NLA ST Rep. 82 Harsefeld

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Forstamt Harsefeld

Laufzeit 

1817-1967

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Topographische Veränderungen, Taxationsnotizenbuch, Flächenregister, Wegeverzeichnis, Inventurbücher, Flächenveränderungen, Windwurf, Wasser- und Hagelschäden, Bestandslagerbücher
Findmittel: Abgabelisten
Umfang: 1,75 lfdm

Bestandsgeschichte 

I. Behördengeschichte

Im Kurfürstentum Hannover wurden mit der Trennung von Forst- und Jagdwesen 1772 für den Bereich der Forsten sechs, später dann acht, Oberforstämter geschaffen, deren Oberforstmeister in der Regel dem Adelsstand entstammten. Das für Bremen und Verden zuständige Bremensche Oberforstamt hatte seinen Sitz in Harburg. Auf der unteren Ebene war die Verwaltung in Forstämtern organisiert. 1823 wurde für die Bewirtschaftung der Domanialforsten und die Beaufsichtigung der Gemeinde- und Interessentenwaldungen eine dem Finanzministerium unterstellte Domänenkammer gebildet mit einem "Generalforstdepartment". Im gleichen Jahr wurden die Forstämter zu Inspektionen erhoben. Sie traten 1849 an die Stelle der überflüssig gewordenen Oberforstämter. Den Oberforstämtern bzw. den Forstinspektionen unterstanden eine Vielzahl von Forstrevieren. Als forstliche Zentralinstanz blieb das "Generalforstdepartment" noch bis 1858 bestehen; dann wurde es als Abteilung Domänen und Forsten in das Finanzministerium integriert. Nach 1866 wurde die Forstverwaltung der nunmehr preußischen Provinz Hannover durch einen Oberforstmeister als Abteilungsleiter bei der Finanzdirektion der Provinzialbehörde vertreten. Den Regierungen unterstanden nun jeweils 5 bis 6 Oberförstereien. Die Oberförster leiteten die Forstreviere und beaufsichtigten die Förster als ausführende und als Forstschutz-Beamte. 1934 wurde das Forst- und Jagdwesen in die Zuständigkeit des Reiches überführt und ein Reichsforstamt errichtet. Als Mittelbehörden fungierten in Preußen selbständige Regierungsforstämter. An der Struktur der lokalen Ebene änderte sich nichts. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Forstwesen wieder in die Kompetenz der Länder, so daß an zentraler Stelle eine Abteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zuständig ist. Den Forstabteilungen bei den

jeweiligen Regierungspräsidenten sind in unterschiedlicher Zahl staatliche Forstämter unterstellt.
Die Überlieferung der sechs Forstämter des ehemaligen Regierungsbezirks Stade geht weit zurück bis ins 18. Jahrhundert. Akten und Amtsbücher dokumentieren umfassend die zentralen Aufgaben der staatlichen Forstverwaltung, namentlich die Dienststellenverwaltung, Forstpolizei und Forstwirtschaft. Die in großer Zahl erhaltenen Forstkarten werden in der Kartenabteilung verwahrt.

Die Forstverwaltung in Niedersachsen wurde von der Verwaltungsreform wie folgt betroffen. Ab 1.1.1993 wurden die Staatlichen Forstämter im Regierungsbezirk Lüneburg folgenden Forstinspektionen zugeordnet:

Forstinspektion Ostheide: Forstamt Bleckede, Busschewald, Carrenzien, Göhrde, Medingen, Lüchow,
Forstinspektion Zentralheide: Forstamt Ebstorf, Lüß, Oerrel, Sellhorn, Walsrode, Wienhausen
Forstinspektion Stader Geest: Forstamt Bederkesa, Harsefeld, Osterholz-Scharmbeck, Rosengarten, Rotenburg.

Im Zuge der auf der Grundlage eines Kabinettsbeschlusses der Landesregierung zum 1.10.1997 abzuschließenden Forstreform wurde die Zahl der niedersächsischen Forstämter von 80 auf 40 reduziert, wobei im Prinzip jeweils zwei Forstämter zusammengelegt werden sollten. 1997 sollten folgende Forstämter im Regierungsbezirk Lüneburg aufgelöst werden: Bleckede, Busschewald (Lüneburg), Medingen, Walsrode, Carrenzien, Osterholz [Wienhausen wird nicht erwähnt, fehlt aber 2003]. Am 31.12.2003 gab es im Regierungsbezirk Lüneburg die 10 Niedersächsischen Forstämter in Bederkesa, Harsefeld, Rosengarten, Carrenzien, Sellhorn, Göhrde, Oerrel, Dannenberg, Rotenburg (Wümme) und Unterlüss, denen 67 Revierförstereien unterstellt waren. Zum 1.1.2005 wurden die insgesamt 45 Forstämter in Niedersachsen zu 26 zusammengelegt. Am 1.1.2005 existierten die Niedersächsischen Forstämter in Göhrde (zusammengelegt aus Carrenzien,

Dannenberg und Göhrde), Harsefeld (Bederkesa und Harsefeld), Oerrel, Rotenburg, Sellhorn (Rosengarten und Sellhorn) und Unterlüß (Knesebeck und Unterlüß).

Zur Zuständigkeit des Forstamts Harsefeld gehören die Revierförstereien Neukloster, Rüstje, Zeven, Burgsittensen, Kuhmühlen und Thörenwald. 1992 wurde das Forstamt Bremervörde aufgelöst und dem Harsefelder Forstamt zugeschlagen. 1997 wurde das Revier deutlich erweitert. Der Einzugsbereich des Forstamtes in Harsefeld erstreckte sich nach Auflösung des Forstamts Bederkesa ab 1.1.2005 über die Landkreise Stade, Cuxhaven, Osterholz-Scharmbeck und den Raum Bremervörde.


II. Bestandsgeschichte
Die in den Jahren von 1968 bis 1993 in mehreren Ablieferungen übergebenen Akten des Forstamtes wurden von der Archivangestellten Bettina Stellmann im Frühjahr 2008 geordnet und verzeichnet, die Karten sind in der Sammlung der Kartenabteilung zu finden. Die Akzession 2009/012 fehlt noch.


III. Ergänzende Bestände
Rep. 82 Bremervörde (bis 1992 für die Gebiete des ehemaligen Forstamtes Bremervörde) , Rep. 180 L, Rep. 280 L;
NLA - HStA Hannover -: Nds. 600 (Landwirtschaftsministerium Hannover)

IV. Literatur


Stade, im August 2010

Thomas

Bardelle

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet