StadtA GOE C 10

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

C 10 - Dezernat IV

Laufzeit 

1952-2002

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Entwicklung der städtischen Kulturverwaltung zwischen 1945 und 1964 ist dargestellt im Vorwort des Findbuches zum Bestand C 46 - Kulturamt. Mit Rundschreiben von Oberstadtdirektor Erich Biederbeck wurde zum 15. September 1964 in der Göttinger Stadtverwaltung ein Schul- und Kulturdezernat eingerichtet. Dieser Schritt steht nicht nur zeitlich in engem Zusammenhang mit dem Inkrafttreten des "Göttingen-Gesetzes" am 1. Juli 1964, das den Weg frei machte für die Eingemeindung von Geismar, Grone, Nikolausberg und Weende und damit für die Entwicklung Göttingens zu einer modernen Großstadt. Durch die Einrichtung eines eigenen Dezernats sollte die Verwaltung und Förderung von Schule, Sport und Kultur den neuen Erfordernissen und größeren Rahmenbedingungen angepasst werden. Dafür wurden die bisher beim Dezernat V angesiedelten Ämter für Wohnungsbauförderung und Liegenschaften dem ebenfalls neugebildeten Dezernat VII, Versicherungsamt, Standesamt und Amt für Verteidigungslasten dem Dezernat I zugewiesen. Für das neue Dezernat V (seit 1971: Dezernat IV) wurde aus den bisher bei Dezernat I angesiedelten Ämtern für Schule, Sport und Kultur/Presse (einschließlich Stadtbücherei, Museum und Archiv), eine Schul- und Kulturverwaltung gebildet, der folgende Abteilungen angehörten: Schul-, Kultur/Presse- und Sportamt, Bücherei, Museum und Archiv (C 14 Nr. 414, C 10 Nr. 2). Gemäß Rundschreiben vom 23. September 1966 bestand das Dezernat aus folgenden Ämtern: Schul- und Sportamt, Kulturamt (einschließlich Stadthalle), Stadtbücherei, Stadtarchiv, Städt. Museum (C 14 Nr. 414). Außerdem übte der Kulturdezernent spätestens seit 1965 das Patronatsrecht über die Kirchengemeinden St. Marien, St. Martin in Roringen und St. Cosmas und Damian in Herberhausen aus (C 10 Nr. 266).

Das 1974 aus dem Schulamt herausgelöste Sportamt gehörte bis Ende 1977 ebenfalls zum Kulturdezernat, wurde dann dem Sozialdezernat angegliedert und kehrte mit dem Amtsantritt Hermann Schierwaters als Sozialdezernent Anfang 1983 zum Kulturdezernat zurück (C 10 Nr. 188, 189). Von 1978 bis 1980 gehörte auch das kurzfristig als eigenes Amt bestehende Forum für Musik, Theater, Tanz etc. zum Dezernat IV. Die Stadtarchäologie, die sich parallel zu der in den Siebziger Jahren verstärkten Bau- und Sanierungstätigkeit in der Innenstadt seit 1975 - zunächst auf ehrenamtlicher Basis, seit 1980 als Abteilung des Museums - entwickelte, war von 1988-1991 direkt dem Dezernat IV zugeordnet und wurde dann an das Bauordnungsamt abgegeben. (C 19 Nr. 209, 302, 303, Protokoll der Dezernentenkonferenz vom 11. Nov. 1979).

1964 hatte der bisherige Leiter des Dezernats V Stadtrechtsrat Dr. Helmut Busse die Leitung des neuen Kulturdezernats übernommen. Nach dem Ausscheiden Busses am 1. September 1969 übernahm zum 7. November des gleichen Jahres Dr. Konrad Schilling dieses Amt. Zum Nachfolger Schillings wählte der Rat der Stadt am 26. März 1978 Friedrich Riethmüller, der wiederum durch Wahl vom 26. März 1982 von Joachim Kummer abgelöst wurde. Mit dem Ausscheiden Kummers zum 30. Juni 2002 wurde der Posten des Kulturdezernenten nicht wiederbesetzt. Nachdem dessen Aufgaben zunächst kommissarisch von Dezernat V (Soziales und Jugend) wahrgenommen worden waren, wurde im Zuge der Verwaltungsreform, durch die auch die Umbenennung der bisherigen Ämter in Fachbereiche und Fachdienste erfolgte, zum 1. Januer 2003 folgende Neugliederung durchgeführt: Die Fachdienste Kultur, Stadtbibliothek, Stadtarchiv und Städt. Museum sowie der Eigenbetrieb Stadthalle wurden mit den Fachbereichen Soziales, Jugend, Gesundheit, Städt. Kinderheim und Beschäftigungsförderung sowie dem Netto-Regiebetrieb Altenzentrum Saathoffplatz zum Dezernat V (Soziales, Jugend und Kultur) unter der Leitung von Stadträtin Dr. Dagmar Schlapeit-Beck zusammengeschlossen. Schulverwaltungsamt und Sportamt wurden zum Fachbereich Schule und Sport zusammengefasst und dem Dezernat III (Recht, Umwelt und Schule) unter Stadtrat Wolfgang Meyer angegliedert.

Bestandsgeschichte 

Einige der frühen Akten des vorliegenden Bestandes übernahm der erste Kulturdezernent Busse offenbar aus seinem bisherigen Wirkungskreis als Syndikus bzw. Leiter des alten Dezernats V (Verwaltung für Liegenschaften und Wohnungsbau), so z. B. die auf die Neuordnung des Göttingen Raumes, die Eingemeindung der Stadtrandgemeinden und die Städtische Wohnungsbau GmbH bezogenen Vorgänge. Auf eine Bestandsbereinigung wurde verzichtet. Auch den Sitz im Aufsichtsrat der Wohnungsbau behielt Busse; in dieser Funktion folgte ihm von seinen Nachfolgern nur Joachim Kummer seit 1982. Grundsätzlich gliedert sich das Schriftgut in die beiden großen Teile "Organisation und Verwaltung" (Klassifikationsgruppe 1) und "Kulturangelegenheiten, Schul- und Sportangelegenheiten, Universität, kirchliche Angelegenheiten" (Klassifikationsgruppen 2 bis 5). Für beide Teile gilt, dass das Schriftgut in großem Umfang informativen Charakten hat und die eigentliche Kernüberlieferung bei den Fachämtern des Dezernats und der übrigen Verwaltung bzw. den beteiligten Einrichtungen (Volkshochschule, Symphonie-Orchester, Theater u. a.) liegt. Darin spiegelt sich die Tatsache, dass die konkrete Kulturarbeit des Dezernenten zugunsten seiner Leitungs- und Führungsfunktion in den Hintergrund trat. Sein direktes kulturpolitisches Eingreifen findet sich z. B. in den Bereichen Kunstmarkt, Händelfestspiele, Forum, Stadtarchäologie und Tiergarten. Dennoch ist der Kulturdezernent eine der zentralen Personen des städtischen Kulturlebens. Da sich in den an ihn gerichteten Einladungen zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen die Vielfalt und Breite des Kulturlebens in seltener Vollständigkeit spiegeln, wurde die umfangreiche Serie der Einladungen vollständig übernommen.

Der Umfang des Bestandes beträgt ca. 19 lfd. m., kassiert wurden im Zuge der Verzeichnung ca. 7 lfd. m. Dabei handelte es sich insbesondere um den größten Teil der Unterlagen des Deutschen Bühnenvereins, die für die Dokumentation der Geschichte der Göttinger Theater in der Regel keine Bedeutung hatten. Haushaltsunterlagen, die in den jeweiligen Fachämtern und der Kämmerei überliefert sind, wurden ebenfalls kassiert. Die vom Kulturdezernat übernommenen Protokolle der Ausschüsse und der Dezernentenkonferenz (ca. 4,5 lfd. m.) wurden in die jeweiligen Bestände eingeordnet.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Als ergänzende und parallele Überlieferung zum Bestand C 10 - Dezernat IV sind insbesondere heranzuziehen die Bestände der zum Kulturdezernat gehörenden Ämter (C 44 - Schulverwaltungsamt (samt Schulen), C 46 - Kulturamt, C 47 - Stadtbibliothek, C 48 - Stadtarchiv, C 49 - Städt. Museum, C 66 - Sport- und Bäderamt, C 88 - Stadthalle) sowie anderer Kultureinrichtungen (Kl. E. 47 - Händelgesellschaft, Dep. 96 - Deutsches Theater).

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Der Bestand wurde mit Hilfe des EDV-Archivprogramms "AIDA" erschlossen. Die Datensätze dieses Bestandes wurden im Mai 2015 von AIDA in die nunmehr verwendete Archivsoftware "Arcinsys" übertragen.