NLA OS Dep 37 b

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gut Barenaue

Laufzeit 

1200-1953

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand umfasst das Guts- und Familienarchiv derer von Bar zu Barenaue

Geschichte des Bestandsbildners 

Am Südrande des Großen Dieven Moores gelegen, erhob sich aus dem Moorgrund schon im 14. Jahrhundert die Burg Barenau als Sitz des Geschlechts der von Bar. Von dieser Burg ist nur eine plastische Darstellung auf dem Deckel eines alten Kelches erhalten, die wirkliche Anlage vernichtete ein Brand im Jahre 1651. Die erfolgte Neuerrichtung war nach einem Jahrhundert baufällig und wurde zu einem anspruchlosen Wohnhaus umgebaut. So ließ Ludwig German von Bar von 1857/62 das jetzt noch erhaltene neue Herrenhaus in der Nähe der alten Rothenburg gelegen, errichten.
Der Grundbesitz erstreckte sich über das Gut Barenau hinaus auf die Güter Blankenburg, Rothenburg und Hassebrock, zeitweilig auf über Borgwedde, Bruchhausen und Hesepe.
Seit 1366 hatte das jeweils älteste Glied der Barenauer Linie der Herren von Bar das Amt des Erblanddrosten, also den Vorsitz in den ritterschaftlichen Verhandlungen im Fürstentum Osnabrück inne. Im 18. Jahrhundert von Seiten der Ritterschaft streitig gemacht, wurde nach langen Prozessen im Jahre 1788 die Würde des Erblanddrosten der Familie endgültig zuerkannt.
Barenau besaß die Landtagsfähigkeit mit den sich daraus ergebenden Rechten der hohen und niederen Jagd, Fischerei und ausgedehnte Markengerechtigkeiten. Das Gogericht auf der Angelbeke und zu Ostercappeln, ein Lehen der Herzöge von Sachsen, befand sich schon im 13. Jahrhundert im Besitz verschiedener Zweige der Familie von Bar; bis ins 16. Jahrhundert werden Mitglieder der Familie als Besitzer genannt.

Mehrere Angehörige der von Bar'schen Familie haben bedeutende und einflussreiche Stellungen, auch außerhalb des Fürstbistums bekleidet, was sich besonders in der Gruppe der Handakten im Archiv widerspiegelt.
Heinrich Sigismund von Bar wird 1709 Verwalter des Privatvermögens der Herzogin Sophie Dorothee, der Gemahlin des Kurfürsten Georg Ludwig von Hannover. (Vgl. dazu: die Güterverwaltung und Erbschaft der Herzogin Sophie Dorothee).
Georg Ludwig von Bar wird 1721 Domherr zu Minden und Probst des Stifts Levern und später zum geheimen Legationsrat zu Osnabrück ernannt. Er ist besonders wegen seiner literarischen Tätigkeit berühmt - Friedrich der Große soll ihn den besten französischen Dichter Deutschlands genannt haben - und war ein Freund J. Mösers-
Erich Ludwig German von Bar gelangte 1858 als Oberappellationsrat nach Celle und wurde 1858 zum Justizminister in Hannover ernannt.

Trotz verschiedener Besitzwechsel innerhalb der Familie, Erbstreitigkeiten und langwieriger Prozesse ist das Gut Barenau als Stammsitz der von Bar immer erhalten geblieben.

Bestandsgeschichte 

Der in mehreren Akzessionen (1941, 1956, 1966, 1967) im Staatsarchiv deponierte Bestand umfaßt im wesentlichen das Guts- und Familienschriftgut der Linie zu Barenaue.

Enthält 

Akten (Dep 37b): Gesetze und Verordnungen: 13, 1668-1871. – Osnabrücker Ritterschaft und Landstände: 21, 1532-1930. – Lehnssachen: 3, 1641-1821. – Besitzverhältnisse, Inventare, Lagerbücher: 30, 1605-1938. – Exemtionen: 3, 1840-80. – Gutsverwaltung Barenaue, Blankenburg, Rothenburg, Hassebrock und Bruchhausen: 109, 1593-1955. Darin Rechnungen, Geld-, Korn-, Dienst- und Viehregister 1635-1934. – Bestallungen, Besoldung, Löhne: 29, 1719-1954. – Versicherungen: 4, 1865-1958. – Grundstückssachen: 14, 1523-1952. – Bausachen: 12, 1739-1941. – Kirchen- und Schulsachen, Armengelder: 11, 1482-1929. – Gerichtssachen: 2, 1767-1807. – Mühlensachen: 2, 1554-1891. – Forst- und Holzsachen, Grasverkäufe: 53, 1583-1948. – Jagd und Fischerei: 8, 1651-1934. – Markensachen: 20, 1546-1912. – Siedlung, Melioration, Wasserbau: 12, 1860-1948. – Wege- und Grenzsachen: 6, 1617-1868. – Eisenbahn, Kanalbau: 9, 1872-1925. – Kohlen- und Erzgruben: 3, 1695-1844. – Pacht- und Heuersachen: 25, 1642-1952. – Eigenbehörigkeit: 18, 1496-1848. – Allodifikationen, Ablösungen: 8, 1756-1885. – Zehnte: 2, 1426-1766. – Finanzsachen: 14, 1612-1938. – Steuern: 15, 1726-1942. – Militaria: 9, 1728-1839. – Prozesse: 46, 1530-1950. – Titel, Beförderungen, Auszeichnungen, Pfründen: 21, 1608-1895. – Ehepakten und Leibzucht: 6, 1507-1839. – Testamente, Nachlässe: 16, 1552-1899. – Erbauseinandersetzungen: 15, 1561-1858. – Verschiedene Familiensachen: 15, 1520-1934. – Güterverwaltung der Prinzessin Sophie Dorothea zu Ahlden: 10, 1699-1775. – Korrespondenzen: 39, 1612-1943. – Tagebücher und literarische Erzeugnisse: 26, 1675-1883. – Handakten und Exzerpte: 35, 1785-1940. – Historische Sammlungen, Urkundenabschriften: 18, (1200) 1510-1907. – Osnabrücker Schatzrechnungen: 88, 1690-1772.

Karten (Dep 37K): Wirtschafts-, Forst- und Gemarkungskarten sowie Bauzeichnungen des Gutes Barenaue: 11, 1823-1935. – Topographische und militärische Karten von Europa: 4, 1862-1940.

Literatur 

v. Bar, Stammtafeln und Nachrichten von dem Geschlecht von Bar, Osnabrück 1841; F. Frensdorff, Verzeichnis der Schriften von Ludwig v. Bar, Prof. der Rechte an der Universität Göttingen, Göttingen 1916, Rudolf von Bruch, Rittersitze des Fürstentums Osnabrück, Osnabrück 1930.

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

NLA OS: Dep 37 a (Gut Barenaue - Urkunden); Personendarstellungen in Slg 55.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

11,1 lfd. Regalmeter (789 Archivguteinheiten)

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Gut Barenaue [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

16371

Ebenen_ID 

1

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Alt Barenaue [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

14348

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-14348

Link 

Alt Barenaue [Wohnplatz]