NLA OL Erw 80

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kleine erworbene wissenschaftliche und literarische Nachlässe (Oldenburg)

Laufzeit 

1786-1995

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die Sammlung der kleinen erworbenen wissenschaftlichen und literarischen Nachlässe resultiert aus der Überlieferung von Gelehrten und Forschern aller Fachrichtungen, die teils in oldenburgischen Diensten standen. Ergänzt werden sonstige kleinere Nachlässe, die nicht als Familienarchive o.ä. eingeordnet werden können.

Bestandsgeschichte 

In dem Bestand werden vom Umfang kleinere wissenschaftliche und literarische Nachlässe vereinigt, die dem Staatsarchiv übereignet wurden. Hierzu gehören folgende Nachlässe (in Klammern die grundlegende Klassifikationskennzahl).

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(1) Ludwig Wilhelm Christian von Halem (1758-1839)
Zeit: 1786-1791
Umfang: 0,1 lfd. m; 2 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-3

Ludwig von Halem war ein Sohn des Oldenburger Stadtsyndikus Anton Wilhelm von Halem (1711-1771). Er wurde 1783 Kabinetts- und Privatsekretär des Herzogs Peter Friedrich Ludwig, 1792 dann Leiter der neu gegründeten herzoglichen Bibliothek, war nach 1814 auch für das Erscheinen der herzoglichen Presseorgane zuständig. Wie sein bekannterer Bruder Gerhard Anton von Halem (1752-1819) gehörte er zu den aufgeklärten Kreisen des Oldenburger Bürgertums. Im rudimentären Nachlass befindet sich ein Titulaturbuch aus dem ausgehenden 18. Jahrhundert.

Literatur:
Gabriele Crusius, Gründung und Frühgeschichte der Herzoglichen öffentlichen Bibliothek in Oldenburg 1792-1847, Oldenburg 1981; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 274 (mit weiterer Literatur).

Verwandte Bestände:
Rep 740 (Landesbibliothek Oldenburg); Dep 114 (Oldenburgische Literarische Gesellschaft von 1779).

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(2) Sammlung Johannsen
Zeit: 1642-1887
Umfang: 0,1 lfd. m; 12 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-7

Bei dem Nachlass des Postschaffners Johannsen (19. Jh.) handelt es sich um eine Sammlung von Archivalien des 17.-19. Jahrhunderts oldenburgischer, aber auch auswärtiger Provenienz, um amtliches wie privates Schriftgut. Interessant ist es u.a. für die Militär-, insgesamt aber für die Kulturgeschichte der Region und darüber hinaus.

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(3) Dr. Wilhelm Leverkus (1808-1870)
Zeit: 1814-1867
Umfang: 0,2 lfd. m; 23 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-10

Der aus Wermelskirchen stammende Wilhelm Leverkus war promovierter Historiker und Philologe, hatte in Preußen aus politischen Gründen keine Berufschancen, erhielt aber 1836 eine Stelle am Eutiner Gymnasium. Hier ordnete er das dort noch vorhandene Verwaltungsarchiv und empfahl sich damit für die Anstellung als Archivar im neu gebildeten zentralen Archiv des Großherzogtums Oldenburg, dessen Leitung er 1839 übernahm. Als liberaler Politiker wirkte er 1848 in der Nationalversammlung, seine Bedeutung aber liegt in seinem Schaffen als Archivar und als politischer Berater des Großherzogs in der schleswig-holsteinischen Frage, in der er für seinen Fürsten gutachterlich tätig wurde. Sein Nachlass umfasst Materialsammlungen über historische Arbeiten (u.a. Heidenwall, Liste der Bürgermeister der Stadt Oldenburg) wie auch Unterlagen zu den staatsrechtlichen Arbeiten und Aufgaben (Sukzessionsfragen) des Archivars.

Literatur:
ADB 18 (1883), S. 503-504; Lothar Kühn, Oldenburg und die schleswig-holsteinische Frage 1846-1866, Diss. Köln 1934; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 563 f. (mit einem Nachweis seiner Veröffentlichungen).

Verwandte Bestände:
Rep 420 (Staatsarchiv Oldenburg); Dep 50 (Hausarchiv Holstein-Gottorf).

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(4) Carl Heinrich Nieberding (1779-1851)
Zeit: (1255) 1440-1854
Umfang: 0,9 lfd. m; 43 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-12

Der aus Steinfeld stammende Carl Heinrich Nieberding absolvierte nach dem Gymnasialbesuch in Vechta und Osnabrück eine juristische Ausbildung und entsprechende Verwaltungsfunktionen (auch als Landmesser) im Niederstift Münster und später im Herzogtum Oldenburg. Er stellte sich auch den napoleonischen Behörden zur Verfügung. Von Bedeutung wurde er nach 1817 als Gemeinheitskommissar für die Markenteilungen sowie in der Ablösungskommission. 1847 erhielt er den Titel Landesökonomierat. 1849 wurde er Mitglied des oldenburgischen Landtags, war aber ein Verfechter eines Anschlusses an Preußen. In Erinnerung blieb er vor allem als Historiker des Oldenburger Münsterlandes. Sein Nachlass liegt sowohl im Staatsarchiv Osnabrück wie im Staatsarchiv Oldenburg. Der Oldenburger Teil umfasst entsprechend Archivalien und Abschriften zur Geschichte des Oldenburger Münsterlandes.

Literatur:
Georg Reinke, Carl Heinrich Nieberding, in: Westfälische Lebensbilder 2 (1931), S. 289-298; Fritz Nieberding, Geschichte des Geschlechts Nieberding, Görlitz 1938; Fritz Bunge, Beiträge zur Geschichte der Familie Nieberding in Steinfeld, in: Jahrbuch Oldenburger Münsterland 1977, S. 104-107; Clemens Woltermann, Der Obervogt von Lohne Carl Heinrich Nieberding im Streit mit den Franzosen, in: ebd., S. 108-121; Carl Heinrich Nieberding (1779-1851). Katalog der Ausstellung in Lohne 1979, Lohne 1979; Hans Joachim Behr, Carl Heinrich Nieberding in seiner Zeit, in: Jahrbuch Oldenburger Münsterland 1981, S. 42-60; Harald Schieckel, Der Nachlaß von Carl Heinrich Nieberding (1779-1851) im Niedersächsischen Staatsarchiv in Oldenburg, Göttingen 1981 (Findbuch); Harald Schieckel, Der Rest des Nachlasses von Carl Heinrich Nieberding (1779-1851) im Niedersächsischen Staatsarchiv in Osnabrück, in: Jahrbuch Oldenburger Münsterland 1983, S. 45-46; Friedrich-Wilhelm Schaer, Carl Heinrich Nieberdings Denkschrift einer Verwaltungs- und Kirchenreform in Südoldenburg, ebd., S. 35-44; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 563 f. (mit einem Verzeichnis seiner wichtigsten Veröffentlichungen); Alwin Hanschmidt, "...dem Wohle einer gedrückten Menschenklasse..." - Carl Heinrich Nieberding und die Lage der Heuerleute in den Kreisen Vechta und Cloppenburg (1815), in: Jahrbuch Oldenburger Münsterland 2010, S. 65-83.

Verwandte Bestände:
Best. 76-20 bis 76-25 (südoldenburgische Ämter); Best. 110 (Behörden des Niederstifts Münster); Best. 111-1 (Münsterisches Amt Vechta); Best. 111-2 (Münsterisches Amt Cloppenburg); siehe auch Bestand Dep 6 (Historischer Verein) im Staatsarchiv Osnabrück.

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(5) Ferdinand C. H. Krogh (1815-1891)
Zeit: 19. Jh.
Umfang: 0,5 lfd. m; 44 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-13

Der Nachlass des Kammerherrn Ferdinand C. H. Krogh umfasst seine Sammlungen und Arbeiten zur Genealogie des Hauses Oldenburg, wobei die Linien des Zweiges Holstein-Gottorf im Vordergrund stehen.

Literatur:
Margarethe Pauly, Stammtafeln der Großherzöge von Oldenburg und verwandter Fürstenhäuser in Europa, Oldenburg 2004.

Verwandte Bestände:
Dep 50 (Hausarchiv Holstein-Gottorf); Slg 50 (Personengeschichtliche Sammlungen).

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(6) Emil Theodor Pleitner (1863-1925)
Zeit: 1907-1925
Umfang: 0,2 lfd. m; 67 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-15

Emil Pleitner war Volksschullehrer und 1900 Oberlehrer am Oldenburger Lehrerseminar. Er verfasste heimatgeschichtliche Untersuchungen, u.a. eine umfangreiche Geschichte der Stadt Oldenburg im 19. Jahrhundert. Er war zudem schriftstellerisch tätig, wobei er viel in der lokalen Presse veröffentlichte. Sein Nachlass enthält seine Veröffentlichungen in den "Nachrichten für Stadt und Land" zur oldenburgischen Geschichte aus der Zeit von 1907-1925 (insbesondere zur Stadt und Hausvogtei Oldenburg).

Literatur:
Erich Heckmann/Wilhelm Purnhagen, Emil Pleitner, in: Leuchtfeuer 27 (1975), 3. Folge; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 563 f. (mit einem Verzeichnis seiner wichtigsten Veröffentlichungen).

Verwandte Bestände:
Dep 10 (Stadt Oldenburg).

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(7) Johannes Tesenfitz (1862-1934[?])
Zeit: 1885-1938
Umfang: 0,1 lfd. m; 12 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-17

Johannes Tesenfitz wurde 1897 Archivregistrator, aufgrund seiner Fähigkeiten ein Jahr später auch Landtagsregistrator, ab 1922 war er dann Bürodirektor des nun demokratisch gewählten Landtags. Sein Nachlass enthält Sammlungen und handschriftliche Manuskripte zur oldenburgischen Geschichte.

Literatur:
Friedrich-Wilhelm Schaer, Geschichte des Niedersächsischen Staatsarchivs in Oldenburg vom 17. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts, Oldenburg 1996, S. 51 f.

Verwandte Bestände:
Best. 39 (Oldenburgischer Landtag); Rep 420 (Staatsarchiv Oldenburg).

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(8) Johann Friedrich Karl Hoyer (1885-1937)
Zeit: 1667-1937
Umfang: 0,8 lfd. m; 30 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-18

Der in Oldenburg geborene Karl Hoyer, ein promovierter Mediävist, war Gymnasiallehrer in Jever und in Oldenburg. 1931 übernahm er ehrenamtlich die Betreuung des Stadtarchivs Oldenburg. In der NS-Zeit musste er dieses Amt niederlegen und wurde nach Delmenhorst versetzt. Er hat insbesondere über wirtschaftsgeschichtliche Themen der Region gearbeitet. Der Nachlass enthält vor allem Materialsammlungen zur Geschichte der Städte Oldenburg und Jever bzw. des Jeverlandes. Ein Schwerpunkt ist die Handwerkergeschichte (auch über Bremen) und das Jeversche Häuserverzeichnis. Enthalten sind zudem wichtige Veröffentlichungen und die zahlreichen Zeitungsartikel, schließlich auch eine originale Küchenrechnung des gräflich-oldenburgischen Hofes von 1667 und (wohl private) Quittungsbücher aus der Stadt Oldenburg (18. Jh.).

Literatur:
Hermann Lübbing, Dr. Karl Hoyer, in: Oldenburger Jahrbuch 42 (1938), S. 189-191; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 329 (mit einem Verzeichnis seiner wichtigsten Veröffentlichungen).

Verwandte Bestände:
Dep 10 (Stadt Oldenburg); Dep 25 JEV (Stadt Jever).

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(9) Prof. Dr. Karl Albert Bapp (1863-1940)
Zeit: 1910-1933
Umfang: 0,1 lfd. m; 22 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-23

Der Lehrer am Oldenburger Gymnasium war interessiert an der Antike, der Musikgeschichte (Richard Wagner) und an der deutschen Literatur (Goethe). Veröffentlicht wurde vor allem seine Studie: "Aus Goethes griechischer Gedankenwelt: Goethe und Heraklit nebst Studien über des Dichters Beteiligung an der Altertumswissenschaft", die 1921 erschien. Die im Nachlass erhaltenen, zumeist handschriftlichen Manuskripte behandeln den benannten Themenkreis.

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(10) Heinrich Georg Ehrentraut (1798-1866)
Zeit: 1622-1866
Umfang: 0,9 lfd. m; 57 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-61

Heinrich Georg Ehrentraut wirkte nach seinem Studium in Göttingen und Heidelberg zunächst als Jurist am Landgericht in seiner Heimatstadt Jever, widmete sich aber bald als Privatgelehrter seinen historischen und philologischen Interessen, gründete 1847 das "Friesische Archiv" (erschienen 1849 und 1854; Reprint 1967 und 1984), publizierte darin Quellen und arbeitete über die friesischen Mundart. Bei Schortens besaß er das Gut Oestringfelde. Der Nachlass umfasst auch Familiensachen und Verwaltungsakten für die Liegenschaften der Familie. Ein Nachlassteil befindet sich zudem in der Bibliothek des Mariengymnasiums in Jever.

Inhalt:
Familiensachen und Nachlassverwaltung 1784-1856 (17); Juristische Handakten 1778-1850 (5); Wissenschaft 1622-1850 (7); Liegenschaften 1712-1866 (24); Steuern 1828-1863 (2); Drucksachen und Gedichte 1806-1866 (2).

Literatur:
Helene Höhnk, Familie Ehrentraut. Stammtafel und Erläuterung, Havighorst 1919; F. Braun, Zwei Väter der friesischen Sprachwissenschaft. Briefe Heinrich Georg Ehrentrauts an J. H. Halbertsma, in: Emder Jahrbuch 22 (1927), S. 343-354; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 171 f.

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(11) Dr. med Gustav Willers (1860-1945)
Zeit: 1. Hälfte 20. Jh.
Umfang: 0,2 lfd. m; 17 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-26

Der Oldenburger Medizinalrat Gustav Willers betreute über lange Zeit den noch vorhandenen Bestand an Münzen des Staatsarchivs, hatte auch eine eigene Münzsammlung und schuf aus Nachschlagewerken einen eigenen Katalog. Letzterer ist Gegenstand des Nachlasses, während die Münzsammlung zuständigkeitshalber an das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg abgegeben wurde.

Literatur:
Wilhelm Jesse, Münz- und Geldgeschichte Niedersachsens, Braunschweig 1952; Reiner Cunz (Bearb.), Vom Taler zur Mark: Einführung in die Münz- und Geldgeschichte Nordwestdeutschlands von 1500 bis 1900 (Katalog zur Wanderausstellung), Hannover 1996.

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(12) Dr. med. Johann Schmeden (1867-1944)
Zeit: 1901-1939
Umfang: 0,2 lfd. m; 10 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-30

Dr. med. Johann Schmeden war Sanitätsrat in Oldenburg. Sein Nachlass beinhaltet vor allem seine Beschäftigung mit den Heilmethoden von Dr. med. Wilhelm Heinrich Schüßler, über den er 1931 eine Abhandlung verfasste ("Die Persönlichkeit Dr. Schüßlers, des Begründers der von ihm Biochemie genannten Heilweise", Oldenburg 1931).

Literatur:
Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 656f.

Verwandte Bestände:
Best. 227 (Landesarzt).

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(13) Dr. Fritz Gustav Strahlmann (1887-1955)
Zeit: 18./19. Jh.
Umfang: 0,1 lfd. m; 1 Verzeichnungseinheit
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-32

Gustav Strahlmann war Sohn eines Wildeshausener Amtsarztes, hatte historische und literarische Interessen und publizierte früh über seine Heimatstadt. 1926 gründete er in Oldenburg ein Verlagshaus, wo seine Schriften erschienen. Die Nationalsozialisten schränkten seine Publikationstätigkeit ein. Der Nachlass enthält nur das Manuskript von Bulling über den Butjadinger Deichband.

Literatur:
H. Borcherding, Fritz Strahlmann, in: Oldenburger Jahrbuch 55 (1955), S. 303-304; Dr. Fritz Strahlmann, in: Heimatkalender für das Oldenburger Münsterland 1957, S. 131-133; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 712 f. (mit einem Nachweis seiner Veröffentlichungen). Vgl. in der Landesbibliothek Oldenburg: Bulling, Geschichte des Stedinger Deichbandes (1830, gedruckt 1899).

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(14) Dr. Julius Broering (1867-1947)
Zeit: 19./20. Jh.
Umfang: 0,1 lfd. m; 3 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-33

Julius Broering ist durch seine Veröffentlichung über das Saterland und dessen Sprache in Erinnerung geblieben. Der kleine Nachlass enthält einige Aufzeichnungen über das Niederstift Münster und das Saterland.

Literatur:
Dr. Julius Bröring, Das Saterland. Eine Darstellung von Land, Leben, Leuten in Wort und Bild. I. Teil, Oldenburg 1897, II. Teil, Oldenburg 1901.

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(15) Eduard Spille (verst. vor 1953)
Zeit: 1937-1944
Umfang: 0,3 lfd. m; 11 VerzeichnungseinheitenErschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-35

Eduard Spille war Juwelier in Oldenburg und heimatgeschichtlich interessiert. Er kopierte für die Geschichte Oldenburgs interessante Handschriften (Chroniken) und Karten/Zeichnungen.

Literatur:
Eduard Spille, Ein oldenburgisches Schiffahrtsunternehmen 1855, in: Oldenburger Jahrbuch 40 (1936).

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(16) Friedrich Husmann (1876-1950)
Zeit: ca. 1700-1932
Umfang: 0,1 fld. m, 26 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: 271-36

Hofrat Husmann, u.a. bei Hof für Finanzgeschäfte zuständig, sammelte Archivalien aus privaten Nachlässen und Bilder zur oldenburgischen Geschichte, speziell zur Geschichte des Hoftheaters, für das er eine Bildchronik plante. Bemerkenswert sind die Korrespondenz zwischen Herzog Peter Friedrich Ludwig und Staatsrat von Buschmann wegen der Prinzen Peter und Alexander nach dem Tod ihrer Mutter (1819-1820), Schreiben des Oberleutnants Mosle an die Kammerherrn von Witzleben und von Münnich wegen der Überführung der Leiche des Herzogs Peter Friedrich Ludwig nach Oldenburg (1829) sowie autographe Schreiben des Dichters Julius Mosen. Husmanns umfangreiche Bildersammlung, die u.a. zahlreiche Portraits von Schauspielern und Aufnahmen von Hoffotograf Franz Titzenthaler enthält, wurde in Slg 400 gesondert verzeichnet.

Verwandte Bestände:
Rep 760 (Oldenburgisches Staatstheater); Dep 50 (Hausarchiv Holstein-Gottorf); Slg 400 (Bildersammlung).

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(17) Edgar Grundig (1884-1961)
Zeit: Mitte 20. Jh.
Umfang: 0,1 lfd. m; 3 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/InternetLagerungsbestand: Best. 271-38

Der aus Sebnitz in Sachsen stammende Edgar Grundig wurde nach seinem Examen in Dresden im Jahre 1911 Lehrer an der Oberrealschule in Delmenhorst. Er beschäftigte sich mit der Delmenhorster Stadtgeschichte, über die er ein umfangreiches Manuskript erstellte, und wurde 1938 von der Stadt Wilhelmshaven mit der Betreuung des Stadtarchivs beauftragt, über deren Geschichte er gleichfalls eine umfassende Chronik erstellte. Der Nachlass enthält Manuskripte zur Geschichte von Wilhelmshaven.

Literatur:
Zum 100. Geburtstag von Edgar Grundig, in: Von Hus un Heimat 35, Nr. 3 (März 1984); Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 260 (mit einem Nachweis seiner Werke).

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(18) Dr. med. vet. Friedrich Feldhus (1885-1964)
Zeit: 20. Jh.
Umfang: 0,3 lfd. m; 19 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-44

Dr. Friedrich Feldhus lebte in Bad Zwischenahn. Sein Nachlass ist genealogischer Art, enthält Stammtafeln und Recherchen über einen weiten ammerländischen Familienkreis, aber auch Korrespondenzen zur Familienforschung und einzelne Originale (Ehevertrag 1693).

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(19) Johann Wilhelm Emil von Busch (1868-1940)
Zeit: 1862-1956
Umfang: 0,1 lfd. m; 28 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-40

Wilhelm von Busch stammt aus Blexen und wurde nach einer Tätigkeit als Lehrer an der Cäcilienschule in Oldenburg neben-, dann hauptberuflich Journalist und arbeitete als Chefredakteur der in Oldenburg erscheinenden "Nachrichten für Stadt und Land". Er war eine wichtige Persönlichkeit der Heimatbewegung und des Kulturlebens in Oldenburg (Mitherausgeber einer Heimatkunde, Einsatz für das Theater der Stadt). Der Nachlass ist zeitungsgeschichtlich und für die politische Entwicklung Oldenburgs vor allem der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts von Interesse.

Literatur:
Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 112 f.

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(20) Prof. Dr. Karl Meinardus (1821-1896)
Zeit: 19. Jh.
Umfang: 0,1 lfd. m; 8 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-42

Dr. Karl Meinardus war ein Oldenburger Gymnasiallehrer und Verfasser der Geschichte des Gymnasiums in Oldenburg. Sein Nachlass umfasst Aufzeichnungen zur oldenburgischen Kirchen- und Schulgeschichte.

Literatur von Karl Meinardus:
Wie ist Plato's Protagoras aufzufassen?, Oldenburg 1865; Der oldenburgische Generalsuperintendent Caspar Bussingius,Oldenburg 1875; Geschichte des Großherzoglichen Gymnasiums in Oldenburg. Festschrift, womit zu der am 15. October 1878 stattfindenden Jubiläumsfeier und Einweihung des neuen Schulhauses im Namen des Lehrercollegiums ehrerbietigst einladet der Director Dr. Stein, Oldenburg 1878.

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(21) Dr. Anton Joseph Kohnen (1889-1985)
Zeit: 1928-1958
Umfang: 0,1 lfd. m; 1 Verzeichnungseinheit
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-43

Anton Kohnen stammt aus Lindern, besuchte das Gymnasium in Vechta und wurde 1913 mit einer Arbeit über die Grafen von Oldenburg-Wildeshausen promoviert. Er ging dann in den Schuldienst, war Lehrer in Rüstringen und Vechta, wo er die NSDAP-Ortsgruppe initiierte und Kreisleiter wurde. Unter den Nationalsozialisten kam er als Regierungsschulrat in das Oldenburger Ministerium der Kirchen und Schulen. Von 1922 bis 1928 war er für die DVP Mitglied des Oldenburger Landtags. Der Nachlass enthält einen Lebenslauf, ein Veröffentlichungsverzeichnis und einige Veröffentlichungen.

Literatur:
Beatrix Herlemann (Hg.), Biographisches Lexikon niedersächsischer Parlamentarier 1919-1945, Hannover 2004, S. 199 f.

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(22) Friedrich von Wrede-Ihorst (geb. 1773)
Zeit: 1821-1828 (viel undatiert)
Umfang: 0,1 lfd. m; 34 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/InternetLagerungsbestand: Best. 271-46

Friedrich von Wrede stammt aus Hamm, ging 1793 in den preußischen Militärdienst und war 1810 in der Domänenverwaltung in Münster, auch als Administrator des Damenstifts Nottuln tätig. Er lebte meist auf seinem Bauerngut Ihorst bei Westerstede. In diesem Bestand befindet sich sein literarisch-historischer Nachlass.

Literatur
Walter Gödden (Hg. u.a.), Westfälisches Autorenlexikon 1750-1850, Paderborn 1993/94.

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(23) Carl Woebcken (1878-1965)
Zeit: 1954-1957
Umfang: 0,1 lfd. m; 8 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-47

Carl Woebcken (Wöbcken) stammt aus einem Neuenburger Pastorenhaus, studierte Theologie in Göttingen und Halle und war bis 1948 Pfarrer in Sillenstede. Er ist einer der bedeutendsten Heimatforscher für die Regionen Oldenburg und Ostfriesland. Der Nachlass enthält wenige Korrespondenzen und ein Manuskript zur Heiligenverehrung.

Literatur:
Wolfgang Büsing, Das Geschlecht Wöbcken aus Sandhatten, in: Oldenburgische Familienkunde 4 (1962), S. 17-48; Wolfgang Büsing, Die oldenburgische Familie Woebcken, in: Oldenburgischer Hauskalender 1978, S. 34-37; Wilbrand Woebcken, Veröffentlichungen von Carl Woebcken, Sillenstede, Würzburg 1966 (Manuskript in der Landesbibliothek Oldenburg); Arend Ehlers, Carl Woebcken zum Gedächtnis, in: Jahrbuch der Gesellschaft für niedersächsische Kirchengeschichte 64 (1966), S. 12-16; Heinz Ramm, Carl Woebcken - friesischer Heimatforscher, in: Bernhard Schönbohm, Bekannte und berühmte Jeverländer, Jever 1981, S. 199-207; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 813 f. (mit Nachweis der Veröffentlichungen); Nachrufe in: Nordwest-Zeitung am 2.9.1965 und im Oldenburger Sonntagsblatt Nr. 44/1965.

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(24) Anton Kühn (1854-1941)
Zeit: 1925-1931
Umfang: 0,1 lfd. m; 2 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-48

Anton Kühn war zunächst als Lehrer in Eutin tätig, wechselte dann nach Oldenburg und wurde Leiter der herzoglichen Bibliothek, später der Landesbibliothek (bis 1924). Von 1925-1929 fungierte er für die Regierung in Eutin als Gutachter in dem Rechtsstreit zwischen der Stadt Lübeck und dem Staat Mecklenburg über die Hoheits- und Fischereirechte in der Lübecker Bucht. Hierzu gibt der kleine überlieferte Nachlass Auskunft.

Literatur:
Fritz Röhrig, Hoheits- und Fischereirechte in der Lübecker Bucht, insbesondere auf der Travemünder Reede und in der Niendorfer Wiek, Leipzig 1925; Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde, Urteil des Staatsgerichtshofes für das Deutsche Reich zu Leipzig in dem Rechtsstreite Lübecks mit Mecklenburg über die Hoheits- und Fischereirechte in der Lübecker Buch, Lübeck 1928.

Verwandte Bestände:
Rep 740 (Landesbibliothek Oldenburg).

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(25) Dr. Georg Müller-Jürgens (1883-1971)
Zeit: 1899-1968 (1803-1806)
Umfang: 0,9 lfd. m; 51 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-52

Georg Müller wurde in Dresden geboren und nach einem Jurastudium 1919 zum Bürgermeister der Stadt Jever gewählt, in ein Amt, das er bis 1935 ausübte. Er war zudem Oberkirchenrat und Vorsitzender des Jeverländischen Altertums- und Heimatvereins wie auch des Kunstvereins der Stadt. Nebenbei forschte und publizierte er vor allem über die Vasa Sacra des Oldenburger Landes und von Ostfriesland. Der Nachlass besteht vor allem aus Korrespondenzen und Unterlagen seiner kunstgeschichtlichen Forschungen, enthält aber auch interessantes Material zur Evangelisch-Lutherischen Kirche des 20. Jahrhunderts. Aus dem Rahmen fällt die Rechnungsüberlieferung des Regierungsrats Kettler aus Aurich aus den Jahren 1803-1806.

Inhalt:
Diensttätigkeit (vor allem in der Kirchenverwaltung) 1921-1968 (10); Vasa Sacra und Geschichte 1899-1967 (34); Private Angelegenheiten und Familiengeschichtliches 1939-1942 (1803-1806) (2); Drucksachen 1895-1934 (5).

Literatur:
Bernhard Schönbohm, Bekannte und berühmte Jeverländer, Jever 1981, S. 228-231

Verwandte Bestände:
Dep 25 JEV (Stadt Jever).

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(26) Dr. Hans Wacker (1904-1969)
Zeit: 1921-1975
Umfang: 0,2 lfd. m; 12 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-53

Dr. Hans Wacker stammt aus Sachsen, studierte in Leipzig Landwirtschaft und arbeitete nach der Promotion an den Landwirtschaftsschulen in Rathenow und Quakenbrück. Ab 1947 leitete er die Güter Aselage (Emsland) und Lage (Kreis Cloppenburg) und wurde Geschäftsführer der Landwirtschaftlichen Förderungsgesellschaft Weser-Ems sowie Hauptschriftleiter der landwirtschaftlichen Zeitschrift "Praxis und Forschung". Von 1951 bis 1956 gehörte er der Landwirtschaftskammer Weser-Ems an. Der Nachlass bezieht sich auf seine innovative berufliche Tätigkeit.

Verwandte Bestände:
Dep 31 (Landwirtschaftskammer Oldenburg bzw. Weser-Ems); Dep 106 (Gut Lage).

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(27) Heinrich Strack (1841-1912)
Zeit: 1860-1912
Umfang: 0,1 lfd. m; 1 Verzeichnungseinheit
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-54

Heinrich Strack war Nachfahre der berühmten Oldenburger bzw. Eutiner Künstlerfamilien Strack und Tischbein. Der gebürtige Oldenburger war Schüler von Martin Gropius in Berlin. Hier lehrte er ab 1876 (ab 1885 Professor) an der Bauakademie Berlin und der Technischen Hochschule in Charlottenburg. Der Nachlass besteht vor allem aus persönlichen Unterlagen.

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(28) Dr. Heinrich Lankenau (1891-1983)
Zeit: 1919-1976
Umfang: 0,1 lfd. m; 3 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/InternetLagerungsbestand: Best. 271-55

Heinrich Lankenau, in Hatten in einer protestantischen Lehrerfamilie aufgewachsen, war promovierter Philosoph, diente nach dem Ersten Weltkrieg in einem Freikorps und baute nach 1919 die Ordnungspolizei in Oldenburg auf. 1933 trat er der regierenden NSDAP bei und wurde Staatskommissar für die Landessicherheit, Leiter der Geheimen Staatspolizei und Polizeireferent im Oldenburgischen Staatsministerium. 1935 wechselte er zur Gestapo in Bremen, später nach Münster und machte in der SS Karriere. Der Nachlass umfasst sowohl persönliche Unterlagen (Zeugnisse; Lebensbericht 1976), wie auch Korrespondenzen zur polizeigeschichtlichen Forschung.

Literatur:
Albrecht Eckhardt/Katharina Hoffmann (Bearb), Gestapo Oldenburg meldet ... Berichte der Geheimen Staatspolizei und des Innenministers aus dem Freistaat und Land Oldenburg 1933-1936, Hannover 2002, S. 19 ff.

Verwandte Bestände:
Erw 89 (Nachlass Ulpts- Polizeigeschichtliche Sammlung).

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(29) Daniel Ramsauer (1861-1934)
Zeit: 1821-1932
Umfang: 0,1 lfd. m; 3 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-56

Daniel Ramsauer war von 1887 bis 1892 Pastor in Altenhuntorf und dann bis 1932 in Dedesdorf. Er war heimatgeschichtlich interessiert und verfasste u.a. eine Chronik von Landwürden und der Kirchengemeinde Dedesdorf. Der Nachlass umfasst sowohl eigene handschriftliche Zusammenstellungen wie auch Sammlungen heimatkundlicher Artikel.

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(30) Dr. jur. Werner Hülle (1903-1992)
Zeit: 1972-vor 1989 (Archivalienkopien 1678-1777)
Umfang: 0,2 lfd. m; 25 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-57

Dr. Werner Hülle war Oberlandesgerichtspräsident in Oldenburg. Er verfasste zahlreiche wissenschaftliche Werke zur Rechtsgeschichte und der oldenburgischen Justizorganisation (so: "Geschichte des Höchsten Landesgerichts von Oldenburg 1573-1935", Göttingen 1974). Sein Nachlass umfasst Korrespondenzen mit den Archiven in Wien, Kopenhagen und Schleswig, Archivalienkopien vor allem über den russisch-dänischen Gebietstausch 1773, aber auch seine dreibändigen Lebenserinnerungen.

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(31) Anna (Anni) Doodt (1883-1968)
Zeit: 1888-1942
Umfang: 0,1 lfd. m; 4 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-58

Anna (Anni) Doodt wurde in Oldenburg geboren und war hier als Klavierlehrerin und Pianistin tätig, organisierte auch Konzerte. Der Nachlass dokumentiert ihre künstlerische Tätigkeit.

Verwandte Bestände:
Rep 760 (Oldenburgisches Staatstheater).

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(32) Dr. Eberhard Crusius (1907-1976)
Zeit: 1939-1971
Umfang: 0,3 lfd. m; 29 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-60

Eberhard Crusius absolvierte nach Studium und Promotion in Marburg/Lahn die Archivarsausbildung von Berlin-Dahlem, war danach Archivar in Kiel und Danzig, nach 1945 dann in Osnabrück und von 1958 bis 1969 Archivdirektor in Oldenburg. Der auf die Forschungen zu Justus Möser bezogene Nachlassteil wurde an das Staatsarchiv Osnabrück abgegeben. Der hier lagernde Nachlassteil enthält ausschließlich wissenschaftliche Vorarbeiten und Korrespondenzen.

Literatur:
Carl Haase, Nachruf in: Der Archivar Jg. 30 (1977), Sp. 136; Heinrich Schmidt, Nachruf in: Oldenburger Jahrbuch 73 (1977), S. 1 ff.

Verwandte Bestände:
Staatsarchiv Osnabrück Dep 27 (Nachlass Eberhard Crusius).

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(33) Wilhelm Dursthoff (1899-1983)
Zeit: 1860-1979
Umfang: 0,7 lfd. m; 74 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-74

Wilhelm Dursthoff, Sohn des Heinrich Wilhelm Dursthoff (1868-1932), des Syndikus der Industrie- und Handelskammer in Oldenburg, studierte an der Technischen Hochschule in Hannover Bauingenieurwesen und wurde ab 1929 Stadtbaurat in Oldenburg. Von 1939 bis 1964 hatte er die Leitung des Amtes als Leitender Stadtbaudirektor inne. Von 1965 bis 1979 war er Vorsitzender des Oldenburger Landesvereins. 1969 wurde er mit dem Niedersächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Der Nachlass dokumentiert fast ausschließlich seine dienstliche Tätigkeit (Pläne, Fotos, einzelne Bauvorhaben).

Inhalt:
Persönliche Unterlagen/Ausbildung 1906-1969 (16); Wasserbaumaßnahmen und Brücken 1860-1967 (35); Hochbaumaßnahmen und Stadt-/Verkehrsplanung (u.a. Luftschutzbauten im Zweiten Weltkrieg) 1895-1961 (23).

Literatur:
Wolfgang Hartung, Nachruf Wilhelm Dursthoff, in: Oldenburger Jahrbuch 84 (1984), S. 471-476; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 162 ff.

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(34) Rudolf Brauer (1894-1979)
Zeit: 1930-1978
Umfang: 0,5 lfd. m; 17 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-64

Im Nachlass des Oldenburger Oberlandesgerichtsrats Rudolf Brauer befinden sich Korrespondenzen und genealogische Unterlagen/Stammbäume der Familien von Darteln, Grovermann, Lahusen und zu weiteren Familien in den Kirchspielen Holle, Lastrup und Sögel.

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(35) Elimar Rogge (1906-1980)
Zeit: 1807-1943
Umfang: 0,2 lfd. m; 14 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-65

Elimar Rogge, 1906 in Accum geboren, promovierte 1939 an der Technischen Hochschule in Stuttgart über die einschiffigen romanischen Kirchen in Friesland (1943 bei Stalling in Oldenburg erschienen). Er war langjähriger Oberbaurat in Kiel. Der Nachlass enthält Unterlagen für seine Dissertation (u.a. Fotos) und Archivalien zur Geschichte der Familien Rogge und Hayken (Amt Friedeburg).

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(36) Dr. Karl Fissen (1885-1978)
Zeit: 1932-1975
Umfang: 0,3 lfd. m; 31 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-66

Der in Jever geborene Karl Fissen studierte vor allem Philologie und wurde nach dem Ersten Weltkrieg Lehrer am Reform-Realgymnasium und der Aufbauschule in Oldenburg. Darüber hinaus bekannt wurde er als Förderer der niederdeutschen Sprache und Heimatforscher vor allem für das Jeverland. So gehörte er 1921 zu den Mitbegründern des "Ollnborger Krings". Der Nachlass enthält Unterlagen, Korrespondenzen und Manuskripte zu seiner wissenschaftlichen bzw. heimatkundlichen Arbeit zur oldenburgisch-jeverschen Geschichte und zur plattdeutschen Mundart.

Literatur:
Wilhelm Dursthoff, Karl Fissen, in: Oldenburger Jahrbuch 78/79 (1978/79), S. 499-500; Bernhard Schönbohm (Hg.), Bekannte und berühmte Jeverländer, Jever 1981, S. 214-216; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 193f. (mit Nachweis der Veröffentlichungen).

Verwandte Bestände:
Erw 158 (Ollnborger Kring).

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(37) Adolf Blumenberg (1925-2011)
Zeit: 1982-1985
Umfang: 0,2 lfd. m; 8 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-69

Adolf Blumenberg war Landwirt in Stollhammerahndeich und schrieb für die Wesermarsch-Ausgabe der Nordwest-Zeitung zahlreiche Zeitungsartikel zur Heimatgeschichte, die in diesem Bestand überliefert sind. Er publizierte zudem eine Anzahl von Monographien über Orte in der Wesermarsch.

Literaturauswahl von Adolf Blumenberg:
Stollhamm, Nordenham 2000; Butjadingen. Land und Leute, gestern und heute, Nordenham 2002; Elsfleth. Geschichte einer Stadt, erweiterte Neuauflage Oldenburg 2006.

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(38) Dr. Erich Muckelmann (1901-1985)
Zeit: 1783-1964
Umfang: 0,2 lfd. m; 27 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-73

Erich Muckelmann war Ministerialdirektor und Vorstandsvorsitzender der Öffentlichen Versicherung und der Landesbrandkasse. Im Nachlass befinden sich sowohl Archivalien aus Behörden wie auch persönliche Unterlagen (u.a. Tanz-, Bier- und Schülerzeitungen).

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(39) Hans Lochmann
Zeit: 1959-1986
Umfang: 0,4 lfd. m; 21 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-75

Hans Lochmann, Kaufmann und Familienforscher in Köln, hat eine umfangreiche Genealogie der Familie Heilersieg erstellt. Bernhard Heilersieg war im 17. Jahrhundert ein Rat unter Graf Anton Günther von Oldenburg. Der Bestand enthält ausschließlich diese genealogische Forschungsunterlagen.

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(40) Hans Fritsch (* 1911)
Zeit: 1946-1986
Umfang: 0,1 lfd. m; 3 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-76

Der gebürtige Ostpreuße Hans Fritzsch wurde 1932 Polizeibeamter in Berlin und 1935 zur Heeressportschule Wünsdorf abkommandiert, um an der Olympiade 1936 als Leichtathlet teilzunehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg gründete der gute Pianist eine Theater- und Konzertdirektion in Oldenburg und setzte sich - schließlich in Bremen lebend - weiter für die olympische Idee ein. Der Nachlass enthält Unterlagen zu seiner sportpolitischen Betätigung und zu seiner Publikation über das Kulturleben im Oldenburg der Nachkriegszeit. Ein Nachlass von Fritsch befindet sich im Nds. Institut für Sportgeschichte e.V. in Hannover (www.nish.de).

Literatur:
Hans Fritsch, Zeuge der Kapitulation und des kulturellen Neubeginns im Oldenburger Land 1945-1948, Oldenburg 1987.

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(41) Dr. Benno-Eide Siebs (1891-1977)
Zeit: 1945-1967
Umfang: 0,1 lfd. m; 2 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-77

Benno Eide Siebs stammt aus Butjadingen, war promovierter Jurist und zuletzt Leiter des Amtsgerichts Dorum. Er hat zahlreiche genealogische, biographische, rechtshistorische und volkskundliche Arbeiten verfasst. Von Bedeutung ist sein kleiner Nachlass durch den Briefwechsel von Siebs mit Gerhard Jansen, dem Sohn des Oldenburger Staatsministers Günther Jansen.

Literatur:
Harald Schieckel, Hauch einer kleinen Residenz (Erinnerungen von Benno Eide Siebs an Gerhard Jansen, 1872-1954, Sohn des oldenburgischen Ministers Günther Jansen), in: Oldenburger Jahrbuch 88 (1988), S. 29-41.

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(42) Karl Heinrich Ernst von Berg (1810-1894)
Zeit: 1633-1780
Umfang: 0,1 lfd. m; 15 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-9

Der oldenburgische Ministerpräsident hat neben einem politischen Nachlass auch eine kleine Archivaliensammlung hinterlassen, die vor allem Einzelstücke aus der Regierungszeit des Grafen Anton Günther von Oldenburg und hier insbesondere Rechnungsschriftgut umfasst.

Literatur:
Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 69 f.

Verwandte Bestände:
Best. 20 (Grafschaft Oldenburg); Erw 70 (39) (Nachlass von Berg).

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(43) Dr. Enno Meyer (1913-1996)
Zeit: 1829-1999
Umfang: 1,7 lfd. m; 30 Verzeichnungseinheiten
Findmittel: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-81

Der Oldenburger Pädagoge Dr. Enno Meyer hat sich über seine berufliche Tätigkeit als Gymnasiallehrer einen weit über Oldenburg hinaus wirkenden Namen gemacht durch seine engagierte Mitarbeit in der deutsch-polnischen Schulbuchkommission, vor allem aber als Gründungsmitglied und von 1966-1987 als Vorsitzender der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit in Oldenburg.

Inhalt:
Der überwiegende Teil enthält Materialien zur Judaica-Forschung: Geschichte der Juden vor und während der NS-Zeit in der Stadt Oldenburg und in den übrigen Städten und Gemeinden des Oldenburger Landes, auch ausgreifend auf umliegende Gebiete (Niedersachsen, Bremen, Münster, Schleswig-Holstein), daneben Unterlagen zur Geschichte des armenischen Volkes und 1 Mappe mit Betreffen aus dem Engagement Meyers für die deutsch-polnische Verständigung.

Literatur:
Burkhard Olschowsky (Hg.), Akteur im Stillen. Enno Meyer und sein Engagement für die Aussöhnung mit Polen und Juden, München 2019.

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(44) Wilhelm Meyer (1867-1953)
Zeit: 1885-1953
Umfang: 1,5 lfd. m, 123 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Der Oberlehrer Wilhelm Meyer, ab 1900 ordentlicher Lehrer am Großherzoglichen Lehrerseminar in Oldenburg, gab vor allem Zeichenunterricht. Außerdem verwaltete er ab 1913 den Schulgarten, aus dem sich der Botanische Garten in Oldenburg entwickelt hat. Der Botanische Garten, 1933 in staatliche Verwaltung übernommen und nach 1945 dem Fachbereich Biologie der Universität Oldenburg angegliedert, ist Meyers Lebenswerk geworden. Meyer erwarb sich große Anerkennung unter deutschen Botanikern. Außerdem setzte er sich stark für den Aufbau des Naturschutzes im Land Oldenburg ein. Von Bedeutung ist besonders der Korrespondenznachlass, in dem sich viele bekannte Namen der oldenburgischen Heimatkunde und Naturforschung in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wiederfinden. Ein Nachlassteil befindet sich auch in der Landesbibliothek Oldenburg.

Inhalt:
Allgemeines: Persönliche Unterlagen, Unterlagen des Seminaroberlehrers 1894-1997 (15); Verwaltung des Botanischen Gartens, Naturschutzangelegenheiten 1906-1951 (26); Korrespondenz: Korrespondenz nach Buchstabengruppen 1920-1953 (21); Korrespondenz: einzelne Korrespondenzpartner (größere Serien) 1905-1953 (33); Pflanzenkartierung 1938-1950 (29).

Literatur:
August Kelle, Wilhelm Meyer zum Gedächtnis, in: Beiträge zur Naturkunde Niedersachsens 1953, S. 86-90; Remmer Akkermann, Wilhelm Meyer - ein Leben für die floristische Forschung in Oldenburg, in: Joachim Kuropka/Willigis Eckermann (Hg.), Oldenburger Profile, Cloppenburg 1989, S. 125-141; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 462-463; Peter Janiesch (Hg.), Wilhelm Meyer (1867-1953) und der Botanische Garten zu Oldenburg. Naturkunde und Naturschutz als Lebensaufgabe, Oldenburg 2020.

Verwandte Bestände:
Rep 751 (Landesmuseum Natur und Mensch); Rep 761 (Schlossgartenverwaltung).

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(45) Otto Albert Riesebieter (1865-1941)
Zeit: 1908-1937
Umfang: 0,1 lfd. m; 10 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Der Jurist Otto Riesebieter war zunächst im oldenburgischen Landesteil Birkenfeld tätig, wechselte im Jahre 1900 nach Oldenburg und stieg hier bis zum Generalstaatsanwalt (1924) auf. Riesebieter war zudem Vorsitzender des Oldenburger Kunstgewerbevereins, zeitweise auch ehrenamtlicher Museumsleiter und ein bedeutender Sammler von Fayencen. Der Hauptteil seiner Fayence-Sammlung befindet sich heute im Hetjens-Museum in Düsseldorf, einige Beispiele sind auch in den Besitz des Landesmuseums für Kunst und Kulturgeschichte in Oldenburg übergegangen. Der Nachlass enthält vor allem Veröffentlichungen und Bilder Riesebieters zum (nord)deutschen Fayencegewerbe.

Literatur:
Michael Reinbold, Staatsanwalt Riesebieter, die Museumsgesellschaft und das Kunstgewerbe, in: Festschrift Oldenburgische Museumsgesellschaft (Galerieverein) 1909-2009, Oldenburg 2009, S. 49-56.

Verwandte Bestände:
Rep 750 (Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte).

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(46) Prof. Dr. Barbara Fülgraff (1935-2008)
Zeit: 1935-2011
Umfang: 1,8 lfd. m; 167 Verzeichnungseinheiten (Akz. 2011/053 Nr. 5 wurde nachträglich kassiert)
Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Barbara Fülgraff promovierte 1963 mit einer soziologischen Arbeit (Fernsehen und Familie) an der Universität Freiburg und arbeitete anschließend als akademische Rätin an der Universität Frankfurt/Main. Wissenschaftlich machte sie sich insbesondere als Gerontologin einen Namen. Sie wurde im Dezember 1972 als erste Professorin an die neugegründete Universität Oldenburg berufen. Als Sozialwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung war sie maßgeblich am Aufbau des Diplomstudienganges Pädagogik beteiligt. Sie war daneben 16 Jahre lang Vorstandsmitglied der Volkshochschule Oldenburg und wurde 1998 als Hochschullehrerin emeritiert.
Ein weiterer Teil des Nachlasses wird im Universitätsarchiv von Oldenburg verwahrt (UniAOL, 2811; Zeitraum 1968-1997).

Inhalt:
Persönliche Unterlagen 1935-2008 (33); Veröffentlichungen 1962-2002 (54); Manuskripte 1964-2004 (15); Wissenschaftliche Unterlagen 1967-1970 (6); Forschungsliteratur (entlegene) 1972-2002 (11).

Literatur:
Barbara Fülgraff, Soziologie Fernsehen und Familie: Die Rolle des Fernsehens im Prozess des strukturellen Wandels der Familie, Freiburg 1965; Dies., "Es war nicht immer nur Glück ...". Frauen im Beruf und im öffentlichen Leben. Symposium zur Verabschiedung von Barbara Fülgraff aus dem Hochschuldienst, Oldenburg 1998.

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(47) Prof. Dr. Johann Schütte (1873-1940)
Zeit: 1904-1935
Umfang: 0,1 lfd. m; 3 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-24

Johann Schütte war Schiffbauingenieur und Luftfahrtpionier. Der Nachlass umfasst Akten zur Veränderung der Huntemündung (Projekt Elsflether Sand) und zur Gründung einer Werft in Einswarden (Frerichs-Werft). Der übrige Nachlass befindet sich im Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (ca. 8.000 Pläne) bzw. im Deutschen Luftschiff- und Marinefliegermuseum Aeronauticum in Nordholz.

Literatur:
Christian Rainer Salewski, Ein Luftfahrtpionier aus Nordwestdeutschland. Biographische Studien zu Johann Heinrich Schütte (1873-1940), in: Wissenschaftliches Jahrbuch/Zeppelin Museum Friedrichshafen 10 (2007), S. 45-321.

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(48) Prof. Dr. Dietrich Kohl (1861-1943)
Zeit: (1680-1748) 1902-1938
Umfang: 0,8 lfd. m; 48 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-22

Der aus einer Emder Apothekerfamilie stammende, in Geschichte promovierte Dietrich Kohl war zunächst Oberlehrer mit dem Titel Professor an der Städtischen Oberrealschule in Oldenburg. Schon vor seiner frühzeitigen Pensionierung widmete er sich der oldenburgischen Stadtgeschichte, aber auch der des Landes Oldenburg wie der See- und Handelsgeschichte. Er gehörte zu den Befürwortern der Einrichtung eines Stadtarchivs in Oldenburg im Jahre 1903, das er selbst aufbaute und bis 1931 leitete. Der Nachlass enthält vor allem seine oft in Zeitungen publizierten Veröffentlichungen, Materialsammlungen, aber auch einige Archivalien ungeklärter Herkunft aus dem 17./18. Jahrhundert, u.a. eine vierbändige Landbeschreibung der Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst und Konsistorialsachen.

Inhalt:
Persönliche Unterlagen 1902-1927 (3); Materialsammlungen und Manuskripte 1913-1938 (28); Veröffentlichungen 1902-1937 (6); Archivalien 1680-1748 (11).

Literatur:
Hermann Lübbing, Dr. Dietrich Kohl. Sein Werdegang und seine Forschungen, in: Oldenburger Jahrbuch 41 (1937), S. V-VIII; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 382 f. (mit einer Liste seiner wichtigsten Veröffentlichungen).

Verwandte Bestände:
Dep 10 (Stadt Oldenburg).

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(49) Dr. Hermann Bollnow (1906-1962)
Zeit: 1952-1962
Umfang: 0,6 lfd. m; 17 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-70

Hermann Bollnow wurde in Pommern geboren, promovierte an der Universität Greifswald, ging dann zunächst in den Schuldienst, habilitierte sich aber 1943 in Greifswald für mittlere und neuere Geschichte. Nach 1945 flüchtete er nach Niedersachsen und war seit 1952 an der Hochschule für Sozialwissenschaften in Wilhelmshaven tätig. Sein Nachlass ist eine Materialsammlung über die sozialen Bewegungen in Ostfriesland und vor allem im Oldenburger Land in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, vor allem zur Revolution von 1848.

Literatur:
Otto Kunkel, Hermann Bollnow, in: Baltische Studien N.F. 49 (1962/63), S. 7-11 (mit einem Schriftenverzeichnis).

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(50) Nachlass Eduard Krüger
Zeit: 1638-1990
Umfang: 2,2 lfd. m; 173 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-51

Eduard Krüger (1892-1968) war Lehrer an mehreren Schulen des Oldenburger Landes, zuletzt Rektor der Nordenhamer Schule an der Hafenstraße, und ein ebenso begeisterter wie produktiver Heimatforscher, Mitglied mehrerer Heimatvereine, u.a. auch Vorsitzender (1962-1966) des Rüstringer Heimatbundes. Eduard Krüger hat im "Marschenrat zur Förderung der Forschung im Küstengebiet der Nordsee" ebenso engagiert mitgearbeitet wie im "Friesenrat" und im Bereich des Denkmalschutzes. Hiervon zeugen vor allem die in seinem Nachlass befindlichen Materialsammlungen und Korrespondenzen. Für den gesamten Bestand existiert eine Einzelblattverzeichnung von Wolfgang Engelhardt (Best. 271-51 Nr. 171).

Inhalt:
Heimatkundliche Arbeiten 1928-1970 (27); Ansprachen, Vorträge, Ausarbeitungen, Fahrtenberichte, Zeitungsausschnitte 1914-1968 (29); Zeitungsartikel von Eduard Krüger 1921-1967 (34); Korrespondenzen/Unterlagen nach Sachbetreffen 1936-1968 (18); Archivalien (Originale) 1638-1957 (10); Sonstige Drucksachen und Unterlagen, auch aus Recherchen und Archivalienauswertungen 1895-1990 (52); Persönliche Unterlagen 1912-1968 (3).

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(51) Dr. med. Gerhard Jonas (1918-2013)
Zeit: 1918-2013
Umfang: ca. 2 lfd. m.; 59 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Gerhard Jonas war zunächst praktizierender Arzt in Bremen, wohnte aber ab 1960 in Oldenburg und wurde hier Vertrauensarzt bei der Rentenversicherung und Medizinaldirektor. Er engagierte sich im Kunstverein Oldenburgs und organisierte Musikveranstaltungen. Der Nachlass dokumentiert fünf Jahrzehnte bürgerliche Musikrezeption in Oldenburg, er besteht u.a. aus einer Sammlung von Musikprogrammen.

Verwandte Bestände:
Rep 760 (Oldenburgisches Staatstheater); Dep 10 (Stadt Oldenburg).

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(52) Dr. Heinz Brand (verst. 1972)
Zeit: 1942-1950
Umfang: 0,1 lfd. m; 3 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-71

Der Nachlass des 1972 verstorbenen Oberschulrats und Regierungsdirektors Dr. Heinz Brand besteht vor allem aus einer Materialsammlung für einen 1945 projektierten Leitfaden zur Landeskunde von Oldenburg.

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(53) Anton Franz Ostendorf (1930-2013)
Zeit: 1767-2005
Umfang: 0,8 lfd. m; 61 Datensätze
Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Der Bestand enthält Schulliteratur des Langfördener Hauptschullehrers Franz Ostendorf (Dokumentation vor allem des 19. Jahrhunderts) sowie Prosa des gleichnamigen Dammer Lehrers Franz Ostendorf (gest. 2013), in der sich dieser kritisch mit dem Verhältnis Nationalsozialismus und Katholizismus im Südoldenburgischen auseinandersetzt.

Inhalt:
Werke von Franz Ostendorf (Damme) 1990-2005 (25); Beispiele aus der Schullehrer- Bibliothek 1767-1925 (32); Sonstige Unterlagen 1804-1990 (4).

Verwandte Bestände:
Erw 201 (Schulgeschichtliche Sammlung).

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(54) Nachlass Renatus Vleugels, Jesuitenpater (1898-1973)
Zeit: 1339-1619
Umfang: 8 Urkunden; 8 Verzeichnungseinheiten (Regesten der Urkunden fehlen)
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-45 Urk

Renatus Vleugels war nach dem Zweiten Weltkrieg im oldenburgischen Teil des Bistums Münster in Bakum, Delmenhorst und in Oldenburg tätig, wo er in der kleinen Jesuitenniederlassung der Huntestadt lebte. Die private Urkundensammlung, die von ihm dem Archiv vermacht wurde, umfasst unterschiedliche nichtoldenburgische Provenienzen, z.T. aus Italien.

Literatur:
Nachruf in: Kirche und Leben (Bistumszeitung Münster) Jg. 28, Regionalausgabe Oldenburg Nr. 36 vom 9. September 1973, S. 12; Klaus Schatz, Geschichte der deutschen Jesuiten (1814-1983), Münster 2013.

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(55) Nachlass Gustav Rüthning (1854-1944)
Zeit: 1880-1944
Umfang: 1,4 lfd. m; 149 Verzeichnungseinheiten
Findmittel: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-6

Gustav Rüthning, gebürtig aus Havelsberg, kam nach seiner Berliner Schulzeit und dem 1880 mit der Promotion in Halle abgeschlossenen Studium an die Oberrealschule in Oldenburg, wo er die Fächer Geschichte, Latein, Erdkunde und Deutsch unterrichtete. In Oldenburg wirkte er an führender Stelle im Oldenburgischen Landesverein als Schriftführer und als Herausgeber des Oldenburger Jahrbuchs. Unter den zahlreichen landesgeschichtlichen Veröffentlichungen ragen als seine Hauptwerke die zweibändige Geschichte des Landes Oldenurg (1911) und sieben der acht Bände des oldenburgischen Urkundenbuches (1926-1935) hervor. Sein Nachlass, bestehend im wesentlichen aus Vorstudien zu seinen wissenschaftlichen Arbeiten, gelangte 1945 ins Staatsarchiv.

Inhalt:
Oldenburgisches Urkundenbuch 1926-1935 (25); Oldenburgische Geschichte 1911-1937 (13); Vorarbeiten zur Statistischen Beschreibung des Herzogtums Oldenburg 1897 (1921); Sonstige Veröffentlichungen Rüthnings 1906-1941 (6); Vortragsmanuskripte von Gustav Rüthning 1895-1928 (13); Aufzeichnungen und Vorarbeiten 1899-1936 (69); Originaldokumente 1846-1851 (2).

Literatur:
Hermann Lübbing, Dr. Gustav Rüthning. Eine Rückschau auf seine Lebensarbeit, in: Oldenburger Jahrbuch 27 (1933), S. 1-4; Hans Friedl (Hg. u.a.), Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, Oldenburg 1992, S. 627 f.

Verwandte Bestände:
Dep 112 (Oldenburger Landesverein); Best. 2 (Handschriften und Stammbücher); Dep 120 (Oldenburgische Gesellschaft für Familienkunde); Erw 85 (Nachlass Georg Sello); Erw 86 (Nachlass Hermann Lübbing).

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(56) Nachlass Harald Schieckel (1920-2012)
Zeit: 1772-2004
Umfang: 1,6 lfd. m; 122 Verzeichnungseinheiten
Findmittel: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 271-78

Der in Berlin geborene, aber in Leipzig aufgewachsene Harald Schieckel studierte im Zweiten Weltkrieg und in der unmittelbaren Nachkriegszeit an der Universität Leipzig, promovierte hier 1949 in Geschichte und wurde 1950/51 in Potsdam zum Archivar ausgebildet. Er begann seine berufliche Tätigkeit am Sächsischen Landeshauptarchiv in Dresden, flüchtete dann aber 1960 mit seiner Familie aus der DDR nach Niedersachsen. Hier wurde er 1961 als Archivar am Niedersächsischen Staatsarchiv in Oldenburg tätig, wo er bis zu seiner Pensionierung wirkte.
Schieckel gehörte zu den Archivaren, die ihre archivische Tätigkeit mit eigenen Forschungsarbeiten verbanden, die auch immer wieder Bezug auf seine sächsische Herkunft nahmen. Schwerpunkte seiner Forschungen, deren Ergebnisse er vor allem in Aufsatzform in Zeitschriften und Zeitungen publizierte, betrafen die Genealogie und Sozialgeschichte seiner alten und neuen Heimat. Hierzu führte er eine ausgedehnte wissenschaftliche Korrespondenz, die einen Schwerpunkt des Nachlasses bildet.

Inhalt:
Vorarbeiten und Korrespondenzen 1931-2004 (79); Sammlungsgut, sonstige Unterlagen (u.a. Quellen und Forschungen zur Ostfriesischen Familien- und Wappenkunde, Leuchtfeuer - Heimatblatt für die Jugend zwischen Niederelbe und Ems, Briefe der sächsischen Familie Märkel) 1772-2000 (37); autobiographische Unterlagen 1868-2001 (6).

Literatur:
Albrecht Eckhardt, Veröffentlichungsverzeichnis Harald Schieckel, in: Oldenburger Jahrbuch 85 (1995), S. 1-13; Albrecht Eckhardt, Veröffentlichungsverzeichnis Harald Schieckel 1985-1995, in Oldenburger Jahrbuch 95 (1995), S. 167-173; Harald Schieckel, Sternstunden eines Archivars. Erinnerungen an meine Dienstzeit im Sächsischen Landeshauptarchiv in Dresden und im Niedersächsischen Staatsarchiv in Oldenburg, in: Oldenburger Jahrbuch 101 (2001), S. 159-164.

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(57) Nachlass Karl Sartorius (1875-1967)
Zeit: 1863-1965
Umfang: 1,6 lfd. m; 88 Verzeichnungseinheiten (Stand Dezember 2022)
Findmittel: Archivdatenbank/Internet

Sartorius aus Oldenburg war Biologie- und Zeichenlehrer zunächst am Mariengymnasium in Jever und dann am Humanistischen Gymnasium in Oldenburg, hat sich aber vor allem als Ornithologe und Tiermaler einen Namen gemacht. 1923 gründete er die „Oldenburgische Ornithologische Gesellschaft. Zusammen mit Dr. h.c. Schütte aus Oldenburg und Dr. h.c. Wilhelm Krüger aus Wilhelmshaven setzte er sich auch für den „Seevogelschutz“ auf Mellum ein, aus dem 1925 der „Mellumrat e.V.“ als Naturschutz- und Forschungsgemeinschaft hervorging. Zu Naturschützern unter seinen Bekannten zählte u.a. der Leiter des Botanischen Gartens in Oldenburg, Wilhelm Meyer (Erw 80 [44]). Sartorius war seit 1949 Ehrenmitglied des Oldenburger Landesvereins.
Seine Tochter Dr. Ella Sartorius (1904-1981) übergab den Teilnachlass, der persönliche Unterlagen, allgemeine Korrespondenzen und Vogel- und Säugetierbilder beinhaltet, dem Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg. Ein weiterer Teilnachlass mit ornithologischen Korrespondenzen und Veröffentlichungen gelangte in das Institut für Vogelforschung in Wilhelmshaven (Bibliothek, 27 Positionen). Während die Tierbilder weiter im Landesmuseum verwahrt werden, wurden die persönlichen Unterlagen und der allgemeine Korrespondenznachlass (Jahresserien von 1895-1955) 2014 in das Landesarchiv übernommen und jetzt im Bestand Erw 80 erschlossen. 2019 wurden kleinerformatige ornithologische Zeichnungen aus der Dienstbibliothek des Landesmuseums Natur und Mensch ergänzt.
Der Nachlass Sartorius ist nicht nur für die Geschichte des Naturschutzes, sondern auch für die allgemeine Geschichte Oldenburgs, die Musikgeschichte (Laienmusik), die Geschichte der Auswanderung, Geschichte des Berufsstandes der Lehrer usw. von Interesse. Hervorzuheben ist u.a. der Schriftwechsel mit seiner Schwester Ella, die mit ihrem Mann, dem Schauspieler und späteren Hollywood-Regisseur Franz Reicher (Frank Reicher), in die USA auswanderte.

Inhalt:
1. Allgemeines (12). – 2. Korrespondenzserien (40). - 3. Ornithologische Zeichnungen von Vögeln der ganzen Welt (36).

Literatur:
Richard Tantzen, Beiträge zur Geschichte der Vogelkunde in Oldenburg mit einem Schriftennachweis über die Vogelwelt des Landes, in: OJb 50, 1950, S. -246-303, hier S. 280-283, 298-299 (mit Veröffentlichungen bis 1950). – „Bericht des Oldenburger Landesvereins“, in: OJb 67, 1967, S. 248. – Wilhelm Dursthoff, Zum Gedenken an den Wissenschaftler Dr. Carl Sartorius, Lehrer in Jever und Oldenburg – Ornithologe, Maler und Schriftsteller, in: Nordwest-Heimat, 9.8.1975. – Hans Fr. Redelfs, Das Herz nicht auf der Zunge getragen. Carl Sartorius war ein Mann mit vielen Besonderheiten, in: NWZ 8.9.1982, auch mit anderer Überschrift 14.5.1986. – Johannes R. A. Weske, Erinnerungen eines USA-Oldenburgers an den Ornithologen und Pädagogen Karl Sartorius (1875-1967), in: Beiträge zur Naturkunde Niedersachsens 45, 1992, S. 37-40. – Marlies Oehme, Sonderling und streitbarer Geist. Der Oldenburger Karl Sartorius – ein präziser Beobachter der Welt der Vögel, in: NWZ 14.1.2000. - Geske Hesekamp / Laura Fiech, Karl Sartorius - verborgene Facetten eines Ornithologen und Malers. "Liebe zur heimatlichen Natur" oder noch mehr?, in: Oldenburger Jahrbuch 122 (2022), S. 225-238.

Verwandte Bestände:
Best. 160-1 (Evangelisches Oberschulkollegium Oldenburg). – Rep 751 (Landesmuseum Natur und Mensch). – Dep 112 Oldenburger Landesverein. – Dep 113 KUNST (Oldenburgische Landschaft – Künstlerkartei). – Erw 80 (44) Nachlass Wilhelm Meyer.

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(58) Sammlung Günter Heuzeroth (geb. 1934)
Zeit: 1938-1996
Umfang: 1,3 lfd. m; 25 Verzeichnungseinheiten (Stand Oktober 2019)
Findmittel: Archivdatenbank/Internet (noch unvollständig)

Sammlung zum Thema Zweiter Weltkrieg in Oldenburg, Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Bereich des Regierungsbezirks Weser-Ems.

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(59) Nachlass Heiko Müller
Zeit: 1980-1991
Umfang: 0,3 lfd. m; 12 Verzeichnungseinheiten (Stand November 2019).
Findmittel: Archivdatenbank/Internet

Unterlagen zum Naturschutz in den Bornhorster Huntewiesen bei Oldenburg und zu Protesten gegen den Bau der Landstraße L 65.

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(60) Nachlass Julius Schreckenberg (1919-2013)
Zeit: 1933-2000
Umfang: 0,8 lfd. m; 58 Verzeichnungseinheiten (Stand März 2019)
Findmittel: Archivdatenbank/Internet

Der Landwirtschaftsdirektor a. D. Schreckenberg führte ab Ende der 1980er Jahre Befragungen von Zeitzeugen des Nationalsozialismus in der Wesermarsch und weitergehende Recherchen durch, die er in fünf Bänden sukzessive veröffentlichte. Daneben verfassten er bzw. seine Ehefrau Margret weitere Publikationen mit regionalem Bezug zur Aufarbeitung von NS-Unrecht. Aus den von Jörg Schreckenberg Anfang 2019 übergebenen Unterlagen (Archivalienkopien, Mitschriften der Interviews, Fotos usw.) wurde nach eingehender Sichtung eine Auswahl der schriftlichen Quellen archiviert, um so vor allem die außeruniversitäre Forschungsarbeit zur Aufarbeitung der NS-Zeit zu dokumentieren.

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(61) Nachlass Prof. Dr. Heinrich Schmidt (1928-2022)
Zeit: 1967-1974
Umfang: 0,1 lfd. m, 2 Verzeichnungseinheiten (September 2020)
Findmittel: Archivdatenbank/Internet

Heinrich Schmidt (geb. 09.08.1928 in Lehrte, gestorben 27.06.2022 in Oldenburg) war Historiker und Archivar. Er wurde 1959 in Göttingen mit einer Arbeit über deutsche Städtechroniken im Spätmittelalter zum Dr. phil. promoviert und leitete von 1969-1976 das Niedersächsische Staatsarchiv Oldenburg. Von 1976 bis zu seiner Emeritierung 1993 war Schmidt Professor für Sozialgeschichte des Mittelalters an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg. Von 1986 bis 1998 amtierte er als Vorsitzender der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen. Am 31. Oktober 2008 wurde ihm das Verdienstkreuz 1. Klasse des Niedersächsischen Verdienstordens verliehen. Der Nachlass umfasst zwei Akten, die die Vorbereitungen für die Ordentliche Mitgliederversammlung der Historischen Kommission für Niedersachsen 1969 in Nienburg und Schmidts Tätigkeit als Schriftführer des Niedersächsischen Jahrbuchs für Landesgeschichte dokumentieren.

Literatur: Dieter Brosius (Hg.): Geschichte in der Region. Zum 65. Geburtstag von Heinrich Schmidt, Hannover 1993; Christine van den Heuvel (Hg.): Land, Dorf und Kirche. Gemeindebildungen vom Mittelalter bis zur Neuzeit in Nordwestdeutschland. Kolloquium zu Ehren des 80. Geburtstags von Heinrich Schmidt, Hannover 2009.

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(62) Nachlass (Vorlass) Prof. Dr. Albrecht Eckhardt (geb. 1937)
Zeit: 1992-2016
Umfang: 2,5 lfd. m, bisher 5 Verzeichnungseinheiten (April 2021), teilw. verzeichnet
Findmittel: Abgabeliste; Archivdatenbank/Internet

Albrecht Eckhardt (geb. 03.11.1937 in Bonn) ist Historiker und Archivar und leitete 1977 bis 2002, nach einer Tätigkeit im hessischen Archivdienst, als Direktor das damalige Staatsarchiv Oldenburg. 1996 bis 2012 führte er die Arbeitsgemeinschaft Landes- und Regionalgeschichte der Oldenburgischen Landschaft und ist nebenher Honorarprofessor der Universität Oldenburg.
Er veröffentlichte verschiedene Stadt- und Gemeindegeschichten, publizierte zum Oldenburgischen Landtag und gab sowohl die neueste Oldenburgische Landesgeschichte als auch das Oldenburgische Ortslexikon heraus.

Inhalt:
Der Teilbestand enthält vor- und nachbereitende Unterlagen zu den Publikationen Eckhardts und Vortragsmanuskripte.

Literatur:
Heinrich Schmidt, Prof. Dr. Albrecht Eckhardt zum 75. Geburtstag, in: Oldenburger Jahrbuch 112 (2012), S. 285-286. – Klaus-Peter Müller, Albrecht Eckhardt – Verzeichnis der Veröffentlichungen, in: ebd., S. 287-312.

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(63) Nachlass Veronika Caspar-Schröder (1907-2001)
Zeit: 1932-2001
Umfang: 0,5 lfd. m, 73 Verzeichnungseinheiten
Findmittel: Archivdatenbank/Internet

Die schriftlichen Unterlagen im Nachlass der Oldenburger Malerin Veronika Caspar-Schröder (wurden 2015 von der Oldenburgische Landschaft (s. Dep 113) übergeben, die den künstlerischen Teil des Nachlasses als Vermächtnis (Schenkung) erhalten hat. Caspar-Schröder war bis 1954 mit dem Augenarzt Dr. Werner Stein verheiratet (ihre Namensform: Stein-Caspar), ab Dezember 1954 mit dem Kunsterzieher und Maler Karl Schröder. Der Nachlass wurde 2022 verzeichnet und ist seitdem zugänglich.

Literatur:
Jörg-Michael Henneberg, "Bilder in dunkler Zeit" (= Ausstellungsbericht), NZW 8.1.2005. - Jürgen Derschewsky, "Veronika Caspar-Schröder", in: Ders., Biographien Oldenburger Künstler. 20 ausführliche Lebensläufe von Malern und Malerinnen aus Oldenburg und dem Oldenburger Land, Oldenburg 2010 (auch online abrufbar). - Oldenburgische Landschaft (Hg.), Karl Schröder 1907-1996. Ein Leben für die Kunst, Oldenburg 1997. - [Edo Dieckmann], Von unseren Toten, [hier:] Karl Schröder, in: Der Oldenburgische Hauskalender 1998, S. 47-48. - Bund Bildender Künstlerinnen und Künstler, Landesgruppe Oldenburg (Hg.), Endlich achtzig. Bekanntes und Unbekanntes. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Druckgraphik von Hein Bredendiek, Veronika Caspar-Schröder (usw.). Herausgegeben aus Anlaß der Ausstellung in der BBK-Galerie, Oldenburg 1999 (im Nachlass). - "Veronika Caspar-Schröder." Eine Ausstellung der Oldenburgischen Landschaft in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Oldenburg" (Oldenburg [1999]) (nicht im Buchhandel erschienen, im Nachlass).

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(64) Nachlass Johanna Apke-Genzel (1888-1976)
Zeit: 1800-1997
Umfang: 0,5 lfd. m, 84 Verzeichnungseinheiten
Findmittel: Archivdatenbank/Internet

Johanna Albertina Apke-Genzel (1888-1976) entstammte der aus Thüringen gebürtigen Familie Genzel, die seit dem 19. Jahrhundert in Oldenburg lebte und von 1851 bis 1964 Marionettentheaterstücke zur Aufführung brachte. Begründet wurde das Theater von Heinrich Genzel (1835-1923), bis 1923 fortgeführt von Friedrich Genzel (1891-1923) und anschließend durch seine Schwester Johanna zusammen mit ihrem Ehemann Carl Apke (gest. 1929). Auch ihr Sohn Arno Apke (1912-1945) war zeitweise im Marionettentheater tätig. Nach 1945 arbeitete Johanna Apke-Genzel mit Charles Rounseville aus Bremen zusammen, so dass auch Texte des „Niederdeutschen Puppenspiel“ enthalten sind. Der Nachlass dokumentiert somit das Wandergewerbe einer Schaustellerfamilie im Oldenburgischen.
Der Nachlass wurden 2022 vom Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte (s. Rep 750) übergeben, wo er bisher im Altaktenbestand bewahrt und hierüber summarisch in Arcinys nachgewiesen wurde. Die Unterlagen wurden im NLA OL archivisch erschlossen, stehen aber weiterhin in engem Zusammenhang zur Marionettensammlung Apke-Genzel, die 1967 ins Landesmuseum gelangte.

Literatur: Hans R. Purschke, Puppenspiel in Deutschland, Darmstadt 1957. – Peter Bahlmann, „Feste Besetzung in jedem Stück“, in: NWZ 30.06.2012. – Regina Jerichow, „Theaterensemble im Tiefschlaf“, in: NWZ 28.06.2014. – Manfred Wegner (Hg.), Handbuch zum Künstlerischen Puppenspiel 1900-1945, München 2019.

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Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein