NLA OS Rep 950 Mel

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Amtsgericht Melle

Laufzeit 

1540-1996

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die Beständegruppe Rep 950 enthält neben der Überlieferung der Amtsgerichte (seit 1852) auch die aller (nicht-städtischen) Vorbehörden, die vor der Trennung von Justiz und Verwaltung im selben Raum als Untergerichte zuständig waren. Zu eigenen Beständen formiert wurden aber die Protokolle der Unter- und Friedensgerichte (Rep 955), die Hypothekenbücher (Rep 956 II), die Notariatsprotokolle (Rep 958) und die Personenstandsunterlagen (Rep 491).

Das Amtsgericht Melle geht zurück auf das fürstbischöflich osnabrückische Gogericht Grönenberg (mit Sitz in Melle). 1974 wurde es aufgehoben und mit dem Amtsgericht Osnabrück vereinigt.

Bestandsgeschichte 

Das Amtsgericht ging zum einen zurück auf das fürstbischöfliche Gogericht Grönenberg mit den Vogteien Melle, Buer, Riemsloh, Neuenkirchen, Wellingholzhausen und Oldendorf mit Sitz in Melle; zum anderen ist die dem Flecken (Wigbold) Melle zustehende Gerichtsbarkeit zu seinen Vorläufern zu rechnen. In westphälischer Zeit ab 1808 war das Gogericht auf die Friedensgerichte Buer, Melle und Neuenkirchen aufgeteilt. Während der Zugehörigkeit zum Kaiserreich Frankreich 1811-1813 verblieb nur in Melle ein Friedensgericht, dessen Zuständigkeit sich auf die Mairien Melle, Gesmold, Riemsloh, St. Annen (Kirchspiel Hoyel) und Neuenkirchen erstreckte; die Mairien Buer und Oldendorf unterstanden dem Friedensrichter zu Essen, die Mairie Wellingholzhausen dem zu Dissen. In der Übergangszeit erstand das alte Gogericht kurzfristig neu. 1814 gingen seine Funktionen auf das hannoversche Amt Grönenberg über, dessen Tätigkeit als Justizbehörde hier mit dokumentiert ist (Verwaltungsakten im Bestand Rep 350 Grö). Im Zuge der Trennung von Justiz und Verwaltung im Königreich Hannover entstand mit Wirkung vom 1. Oktober 1852 ein eigenständiges "Amtsgericht Grönenberg zu Melle". 1974 wurde das Gericht aufgehoben und sein bis dahin unveränderter Sprengel dem Amtsgericht Osnabrück beigelegt.

Der Bestand Rep 950 Mel setzt sich aus verschiedenen Ablieferungen zusammen, die seit 1892 in das Staatsarchiv gelangt sind. Auf der Basis einer früheren Teilerschließung (R. König 1962) wurde er 2008/09 von dem unten genannten Bearbeiter neu erschlossen. Die Nummern 2937 bis 2952 wurden von der Archivinspektoranwärterin Mirella Libera verzeichnet.

Osnabrück, im Dezember 2009 Dr. Nicolas Rügge

Literatur 

- A. v. Düring, Ortschafts-Verzeichniß des ehemaligen Hochstiftes Osnabrück, in: Mittheilungen des Vereins für Geschichte und Landeskunde von Osnabrück 21, 1896, S. 40-97
- Max Bär, Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover 1901
- H.-G. Borck, Untergericht/Amtsgericht Melle, in: Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Staatsarchivs in Osnabrück, Göttingen 1978, S. 308 f.
- Peter Kottmann, Prozessierende in Melle. Das Gogericht Grönenberg im Fürstbistum Osnabrück vom 17. zum 18. Jahrhundert, in: Osnabrücker Mitteilungen 95, 1990, S. 129-147

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Ergänzungen in anderen Beständen:
Unter- und Friedensgerichtsprotokolle in Rep 955; Hypothekenbücher in Rep 956 II; Grundbücher in Rep 957; Notariatsprotokolle in Rep 958; Personenstandsunterlagen in Rep 491.
Klageprotokolle des Amtes Grönenberg 1607-1618 in Rep 563 Nr. 276; Markensachen des Gogerichts Grönenberg 1565-1775 in Dep 6 b Nr. 542-550; Angelegenheiten des Wigbolds Melle 1562-1722 in Dep 6 b Nr. 693. Prozesse mit Beteiligung des Meller Magistrats in Dep 73 b.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

28,4 lfd m (3.016 Verzeichnungseinheiten)

Benutzung 

Archivguteinheiten des Bestandes sind aufgrund allgemeiner und/oder personenbezogener Schutzfristen (vgl. § 5 Abs. 2 NArchG) für die Benutzung/Bestellung gesperrt.
Bitte wenden Sie sich für eine ausführlichere Recherche an den Standort Osnabrück des NLA (osnabrueck@nla.niedersachsen.de).
Aufgrund der Verwendung personenbezogener Angaben sind die Erschließungsdaten von ausgewählten Archivguteinheiten des Bestandes bis zum Ablauf der personenbezogenen Schutzfristen (vgl. § 5 Abs. 2 NArchG) für Benutzende nicht sichtbar.
Bitte wenden Sie sich für eine ausführlichere Recherche an den Standort Osnabrück des NLA (osnabrueck@nla.niedersachsen.de).
Im Rahmen eines wissenschaftlichen Forschungsvorhabens sowie für Rundfunk und Presse gibt es die Möglichkeit der Nutzung von gesperrten Findmitteln bzw. von Archivgut vor Ablauf der gesetzlichen Schutzfrist(en). Bitte wenden Sie sich hierfür an den Standort Osnabrück des NLA (osnabrueck@nla.niedersachsen.de).

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Amtsgericht Melle

Zeit von 

1852

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

6

Ebenen_ID 

3150

Geo_ID 

3150-6

Link 

Amtsgericht Melle