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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kirchenkampfdokumentation

Laufzeit 

1897-2008

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Als Grundlage für Erforschung und Darstellung des Kirchenkampfs wurde nach dem 2. Weltkrieg von dem Landeskirchenrat Eberhard Klügel ein "Archiv für den Kirchenkampf" aufgebaut, da mit der Zerstörung der Registratur des Landeskirchenamts das Rückgrat der landeskirchlichen Überlieferung zerstört worden war. Kirchliche Einrichtungen, Pfarrämter und im Ruhestand lebende Pastoren wurden um (leihweise) Überlassung von Unterlagen zum Kirchenkampf gebeten. Außerdem wurden alle Kirchengemeinden durch Rundverfügung vom 29. 11. 1945 aufgefordert, einen vom Oberlandeskirchenrat Philipp Meyer sorgfältig konzipierten "Fragebogen zur Kirchengeschichte der Landeskirche 1933 bis Kriegsende" zu beantworten; allerdings konnte diese Rundverfügung wegen Papiermangels erst im Herbst 1946 versandt werden. Der Beantwortung der Fragen dauerte länger, bis 1948 gingen immer noch Antworten ein; von einigen Kirchengemeinden fehlen die Antworten.

Eberhard Klügel beauftragte zwei junge Historiker, Dr. Heinrich Schmidt und Dr. Hans Walter Krumwiede, mit der Ordnung des eingehenden Materials, das heute 26 lfd. m aus dem Zeitraum (1920-1945) 1947-1986 umfasst. In die Sammlung wurden auch kirchliche Zeitschriften aufgenommen, die von den beiden zerschnitten und in die jeweiligen Mappen gelegt wurden.

Die Aufteilung des Materials erfolgte in zwei Hauptgruppen: "Landeskirche" und "Deutsche Evangelische Kirche"; beide Hauptgruppen erhielten jeweils eine dreifacher Untergliederung:
- Ereignisse: chronologisch geordnet; die Gliederung entspricht ungefähr dem Buch von E. Klügel (s. unten);
- Kirchliche Gruppen, Werke und Arbeitsgebiete, konkurrierende nationalsozialistische Einrichtungen;
- Kirchenkampf in einzelnen Orten, nach Kirchenkreisen geordnet, bzw. Kirchenkampf in den einzelnen Landeskirchen.

Parallel dazu entstand eine "Bücherei des Archivs für den Kirchenkampf", später "Kirchenkampfbibliothek" genannt. Der Bestand wurde in zwei Gruppen

aufgestellt: Primärliteratur - er enthält eine große Zahl seltener Flugschriften und Broschüren aus dem Kirchenkampf - sowie Sekundärliteratur.

Zunächst wurde die Sammlung von Eberhard Klügel für seine Veröffentlichungen benutzt; 1983 wurde sie in das Landeskirchliche Archiv übernommen und als Bestand S 1 in die Archivtektonik integriert. Die Bücher und Zeitschriften wurden in den Buchbestand des Archivs übernommen; sie sind - wie die gesamte Archivbibliothek - im Katalog der Bibliothek des Landeskirchenamts Hannover nachgewiesen und können über den elektronischen Bibliothekskatalog bestellt werden.
1999/ 2000 wurde die Sammlung verfilmt und auf Microfiches umgesetzt; sie ist in dieser Form zu benutzen. 2008 hat Dr. Florian Hoffmann die Titel der Akten überprüft und die Laufzeiten hinzugefügt.

Wichtigster Parallelbestand im Landeskirchlichen Archiv ist der Bestand L 1 (Kanzlei Landesbischof Marahrens, 1933-1947); weitere kleinere Bestände, vor allem Nachlässe, ergänzen ihn.

Literatur 

Eberhard Klügel: Ev.-luth. Landeskirche Hannovers und ihr Bischof 1933 -1945, Bd. 1: Darstellung, Berlin-Hamburg 1964; Bd. 2: Dokumente, Berlin-Hamburg 1965;
Hans Otte: Zeitgeschichte in der hannoverschen Landeskirche: Tendenzen und Perspektiven, in: Heinrich Grosse / Hans Otte / Joachim Perels (Hg.): Bewahren ohne Bekennen. Die hannoversche Landeskirche im Nationalsozialismus, Hannover 1996, S. 545-563;
Thomas J. Kück (Bearb.): Die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers in der Zeit des Nationalsozialismus. Eine Forschungsbibliographie, Hannover 1997 (= Veröffentlichungen aus dem Landeskirchlichen Archiv Hannover, 3).

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: ja

vollständig verzeichnet