NLA OS Dep 3 b XIX

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Stadt Osnabrück - Ortspolizeibehörde - Kommando d. Schutzpolizei

Laufzeit 

1926-1972

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Teilbestand des Stadtarchivs Osnabrück betrifft vor allem Luftschutzangelegenheiten.

Beschreibung 

Der Bestand betrifft vor allem Luftschutzangelegenheiten.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die technischen Fortschritte in Luftfahrt und Luftwaffe führten nach dem 1. Weltkrieg in fast allen Nationen zu den Überlegungen, wie die Bevölkerung im Falle eines erneuten Krieges gegen die Gefahren aus der Luft geschützt werden könnte. Damit wurde erstmals die Notwendigkeit des zivilen Luftschutzes erkannt. Die zunächst von privater Seite ergriffene Initiative mündete 1930 in der Gründung des Luftschutzvereins e.V., der jedoch in den folgenden Jahren wegen politischer Unruhen und häufiger Regierungswechsel kaum tätig werden konnte und fast in Vergessenheit geriet. Erst als Mitte der dreißiger Jahre (1934/35) in Verbindung mit der Aufstellung einer neuen Luftwaffe die Ideen des Luftschutzvereins von der Regierung aufgegriffen wurden, konnte die Organisation des Luftschutzes in die Staatsverwaltung integriert und somit wirksam werden. Mit der Durchführung der Luftschutzmaßnahmen wurde der Oberbefehlshaber der Luftwaffe als Chef des zuvor neugegründeten Luftfahrtministeriums betraut. Seine Kompetenzen erstreckten sich über Organisation und Gliederung der Luftschutzeinrichtungen, Warnung und Alarmierung der Bevölkerung, Brand- und Gasschutz, Entgiftung, Instandsetzung, Luftschutzsanitäts- und -veterinärmaßnahmen, baulichen Luftschutz, Verdunklung, Tarnung, Vernebelung sowie Errichtung von Scheinanlagen. Zur Durchführung seiner Maßnahmen waren ihm fünf sog. Luftschutzträger, der Minister des Inneren, der Reichsluftschutzbund, die Reichsgruppe Industrie, der Verkehrsminister und der Postminister nachgeordnet, von denen dem Minister des Inneren die Hauptaufgaben zufielen. Ihm wiederum standen Schutzpolizei, aktive und freiwillige Feuerwehr, Technische Nothilfe und Luftschutzpolizei - bis 1943 Sicherheits- und Hilfsdienst genannt - zur Verfügung.

Auf unterster Verwaltungsebene lag die ordnungsgemäße Durchführung der Luftschutzmaßnahmen in den Händen der Luftschutzleiter - in der Regel die örtlichen Polizeipräsidenten - mit ihren nachgeordneten Dienststellen, den Luftschutzgruppenkommandos, den -abschnittskommandos und den -revieren. Zusammen mit dem Kommandeur der Schutzpolizei und seinem Polizeistab, den Führern des örtlichen Feuerlösch- und Entgiftungsdienstes, des Instandsetzungsdienstes, des Luftschutzsanitäts- und veterinärdienstes und dem leitenden Chemiker bildete der Luftschutzleiter die örtliche Luftschutzleitung. Er war verantwortlich für die Koordination der Arbeit der ihm nachgeordneten Stellen sowohl in Friedens- als auch in Kriegszeiten, für die Überwachung des erweiterten Selbstschutzes sowie die Gesamtschadensbekämpfung - außer Beseitigung von Langzeitzündern und Blindgängern - während und nach den Luftangriffen.

Bestandsgeschichte 

Die Acc. 35/69 wurde 1959 vom Polizeiabschnitt Osnabrück der ehemaligen Polizeidirektion an die Stadt abgegeben und gelangte so über das Amt für Wirtschaftsförderung ins Archiv. Bei den Akten, die zum Teil dokumentarischen Charakter tragen, handelt es sich vorwiegend um Berichte über Luftangriffe, Personen- und Sachschäden, Auszeichnungen sowie Kriegstagebücher. Ergänzt wird der Bestand durch einige Flugblätter, Druckschriften und Karten. Die Karten, die zum großen Teil Anlagen zu den Luftangriffsakten bildeten, wurden herausgezogen und Dep 3 K zugeordnet. Im Findbuch ist jeweils auf die Nummer der Kartenabteilung verwiesen. Kassiert wurde bei der Verzeichnung äußerst spärlich, weil der Bestand wegen seiner Geschlossenheit und in Hinsicht auf die Quellenlücke der NS - Zeit exemplarischen Charakter erlangen könnte. Deshalb erscheinen auch Akten, die unter archivischen Gesichtspunkten normalerweise vernichtet, allenfalls exemplarisch aufgehoben worden wären (Auszeichnungen, einige allg. Bestimmungen).

Da bei der Ordnung eine Rekonstruktion des alten Registraturaufbaus nicht möglich war, konnte sich die Gliederung nur an die sachlichen Zusammenhänge der Akten anlehnen und folgt einem sachlichen Schema. Zur inneren Ordnung wäre noch zu bemerken, daß es sich in der Gruppe der Luftangriffe anbot, nicht nur Jahreszahlen, sondern auch Monat und Tag der chronologischen Ordnung zugrunde zu legen.

September 1972 gez. Skley

Als Teil der Akzession 46/1986 gelangten die Personalakten der Polizei-Reserve der Osnabrücker Ordnungspolizei über das Personalamt der Stadt Osnabrück in das Archiv. Darunter befinden sich auch die Personalakten der Angehörigen des Sicherheits- und Hilfsdienstes. Der sogenannte SHD wurde am 1.6.1942 in die Polizei-Reserve der Ordnungspolizei überführt und trug von da an bis Kriegsende die

Bezeichnung "Luftschutzpolizei". Sowohl die Polizeireservisten als auch die Luftschutzpolizisten waren notdienstverpflichtet.
Die Personalakten wurden als Gliederungsgruppe 10 an den bereits vorhandenen Bestand angehängt.
Die Akte der Akzession 2017/78 befand sich in der Polizeigeschichtlichen Sammlung des Polizeimuseums Niedersachsen und wurde dem Archiv am 10.10.2017 übergeben.
Die vier Wachbücher der Akzession 2019/45 wurden Archiv im März 2019 von einer Privatperson überlassen.

Literatur 

- Dokumente deutscher Kriegsschäden. Evakuierte - Kriegsgeschädigte - Währungsgeschädigte. Di geschichtliche und rechtliche Entwicklung Bd. II/1. Soziale und rechtliche Hilfsmaßnahmen für die luftkriegsbetroffene Bevölkerung bis zur Währungsreform. Hrsg.: Bundesministerium für Vertriebene, Flüchtlinge und Kriegsgeschädigte, Bonn 1960
- Grundsätze für die Führung des Luftschutzes (F.L.S.) Beiheft 1 - Führung im Luftschutzort, ÄBerlinÜ, 1942
- Darsow, Fokken, Nicolaus, Kommentar zum Luftschutzgesetz und den Durchführungsbestimmungen 1. Bd., Stand Januar 1943, München u. Berlin 1943
- Kühling, Karl, Osnabrück 1933 - 1945. Stadt im dritten Reich, Quakenbrück 1969
- Hampe, Erich, Der Zivile Luftschutz im Zweiten Weltkrieg, Frankfurt a. M. 1963

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet

Abgeschlossen: Nein

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Stadtkreis Osnabrück

Zeit von 

1914

Zeit bis 

1940

Objekt_ID 

3232034

Ebenen_ID 

20

Geo_ID 

20-3232034

Link 

Stadtkreis Osnabrück

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Stadtkreis Osnabrück

Zeit von 

1940

Zeit bis 

1972

Objekt_ID 

23

Ebenen_ID 

1020

Geo_ID 

1020-23

Link 

Stadtkreis Osnabrück