NLA OS Erw C 1

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Deutsch-Nationale Volkspartei - Landesverband Osnabrück

Laufzeit 

1921-1933

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Landesverband Osnabrück bestand von 1923 bis zu seiner Selbstauflösung im Juni 1933. Der Bestand enthält Korrespondenzen, Kassensachen, Rundschreiben, Presse- und Propagandamaterialien sowie Wahlunterlagen.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die DNVP wurde am 22. November 1918 gegründet. Sie entstand aus einer Vereinigung der Deutschkonservativen Partei, der Reichs- und Freikonservativen Partei, der Vaterlandspartei, mehrerer konservativer und antisemitischer Gruppierungen sowie einzelner Angehöriger der Nationalliberalen Partei. Der Landesverband Osnabrück wurde erst 1923 gegründet, aber schon seit 1919 ist ein Bezirksverband belegt.
Die DNVP trat für die Interessen ostelbischer Großgrundbesitzer und der Schwerindustrie ein und plädierte für ein "Starkes deutsches Volkstum" gegen den "undeutschen Geist". Anfänglich forderte sie die Wiederherstellung der Monarchie, später dann die Stärkung des Reichspräsidenten. Ihre Ziele waren außerdem ein unabhängiges Berufsbeamtentum, freie Marktwirtschaft und nicht zuletzt die Aufhebung des Versailler Vertrages verbunden mit der Rückerstattung der nach dem ersten Weltkrieg abgetretenen Gebiete und ehemaligen deutschen Kolonien.
Unter ihrem letzten Vorsitzenden Alfred Hugenberg näherte sich die DNVP der NSDAP an: 1929 im gemeinsamen Volksbegehren zur Ablehnung des Young-Planes, ab 1932 in der Harzburger Front und der Unterstützung des Kabinetts Papen. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichkanzler am 30. Januar 1933 trat die DNVP mit in das Kabinett Hitler ein. Bei den Reichstagswahlen am 5. März 1933 erreichte sie als "Kampffront Schwarz-Weiß-Rot" einen Stimmenanteil von 8 %. Sie setzte die Koalition mit der NSDAP zunächst fort, löste sich aber am 27. Juni 1933, nachdem sie sich noch am 3. Mai 1933 in Deutschnationale Front umbenannt hatte, selbst auf.

Bestandsgeschichte 

Auf Betreiben des Staatsarchivs Osnabrück wurden die Akten des Landesverbands Osnabrück 1935 von dem letzten Vorsitzenden Gustav Hagen an das Staatsarchiv abgegeben. Die Verzeichnung erfolgte 1937.
Der Bestand ist äußerst lückenhaft, insbesondere für die Anfangsphase bis ca. 1924. Insgesamt umfasst er 112 Nummern, darunter Schriftwechsel mit dem Vorstand, anderen Landes-, Kreis- und Ortsverbänden, berufständischen Verbänden und Ausschüssen und anderen politischen Gruppierungen. Desweiteren finden sich Protokolle und Rundschreiben, Büroangelegenheiten, Presse und Propagandamaterialen, Kassensachen sowie Wahlunterlagen. Ausführliche Enthält-Vermerke zu den einzelnen Akten finden sich in dem unter der Leitung von Dr. Werner Delbanco erstellten unten genannten Inventar zur archivalischen Überlieferung der Weimarer Zeit.

Enthält 

Schriftwechsel des Vorstandes: 12. – Protokolle, Informationen, Mitteilungen, Rundschreiben: 14. – Büroangelegenheiten: 8. – Kassensachen: 11. – Presse, Propaganda, Rundfunk: 11. – Schriftwechsel mit anderen Landesverbänden, mit Kreisverbänden und Ortsgruppen, mit Mitgliedern, Freunden und anderen Vereinigungen: 26. – Stahlhelm, berufsständische Verbände und Ausschüsse: 19. – Wahlen: 11

Literatur 

- Archivalische Quellen zur politischen Krisensituation während der Weimarer Zeit in den ehemaligen Territorien des Landes Niedersachsen. Ein analytisches Inventar. Bd.4, Teil 3: Akten staatlicher und kommunaler Dienststellen sowie privater Herkunft im Regierungsbezirk Osnabrück, (Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung, Heft 48). Unter Leitung von Werner Delbanco, bearb. von Ursula Albers / Karin Jung / Friedrich Wilhelm Rogge, Göttingen 1991.
- Engelmann, Josef: Die Politik der DNVP im Landesverband Osnabrück 1930-1933, Hollage 1970 (Ms.).
- Carl, Anja: Der Landesverband Osnabrück der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP) von 1918 bis zum Ende der Weimarer Republik. Geschichte, Organisation, Politik. Magisterarbeit Universität Osnabrück, Osnabrück 1995

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

1,4 lfd. M. (117 Einheiten)