NLA WO 58 Alt

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

General-Landesvermessungskommission

Laufzeit 

1245-1899

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die in diesem Findbuche verzeichneten Akten sind von der Generallandesvermessungskommission 1) erzeugt worden, die von 1746 bis 1784 als selbständige, jedoch durch Personalunion mit dem Geheimen Rate und der Kammer verbundene Behörde bestand (vgl. Hermann VOGES in: Braunschweigisches Jahrbuch 2. Folge Band 9, 1937 S. 5-56). Ihr oblag die Vermessung der Feldmarken der braunschweigischen Dörfer, deren Ergebnis in den Feldrissen (Hauptabteilung K) und den Dorf-, Feld- und Wiesenbeschreibungen (L Alt Abt. 20) niedergelegt ist. Die Geschäftsakten der Kommission betreffen die Anfertigung dieser Risse und Beschreibungen. Sie bestehen in der Mehrheit aus Schriftwechseln zwischen der Kommission und den das Land bereisenden subdelegierten Kommissaren, welche als Vermesser tätig waren, und den Handakten der subdelegierten Kommissare, daneben aus Schriftwechseln der Kommission mit dem Geheimen Rate zur Entscheidung grundsätzlicher Fragen.

Der größte Teil des Bestandes war bereits in einem Findbuche aufgeführt, das um 1770 der Kassierer der Generallandesvermessungs-Kommission Ebbrecht in einer Ortsnamen und Sachbegriffe vermischenden alphabetischen Ordnung angelegt hat 2). Vieles war darin aber nicht erfasst und ist erst bei der Neuverzeichnung berücksichtigt worden. Die Handakten der Kommissare sind ab 1771 in dem alten Findbuche von einer anderen Hand nachgetragen worden und oft erst sehr viel später und unvollständig zu dem Bestand gekommen; so hatte der subdelegierte Kommissar Bertram bei seinem Abgange seine Handakten auf dem Gericht Bettmar zurückgelassen, von wo sie über das Residenzamt Wolfenbüttel erst 1794 ihren Weg zu den übrigen Akten fanden. Selbst in den Geschäftsakten der Kommission sind schon im 18.Jahrhundert Lücken festgestellt worden; bereits 1794 fehlten diejenigen über die Teilung der Koppelweide zwischen Lehndorf, dem Kreuzkloster und der Altpetritorgemeinde zu Braunschweig.

Die Aktenbildung des Registrators war sehr unzulänglich; ihm fehlte der Blick dafür, unter welchen Betreffen sich viele Vorgänge ansammeln würden. Die Zahl der Akten, die nur wenige Blätter enthalten, ist groß, während sich an anderen Stellen unter dem Titel "Allgemeine Vermessungsverhandlungen" überaus starke Bände bildeten. Dies ist bei der Neuverzeichnung nach Möglichkeit durch Zusammenlegen und Unterteilen ausgeglichen worden. Um 1773 hat der Registrator auch begonnen, Handakten der Subdelegaten als Geschäftsakten der Kommission fortzuführen, ein Umstand, der nicht zu beheben war, aber doch im Darin-Vermerk festgehalten wurde, weil für die Benutzung der Unterschied zwischen Geschäfts- und Handakten wichtig ist; denn die Handakten enthalten Entwürfe der Beschreibungen, die nicht mit den maßgebenden Fassungen verwechselt werden dürfen, und viele Nachrichten über den Zustand bei Aufnahme der Vermessung, die nicht an die Kommission eingesandt zu werden brauchten und daher in den Geschäftsakten fehlen. Gesondert scheinen die Pachtkontrakte vom Überschußlandes aufbewahrt worden zu sein, die sicher zunächst zu den Kassensachen gehört haben; obwohl heute auf die Akten verteilt, tragen sie doch sämtlich die Spuren starker Wasserschäden, die nur durch gemeinsame Aufbewahrung erklärbar sind.

Nach Auflösung der Kommission im Jahre 1784 wurde ihre Registratur der Kammer zur Aufbewahrung übergeben. Die Kammer ließ von 1790 bis 1807 alle Risse und Beschreibungen kopieren und je ein Exemplar ihrer Amtsregistratur (L Alt Abt.4 Gr.18) und dem zuständigen Amte überweisen. Die hierauf bezüglichen Akten wie auch andere namentlich über die Berichtigung von Fehlern in der Vermessung ließen die Kammer und der Geh. Rat der Vermessungsregistratur anhängen; sie wurden bei der Neuverzeichnung herausgenommen und zu L Alt Abt.2 und 4 verwiesen 3). Nachdem durch die Separationen des 19.Jh. (und die von der Landesökonomiekommission hergestellten Karten und Rezesse) die Feldrisse und Beschreibungen ihren Wert als urkundliche Grundlage der ländlichen Besitzverhältnisse verloren hatten, sind die Geschäftsakten der Generallandesvermessungs-Kommission von der Kammer an das Staatsarchiv abgegeben worden. Ihr wissenschaftlicher Wert ist durchaus unterschiedlich, war aber bei der Neuverzeichnung nicht im einzelnen festzustellen; dies kann vielmehr erst durch die Nach prüfung jedes einzelnen Falles geschehen (vgl. Braunschweigisches Jahrbuch 38, 1957 S. 141 - 149).

Die Neuverzeichnung des Bestandes wurde vom Staatsarchivrat Dr. Penners im Jahre 1956 begonnen und nach dessen Versetzung an das Staatsarchiv in Osnabrück durch den Unterzeichneten beendet. Dies Findbuch schrieb die Angestellte Kirstein. Der Weiser enthält nur Personen und Sachen; da die Orte schon in der Gliederung der Spezialakten in Abschnitt IV alphabetisch aufgeführt sind, werden ihre außerhalb derselben begegnenden Erwähnungen jeweils am Beginn ihrer Akten genannt.

Die Akten werden zitiert mit der Bestandsnummer und der laufenden Nummer: 58 Alt 1... (usw)

Wolfenbüttel, im August 1958

Pitz

(Dr. Pitz)

Staatsarchivassessor

1) Die amtliche Schreibweise des 18. Jahrhunderts war die in vier Worten (General-Landes-Vermessungs-Kommission).

2) Die Signaturen dieses Findbuches werden im folgenden in der rechten Spalte der Seiten angegeben.

3) Soweit sie für die Landesvermessung von größerem Interesse sind, werden sie in diesem Findbuche ohne Archivzeichen, sondern nur mit dem Vermerk: "In L Alt 2" bzw. "In L Alt 4" mit aufgeführt.

Enthält 

I. Geschäftsführung der Generalvermessungskommission, II. Allg. Akten über die Vermessung u. Landeskultur; III. Vermessungssachen nach Ämtern; IV. Vermessungssachen nach Orten, darin u.a. Dorfbeschreibungen, Landverteilung, Zehnte.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

28,0

Benutzung 

Teile des Bestandes sind wegen Verpilzung für die Benutzung gesperrt.