NLA ST Rep. 91/13

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlaß Johannes Paul, Hamburg

Laufzeit 

1900-1970

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Manuskripte und Exzerpte zur Geschichte des Ostseeraums, insbesondere Schwedens (16. - Anf. 20. Jh.); Korrespondenzen und Zeitschriften
Findmittel: unverzeichnet
Umfang: (1,5 m; Zugang 1971)

Geschichte des Bestandsbildners 

Karl Ernst Johannes Paul (* 12.5.1891, Leipzig, + 17.5.1990, Hamburg) promovierte über "Lübeck und die Wasa im 16. Jahrhundert" im Jahr 1914 bei Prof. Brandenburg in Leipzig. Hierauf folgte seine Zeit als Soldat im Ersten Weltkrieg, in welchem er bei Verdun verwundet und zur Genesung als Adjutant des Militärbevollmächtigten nach Stockholm versetzt wurde. Er habilitierte sich 1921 an der Universität Greifswald mit dem Thema "Engelbreckt Engelbrecktson und sein Kampf gegen die Calmarer Union" und wurde Assistent am Nordischen Institut in Greifswald. 1927 berief ihn die dortige Universität zum außerordentlichen Professor und drei Jahre später zum ordentlichen Professor für Geschichte der Universität Riga (Herder Institut). Auch wurde er 1932 ehrenhalber zum Doktor der Theologie durch die Theologische Fakultät der Universität Greifswald ernannt. Nach Rückkehr aus Riga gründete er 1933 das Schwedische Institut an der Universität Greifswald, welches er bis 1945 leitete. 1935 erhielt er eine ordentliche Professur als Nachfolger von Prof. Glagau am Lehrstuhl für mittlere und neuere Geschichte der Universität Greifswald. Sein Forschungsschwerpunkt umfasste die nordeuropäische Geschichte, besonders skandinavische Geschichte.
Im Zweiten Weltkrieg verrichtete Johannes Paul seinen Wehrdienst, konnte jedoch von diesem zur Durchführung der Feierlichkeiten zum 25-jährigen Bestehen des Nordischen Auslandsinstituts 1943 in Greifswald freigestellt werden. Im Mai 1945, nochmals als Soldat im Krieg eingesetzt, geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, aus welcher er 1955 zurückkehrte und nach Hamburg zog. Die Universität Hamburg (Historisches Seminar) übertrug ihm eine Professur bis zu seiner Emeritierung 1956, jedoch war er dort in den Folgejahren auch weiterhin als Hochschullehrer tätig.

Bestandsgeschichte 

Der Teilnachlass des Greifswalder und Hamburger Historikers Prof. Dr. Karl Ernst Johannes Paul enthält die Überlieferung seiner wissenschaftlichen Arbeit im Bereich der mittleren und neueren Geschichte. Der Bestand fand vermutlich Anfang der 1970er über persönliche Kontakte mit dem ersten Leiter des Staatsarchivs Stade, Prof. Dr. Richard Drögereit, Zugang zum Archiv und umfasst Manuskripte zu und Drucke der Publikationen:
- Johannes Paul, Wo lag Vineta?, in: Festschrift zur 700-Jahr-Feier der Kreuzschule zu Dresen 1926, S. 161-165.
- Johannes Paul, Die nordische Politik der Habsburger vor dem Dreissigjährigen Kriege, in: Historische Zeitschrift 133, 3 (1926), S. 433-454.
- Johannes Paul, Gustav Adolf, Bd. 1-3, Leipzig 1927-1932.
- Johannes Paul, Die Gegenreformation, in: Deutsche Geschichte vom Zeitalter der Reformation bis zum Tode Friedrich des Großen, Rudolf Stadelmann, Brandt, Otto (Hg.), Potsdam [1944], S. 126-214.
- Johannes Paul, Europa im Ostseeraum, Göttingen 1961.
- Johannes Paul, Gustav Adolf. Christ und Held, Göttingen 1964.
Hinzu kommen Ausarbeitungen zu Vorlesungen und Übungen während seiner Tätigkeiten in Greifswald (Sommersemester 1922 bis Sommersemester 1939) und Hamburg (Wintersemester 1955/56 bis Sommersemester 1965).
Des Weiteren beinhaltet der Nachlass u. a. Korrespondenzen mit Verlagen und Personen, gesammelte Rezensionen, Abschriften aus Urkundenbüchern und Tagungshandreichungen.
Zu weiteren Teilnachlässe sind folgende Forschungseinrichtungen zu nennen:
Korrespondenzen mit Karl Brandi (1928-1933), Johannes Juszciewitz(1933) und Arnold Oskar Meyer (1927-1933), Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen (http://kalliope-portal.de/cgi-bin/kalliope_pnd.pl?116061111)
Korrespondenz von Johannes Paul (1935), Deutsches Literaturarchiv Marbach, Neckar (http://kalliope-portal.de/cgi-bin/kalliope_pnd.pl?116061111)
Büchernachlass von Johannes Paul, Ostsee-Akademie, Bibliothek im Pommern-Zentrum (http://www.ostseeakademie.de/bibliothek/index.html)
Bestände zum Zeitraum seiner wissenschaftlichen Tätigkeit an der Universität Greifswald, Universitätsarchiv Greifswald (http://www.ariadne.uni-greifswald.de/)

Der Nachlass wurde von der Praktikantin Cordula Franzke geordnet, verzeichnet und mit dem Vorwort versehen.

Stade, im Juli 2014
Dr. Thomas Bardelle

Literatur 

Johannes Paul: Der Mensch und sein Werk. Festgabe zum achtzigsten Geburtstag dargebracht von einem Kreis seiner Freunde, Glückstadt 1971, S. 3-12.

Paul, Johannes, in: Deutsche Biographische Enzyklopädie, Berlin 2011, online unter http://www.degruyter.com/view/DBE/_7-1327 (1.7.2014).

Nordische Studien in Greifswald - ein historischer Abriss, Institut für Fennistik und Skandinavistik, online unter http://www.phil.uni-greifswald.de/philologien/ifp/nordphil/institutsgeschichte.html (1.7.2014).

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet