NLA BU D 17

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Verleger Herbert Taege

Laufzeit 

1928-1991

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Abteilung: Akten nichtstaatlicher Provenienz, übereignete Nachlässe u. Privatarchive.
Inhalt: Überwiegend "graue Literatur", Zeitschriften, Korrespondenzen und Manuskripte zum Nationalsozialismus, insbesondere zur Hitlerjugend.
Umfang: 2,24 m.
Erschließung: Findbuch, EDV.

Bestandsgeschichte 

Herbert Taege wurde 1922 geboren. Später war er Mitglied der Bündischen Jugend und bis Mitte der 1940er Jahre Jungbannführer. Als Publizist begründete er zu Beginn der 1980er Jahre das ASKANIA-Archiv für Zeitgeschichte und Jugendforschung in Lindhorst. Zugleich war er Inhaber der ASKANIA-Verlagsgesellschaft, die sich auf die Veröffentlichung von Literatur mit dem Thema Jugendbewegung und Hitlerjugend spezialisierte. Taege selbst veröffentlichte in den 1970/80er Jahren etliche Bücher zum Thema und unterstützte mit seinem Archiv eigene
und fremde Publikationen.
Aus Altersgründen dachte er 1993 an eine Trennung von seinem Material. Da er sich zu einer Abgabe an das Archiv der deutschen Jugendbewegung auf Burg Ludwigstein nicht entschließen konnte, wurden die Unterlagen dem Staatsarchiv Bückeburg im Dezember 1993 und im Februar 1995 übereignet (acc. 45/93 und acc. 10/95). Einen Teil des Nachlasses, nämlich Bücher, wollte Taege später zurückerhalten; er habe einen geeigneten Abnehmer gefunden. Da von Seiten des Staatsarchivs keine Bedenken entgegen standen, wurde eine Rückgabe zugesagt, kam aber vor Taeges am 20. Mai 1998 erfolgten Tod nicht mehr zustande.
Der im Staatsarchiv aufzubewahrende Bestand umfasst ca. 2, 5 lfd. m. Er besteht aus sogenannter "grauer Literatur", ,Zeitschriften, Heften sowie persönlichen Korrespondenzen und Manuskripten. Ein Schaumburg-Bezug ist allein durch den Wohnort Taeges gegeben, ansonsten hat der Bestand durchaus überregionale Bedeutung. Daß das Staatsarchiv Bückeburg zum Aufbewahrungsort des Bestandes gewählt wurde, geschah nur auf Wunsch Taeges.
Der Wert des Nachlasses besteht in der Dokumentation von Jugendorganisationen unter der nationalsozialistischen Herrschaft sowie der Entwicklung der politischen Rechten nach 1945. Zeitliche Schwerpunkte liegen dabei auf den 1930/40er Jahren und auf den 1970/80er Jahren.
Den größten Umfang

nehmen Druckschriften und "graue Literatur" ein. Dazu gehören zunächst die Publikationen der Hitlerjugend, welche teilweise in parallelen Ausgaben für ihre einzelnen alters- und geschlechtsspezifischen Untergliederungen vorliegen, ferner Schulungshefte zur Hitlerjugend, Blätter zur Heimabendgestaltung und Führerblätter. Eine Reihe von Einzelschriften, immer mit dem Schwerpunkt auf Jugend und Erziehung im Nationalsozialismus, ergänzen die Abteilung Primärliteratur. Meist sind die Schriften im Original vorhanden, teilweise hat Taege fehlende Hefte durch Kopien ersetzt.
Ein zweiter Bereich besteht aus Berichten, Manuskripten, Aufsätzen und Briefen von Zeitzeugen. Der Schriftwechsel, schwerpunktmäßig aus den 1980er Jahren, enthält Briefe ehemaliger HJ-Führer und BDM-Führerinnen, darunter auch der BDM-Reichsreferentin Dr. Jutta Rüdiger. Viele gedruckte oder maschinenschriftlich vorliegende Aufsätze berichten von persönlichen Erfahrungen in der Hitlerjugend. Auch Jugendbewegung und -sozialisation der Gegenwart wird beleuchtet.
Der Bestand lag bei der Abgabe völlig ungeordnet vor. Die Erfassung der Literatur, also des überwiegenden Teils, orientierte sich an bibliothekarischen Richtlinien. Der Schriftwechsel wurde nach Korrespondenzpartnern geordnet. Die Verzeichnung des Bestandes erfolgte im Rahmen eines Praktikums im Frühjahr 1998 durch Frau Heide Riemann. Die Fotos sind in den Bestand S 2 überführt worden.

Bückeburg, Juni 1998
Dr. Silke Wagener-Fimpel

Die Korrespondenzen aus dem Nachlass Werner Vormfelde wurden 2008 in den Bestand eingearbeitet.
Bückeburg, November 2008
Dr. Hubert

Höing

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Ja

abgeschlossen