WirtA BS NWA 42

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Braunschweigische Ritterschaftliche Hypothekenbank AG

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Ritterschaftliche Kreditverein für das Herzogtum Braunschweig verfolgte das Ziel, den größeren Grundbesitzern durch Beleihung ihrer Güter Kredite zu gewähren. Er wurde 1862 gegründet, 1989 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt (Braunschweigische Ritterschaftliche Hypothekenbank AG) und 1993 aus dem Handelsregister gelöscht.

Bestandsgeschichte 

Der Ritterschaftliche Kreditverein für das Herzogtum Braunschweig wurde 1862 gegründet und nahm 1863 seine Geschäfte auf. Er verfolgte wie ähnliche Vereine, namentlich das schon 1790 gegründete Ritterschaftliche Kreditinstitut des Fürstentums Lüneburg, das Ziel, den größeren Grundbesitzern durch Beleihung ihrer Güter Kredite zu gewähren und eine langfristige Tilgung der Schulden zu sichern. Der Verein besaß das Recht, Pfandbriefe und Schuldverschreibungen auszugeben, die seit 1893 als mündelsicher galten (Braunschw. GVS 1893, S. 385; 1899 S. 331 § 101). Die Geschäfte leitete die Kreditkommission; sie stellte einen Syndikus und einen Kassierer ein. Die Aufsicht führte der Ritterschaftliche Ausschuss.

1968 beschloss die Ritterschaft eine neue Satzung (Nds. MBl. 1968, S. 626). Der Verein firmierte seither als "Braunschweigisches Ritterschaftliches Kreditinstitut". Als Organe bezeichnete die neue Satzung den Vorstand, die frühere Kreditkommission, die durch ein hauptamtliches Vorstandsmitglied ergänzt wurde, und den Verwaltungsrat. Dieser sollte in seiner Zusammensetzung dem Ritterschaftlichen Ausschuss entsprechen.

Mitte der 1980er Jahre geriet das Kreditinstitut in Schwierigkeiten. Als Hauptgläubiger schloss die Landwirtschaftliche Rentenbank in Frankfurt/M. mit dem Kreditinstitut eine Sanierungsvereinbarung, in Folge derer das Institut 1989 in eine Aktiengesellschaft umgewandelt wurde (Amtsgericht Wolfenbüttel, HRB 663l). Im selben Jahr erwarb die Deutsche Genossenschaftshypothekenbank (DGHyp) alle Aktien des früheren Alleinaktionärs Landwirtschaftliche Rentenbank (Bundesanzeiger 136, 25.7.1989). 1993 wurde die Braunschweigische Ritterschaftliche Hypothekenbank AG durch Aufnahme mit der DGHyp verschmolzen und aus dem Handelsregister des Amtsgerichts Wolfenbüttel gelöscht. Firmensitz war zuletzt Leibnizstraße 2 in Wolfenbüttel.

Die ältere Schicht der Akten - bis ca. 1962 - ist von der Deutschen Genossenschaftshypothekenbank (DGHyp) im Dezember 2010 im NWA

deponiert worden.

Die Verzeichnung erfolgte als Schnellverzeichnung am Regal mit dem Ziel, die Unterlagen identifizierbar zu machen, weniger sie inhaltlich zu erschließen, und bedarf einer späteren Überarbeitung.

Der Bestand ist nach Maßgabe des Niedersächsischen Archivgesetzes benutzbar.

Wolfenbüttel, im Januar 2011
Dr. Bei der Wieden


Lit.: A. E. C. von Grone: Ueber das ritterschaftliche Credit-Institut im Herzogthume Braunschweig und den Erlaß des Herzoglichen Consistoriums vom 4. April 1868. Braunschweig 1868; Karl von Schmidt-Phiseldeck: Der Braunschweigische Credit-Verein. Wolfenbüttel 1868; Ritterschaftlicher Kredit-Verein für das Herzogtum Braunschweig. 1863-1913. [Wolfenbüttel 1913]; Braunschweigischer ritterschaftlicher Kreditverein. 1862-1962. Stotzheim 1962; Eberhard Geiecke: Die Entstehung und Entwicklung ritterschaftlicher Kreditinstitute in Niedersachsen. Eine rechtsgeschichtliche Studie über den Ursprung und die rechtlichen Strukturen der vier im Raum Niedersachsen beheimateten ritterschaftlichen Kreditinstitute. Diss. jur. Bonn 1978; Sven-Hubertus von Wedemeyer: Ritterschaftliche Kreditinstitute. Nürnberg 1988 (Veröffentlichungen des Lehrstuhls für Allgemeine, Bank- Versicherungs-Betriebswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg). Vgl. Wolf Rüdiger Reinicke: Landstände im Verfassungsstaat. Verfassungsgeschichte und gegenwärtige Rechtsstellung der Landschaften und Ritterschaften in Niedersachsen. Göttingen 1975, S. 372-379.

Zu vergleichen ist ferner die Statistik zur hypothekarischen Belastung des Grundbesitzes im Herzogtum bzw. Land Braunschweig: Beiträge zur Statistik des Herzogtums Braunschweig 15 (1900), 16 (1901); Beiträge zur Statistik des Landes Braunschweig NF 3 (1922).

Parallelüberlieferung findet sich in den Beständen des Staatsarchivs Wolfenbüttel, besonders in 12 Neu Arbeit (01.04.01) und Wirtschaft (03.03).

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: nein

teilweise verzeichnet