NLA ST Rep. 216

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Havariekommando

Laufzeit 

1967-2009

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

"Das Havariekommando ist eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer. Es hat am 1. Januar 2003 seinen Dienst aufgenommen und gewährleistet ein gemeinsames Unfallmanagement auf Nord- und Ostsee. Das Havariekommando bündelt die Verantwortung für die Planung, Vorbereitung, Übung und Durchführung von Maßnahmen zur Verletztenversorgung, zur Schadstoffunfallbekämpfung, zur Brandbekämpfung, zur Hilfeleistung und zur Gefahrenabwehr bezogenen Bergung bei komplexen Schadenslagen auf See sowie einer strukturierten Öffentlichkeitsarbeit" (Quelle: Homepage des Havariekommandos).

Vorgängereinrichtungen des Havariekommandos waren die "Sonderstelle des Bundes 'Ölunfälle See/Küste'" (SBÖ, SBM; wechselnde Bezeichnungen) und die "Sonderstelle der Küstenländer 'Ölunfälle See/Küste'" (SLÖ, SLM; wechselnde Bezeichnungen). Beide Einrichtungen sind seit mindestens 1967 belegt (siehe NLA ST Rep. 216 acc. 2014/002 Nr. 4). Als Sonderstellen standen diese gleichsam neben dem regulären Verwaltungsaufbau, sodass die genaue Organisationsstruktur heute nurmehr schwer nachvollziehbar ist (hierfür und für das Folgende nach den Angaben in der Dienstakte zum Bestandsbildner Havariekommando). Die Sonderstelle des Bundes war in unterschiedlichen Phasen der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord, dem Bundesverkehrsministerium und dem Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven angegeliedert. Die Sonderstelle der Küstenländer unterstand dagegen der Aufsicht durch das Land Niedersachsen, ausgeübt vermutlich durch das Wasserwirtschaftsamt Stade (siehe etwa NLA HA Nds. 800 Acc. 2011/045 Nr. 383).
Wie weit die formal separaten Einrichtungen in der Praxis überhaupt als solche handelten oder von außen wahrgenommen wurden, ist unsicher. Beide befanden sich in Cuxhaven in unmittelbarer räumlicher Nähe und hatten faktisch die identische Aufgabe.

Bernhard Homa, Stand 15.04.2019

Bestandsgeschichte 

Bei der ersten Übernahme archivwürdiger Akten aus dem Havariekommando (acc. 2014/002) wurden auch drei Mappen mit Diapositiven übernommen, die unter Rep. 1006, Acc. 2014/71 Nr. 1-3 archiviert sind.
Die Unterlagen der beiden Sonderstellen als Vorgängereinrichtungen sind, soweit erkennbar, nahezu ausschließlich in den Stand 2012 sogenannten "Fachbereich 3" eingegangen, der sich der Schiffs- und Schadstoffunfallbekämpfung auf See widmet. Teilweise wurden Akten aus der Zeit vor dem 01.01.2003 noch unter der Ägide des Havariekommandos weitergeführt. Das Havariekommando hat auch ältere geschlossene Unterlagen neu mit der Ordneraufschrift "Fachbereich 3" beschriftet. Bezeichnenderweise finden sich nach 2003 noch gelegentlich Adressierungen wie "Havariekommando - Sonderstelle des Bundes und der Küstenländer", die offensichtlich auf die Vorgängereinrichtungen rekurrieren.
Das Havariekommando ist damit sowohl funktional als auch hinsichtlich der Aktenführung als Nachfolger der Sonderstellen einzustufen, wenngleich der Aufgabenbereich des Havariekommandos weiter greift als derjenige der vormaligen Sonderstellen. Aus diesem und den oben genannten Gründen war eine Trennung der verschiedenen Provenienzen weder sinnvoll noch umsetzbar, sodass der vorliegende Mischbestand die Realität von Aufgabenwahrnehmung und Registratur am ehesten wiederzugeben vermag.

Bernhard Homa, Stand 15.04.2019

Literatur 

Die Bundesrepublik Deutschland. Staatshandbuch Bund 1992, S. 337

Homepage des Havariekommandos

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

NLA HA Nds. 800 (Niedersächsisches Umweltministerium)

NLA ST Rep. 97 Stade (Wasserwirtschaftsamt/STAWA Stade)

NLA ST Rep. 98 Cuxhaven (Wasser- und Schifffahrtsamt Cuxhaven)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet