NLA OS Rep 550

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Administrationskommission der säkularis. geistl. Güter

Laufzeit 

1561-1821

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Nach der Säkularisierung des Stifts Osnabrück wurden die ehemals geistlichen Güterkomplexe im April 1803 einer "General-Interims-Administrations-Kommission der säkularisierten geistlichen Güter" in Osnabrück unterstellt, die mit einer Unterbrechung zwischen 1806 und 1813 bis 1818 bestand.

Geschichte des Bestandsbildners 

Nach der Säkularisierung des Stifts Osnabrück am 1. Dezember 1802 - in Folge des im Frühjahr 1801 mit Frankreich abgeschlossenen Friedens von Lunéville - wurden die ehemaligen geistliche Güterkomplexe im April 1803 einer "General-Interims-Administrations-Kommission der säkularisierten geistlichen Güter" in Osnabrück unterstellt.

Die Kommission war für die Verwaltung der eingezogenen Güter folgender Einrichtungen zuständig:
- in der Stadt Osnabrück: das Domkapitel, das Stift St. Johann und das Paulinerkollegiums (Gymnasium), das Dominikaner kloster Natrup und das Augustinerkloster Marienstätte
- im Amt Fürstenau: das Zisterzienserinnenkloster Bersenbrück
- im Amt Iburg: das Benediktinerkloster Iburg, die Benediktinerinnenklöster Gertrudenberg und Oesede, das Zisterzienserkloster Rulle
- im Amt Reckenberg: das Kollegiatstift St. Aegidii und Caroli Magni zu Wiedenbrück, das Franziskanerkloster und das Annunziatennonnenkloster in Wiedenbrück
- Im Amt Vörden: das Benediktinerinnenkloster Malgarten und die Malteser-Ordens-Kommende Lage

Bei ihrer Einrichtung wurde die Kommission aus drei Mitgliedern gebildet: dem Landrentmeister Preuß, dem Amtschreiber Isenbart und dem ehemaligen Domsyndikus Meyer, denen zunächst 5 Spezialadministratoren für die domkapitularischen Güter und die des Johannisstiftes zur Seite standen. Nach und nach erfolgten weitere Ernennungen, so dass 1806 32 Beamte - einschließlich der Aufseher und Förster - der Administrationskommission unterstanden.
Ab 1807- unter dem Königreich Westfalen und dem französischen Kaiserreich - unterbrach die Kommission ihre Arbeit. Sie wurde im Dezember 1813 wiedereingerichtet und stand unter der Leitung des Syndikus Meyer, des Hofsekretärs Dr. Wedekind (Kassenführung) und des Amtschreibers Eisendecher. Ihnen unterstanden wie früher die Spezialadministratoren: einer für Iburg und Ösede, einer für Bersenbrück, einer für Rulle und Malgarten, 4 Administratoren für die Güter des Domkapitels und der Osnabrücker Klöster und je einer für die des Stiftes Quakenbrück und diejenige der Kommenden Lage und St. Georg in Osnabrück.

Die Kommission bestand bis zum 1. August 1818. 1818 wurden die Güter domkapitularischer Herkunft der Kammer bzw. (ab 1823) der Domänenkammer in Hannover (s. Rep 560), die übrigen säkularisierten geistlichen Güter zunächst der "Provinzialverwaltung der säkularisierten geistlichen Güter" (s. Rep 551) und am 1. Juli 1824 der hannoverschen Klosterkammer (s. Rep 555) überwiesen.

Bestandsgeschichte 

Das Schriftgut über die ehemaligen Güter des Domkapitels wurde bei der Domänenkammer mit älteren Akten des Domkapitels und neueren, in Hannover entstandenen als eine Abteilung "Domkapitel" zusammengefaßt. 1872 gelangte es zu einem kleinen Teil an das Staatsarchiv. Der größere Teil wurde 1885 an die Regierung in Osnabrück und von dieser 1898 an das Staatsarchiv abgegeben. Hier wurden die Akten der "General-Interims-Administrations-Kommission" wieder von den übrigen getrennt. Der Bestand enthält nunmehr ganz wenige vor das Jahr 1803 zurückreichende Akten der Klöster Gertrudenberg, Iburg, Malgarten, Marienstätte, Oesede, des Stifts St. Johann und des Domkapitels. Die an die Klosterkammer übergegangenen Akten der Kommission gelangten nach Errichtung des Klosteramts (s. Rep 556) zunächst an dieses, wo sie bis zur Übergabe an das Staatsarchiv (1879-93) die Abteilung "ältere Akten" bildeten.

Literatur 

Vorwort der Beständeübersicht des Niedersächsischen Staatsarchivs Osnabrück
Max Bär: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover/Leipzig 1901

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Rep 100 (Osnabrücker Hauptarchiv)
Rep 230 (Weserdepartement und andere westphälische Behörden)
Rep 551 (Provinzialverwaltung der säkularisierten geistlichen Güter im Fürstentum Osnabrück
Rep 555 (Klosterkammer Hannover betr. Osnabrück und Bentheim)
Rep 556 (Klosteramt Osnabrück)
Rep 355 (Amtsrechnungen): Register und Rechnungen der vormals domkapitularischen Güter

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

12 lfd. M. (1135 Einheiten)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Die Nr. 226-285 der ersten Abteilung sind nicht belegt, die Nr. 381 fehlt.