NLA OL Dep 70

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kleine deponierte politische Nachlässe (Oldenburg)

Laufzeit 

1850-1925

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand wurde für kleine politische Nachlässe eingerichtet.

Beschreibung 

Dep 70 Kleine deponierte politische Nachlässe (Oldenburg)

Bestandsgeschichte 

In dem Bestand werden vom Umfang her kleinere politische Nachlässe vereinigt, die dem Staatsarchiv, jetzt Abteilung Oldenburg zur Verwahrung übergeben wurden. Hierzu gehören folgende Nachlässe (in Klammern die grundlegende Klassifikationskennzahl):

(1) Nachlass Ernst Tantzen (1857-1926)
Zeit: 1855-1945
Umfang: 0,4 lfd. m; 54 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 270-47

Ernst Ortgies Tantzen war der Sohn von Theodor Johann Tantzen (1834-1893), einem langjährigen oldenburgischen Landtagsabgeordneten, und Bruder des oldenburgischen Ministerpräsidenten Theodor Tantzen (siehe Dep 71). Er war Landwirt in Stollhamm und hier rund drei Jahrzehnte bis 1920 Gemeindevorsteher.
Von 1896 bis 1925 war er Abgeordneter des Oldenburger Landtags, zunächst für die Fortschrittliche Volkspartei, später der Deutschen Demokratischen Partei, und agierte im Landtag von 1905 bis 1919 als Vizepräsident, von 1919 bis 1920 als Präsident. Er war Mitglied des Amtsrates Butjadingen und des Oberverwaltungsgerichts Oldenburg seit dessen Gründung 1906 sowie Aufsichtsratsmitglied der Oldenburgischen Spar- und Leihbank. Er war zudem in der Landwirtschaftskammer und der Pferdezucht aktiv.

Inhalt:
Hofverwaltung und Vermögensangelegenheiten 1855-1931 (6); Persönliches und Familie 1868-1945 (6); Briefschaften 1867-1926 (6); politische Angelegenheiten 1899-1920 (4); Aufsätze 1900-1925 (20); Volkswirtschaft - Selbststudium 1910-1926 (12).

Literatur:
Richard Tantzen, Beiträge zur Geschichte der Familie Tantzen, Heft 5, Oldenburg o.J.; Eilert Tantzen, Stammliste der Familie Tantzen, in: Oldenburgische Familienkunde 14 (1972), S. 398-496; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 727.

Verwandte Bestände:
Dep 71 (Nachlass Theodor Tantzen); Dep 73 (Eilert Tantzen).


(2) Nachlass Friedrich Oetken (1850-1922)

Zeit: 1907-1922 (1992)
Umfang: 0,2 lfd. m; 18 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 270-48

Friedrich Gerhard Oetken war Landwirt in Linswege im Ammerland und nach Aufgabe des Hofes aus gesundheitlichen Gründen in Oldenburg ab 1895 Generalsekretär der Landwirtschaftsgesellschaft Oldenburg bzw. der 1900 eingerichteten Landwirtschaftskammer. Zuvor war er von 1884 bis 1887 Abgeordneter des Amtes Westerstede im Landtag. Oetken gehörte zu den Modernisierern der Landwirtschaft seiner Zeit, wirkte - von einer Reise in die USA inspiriert - als Redner und Schriftsteller und redigierte das Oldenburgische Landwirtschaftsblatt.

Literatur:
Bernd Mütter, Agrarmodernisierung als Lebenserfahrung. Friedrich Oetken (1850-1922), ein vergessener Pionier der oldenburgischen Landwirtschaft, Oldenburg 1990; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 635f.

Verwandte Bestände:
Dep 31 (Landwirtschaftskammer Oldenburg bzw. Weser-Ems).


(3) Nachlass der Beamtenfamilie Mentz
Zeit: 1783-1919
Umfang: 0,1 lfd. m, 13 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet
Lagerungsbestand: Best. 270-26

Die aus Dortmund stammende Familie lebte in Berne. Ihr bedeutendster Vertreter war der Kammerdirektor und Regierungspräsident Christoph Friedrich Mentz (1765-1832), der bei der Landesvermessung des Herzogtums eine bedeutende Rolle spielte. Außer seinem Nachlass (Bescheinigungen aus dem Studium in Kiel und Bestallungen; Korrespondenz mit dem Kaufmann Christian Friedrich Delius aus Bremen [Kopien aus dem Stadtarchiv Hannover]) ist vor allem der seines Sohnes, des Oberkammerrats Peter Friedrich Georg Mentz (1807-1878) (beruflicher Werdegang, Bestallungen) überliefert. Der Bestand enthält zudem einige gedruckte Karten und ein Tagebuch für die Jahre 1918 und 1919.

Literatur:

Friedrich-Wilhelm Schaer, Südoldenburger Finanzlage im Jahre 1815, in: Jahrbuch für das Oldenburger Münsterland 1979, S. 17-20; Harald Schieckel, Oldenburgische Beamte und Offiziere aus der westfälischen Pfarrerfamilie Mentz, in: Genealogie 40 (1991), S. 744-748; Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg, hg. von Hans Friedl (u.a.), Oldenburg 1992, S. 451 f. (mit Nachweis der von ihm gezeichneten Karte und weiterführender Literatur).

Verwandte Bestände:
Best. 31 (Kabinettsregistratur Oldenburg); Best. 71 (Kammer Oldenburg).


(4) Nachlass Ernst Ruhstrat (1856-1913)
Zeit: 1878-2000
Umfang: 0,2 lfd. m; 15 Verzeichnungseinheiten
Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Der aus Oldenburg stammende Ernst Ruhstrat gehörte zur bekannten oldenburgischen Beamtenfamilie Ruhstrat. Er wurde 1879 kaiserlicher Seezollbeamter in China, ein Amt, das er bis kurz vor seinem Tod 1913 (in Hahn bei Rastede) ausübte, war aber auch publizistisch tätig.

Literatur:
Franz Ruhstrat, Zur Geschichte der Familie Ruhstrat (1595-1911), (Oldenburg) 1911 (Privatdruck; vorhanden bei OGF 2273); Gerlinde Pehlken, Bernhards Briefe. Schuljahre im deutschen Tsingtau, Oldenburg 2018.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet