NLA OS Rep 350 Ibg

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Amt Iburg bis 1885

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Neben der Wahrnehmung hoheitlicher und polizeilicher Aufgaben bestand die Verwaltungstätigkeit der Ämter in der Frühneuzeit vor allem in der Erhebung der landesherrlichen Einkünfte und der Verwaltung der Domanialgüter. Im Bereich der Gerichtsbarkeit hielt das Amt die so genannten Brüchtengerichte ab, Polizeigerichte für niedere Vergehen. Die Amtsführung lag beim Drosten, die Durchführung der Geschäfte besorgte der Rentmeister. Ihnen untergeordnet waren die Vögte, die zugleich Exekutivorgane der Gerichte waren.

Das Amt Iburg im Hochstift Osnabrück umfasste bis zum Jahre 1807 13 Vogteien mit 19 Kirchspielen:
- Vogtei Osnabrück: Kirchspielen Dom, St. Johann, St. Katharinen und St. Marien
- Vogtei Wallenhorst: Kirchspiele Wallenhorst und Rulle
- Vogtei und Kirchspiel Belm
- Vogtei und Kirchspiel Schledehausen
- Vogtei Bissendorf: Kirchspiele Holte und Bissendorf mit den Bauerschaften Dratum-Ausbergen und Uedinghausen-Warringhoff des Kirchspiels Gesmold
- Vogteien Hagen, Oesede und Glane mit den Kirchspielen Iburg, Hagen, Oesede und Glane (meist unter demselben Vogt stehend)
- Vogtei und Kirchpiel Borgloh
- Vogtei und Kirchspiel Laer
- Vogtei und Kirchspiel Glandorf
- Vogtei und Kirchspiel Dissen
- Vogtei und Kirchspiel Hilter
Mit der Eingliederung in das Königreich Westphalen bzw. in das Oberems-Departement verschwand das Amt Iburg als Verwaltungseinheit.

Nach dem Ende der französischen Herrschaft wurde durch die vom Kurfürstentum Hannover für das Fürstentum Osnabrück eingesetzte provisorische Regierungskommission im Jahr 1814 die Ämterstruktur wieder eingeführt. Dabei wurde die Teilung des alten osnabrückischen Amtes Iburg verfügt und dessen nördlichen Hälfte dem neuen Amt Osnabrück zugewiesen.

Das neue Amt Iburg umfasste demnach die Vogteien Glandorf (mit dem Kirchspiel Glandorf), Glane (mit den Kirchspielen Iburg, Glane, Hagen und Oesede), Dissen (mit den Kirchspielen Dissen und Hilter), Laer (mit dem Kirchspiel Laer) und Borgloh (mit dem Kirchspiel Borgloh).

Die Regelung über die Aufgaben der Ämter als der Landdrostei Osnabrück nachgeordneten Verwaltungsbehörden erfolgte durch die Amtsordnung vom 18. April 1823. Demnach oblag den Ämtern die Verwaltung in Regiminal-, Polizei-, Domanial-, Kameral- und Konsistorial-Sachen sowie die Rechtsprechung in unterer Instanz. 1852 wurde die Rechtsprechung an die neu geschaffenen Amtsgerichte übertragen.

Nach der preußischen Einverleibung des Landes gehörte ab 1867 das Amt Iburg mit dem Amt Grönenberg und der Stadt Melle zum Kreis Melle. Mit Inkrafttreten der Kreisordnung zum 1. April 1885 wurde das Amt Iburg aufgelöst und ging in den Kreis Iburg ein.

Bestandsgeschichte 

Als der Amtsbezirk auf die Ämter Iburg und Osnabrück 1814 aufgeteilt wurde, übernahmen diese die Registratur (Archivbestände Rep 350 Iburg und Rep 350 Osn). Der vom Amt Osnabrück übernommene Registraturteil ist verloren gegangen.
Im vorliegenden Bestand finden sich sowohl die Akten des alten Amtes Iburg aus der osnabrückischen und aus der französischen Zeit als auch die Akten des Amtes unter hannoverscher und preußischer Herrschaft. Ein Teil der früheneuzeitlichen Akten wurden in den neu gebildeten Ämtern fortgeführt. Auch der Bestand Rep 350 Osn sollte als Ergänzung herangezogen werden.

Literatur 

- Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover/Leipzig 1901, S. 107-110.

- Düring, A. v.: Ortschafts-Verzeichnis des ehemaligen Hochstifts Osnabrück, in: OM 21 (1896), S. 40-97. - Prinz, Joseph: Das Territorium des Bistums Osnabrück, Göttingen 1934. - Bär, Max: Abriß einer Verwaltungsgeschichte des Regierungsbezirks Osnabrück, Hannover/Leipzig 1901, S. 23-25.

Findmittel 

Angaben über Amtsleute und Richter der Frühneuzeit im Amtsbezirk Iburg finden sich bei: Max Petiscus: Die Drosten, Rentmeister, Gografen und Vögte im Hochstift Osnabrück 1500-1800, Manuskript, S. 166-270 (Erw A 14 Nr. 35).

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

NLA OS: Rep 150 Ibg (Amt Iburg bis 1814). - Rep 355 (Rechnungsbücher und Register). - Rep 450 Ibg (Landratsamt Iburg). - Rep 491 (Zivilstandregister und Kirchennebenbücher).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

118,60 lfd. M. (8162 Akteneinheiten)