NLA WO 1062 Nds

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Staatsanwaltschaft Göttingen

Laufzeit 

1945-2008

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Vorbemerkung: Zur allgemeinen Geschichte der Staatsanwaltschaften in Niedersachsen nach 1945 siehe das Vorwort zum Tektonikpunkt "Staatsanwaltschaften".

Die Staatsanwaltschaft in Göttingen gehörte zum Bezirk der (General-)Staatsanwaltschaft beim Oberlandesgericht Celle, wo auch die Personalakten der Staatsanwälte geführt wurden (vgl. NLA HA, Nds. 711) - seit 1998 ist sie dem Bezirk des Oberlandesgerichts Braunschweig zugelegt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt in Strafsachen, bei denen sie auch - soweit durch Einreichung einer Klageschrift beim zuständigen Gericht eine Hauptverhandlung stattfindet - die Anklage vertritt.

Räumlich war die Staatsanwaltschaft in Göttingen in der Zeit von 1945 bis 1978 zuständig für folgende Amtsgerichte im Landgerichtsbezirk Göttingen: Clausthal-Zellerfeld (1973 zum Landgerichtsbezirk Braunschweig), Duderstadt, Einbeck, Göttingen, Hann. Münden, Herzberg am Harz, Moringen (1973 aufgehoben), Northeim, Osterode am Harz, Reinhausen (1972 aufgelöst) und Uslar (1974 zum Amtsgericht Northeim).

Wie alle Staatsanwaltschaften so ist auch die Staatsanwaltschaft Göttingen eine hierarchisch aufgebaute, von den Gerichten unabhängige Justizbehörde. In dieser Eigenschaft hat sie sowohl sämtliches belastende Material als auch alle entlastenden Umstände zu ermitteln. Hierfür kann sie von allen Behörden Auskunft verlangen und Ermittlungen jeder Art entweder selbst vornehmen oder durch die Behörden und Beamten des Polizeidienstes vornehmen lassen.

Nach Abschluß der Ermittlungen entscheidet sie, ob das Verfahren mangels hinreichenden Tatverdachts oder wegen Verfahrensmängeln eingestellt wird. Ferner hat sie die Möglichkeit, im Bereich der Kleinkriminalität das Verfahren mit Zustimmung des Gerichts einzustellen, und bei Delikten wie Sachbeschädigung, Beleidigung und Hausfriedensbruch kann sie bei Verneinung des öffentlichen Interesses den Verletzten auf den Privatklageweg verweisen.

Entschließt sich die Staatsanwaltschaft zur Anklageerhebung, geschieht dies durch Einreichung der Anklageschrift beim zuständigen Gericht. In der Hauptverhandlung vertritt sie die Anklage. Des Weiteren wacht sie über die richtige Rechtsanwendung. Sie kann deshalb gegen ein Urteil Berufung und Revision einlegen. Nach Rechtskraft des Urteils sorgt die Staatsanwaltschaft bei Erwachsenen für die Vollstreckung desselben.

Stand: August 2004 (ergänzt August 2016)

Bestandsgeschichte 

Das vorliegende Findbuch enthält sowohl Akten zu Verfahren wegen Nationalsozialistischer Gewaltverbrechen (NSG-Verfahren) als auch Justizermittlungsverfahrens- und Prozessakten der Staatsanwaltschaft Göttingen.

Die Gliederung dieser Akten folgt dem Aufbau des juristischen Lehrbuches von Hermann Blei, "Strafrecht II. Besonderer Teil. (München, 10., völlig neubearb. Aufl. 1976), erweitert durch darin nicht erfaßte Straftatbestände.

Die Verzeichnung einiger ausgewählter Akten in AIDA erfolgte bis 1995 durch die Archivoberrätin Dr. Ulrike Strauß. Die Zugänge der Jahre 1995-1997 wurden von der Archivinspektorin Christina Schröder verzeichnet und in die EDV eingegeben. Diese Akten zusammen bildeten - neben dem weiterhin existierenden Abgabeverzeichnis - das Fb. 1 des Bestandes. Im Frühjahr 2004 wurden alle bisher nur im Abgabeverzeichnis erfassten Akten bis einschließlich Zugang 57/2003 von den Archivangestellten Marlies Siebenhaar und Elke Weyershausen verzeichnet.

Die Schlußredaktion des nunmehr vorliegenden Gesamtfindbuchs nahm Stefan Luttmer vor. Altfindbuch und alte Abgabeverzeichnisse wurden zum Bestand 36 Alt (Nrn 845-846) genommen.

Stand: August 2004

Derzeit besteht der Bestand aus 39 Zugängen, die ab 1985 in das NLA Wolfenbüttel gelangt sind.

Stand: August 2016

Enthält 

u.a. NSG-Ermittlungsverfahren, u.a. wegen Vorfällen im KZ Mittelbau/Dora, KZ-Nebenlager Osterode, Indisches Infanterieregiment 950, Söselager; sonstige Justizermittlungsverfahren, u.a. Grenzdurchgangslager Friedland, Wehrsportgruppe Mündener Stahlhelm-Bund

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

23,37

Bearbeiter 

Stefan Luttmer (2004)

Dr. Christian Helbich (2016)

Benutzung 

Aus datenschutzrechtlichen Gründen können die Erschließungsdaten zu Ermittlungsakten online zumeist nicht angezeigt werden. Eine Einsichtnahme in die Daten kann in begründeten Fällen nach Freischaltung nur im Lesesaal des Standortes Wolfenbüttel ermöglicht werden. Bitte wenden Sie sich hierfür an die Lesesaalaufsicht. Für diese Akten bestehen personenbezogene Schutzfristen von 100 Jahren nach Geburt gemäß § 5 Abs. 2 NArchG. Sofern Archivgut noch Schutzfristen unterliegt, kann dieses nur in begründeten Fällen mittels eines Ergänzungsantrages eingesehen werden.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet