NLA WO 1068 Nds

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Jugendanstalt Göttingen-Leineberg

Laufzeit 

1975-1984

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Als Konsequenz aus seinen Untersuchungen an Fürsorgezöglingen gab August Cramer, Professor an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen, im Jahr 1911 den Anstoß zur Einrichtung des Provinzial-Jugendheimes (Heil- und Erziehungsanstalt für psychopatische Fürsorgezöglinge) für etwa 60 bis 70 Jugendliche in Göttingen. Dieses war angelehnt an die Heil- und Pflegenanstalt Rosdorf und erhielt später den Namen "Niedersächsisches Landesjugendheim".

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Landesjugendheim in die Trägerschaft des Landes Niedersachsen über. Die erhebliche Zunahme der Belegung führte seit 1953 schrittweise zu baulichen Erweiterungen der Heimanlage am Südwestrand der Stadt Göttingen (Ascherberg). Die Aufnahme von Minderjährigen, auch Mädchen, erfolgte im Rahmen der Fürsorgeerziehung oder freiwilligen Erziehungshilfe, seltener zur Abwendung der Untersuchungshaft.

Das Heim wurde ausschließlich von den Landesjugendämtern Braunschweig, Hannover und Oldenburg belegt. Für die Mehrheit der Jugendlichen war es bereits die zweite Station, nachdem sie schon in Heimen privater Träger unter anderem durch Delikte, Entweichungen und aggressives Verhalten auffällig geworden waren.

Für die praktische Förderung der Jugendlichen wurde die handwerkliche Ausbildung bzw. Lehre in verschiedenen Handwerksberufen im Heim angeboten (u.a. Maler, Tischler, Schuhmacher, Maurer, Schlosser, Schneider). Im Jahr 1969 besaß das Landesjugendheim 228 Plätze, davon etwa 3/4 in geschlossener Unterbringung. Unter ärztlicher Leitung bestand es bis zum 31. Juli 1982.

Ab 1. August 1982 folgte die Umwandlung in die offene Jugendvollzugsanstalt Göttingen Leineberg für jugendliche, heranwachsende Männer, die erstmals eine Jugendstrafe verbüßten.

Seit dem 1. Januar 2003 war der offene Jugendvollzug eine selbständig arbeitende Abteilung der JVA Rosdorf. In Zukunft geht die Zuständgkeit für die Abteilung an die JVA Hameln.

Stand: 1. November 2009

Bestandsgeschichte 

Die Akten gelangten durch eine Abgabe der JVA Rosdorf ins Staatsarchiv und wurden von Archivoberinspektor Rainer Lohlker in die EDV eingegeben. Weitere Klassenbücher wurden an das Hauptstaatsarchiv Hannover weitergeleitet.

Stand: 1. November 2009

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

NLA HA:
- Landesjugendheim (Nds 482 Acc. 109 und 110/91)
- Provinzialerziehungsheim (Nds 154 Göttingen Acc. 112 und 113/93)

NLA WO:
- Justizvollzugsanstalt Rosdorf (1066 Nds)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,4

Bearbeiter 

Rainer Lohlker (2009)

Benutzung 

Aus datenschutzrechtlichen Gründen können die Erschließungsdaten zu Insassen-Personalakten online nicht angezeigt werden. Eine Einsichtnahme in die Daten kann in begründeten Fällen nach Freischaltung nur im Lesesaal des Standortes Wolfenbüttel ermöglicht werden. Bitte wenden Sie sich hierfür an die Lesesaalaufsicht. Für diese Akten bestehen personenbezogene Schutzfristen von 100 Jahren nach Geburt gemäß § 5 Abs. 2 NArchG, für das übrige Archivgut des Bestandes dagegen Schutzfristen für Sachakten von 30 Jahren. Sofern Archivgut noch Schutzfristen unterliegt, kann dieses nur in begründeten Fällen mittels eines Ergänzungsantrages eingesehen werden.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet