NLA WO 12 Bund

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Oberpostdirektion Braunschweig

Laufzeit 

1884-1973

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Der Erlaß einer Verordnung vom 19. März 1850 führte dazu, daß ab 1. Juli 1850 die Herzogliche Eisenbahn-Kommission und die Postdirektion zu einer Behörde mit der Bezeichnung "Herzogliche Eisenbahn- und Postdirektion" vereinigt wurden (vgl. 87 Neu). Am 1. Januar 1868 ging das braunschweigische Postgebiet in dem Postgebiet des Norddeutschen Bundes auf und das "Gesetz über das Postwesen des Norddeutschen Bundes", das dazugehörige "Reglement" und die "Instruktion für die Postanstalten des Norddeutschen Postgebietes" traten in Kraft. Am 1. Mai 1868 wurde die neueingerichtete Ober-Postdirektion Braunschweig von der Eisenbahndirektion getrennt. Zu den Aufgaben der Oberpostdirektion gehörten: Überwachung des Dienstbetriebes, Erledigung von Beschwerden des Publikums, Verteilung der Arbeitskräfte, Wahrung der Postgerechtsame in Post- und Portoübertretungssachen, Revision der Postkassen, Verkehr mit den Eisenbahndirektionen, Beschaffung von Postwagen, Einrichtung und Änderung von Postkursen usw.

Die Kaiserliche Oberpostdirektion Braunschweig wurde mit Wirkung vom 1. Juli 1871 (BGBl. Nr. 16) errichtet und unterstand der Kaiserlichen Reichspost. Erster Oberpostdirektor von 1868-1881 war Rudolf August Emil Schottelius. Mit volkswirtschaftlichem Wachstum erweiterten sich auch die Aufgaben der Oberpostdirektion: Dem schnell wachsenden Verkehr waren die entsprechenden Einrichtungen zur Verfügung zu stellen, neue Verkehrswege mußten gefunden und vor allem das Fahrpostwesen und die Postversorgung auf dem Land verbessert werden. 1875 entstand eine eigene Postbauverwaltung und Wohlfahrtseinrichtungen wurden geschaffen.

Nach dem ersten Weltkrieg schuf die Reichsverfassung vom 11. August 1919 ein einheitliches Reichspostgebiet, in dem auch die bis dahin noch selbstständigen Postverwaltungen von Bayern und Württemberg aufgingen. Das bisherige Reichs-Postamt wurde zum Reichspostministerium. Die Oberpostdirektionen blieben auch weiterhin als Mittelbehörden der Verwaltung bestehen. Geändert wurde die Dienstbezeichnung des Leiters der Oberpostdirektion, der sich ab 1920 Präsident nannte. Erster Präsident der Reichspostdirektion Braunschweig von 1908-1921 war Johann Berr. Eine Rahmengeschäftsordnung aus dem Jahr 1928 legte den Aufgabenbereich für den Präsidenten der Oberpostdirektionen folgendermaßen fest: Verwaltung des Post-, Telegraphen-, Fernsprech- und Funkwesens, Ausführung aller einschlägigen Gesetze und Verordnungen sowie Durchführung der Finanz-, Wirtschafts-, Verkehrs- und Personalpolitik der Deutschen Reichspost, Überwachung des Geschäftsbetriebs der Oberpostdirektion und der nachgeordneten Dienststellen, Berichtspflicht an das Reichspostministerium in allen wichtigen Angelegenheiten.

Nach dem Zusammenbruch im Jahr 1945 begann die damalige Reichspostdirektion Braunschweig unter Aufsicht der Besatzungsmacht in ihrem Bezirk mit dem Wiederaufbau des Post- und Fernmeldewesens. Eine oberste Postbehörde gab es nicht. Anfang 1946 übernahm die Reichspost-Oberdirektion für die Britische Zone (BZRPO) die zentrale Leitung des Postwesens, um diese Funktion dann im März 1947 an die "Hauptverwaltung für Post- und Fernmeldewesen des amerikanischen und britischen Besatzungsgebietes" abzugeben.

Die Reichspostdirektion Braunschweig wurde 1946 in die Oberpostdirektion Braunschweig als Abteilung der Deutschen Post umgewandelt. Ab 1. April 1950 war die Oberpostdirektion eine mittlere Bundesbehörde der Deutschen Bundespost (1946-1953 Präsident Wilhelm Mönkemeyer) bis zur Umwandlung des staatlichen Unternehmens Deutsche Bundespost in eine private Aktiengesellschaft mit staatlicher Mehrheitsbeteiligung (Deutsche Post AG) im Januar 1995. Ihr waren folgende Ämter unterstellt: Postämter, Postgiroämter, Postsparkassenämter, Fernmeldeämter und Fernmeldezeugämter. Die Oberpostdirektion Braunschweig wurde 1976 mit der OPD Hannover zur Oberpostdirektion Hannover/Braunschweig mit Sitz in Hannover zusammengelegt.

Stand: Oktober 1997

Bestandsgeschichte 

Die Akten der Oberpostdirektion Braunschweig von Mai 1945 bis 1976 wurden im Jahr 1997 unter Anleitung von Christina Hillmann-Apmann vom Archivangestellten (LKZ) Herrn Pawlak verzeichnet.

Eine vom ehemaligen Postoberinspektor Besold abgegebene postgeschichtliche Sammlung (299 N Nr. 594-617) enthält vorwiegend Verordnungen und Aufstellungen zur braunschweigischen Postgeschichte der Nachkriegszeit.

Die Eingabe in die EDV (AIDA) erledigten die Archivangestellten Frau Kosch (ABM) und Herr Kustak.

Stand: Oktober 1997

Enthält 

u.a. Verwaltung, Postämter, Baumaßnahmen; Ferndienst: Hauptamt Brsg, Vermittlungsstellen, Selbstanschlussämter, Selbstwählferndienst, Bausachen, technische Installationen, Funk u. Fernsehen

Literatur 

Besold, Horst: Kleine Chronik des Postwesens in Braunschweig (Braunschweiger postgeschichtliche Blätter, Jg. 1 1957 Nr. 1) (Sign. Dibi Zk 44)

Probst, Erwin: Postorganisation (Beiträge der Akademie für Raumforschung und Landesplanung Bd. 14), Hannover 1977 (Sign. Dibi 2o 547/83)

Archiv für deutsche Postgeschichte, Hefte 1/1953 ff., hrsg. von der Gesellschaft für Deutsche Postgeschichte e.V., Post und Telekommunikationsgeschichte, Hefte 1/1995 ff., hrsg. von der Deutschen Gesellschaft für Post- und Telekommunikationsgeschichte e.V., Frankfurt (Sign. Dibi Zf 39)

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Die Überlieferung von 1871 bis Mai 1945 befindet sich im Bestand 3 R.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

9,6

Bearbeiter 

Christina Hillmann-Apmann (1997)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet