Identifikation (kurz)
Titel
Nachlass Wilhelm Borgmann
Laufzeit
1920-1947
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Wilhelm Borgmann wurde am 26. Februar 1893 in Lorup geboren. Nach einer landwirtschaftlichen Ausbildung war er auf dem Betrieb seiner Eltern tätig. Dies wurde durch die Teilnahme am Ersten Weltkrieg unterbrochen, Borgmann war Freiwilliger bei den Bückeburger Jägern. Nach Kriegsende betätigte er sich politisch in der Deutsch-Hannoverschen Partei und wurde 1928 als Landtagsabgeordneter in den Preußischen Landtag gewählt. Diesem gehörte er bis April 1932 an.
Während der nationalsozialistischen Herrschaft hielt er sich politisch unmittelbar zurück, wurde aber dennoch im August 1944 von der GeStaPo verhaftet und nach Osnabrück in Schutzhaft genommen. Man entließ ihn aber bereits 4 Wochen später wieder.
Im Zuge der Besetzung des Emslandes in der Endphase des Zweiten Weltkriegs setzten die Alliierten ihn am 1. April 1945 als Ortsbürgermeister in Lorup ein. Am 31. Januar 1946 wurde er zum ersten ehrenamtlichen Landrat des Landkreises Aschendorf-Hümmling gewählt. Politisch war Borgmann am Aufbau der CDU in Niedersachsen beteiligt. Er starb überraschend am 3. Oktober 1947 im Krankenhaus in Aschendorf an einem Herzschlag.
Der Nachlass wurde dem Unterzeichneten von Ulrich Borgmann, Lorup übergeben. Es gehören auch die in der beigegebenen Liste aufgeführten Bücher dazu. Diese wurden in die Bibliothek des Kreisarchivs eingeordnet.
Lit.: Helmut Lensing, Die Landvolk-in-Not-Bewegung von 1928 im Emsland, in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes 40 (1994), S. 44-63; Helmut Lensing, Art. Borgmann, Wilhelm, in: Emsländische Geschichte 6 (1997), S. 155-157.
Meppen, am 15. November 1993
Arcinsys