NLA OS Dep 123

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Hochschule Osnabrück

Laufzeit 

1937-2020

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand umfasst das Archiv der Hochschule Osnabrück (University of Applied Sciences, 1971 als Fachhochschule gegründet) und ihrer Vorgängereinrichtungen.

Bestandsgeschichte 

Geschichte der Hochschule Osnabrück

Die Fachhochschule Osnabrück wurde am 1. August 1971 durch einen Beschluss der Niedersächsischen Landesregierung errichtet. Die Gründung erfolgte durch die Zusammenlegung der Staatlichen Ingenieurakademie für Maschinenbau, Elektrotechnik und Hüttentechnik und der Staatlichen Ingenieurakademie für Gartengestaltung, Garten- und Landbau. Die Staatliche Ingenieurakademie für Maschinenbau, Elektrotechnik und Hüttentechnik war 1962 als Staatliche Ingenieurschule Osnabrück gegründet, 1966 um die Abteilung Hüttentechnik erweitert und 1969 umbenannt worden. Die Staatliche Ingenieurakademie für Gartengestaltung, Garten- und Landbau bestand erst seit 1970 und war hervorgegangen aus der 1949 gegründeten Höheren Gartenbauschule Osnabrück-Haste (seit 1960 Ingenieurschule und Versuchsanstalt für Gartenbau) und der 1936 in Quakenbrück errichteten und 1952 nach Osnabrück-Haste umgezogenen Höheren Landbauschule (seit 1964 Ingenieurschule für Landbau). Aus diesen Vorgängerinstitutionen wurden 1971 sechs der sieben Fachbereiche der Fachhochschule Osnabrück gebildet, die Fachbereiche Gartenbau, Landwirtschaft, Landespflege, Maschinenbau, Werkstoffe und Elektrotechnik. Neu eingerichtet wurde der siebte Fachbereich Wirtschaft.

Die Leitung der Fachhochschule Osnabrück oblag bis 1994 dem Rektor, seit 1995 dem Präsidium, das sich bis 2003 aus dem Präsidenten, zwei Vizepräsidenten und dem Kanzler zusammensetzte. Grundorgan der Fachhochschule war das Konzil. Seine wichtigste Funktion war die Wahl des Rektors beziehungsweise des Präsidenten der Fachhochschule Osnabrück. Als beratendes Gremium fungierte das Kuratorium, welches sich aus Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zusammensetzte. Es besaß keine grundlegenden Entscheidungsbefugnisse, sollte aber die Interessen der Hochschule in der Öffentlichkeit vertreten.

Mit Beginn des Jahres 2003 ging die Fachhochschule Osnabrück in die Trägerschaft der Stiftung Fachhochschule Osnabrück über. Die Stiftung wurde als rechtsfähige Stiftung des öffentlichen Rechts durch eine Verordnung des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur (MWK) vom 17.12.2002 errichtet. Die Überführung der Fachhochschule in eine Stiftung und die gleichzeitige Novellierung des Niedersächsischen Hochschulgesetztes (NGH) veränderten grundlegend die Gestalt der Hochschulleitung. Das Konzil und das Kuratorium wurden abgeschafft, stattdessen ein Stiftungsrat als oberstes Gremium eingerichtet, welches die Rechtsaufsicht über die Fachhochschule führt und die grundsätzlichen Entscheidungen der Stiftung trifft. Als kollegiales Leitungsorgan der Fachhochschule fungiert weiterhin das Präsidium, welches sich nun aus dem Präsidenten, einem hauptamtlichen Vizepräsidenten und drei, seit 2011 vier nebenberuflichen Vizepräsidenten zusammensetzt.

Der Senat war lange Zeit das zentrale Entscheidungsorgan der Fachhochschule, dessen Zuständigkeit sich auf alle die gesamte Fachhochschule betreffenden und alle über den einzelnen Fachbereich hinausgehenden Angelegenheiten erstreckte. Durch die Novellierungen des NHG 2002 verlor der Senat wichtige Entscheidungsbefugnisse an die Hochschulleitung. So werden Fragen der Errichtung, Änderung und Aufhebung von Fachbereichen oder zur Einführung, Änderung oder Schließung von Studiengängen nicht mehr vom Senat, sondern vom Präsidium entschieden. Die Einflussmöglichkeiten des Senats bleiben neben der Ernennung und Bestellung des Präsidenten (seit 2003) und der Verabschiedung der Grundordnung auf Stellungnahmen zu Grundsatzangelegenheiten der Fachhochschule beschränkt.

Bis 2003 führte der Kanzler die Geschäfte der laufenden Verwaltung, war aber an die Richtlinien des Rektors beziehungsweise des Präsidiums gebunden. Seit 2003 hat das Präsidium umfassende Ressortverantwortung übernommen. Dem Präsidenten und den Vizepräsidenten wurden verschiedene Zuständigkeiten innerhalb der Verwaltung zugewiesen und ihnen die entsprechenden Geschäftsbereiche zugeordnet. Die Vizepräsidenten nehmen die Aufgaben in ihrem Ressort selbstständig und unter eigener Verantwortung wahr, müssen dabei aber die Richtlinien des Präsidenten beachten.

Die Zuschnitte und Kompetenzen der Verwaltungseinheiten wurden und werden laufend verändert. Zu Beginn gliederte sich die Verwaltung in sechs sogenannte Hauptsachgebiete. Diese wurden 1982 zu drei Dezernaten zusammengelegt: Dezernat I war zuständig für Organisation, Personal- und Akademische Angelegenheiten, Dezernat II für Studentische Angelegenheiten und Dezernat III für Haushalts- und Wirtschaftsangelegenheiten. Seit 2003 bestehen neben dem Ressort Zentrale Dienste neun Geschäftsbereiche, welche für die zentralen Verwaltungsaufgaben der Fachhochschule zuständig sind.

Die vier nebenberuflichen Vizepräsidenten sind nicht nur für bestimmte Geschäftsbereiche der Verwaltung verantwortlich, sondern fungieren zugleich als Dekane der vier Fakultäten und stehen damit den Geschäftsbereichen dieser Fakultäten vor.

Die Fachbereiche beziehungsweise Fakultäten wurden seit der Gründung der Fachhochschule 1971 mehrfach umstrukturiert. So wurden 1996 die Fachbereiche Gartenbau und Landwirtschaft zum Fachbereich Agrarwissenschaften zusammengelegt. Die Fachbereiche Werkstoffe und Elektrotechnik wurden 1996 beziehungsweise 1998 zu den Fachbereichen Werkstoffe und Verfahren sowie Elektrotechnik und Informatik erweitert.

2003 wurden die Fachbereiche schließlich zu Fakultäten fusioniert: aus den beiden Fachbereichen Agrarwissenschaften und Landespflege (seit 1995 Fachbereich Landschaftsarchitektur) wurde die Fakultät Agrarwissenschaften und Landschaftsarchitektur, aus den drei Fachbereichen Maschinenbau, Werkstoffe und Verfahren

sowie Elektrotechnik und Informatik wurde die Fakultät Ingenieurwissenschaften und Informatik.
Daneben wurden seit den 1990er Jahren weitere Fachbereiche, Institute und Departements gegründet, 1996 der Fachbereich Verwaltungsmanagement, dann die Institute für Öffentliches Management und Gesundheitsberufe, die seit 2003 zusammen mit dem Fachbereich Wirtschaft die Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften bilden.

1995 bzw. 1996 wurden am Hochschulstandort Lingen die Institute für Technische Betriebswirtschaft und Kommunikation gegründet, die 1997 zum Fachbereich Technische Betriebswirtschaft und Kommunikation zusammengefasst wurden. Im Jahr 2000 wurden daraus das Institut für Management und Technik sowie das Institut für Kommunikationsmanagement, die 2003 mit dem Institut für Theaterpädagogik zu einer Fakultät zusammengeschlossen wurden. 2006 wurden sie wieder in Departements aufgeteilt, um 2011 schließlich zusammen mit dem Institut für Duale Studiengänge wieder in die Fakultät Management, Kultur und Technik integriert zu werden.
Zu Beginn des Studienjahres 1996/97 wurde zudem die Studienabteilung des Städtischen Konservatoriums in das Institut für Musikpädagogik als eine Einrichtung der Fachhochschule Osnabrück umgewandelt. Im Jahr 2000 ging die Trägerschaft des Konservatoriums, unter dessen Dach sich auch weiterhin die städtische Musik- und Kunstschule (MKS) befand, von der Stadt Osnabrück an die Fachhochschule über. Seit 2006 sind die städtische Musik- und Kunstschule sowie das Institut für Musik (IfM) der Fachhochschule institutionell getrennt.

Im September 2010 wurde mit Inkrafttreten des neuen niedersächsischen Hochschulgesetzes die "Fachhochschule Osnabrück" in "Hochschule Osnabrück" umbenannt.

Bestandsgeschichte:

2011 wurde ein Depositalvertrag zwischen der Hochschule Osnabrück und dem Landesarchiv Niedersachsen - Staatsarchiv Osnabrück geschlossen. Das Archiv der Hochschule erhielt die Bestandsbezeichnung Dep 123. Zuvor hatten sich die Hochschule, die Universität Osnabrück und das Niedersächsische Landesarchiv in einem Kooperationsvertrag darauf verständigt, die im Staatsarchiv Osnabrück deponierten Archive der Hochschulen in Zukunft von einem eigenen Universitäts- und Hochschularchivar betreuen zu lassen.

Im Bestand Dep 123 befinden sich auch Unterlagen der verschiedenen Vorgängerinstitutionen der Hochschule Osnabrück, im Einzelnen der Staatlichen Ingenieurakademie für Maschinenbau, Elektrotechnik und Hüttentechnik, der Staatlichen Ingenieurakademie für Gartengestaltung, Garten- und Landbau, der Höheren Gartenbauschule Osnabrück-Haste, der Höheren Landbauschule sowie des Städtischen Konservatoriums Osnabrück.

Daneben wurden auch Protokolle und weitere Unterlagen des Gründungsausschusses der Universität Osnabrück, in dem auch Vertreter der Fachhochschule saßen, in den Bestand übernommen.

Und schließlich befinden sich auch Unterlagen hochschulnaher Institutionen im Bestand, etwa der Gesellschaft zur Förderung der Staatlichen Ingenieurakademien Osnabrück e.V., dessen Vorstandsmitglied der Rektor bzw. der Präsident der Hochschule war, oder des Studentenwerks Osnabrück e.V., in dessen Verwaltungsrat sowie Verwaltungsausschuss der Rektor bzw. der Präsident der Hochschule sitzt.

Erweiterungen:
Karten und Pläne der Hochschule und ihrer Vorgängerinstitutionen wurden in den Kartenbestand gelegt.

Osnabrück, Januar 2013 Dr. Baumann

Ausgewählte Literatur:

Mielenhausen, Erhard, Der Hochschulstandort Lingen (Ems), in: Jahrbuch des Emsländischen Heimatbundes, Band 59 (2013), S.11-30.

Niedersächsisches Hochschulgesetz in der Fassung vom 14. Juni 1989 (Nds. GVBl. S.223).

Niedersächsisches Hochschulgesetz in der Fassung vom 24. Juni 2002 (Nds. GVBl. S.286).

Studienführer der Fachhochschule Osnabrück, 44 Bde., Osnabrück, 1972-1999.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet