".

Für die Arbeitsweise werden Teamfähigkeit, gruppendynamische Prozesse und projektbezogene Planungsstrategien maßgebend. Die zunächst aus 2 Personen (BAT II/Ib: Volkswirt; A 9/10) bestehende Abteilung organisiert und begleitet Sitzungen einer "Gesamt-Arbeitsgruppe" und von neun "Bereichs-Arbeitsgruppen", die sich aus Mitgliedern der Verwaltung zusammensetzen (für die Bereiche Stadtforschung; Wirtschaft und Arbeit; Verkehr; Technische Versorgung, Entsorgung, Umweltschutz; Wohnen; Bildung und Kultur; Jugend-, Sozial- und Gesundheitswesen; Freizeit, Erholung und Sport; Finanzen). Gesellschaftliche Gruppierungen aus Stadt und Region (Vereine, Verbände, Initiativen) können nach Bedarf an den Entwicklungskonzepten beteiligt werden. Dem ab 16. Juni 1975 tagenden "Arbeitskreis Stadtentwicklung" gehören Vertreter/-innen der Ratsfraktionen und der Verwaltung an.

Die Schwierigkeit einer Definition der Kompetenzen und der Abgrenzung der Stadtentwicklungsplanung zu anderen Dienststellen der Verwaltung scheint sich in den über die Jahre wechselnden Zuordnungen und Funktionsveränderungen im Verwaltungsapparat zu spiegeln:

1974
Abteilung Stadtentwicklungsplanung beim Hauptamt (Organisationsziffer 10.3)

1979
Referat für Stadtentwicklungsplanung im Büro des Oberstadtdirektors (012; drei Dienstkräfte, u. a. der spätere Oberstadtdirektor Hermann Schierwater; vgl. Rundschreiben des Oberstadtdirektors Nr. 8/1979)

1981
Abteilung Stadtentwicklungsplanung beim Hauptamt (10.3; drei Dienstkräfte; vgl. Rundschreiben Nr. 36/1980)

1985
ab August Referat für Stadtentwicklungsplanung als Stabsstelle (012; vier Dienstkräfte, da der Leiter der Flächennutzungsabteilung des Stadtplanungsamtes dazugerechnet wird; vgl. Rundschreiben Nr. 28/1985)

1990
ab Juli Abteilung Stadtentwicklung beim neuen Amt für Stadtentwicklung, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung (80.1; drei Dienstkräfte; vgl. Rundschreiben Nr. 31/1990)

1992
ab 1. November Referat für Stadtentwicklungsplanung mit Zuordnung zum Dezernat I/Oberstadtdirektor (012; drei Dienstkräfte; vgl. Rundschreiben Nr. 61/1992). Laut Dienstanweisung vom 13. April 1993 (= Rundschreiben Nr. 22/1993) gehören zur Stadtentwicklungsplanung als "Arbeitseinheit" außer den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Referats noch Amtsleiter/-in des Amtes für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung und Leiter/-in der Abteilung Vorbereitende Bauleitplanung (Amt 61-Stadtplanungsamt) als ständige Mitglieder

1998
Auflösung von Referat 012, "Arbeitseinheit" oder "Bereich" Stadtentwicklung im Referat des Oberstadtdirektors (01.2; zwei, später drei Dienstkräfte nach einer vorübergehenden Stärke von sechs Mitarbeitern/-innen, da ab 1. August 1994 Aufgaben der Beschäftigungsförderung in Abwicklung des Amtes für Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung von Referat 012 wahrgenommen wurden; vgl. Rundschreiben Nr. 56/1997)

2000
ab 8. Februar 2000 wegen Änderung der städtischen Führungspositionen Zuordnung zum Referat des Oberbürgermeisters (01.2; drei Dienstkräfte)

2001
ab Oktober Aufgabenzuwachs bei anderer Gewichtung durch Auflösung des Amtes für Tourismus und internationale Beziehungen: der Bereich 01.2 erhält die Bezeichnung "Tourismus, Stadtmarketing und Stadtentwicklung" (drei Dienstkräfte; vgl. Rundschreiben Nr. 27/2001).

Trotz der skizzierten organisatorischen und personellen Fluktuationen bleibt als Kontinuum seit den Anfängen der Stadtentwicklung eine enge Anbindung an die Verwaltungsspitze festzustellen, die sich über die längste Zeit auch einen unmittelbaren Zugang zu diesem universalen Aufgabenfeld der Verwaltung vorbehalten hat.

Nach der letzten in der "Dienstanweisung für das Referat des Oberstadtdirektors (Oberbürgermeisters)" vom 24. November 1999 formulierten Aufgabenbeschreibung hat die Stadtentwicklungsplanung u. a. die Verwaltungsspitze "in grundlegenden Fragen der Stadtentwicklung und Vorbereitung strategischer Richtungsentscheidungen" zu beraten (Rundschreiben Nr. 65/1999). Ob dieses Steuerungsinstrument den vielfältigen Ansprüchen und Erwartungen in der Vergangenheit immer gerecht werden konnte, mag von anderer Seite beurteilt werden.

Custodial history 

In dem vorliegenden Aktenbestand, der ca. 5,5 lfd. Meter umfasst und einen Zeitraum von 1970 bis 2001 mit Rückgriffen bis 1950 abdeckt, sind folgende Akzessionen enthalten: 1029/1990; 1133/1992; 1372/1997; 1426/1998; 1528/2000; 1546/2001; 1550/2001; 1618/2002. Aus Ablieferungen des kurzlebigen Amtes für Stadtentwicklung, Wirtschafts- und Beschäftigungsförderung (Amt 80) stammen die Akzessionen 1029/1990 und 1133/1992 (Vorakten von 10.3 und 012), aus einer Abgabe der "Gesellschaft für Wirtschaftsförderung und Stadtentwicklung Göttingen mbH" (GWG) resultieren die hier enthaltenen Akten der Akzession 1528/2000 (Vorakten von Amt 80; siehe auch Findbuch-Vorwort zum Bestand A 22: Wirtschaftsförderung). Kassiert wurden im Zuge der Verzeichnung ca. 2,5 lfd. Meter.

Juli 2002

See

Corresponding archival items 

Mit Doppelüberlieferung ist zu rechnen, da die Arbeitsgebiete vieler anderer Dienststellen berührt werden, diese sich auch an Arbeitsgruppen und Planungen beteiligt haben. Deshalb ist in den Beständen dieser Dienststellen sowie bei der GWG auch nach weiteren Informationen zu suchen. Speziell sind noch einige Akten des Hauptamtes Bd.1 (Gliederungsbegriff "Entwicklungsplanung") und Bd. 2 ("Stadtentwicklung") sowie des Bestands Dezernat I/Büro des Oberstadtdirektors Bd. 2 ("Stadtplanung, Stadtentwicklung") zu berücksichtigen.

Information / Notes

Additional information 

Der Bestand wurde im Laufe der Jahre 2001/2002 mit dem EDV-Archivprogramm "AIDA" erschlossen. Die Datensätze dieses Bestandes wurden im Mai 2015 von AIDA in die nunmehr verwendete Archivsoftware "Arcinsys" übertragen.