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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Archiv des Kirchenkreises Laatzen-Pattensen

Laufzeit 

1120-1939

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Kirchenkreis Laatzen-Pattensen entstand durch die Zusammenlegung der ehemaligen Inspektionen Pattensen und Jeinsen im Jahre 1926 und der Verlegung des Superintendentursitzes nach Laatzen im Jahre 1971.
1542 wurde Pattensen Sitz des ersten Superintendenten des Herzogtums Calenberg-Göttingen. Nach der Verbindung der Fürstentümer Calenberg-Göttingen mit Wolfenbüttel wurde Pattensen 1588 auch Sitz des Generalsuperintendenten von Calenberg, der allerdings bald nach Münder und 1593 nach Wunstorf verlegt wurde. Gleichzeitig wurde in Pattensen eine Superintendentur begründet, die 1642 jedoch an die Neustädter Kirche in Hannover verlegt wurde.
1794 wurde Pattensen wieder Sitz eines Superintendenten. Der neue Aufsichtsbezirk wurde aus der Inspektion bei der Neustädter Kirche Hannovers herausgetrennt und umfasste aus dem Amt Coldingen die Pfarren Grasdorf (einschließlich der Kapellen Koldingen und Rethen), Hiddestorf, Müllingen, Wassel und Wilkenburg (einschließlich der Kapellen Arnum, Harkenbleck und Hemmingen) und aus dem Amt Calenberg die Pfarre Pattensen (mit Diakonat). 1799 kamen aus der Inspektion Jeinsen noch die dem Amt Calenberg zugehörigen Pfarren Bennigsen (einschließlich der mater combinata Lüdersen) und Hüpede dazu.
1926 wurde die 1588 begründete Inspektion Jeinsen aufgehoben und die zugehörigen Pfarren Alferde, Eldagsen (mit Diakonat), Gestorf, Jeinsen (einschließlich der Kapelle Schliekum), Rössing, Schulenburg, Wülfingen (einschließlich der mater combinata Adensen) und das Kloster Wülfinghausen (einschließlich der mater combinata Wittenburg und den Kapellen Boitzum, Holtensen und Sorsum) wurden der Inspektion Pattensen zugelegt.
Das zu Jeinsen gehörige Holtensen fiel hingegen an die Inspektion Ronnenberg.

Im Zuge dieser Veränderungen in der Inspektionseinteilung erfolgten die jeweiligen Verlagerungen von Ephoralakten und -rechnungen dergestalt, dass die Generalia in Jeinsen bzw. Pattensen verblieben, die Spezialakten und die Rechnungen dagegen an den Ort der jeweiligen neuen Zugehörigkeit gelangten. Auffallend dabei ist allerdings der geringe Bestand an Rechnungen. Nach der Wiederbegründung des Aufsichtsbezirks Pattensen 1794 v erblieben die die älteren Rechnungen wohl im Ephoralarchiv an der Neustädter Kirche in Hannover, wo sie während des zweiten Weltkrieges und in der frühen Nachkriegszeit vernichtet worden sind. Die älteren Rechnungen der Inspektion Jeinsen hingegen wurden 1879 verkauft.

Nach der Vereinigung der Inspektion Jeinsen mit dem Aufsichtsbezirk Pattensen wurde das Ephoralarchiv Jeinsen nach Pattensen umgelagert. Dort wurden beide Archive in den Jahren 1947-1956 geordnet und verzeichnet. Als sich der 1965 eingerichtete Archivraum im Chorhaus der Kirche als ungeeignet zur dauerhaften Aufbewahrung von Archivgut erwies und ein anderer Raum in Pattensen nicht zu finden war, wurde das Ephoralarchiv 1986 im Landeskirchlichen Archiv Hannover deponiert.

Die kirchliche Neuordnung im Großraum Hannover 1971 mit Eingliederung der Kirchengemeinden Hemmingen-Westerfeld (aus dem Kirchenkreis Hannover-Linden) und Laatzen (aus dem Kirchenkreis Hannover-Süd) zum Kirchenkreis Pattensen und der Verlegung des Superintendentursitzes nach Laatzen (an die Immanuel-Kirche) bleibt im Bestand ebenso unberücksichtigt wie auch die nach Auflösung des Kirchenkreises Springe 2001 erfolgte Zulegung der Kirchengemeinden Altenhagen, Springe/Andreas, Springe/Petrus und Völksen und der Rückverlegung des Superintendentursitzes nach Pattensen. Im Bestand ebenfalls nicht umgestetzt sind die Umgliederungen der Kirchengemeinden Müllingen (1975) und Wassel (1978) in den Kirchenkreis Sarstedt, Rössing (1999) in den Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt sowie Wülfingen und Adensen (jeweils 1999) in den Kirchenkreis Elze-Coppenbrügge.
Die Spezialakten aus den jeweiligen Altregistraturen fanden hingegen Abgabe.

Ergänzende Bestände: A 1 (Pfarroffizialakten); A 6 (Pfarrbestellungsakten), A 8 (Corpora bonorum), A 9 (Visitationsakten), L 5 d (Landessuperintendentur Hannover).

Literatur 

R. Steinmetz, Die Generalsuperintendenten von Calenberg, in: Zeitschrift der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte, Braunschweig 1908; Karl Kayser, Die hannoverschen Pfarren und Pfarrer seit der Reformation, Inspektion Pattensen, Braunschweig 1909; Fritz Garbe, Inventare der Archive des Kirchenkreises Pattensen, Göttingen 1966; Ev.-luth. Kirchenkreis Laatzen-Pattensen, 450 Jahre Reformation im Calenberger Land. Festschrift zum Jubiläum 1992, Laatzen 1992.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Der vorliegende Bestand ist bisher noch nicht vollständig verzeichnet worden:
Während die Verzeichnung der Generalakten (für Jeinsen und Pattensen) und der Spezialakten für die Kirchengemeinden A-L abgeschlossen und hier zu recherchieren ist, sind Spezialia für Müllingen, Pattensen, Rethen, Rössing, Schulenburg, Sorsum, Wassel, Wilkenburg, Wülfingen, Wülfinghausen und Wittenburg zwar vorgeordnet, aber noch nicht abschließend verzeichnet worden. Auch für die Kirchenrechnungen und Sonstigen Handschriften liegt noch keine Verzeichnung vor. Akten, Rechungen und Handschriften könnten nach Absprache aber vorgelegt und benutzt werden.