NLA ST Rep. 82 Bremervörde

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Forstamt Bremervörde (bis 1992)

Laufzeit 

1784-1992

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Bauleit- und Flächennutzungspläne, Katastrophenschutzpläne, Einschlagskontrolle, Schädlingsmeldungen, Verhütung von Waldbränden, Bestandslagerbücher, Strafanzeigen, verwarnungen, französische Verwaltung um 1810, Forstregister, Forstmanual, Taxationsnotizbuch, Personalakten
Findmittel: Abgabelisten
Umfang: 2 lfdm

Bestandsgeschichte 

I. Behördengeschichte

Im Kurfürstentum Hannover wurden mit der Trennung von Forst- und Jagdwesen 1772 für den Bereich der Forsten sechs, später dann acht, Oberforstämter geschaffen, deren Oberforstmeister in der Regel dem Adelsstand entstammten. Das für Bremen und Verden zuständige Bremensche Oberforstamt hatte seinen Sitz in Harburg. Auf der unteren Ebene war die Verwaltung in Forstämtern organisiert. 1823 wurde für die Bewirtschaftung der Domanialforsten und die Beaufsichtigung der Gemeinde- und Interessentenwaldungen eine dem Finanzministerium unterstellte Domänenkammer gebildet mit einem "Generalforstdepartment". Im gleichen Jahr wurden die Forstämter zu Inspektionen erhoben. Sie traten 1849 an die Stelle der überflüssig gewordenen Oberforstämter. Den Oberforstämtern bzw. den Forstinspektionen unterstanden eine Vielzahl von Forstrevieren. Als forstliche Zentralinstanz blieb das "Generalforstdepartment" noch bis 1858 bestehen; dann wurde es als Abteilung Domänen und Forsten in das Finanzministerium integriert. Nach 1866 wurde die Forstverwaltung der nunmehr preußischen Provinz Hannover durch einen Oberforstmeister als Abteilungsleiter bei der Finanzdirektion der Provinzialbehörde vertreten. Den Regierungen unterstanden nun jeweils 5 bis 6 Oberförstereien. Die Oberförster leiteten die Forstreviere und beaufsichtigten die Förster als ausführende und als Forstschutz-Beamte. 1934 wurde das Forst- und Jagdwesen in die Zuständigkeit des Reiches überführt und ein Reichsforstamt errichtet. Als Mittelbehörden fungierten in Preußen selbständige Regierungsforstämter. An der Struktur der lokalen Ebene änderte sich nichts. Nach dem Zweiten Weltkrieg gelangte das Forstwesen wieder in die Kompetenz der Länder, so daß an zentraler Stelle eine Abteilung des Niedersächsischen Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zuständig ist. Den Forstabteilungen bei den

jeweiligen Regierungspräsidenten sind in unterschiedlicher Zahl staatliche Forstämter unterstellt.
Die Überlieferung der sechs Forstämter des ehemaligen Regierungsbezirks Stade geht weit zurück bis ins 18. Jahrhundert. Akten und Amtsbücher dokumentieren umfassend die zentralen Aufgaben der staatlichen Forstverwaltung, namentlich die Dienststellenverwaltung, Forstpolizei und Forstwirtschaft. Die in großer Zahl erhaltenen Forstkarten werden in der Kartenabteilung verwahrt.

Die Forstverwaltung in Niedersachsen wurde von der Verwaltungsreform wie folgt betroffen. Ab 1.1.1993 wurden die Staatlichen Forstämter im Regierungsbezirk Lüneburg folgenden Forstinspektionen zugeordnet:

Forstinspektion Ostheide: Forstamt Bleckede, Busschewald, Carrenzien, Göhrde, Medingen, Lüchow,
Forstinspektion Zentralheide: Forstamt Ebstorf, Lüß, Oerrel, Sellhorn, Walsrode, Wienhausen
Forstinspektion Stader Geest: Forstamt Bederkesa, Harsefeld, Osterholz-Scharmbeck, Rosengarten, Rotenburg.

Im Zuge der auf der Grundlage eines Kabinettsbeschlusses der Landesregierung zum 1.10.1997 abzuschließenden Forstreform wurde die Zahl der niedersächsischen Forstämter von 80 auf 40 reduziert, wobei im Prinzip jeweils zwei Forstämter zusammengelegt werden sollten. 1997 sollten folgende Forstämter im Regierungsbezirk Lüneburg aufgelöst werden: Bleckede, Busschewald (Lüneburg), Medingen, Walsrode, Carrenzien, Osterholz [Wienhausen wird nicht erwähnt, fehlt aber 2003]. Am 31.12.2003 gab es im Regierungsbezirk Lüneburg die 10 Niedersächsischen Forstämter in Bederkesa, Harsefeld, Rosengarten, Carrenzien, Sellhorn, Göhrde, Oerrel, Dannenberg, Rotenburg (Wümme) und Unterlüss, denen 67 Revierförstereien unterstellt waren. Zum 1.1.2005 wurden die insgesamt 45 Forstämter in Niedersachsen zu 26 zusammengelegt. Am 1.1.2005 existierten die Niedersächsischen Forstämter in Göhrde (zusammengelegt aus Carrenzien,

Dannenberg und Göhrde), Harsefeld (Bederkesa und Harsefeld), Oerrel, Rotenburg, Sellhorn (Rosengarten und Sellhorn) und Unterlüß (Knesebeck und Unterlüß).

Bereits zu Beginn des 18. Jahrhunderts, unter dänischer Herrschaft, wurde in Bremervörde ein Oberförster eingesetzt. Bis 1875 hatte es als Forst-Inspektion Bremervörde die Ämter Bremervörde, Blumenthal, Osterholz, Hagen, Stotel, Bederkesa, Nordholz, Himmelpforten, Stade, Neuhaus/Oste und das Land Hadeln umfaßt. Zur Zuständigkeit des Forstamts Bremervörde gehörten die Revierförstereien Himmelpforten, Hesedorf, Elm, Hinzel und Bevern. 1969 wurde das Bürogebäude des Forstamts mitsamt seiner Überlieferung durch Brandstiftung zerstört. 1992 wurde das Forstamt Bremervörde aufgelöst und dem Harsefelder Forstamt zugeschlagen.

II. Bestandsgeschichte
Die in den Jahren von 1966, 1993 und 2009 in mehreren Ablieferungen z. T. vom Forstamt Harsefeld übergebenen Akten des Forstamtes wurden von der Archivangestellten Bettina Stellmann im Herbst 2008 und Sommer 2010 geordnet und verzeichnet, die Karten sind in der Sammlung der Kartenabteilung zu finden. Die Akzession 2009/013 fehlt dagegen noch. Einen umfangreichen Teil der Forstakten, unter denen sich die für die Forstgeschichte wichtigen Forstregister befanden, hatte A. Bachmann bereits im Jahre 1936 in einem eigens zu diesem Zweck in seinen privaten Gebäuden eingerichteten Aktenraum untergebracht. Die Akten befinden sich heute im Kreisarchiv Bremervörde.

III. Ergänzende Bestände
NLA - StA Stade -: Rep. 82 Harsefeld (ab 1992), Rep. 180 L, Rep. 280 L;
NLA - HStA Hannover -: Nds. 600 (Landwirtschaftsministerium Hannover)

IV. Literatur :
Elfriede Bachmann: Wälder und Jagden. Die Geschichte von Oberförsterei und Forstamt in Bremervörde, in: Zwischen Elbe und Weser 24 (2005), S. 12-14.

Stade, im August 2010

Dr. Thomas

Bardelle

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet