NLA OS Dep 96

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Firma J.B. Sanders & Söhne, Weberei, Bramsche

Laufzeit 

1830-1952

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die Firma ist aus einem seit dem 17. Jh. betriebenen Leinwandhandel hervorgegangen. Seit dem Übergang zur mechanischen Weberei gehörte sie zu den größten Arbeitgebern in Bramsche.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Firma J. B. Sanders u. Söhne ist aus einem seit dem 17. Jahrhundert betriebenen Leinwandhandel hervorgegangen. Im Jahre 1832 übergab Johann Balthasar Sanders das Geschäft seinen beiden Söhnen Christian Rudolf und Wilhelm. Es erhielt damals den Namen "J. B. Sanders u. Söhne". Das Jahr 1832 wird daher als Gründungsjahr der Firma angesehen.
Johann Balthasar Sanders stammte vom Meyerhof zu Bramsche, war aber nicht erbberechtigt gewesen (Dep 100 Bramsche Nr. 12, Nr. 13).

Aus dem Handel, der in Heimarbeit hergestellte Leinwand auf- und anschließend weiterverkaufte, entwickelte sich Anfang des 19. Jahrhunderts ein Leinenverlag; dieser stellte das Rohmaterial, meist Garne, den Hauswebern, die es auf Bestellung zu Leinwand verarbeiteten. In den 30er und 40er Jahren beschäftigte Sanders auf diese Weise rund 100 Heimarbeiter. Er hatte zu dieser Zeit zusammen mit einer anderen Firma annähernd eine Monopolstellung als Leinenverlag hinsichtlich des An- und Verkaufs des im dortigen Kirchspiel angefertigten Leinens. Im Jahre 1875 wurde der erste Schritt vom Handel zur mechanischen Weberei getan, indem vierzig mechanische Webstühle errichtet wurden. Produziert wurden vor allem Leinwand, Drillich und Segeltuche. Am 15.06.1938 wurde die Firma in eine Offene Handelsgesellschaft, am 03.03.1948 in eine Kommanditgesellschaft umgewandelt. Unter Wiederaufnahme alter Lieferbeziehungen zur Reichsbahn nach dem zweiten Weltkrieg stellte die Produktion von Doppeldrell für die Neubedachung der Bundesbahnwaggons einen bedeutenden Anteil am Betriebsaufkommen dar.

Seit dem Übergang zur mechanischen Weberei gehörte J. B. Sanders u. Söhne zu den größten Arbeitgebern in Bramsche - eine Fortsetzung seiner Bedeutung aus der Zeit des Verlagsbetriebes. Gegen Ende des vorigen Jahrhunderts waren 124 Arbeiter beschäftigt, 1927 etwa 470, 1938: 300,
1952 etwa 460. Tiefpunkte stellten das Jahr 1932 dar, als infolge einer durch die Weltwirtschaftskrise bedingten Absatzflaute nur noch 35 Arbeiter beschäftigt wurden, und das Jahr 1945 mit etwa 80 Arbeitern. Um 1970 wurde der Betrieb eingestellt.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand wurde im Jahre 1989 als Depositum übernommen.

Literatur 

125 Jahre J. B. Sanders u. Söhne Leinen- und Segeltuchwebereien 1832 - 1957. Weben und wagen. Düsseldorf o. J. - Köster, Gerhard: Der Industriestandort Bramsche. Heimat gestern und heute - Mitteilungen des Kreisheimatbundes Bersenbrück 12, 1964, S. 7 - 48; ebd. 13, 1965, S. 85 - 137.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

3,7 lfd. M. (50 Einheiten)

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Bramsche, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

14352

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-14352

Link 

Bramsche, Stadt [Wohnplatz]