NLA WO 13 Bund

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Post- und Fernmeldeämter

Laufzeit 

1889-1968

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

1. Geschichte der Fernmeldeämter nach 1945

Fernmeldeämter waren die Ortsbehörden des Fernmeldewesens zunächst der Reichspost (bis 1945) und dann der Deutschen Bundespost (BRD) bzw. Deutschen Post (DDR). In der BRD gab es bis zu 108 Fernmeldeämter der 1950 eingerichteten Deutschen Bundespost (zuvor ab 1947: Deutsche Post), davon neun in Niedersachsen (Braunschweig, Göttingen, Hannover [3], Leer, Oldenburg, Osnabrück und Uelzen). Übergeordnete Behörden waren die Oberpostdirektionen, die dem Bundesminister für das Post- und Fernmeldewesen (ab 1989: Bundesminister für Post und Telekommunikation) zugeordnet waren. Zur Geschichte der Oberpostdirektion Braunschweig nach dem 8. Mai 1945 vgl. das Vorwort zum Bestand 12 Bund.

Aufgabe der Fernmeldeämter war die Bereitstellung von Telekommunikations-Dienstleistungen im jeweiligen Amtsbereich, nämlich Fernsprech-, Telegrafen- und Funkdienste, der Fernmeldebau und Verwaltungsaufgaben. Alle Fernmeldeämter gliederten sich grundsätzlich in sechs Aufgabenbereiche:

1) Verwaltung
2) Haushalt
3) Teilnehmerdienste
4) Fernsprechdienst (Hand) und Telegrammdienst
5) Vermittlungs- und Übertragungstechnik
6) Linientechnik

Die Amtsleitung eines Fernmeldeamtes setzte sich aus dem Amtsvorsteher und den Abteilungsleitern zusammen. Ersterer war für die ordnungsgemäße Ausführung der dem Amt zugewiesene Aufgaben verantwortlich. Letztere leiteten selbständig den Dienst der ihnen unterstellten Abteilungen.

Verwaltungstechnisch waren die Fernmeldeämter folgendermaßen gegliedert:

1) Abteilungen (Abt): Zusammenfassung eines oder mehrerer Aufgabenbereiche
2) Dienststellen (Dst): Erledigung von Fachaufgaben innerhalb einer Abteilung
3) Kräftegruppe (KrGr): als Bezeichnung für Dienstkräfte mit derselben Einzelaufgabe innerhalb einer Dienststelle
4) Fernmeldebezirk (FBz): Zusammengefasste Dienststelle für den Anmeldedienst, die Fernsprechentstörung, die Unterhaltung von Fernsprechvermittlungsstellen in weiter entfernten Bereichen des Amtsbezirkes
5) Fernmeldebaubezirke, Technische Baubezirke (FBBz, TBz): Besondere Dienststellen für fernmeldetechnische Arbeiten (FBBz) bzw. fernmeldetechnische Sonderaufgaben (TBz)

Mit der Privatisierung der Deutschen Bundespost im Rahmen der Postreform zum 1. Januar 1995 wurden die Fernmeldeämter aufgelöst.

Stand: Dezember 2015


2. Geschichte der Postämter nach 1945

Die Postämter (PA) waren lokale Dienststellen der Deutschen Reichspost bzw. nach 1947/1950 der Deutschen Bundespost (DBP) und somit ein Teil der Reichsverwaltung bzw. Bundesverwaltung. Bereits seit 1919 lag das Postwesen im alleinigen Zuständigkeitsbereich des Staates. Nach dem Zusammenbruch des Deutschen Reiches 1945 verbot die Militärregierung jeglichen Nachrichtenverkehr für die besetzten Gebiete, der gesamte Post- und Fernmeldedienst ruhte. Allerdings wurden noch im Mai 1945 auf Geheiß der Militärregierung - unter Beschränkungen - die Briefschalter von Postämtern und Fernsprech-Ortsverkehre wieder geöffnet. In der Folgezeit nahmen die Postämter oder Postanstalten, wie sie bis in die 1960er Jahre teilweise genannt wurden, und die Postdirektionen ihre Arbeit wieder auf.

Mit der Gründung der Deutschen Bundespost 1950 wurden die Postämter, Postdirektionen und sonstige Postdienststellen unter einem gemeinsamen Dach wieder zusammengefasst. Die Aufsicht über die Postämter übten die Oberpostdirektionen (OPD) aus.

Die Aufgaben der Postämter lagen im Bereich des Brief- und Paketdienstes, Fernmeldedienstes (unter anderem Telegraphenwesen), Finanzwesens und der Personenbeförderung. Der Zuständigkeitsbereich eines Postamts war meistens identisch mit dem Gebiet der jeweiligen Ortsgemeinde.

Mit der Privatisierung der Deutschen Bundespost zum 1. Januar 1995 verloren die Postämter ihren Behördencharakter. Sie gingen in der Deutschen Post AG auf.

Stand: März 2006 (überarbeitet und ergänzt Dezember 2015)

Bestandsgeschichte 

Zur Geschichte der Oberpostdirektion Braunschweig nach dem 08. Mai 1945 vgl. das Vorwort zum Bestand 12 Bund. Grafik zur Gliederung der Deutschen Bundespost 1960 siehe analoges Findbuch 13 Bund (aus Probst, Erwin: Postorganisation S. 79 )

1. Allgemeine Bestandsgeschichte zu Postämter- und Fernmeldeämter-Beständen

Bei den Postämtern handelt es sich um Bundesbehörden der Lokalinstanz, die aufgrund des Bundesarchivgesetzes ihr Archivgut den Staatsarchiven der Länder anbieten.

In der archivfachlichen Diskussion ist seit langem gängige Auffassung, dass auf Akten einzelner Postämter im allgemeinen verzichtet werden kann. Da alle wichtigen Maßnahmen auf dem Gebiet der Postverwaltung von der Oberpostdirektion veranlasst oder verfügt werden, brauchen die Akten der Postämter (Fernmeldeämter usw.) als Ersatzüberlieferung nur dann in Auswahl übernommen zu werden, wenn Akten der Oberpostdirektion vernichtet sind. Die Akten der Reichspostdirektion Braunschweig sind im Zweiten Weltkrieg vernichtet worden, auch die Oberpostdirektion Hannover hat Verluste erlitten. Infolgedessen wurden die nachstehend verzeichneten Akten einzelner Postämter im Sinne einer Ersatzüberlleferung übernommen.

Stand: März 2006

2. Geschichte des Bestandes 13 Bund

Die Akten des vorliegenden Bestandes sind in den Jahren 1951-1978 in das Staatsarchiv gelangt. Sie lagerten auch in den Beständen 12 Bund (Oberpostdirektion Braunschweig nach 1945) und 4 R (Post- und Fernmeldeämter bis 1945) aus denen sie aufgrund von Provenienz und Laufzeit herausgezogen wurden.

Die Akten des Fernsprechamtes Göttingen, das 1951 Fernmeldeamt wurde, sind am 21. September 1950 (Zg. 14/1950) und als Zugänge 4/1954 und 14/1954 in das Staatsarchiv Wolfenbüttel gelangt. Sie wurden jedoch am 15. Februar 1957 an das Hauptstaatsarchiv Hannover abgegeben; der angelegte Bestand 5 R (Fernsprechämter) wurde damals aufgelöst.

Der Bestand 14 Bund (Fernmeldeamt Braunschweig) wurde zum 1. Juli 1999 aufgelöst und die Akten in den vorliegenden Bestand 13 Bund (Post- und Fernmeldeämter) eingegliedert. Der bisher parallel existierende Bestand 4 Bund (Postamt Bad Harzburg) wurde ebenfalls aufgelöst und über die Klassifikation erfaßt.

Die im vorliegenden Bestand erfaßten Akten wurden in der ersten Jahreshälfte 1999 unter Anleitung von Christina Hillmann-Apmann vom Archivangestellten (LKZ) Herrn Pawlak verzeichnet. Die Eingabe der Aktentitel sowie die Schlußredaktion erfolgten durch Christina Hillmann-Apmann.

Eine vom ehemaligen Postoberinspektor Besold abgegebene postgeschichtliche Sammlung (299 N Nr. 594-617) enthält vorwiegend Verordnungen und Aufstellungen zur braunschweigischen Postgeschichte der Nachkriegszeit.

Stand: Juli 1999, Christina Hillmann-Apmann

Die Karteikarten des Zugangs 2019/54 wurden im Juli 2019 von einem Herrn Hans J. Richter abgegeben. Sie stammen aus dem Besitz von Heinrich Munk, Stadthagen (vgl. 56321-13 Bund/BdW 27.08.2019). Sie sind nach Buchstabe Ortsalphabet bzw. Wohnplatz sortiert.
C. Hillmann-Apmann, Mai 2020

Enthält 

u.a. Postämter, -stellen, -agenturen, Fernmeldeämter, Funkverkehr, Interzonenverkehr, Luftschutz, Postleitgebiete, Postraub, Propaganda, Rundfunk, Telegrafendienst, Zensur, Zollbehandlung, Zwangsarbeiter

Literatur 

Horst Besold, Kleine Chronik des Postwesens in Braunschweig, in: Braunschweiger Postgeschichtliche Blätter Jg. 1, Heft 1 (1957) (Sign. Dibi Zk 44)

Zur Geschichte aller Postämter und Ämter des Fernmeldedienstes im OPD-Bezirk vgl.
100 Jahre Oberpostdirektion Braunschweig, 1868-1968. Eine Dokumentation (Braunschweiger Postgeschichtliche Blätter 9/10), Braunschweig 1968. (Dibi Zk 44)

Bundesministerium für das Post- und Fernmeldewesen (Hg.), Handwörterbuch des elektrischen Fernmeldewesens. Neubearbeitete Ausgabe Berlin 1970, Band A–F, S. 31–36.

Erwin Probst, Postorganisation (Beiträge der Akademie für Raumforschung und Landesplanung Band 14, Behördliche Raumorganisation seit 1800. Grundstudie 3), Hannover 1977 (Sign. Dibi 2° Zg. 547/83)

Wolfgang Lotz (Hg.), Deutsche Postgeschichte. Essays und Bilder, Berlin 1989.

Archiv für deutsche Postgeschichte, Hefte 1/1953 ff., hrsg. von der Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e.V. (vgl. besonders Kämmerer, Ludwig: Der Wiederaufbau der Post in der britischen Besatzungszone nach dem Zusammenbruch 1945 in Heft 2, 1978, S. 5-18)

Post- und Telekommunikationsgeschichte, Hefte 1/1995 ff., hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte e.V., Frankfurt (Sign. Dibi Zf 39)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

3,7

Bearbeiter 

Christina Hillmann-Apmann (1999, 2020)

Oliver Brennecke (2006)

Dr. Christian Helbich (2015)