NLA OS Rep 675 Mep

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Wasserwirtschaftsamt Meppen / Niedersächsischer Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) - Betriebsstelle Meppen

Laufzeit 

1899-1999

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Akten aus unterschiedlichen Gebieten der Wasserwirtschaftsverwaltung, z.B. wasserbauliche Maßnahmen (Flußregulierung, Deichbau, Ent- und Bewässerung, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung), Kultivierungsvorhaben (Erschließung der emsländischen Moore), gewässerkundliche Ermittlungen.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die wasserwirtschaftlichen Belange der preußischen Provinz Hannover wurden bis 1871 von der Wasserbauverwaltung wahrgenommen. Im Zuge von verstärkt einsetzenden Kultivierungsarbeiten sonderte sich davon die Meliorationsbauinspektion als eigene Verwaltungsbehörde für den Bereich des landwirtschaftlichen Wasserbaus bzw. des Meliorationsbauwesens ab. Diese unterstand dem Minister für Landwirtschaft, Domänen und Forsten und war zunächst für die gesamte Provinz zuständig.

1896 wurde für den Regierungsbezirk Osnabrück ein eigenes Meliorationsbauamt eingerichtet, dessen Kompetenz sich bis 1901 auch auf den Regierungsbezirk Aurich erstreckte. Im Jahre 1920 wurde dieses Meliorationsbauamt umbenannt in das "Kulturbauamt Osnabrück". Im Laufe der Zeit wurden neue Meliorationsämter mit kleineren Dienstbezirken gegründet, so 1921 das "Kulturbauamt Meppen", dem zunächst die Landkreise Meppen und Aschendorf-Hümmling, ab 1949 auch der Kreis Grafschaft Bentheim zugeordnet waren. 1939 änderte sich die Bezeichnung dieser Dienststelle. Aus dem Kulturbauamt Meppen wurde das "Wasserwirtschaftsamt Meppen".

Mittelbehörde der Wasserwirtschaftsverwaltung war bis 1912 der Oberpräsident in Hannover, danach die Regierung Osnabrück, die seit 1921 ein eigenes wasserwirtschaftliches Dezernat unterhielt.

Die Aufgaben der Wasserwirtschaftsverwaltung erstreckten sich im wesentlichen auf Planung, Ausführung und Unterhaltung wasserbaulicher Maßnahmen (z.B. Flußregulierung, Deichbau, Ent- und Bewässerung, Wasserversorgung, Abwasserbeseitigung), aber auch auf Kultivierungsvorhaben wie die Erschließung der emsländischen Moore mit Hilfe von Straf- und Kriegsgefangenen, gewässerkundliche Ermittlungen (Pegelbeobachtungen, Wassermengen- und Regenmessungen) und die meist beratende Mitwirkung bei Baumaßnahmen anderer Träger wie etwa der Wasser- und Bodenverbände, Kreise oder Gemeinden.

In den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts haben sich sowohl der Aufgabenzuschnitt des Wasserwirtschaftsamtes als auch die Organisationsstruktur erheblich verändert. Als das Wasserwirtschaftsamt im Jahre 1995 seinen Neubau an der Haselünner Str. in Meppen bezog, nannte es sich seit 1989 "Staatliches Amt für Wasser und Abfall" (StAWA). Außer dem Gewässerschutz mit der technischen Überwachung von Trinkwassergewinnungsanlagen und Abwasserreinigungsanlagen sowie die fachtechnische Arbeit bei der Ausweisung von Wasserschutzgebieten war es inzwischen für den Bereich der Abfallwirtschaft zuständig. Hier wurden z.B. Stellungnahmen bei Genehmigungsverfahren für Abfallbehandlungsanlagen abgegeben und die Errichtung und das Betreiben der Anlagen technisch überwacht. Entscheidungen traf das Amt auch beim Behandlungs- und Entsorgungsweg der Abfälle. 1995 bestand eine Zuständigkeit für 59 kommunale Kläranlagen, 11 Industriekläranlagen, 5 Deponien für Sieldungsabfälle, 12 Bauschuttdeponien, 13 Abfallbehandlungs- und
Sonderabfallanlagen und über 500 Altablagerungen (Müllkippen, Rüstungsaltlasten, ehemalige Industriestandorte).

Im Zuge der Verwaltungsreform war bereits seit dem Jahre 1996 die Auflösung des selbständigen Amtes im Gespräch. Als unselbständige "Außenstelle Meppen der Bezirksregierung Weser-Ems" und als Betriebsstelle Meppen des "Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft und Küstenschutz" (NLWKN) blieb das Amt aber auch nach dem 1. Januar 1998 bestehen. Alle abfallwirtschaftlichen Aufgaben wurden dem Staatlichen Gewerbeaufsichtsamt Osnabrück übertragen. Beim Landesbetrieb verblieben die Aufgaben Gewässerkundlicher Landesdienst, Wasserversorgung und Abwasserbehandlung sowie der Küstenschutz.

[Stand: 15.06.2017]

Bestandsgeschichte 

Die Ordnung des im Staatsarchiv unter Akz. 44/1982 vereinnahmten Schriftgutes lehnt sich an die Gliederung des behördlichen Aktenplanes an. Gelegentlich wurde unter dem Gesichtspunkt der inhaltlichen Konzentration, z.B. die Zusammenfassung der Entwässerungsangelegenheiten, davon abgewichen. Die ausführlich dokumentierte Tätikgeit verschiedener Wasser- und Bodenverbände und ihrer Vorläufer, den Entwässerungsgenossenschaften, als Träger des örtlichen landwirtschaftlichen Wasserbaus wurde einer eigenen Gruppe zugewiesen. Innerhalb derselben bestimmte die chronologische Folge die Ordnung des Bestandes.

Das Schriftgut der Vorgängerbehörden des Kulturbau- bzw. des Wasserwirtschaftsamtes Meppen ist, sofern es von der Nachfolgebehörde fortgeführt wurde, in den Bestand übernommen worden. Das nicht fortgeführte oder aus fremden Provenienzen stammende Schriftgut wurde in die einschlägigen Bestände des Staatsarchivs eingearbeitet. Es handelt sich um folgende Aktenbände: Rep 670 Nr. 104a (Wasserbauinspektion Meppen), Rep 670 Nr. 260a
(Wasserbauinspektion Rheine), Rep 675 Osn Nr. 33a und 46a (Meliorationsbauamt Osnabrück).
Die genannten Bestände sind für die Zeit vor 1921 als Ergänzung zum vorliegenden Aktenmaterial mit heranzuziehen.

Die Ordnung und Verzeichnung des Bestandes erfolgte bis 1983 unter der Leitung von Dr. Wolf-Dieter Mohrmann durch die drei Inspektorenanwärter Rolf Lohmar, Volker Kocks und Claus Ahrens im Jahre 1983.

Außer den beiden kleineren Akzessionen 51/1988 und 31/1999 wurde im Jahre die 24 lfdm umfassende Akzession 2000/029 aus den Bereichen Kanalisation für Industrieanlagen, Bodenverbesserungsgenossenschaften, Kläranlagen, Kultivierung und Melioration, Straßenbau, Besiedlung der Staatsgebiete, Wasser- und Bodenverbände, Unterhaltungsverbände, Kanäle, Verfehnungen und Abtorfungen, Emslandlager, Wasserrechte für Industriebetriebe ausgesondert, die einen Umbau des bisherigen Gliederungsschemas erforderlich machte. Die vorher beim Wasserwirtschaftsamt Osnabrück geführten Akten des Altkreises Lingen wurden erst mit dieser Abgabe übernommen und dem Bestand eingegliedert. Die Akz. 2000/029 wurde von Frau Tanja Rathsmann verzeichnet und klassifiziert. Frau Lydia Schneider hat das Findbuch des Jahres 1983 in AIDA eingegeben und der neuen Klassifikation angepasst.

Die Akzession 2009/016 wurde von der Archivinspektoranwärterin Mirella Libera im August 2009 verzeichnet, die Akzession 2012/029 im Umfang von 1156 Archivguteinheiten wurde 2015 verzeichnet.

[Stand: 15.06.2017]

Enthält 

Beteiligung des Wasserwirtschaftsamtes am Bau der sog. "Emslandlager" (Akz. 2017/77)

Literatur 

F. Schweicher: Die Wasserwirtschaftsverwaltung in Niedersachsen, in: Neues Archiv für Niedersachsen 7 (1954), S. 137ff.
W. Lehrke: 80 Jahre Wasserwirtschaftsverwaltung in Niedersachsen 1871-1951, Hannover o.J.
Verwaltungsatlas des Landes Niedersachsen, 1967
50 Jahre Bodenkulturzweckverband Meppen 1934-1984, Meppen 1984

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Die Vielfalt der Kompetenzen dieser Behörde, die in der Bestandsgliederung zum Ausdruck kommt, führt zu Berührungspunkten mit anderen Behörden. Vor allem kommen dabei die Wasserbauinspektion bzw. das Wasserbauamt Meppen und das Kulturamt Meppen in Betracht, deren ergänzende Tätigkeit im Schriftwechsel mit der Provenienzstelle ihren Niederschlag gefunden hat. Ohne eine durchgängig scharfe Abgrenzung in der frühen Entwicklung der einzelnen Behördensparten vornehmen zu können - zeitweise waren die Behörden konkurrierend mit denselben Aufgaben beschäftigt - , lässt sich festhalten, dass die Zuständigkeit des Kulturamtes primär Siedlungs- und Flurbereinigungsfragen umfasst, während das Wasserbauamt (Nachfolger: Wasser- und Schifffahrtsamt Meppen) weniger bei Meliorationen als vielmehr bei der verkehrstechnischen Aufsicht über die Wasserstraßen auf den Plan tritt.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

60,7 Regalmeter (3.711 Archivguteinheiten)

Bearbeiter 

Dr. Bettina Schmidt-Czaia; Dr. Thomas Brakmann; Dr. Martin Schürrer

Benutzung 

Archivguteinheiten des Bestandes sind aufgrund allgemeiner und/oder personenbezogener Schutzfristen (vgl. § 5 Abs. 2 NArchG) für die Benutzung/Bestellung gesperrt.
Bitte wenden Sie sich für eine ausführlichere Recherche an den Standort Osnabrück des NLA (osnabrueck@nla.niedersachsen.de).

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

Bearbeitungsstand: teilweise verzeichnet