NLA OL Best. 87

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Oldenburgischer Obergemeinderat und Ausgleichskassen

Laufzeit 

1814-1823

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Die Kommissionen sollte die Geschäfte prüfen, die während der französischen Besatzungszeit getätigt worden waren, und zur Liquidation der Forderungen an Frankreich sowie zur Regelung der Gemeindefinanzen beitragen.

Beschreibung 

Best. 87 Oldenburgischer Obergemeinderat und Ausgleichskassen
Zeit: 1808-1840

Geschichte des Bestandsbildners 

Die kurze Zugehörigkeit des Herzogtums Oldenburg und der Herrschaft Jever zum Kaiserreich Frankreich hatte langfristige Folgen, denn die Entschuldung der Kommunen, die Entschädigung für die Geld- und Naturallieferungen und die sonstigen Kosten (auch für die Verwaltung) dauerte erheblich länger. Der Herzog von Oldenburg betrachtete sich und sein Territorium nicht als Rechtsnachfolger der französischen Herrschaft, die für und durch ihn aufgenommenen Verbindlichkeiten mussten getrennt abgewickelt werden. Im Februar 1814 wurde ein aus fünf Beamten bestehender Obergemeinderat gebildet, der als obere Behörde die ungeklärten Fragen in den Kantonen und Mairien klären, die Finanzsituation der zunächst weiter bestehenden untersten Verwaltungseinheiten sanieren, vor allem aber die Forderungen und Ansprüche, die sich aus der französischen Zeit ergaben, bearbeiten sollte. Finanz- und Entschädigungsfragen bestimmen also die Überlieferung dieser Übergangsbehörde, Ausschüsse erarbeiteten Stellungnahmen, welche Forderungen bedient werden sollten. Zur Regulierung wurde eine Ausgleichskasse eingerichtet. Eine gesonderte Kasse war bereits 1808 gebildet worden, um die finanziellen Konsequenzen der militärischen Besetzung durch holländische Truppen auszugleichen. Besondere Kommissionen wurden ebenso zur Richtigstellung der Kriegskassen für die Herrschaft Jever und die unmittelbaren militärischen Kosten für die verbündeten Truppen bis 1816 eingesetzt.
Zur Antragstellung wurde natürlich das Schriftgut der französischen Verwaltung genutzt, weshalb sich in Best. 87 originäres Schriftgut zur Geschichte der französischen Zeit befindet, das man eigentlich in Best. 82 vermuten würde. Zur Ausgleichung der Schäden und Entschuldung der Gemeinden wurde am 18. August 1815 eine Kriegs- und Ausgleichsabgabe auf Vermögen und Einkommen als außerordentliche Steuer erhoben. Auf diese Weise wurden die oldenburgischen Gemeinden bis 1818 entschuldet. Die gegenüber Frankreich anhängig gemachten
Einzelforderungen, die sich (mit dem Fürstentum Lübeck) auf über 8,3 Millionen Franken beliefen, finden sich in der Überlieferung des weimarischen Staatsrates von Treitlingen, der die oldenburgischen Interessen in Paris vertrat. Forderungen in Höhe von fast 2,5 Millionen Franken wurden durch französische Zahlungen (Aversionalfonds) schließlich ausgeglichen.

Enthält 

Obergemeinderat: Allgemeine Angelegenheiten des Obergemeinderats 1810-1823 (1840) (66); Arrondissement Oldenburg (Stadt Oldenburg, Kantone Oldenburg, Elsfleth, Rastede, Varel, Westerstede, Hatten, Delmenhorst, Berne, Ovelgönne, Burhave) 1809-1822 (167); Arrondissement Bremerlehe mit Mairie Dedesdorf 1811-1820 (3); Arrondissement Quakenbrück (Kommune Essen des Kantons Quakenbrück, Kantone Vechta, Dinklage, Cloppenburg, Wildeshausen, Friesoythe, Löningen) 1811-1822 (46); Arrondissement Jever (nur Kantone Jever, Rüstringen) 1809-1822 (43); Fürstentum Lübeck 1813-1814 (2); Kommission des weimarischen Staatsrates von Treitlingen in Paris zur Erhebung des oldenburgischen Anteils an der französischen Kriegskontribution: Korrespondenz und allgemeine Unterlagen 1811- 1820 (22); Einzelposten 1808-1821 (214); Liquidationskommission der Forderungen an Frankreich 1810-1829 (67); Kriegs- und Ausgleichskasse 1815-1837 (23); Kommission zur Beendigung der Angelegenheiten der 1808 eingerichteten Steuerkasse 1811-1819 (1); Französischer Aversionalfonds 1817-1836 (7).

Literatur 

Kurt Hartong, Beiträge zur Geschichte des Oldenburgischen Staatsrechts, Oldenburg 1958, S. 99f.; Gustav Rüthning, Oldenburgische Geschichte, Bd. 2, Bremen 1911, S. 464 ff.

Findmittel 

Erschließung: Archivdatenbank/Internet

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Best. 30 - Best. 32 (Kabinettsregistraturen); Best. 70 (Regierung Oldenburg); Best. 71 (Kammer Oldenburg); Best. 82 (Französische Verwaltungsbehörden und Gerichte).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

24,8; 661 Verzeichnungseinheiten

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abgeschlossen: Nein

teilweise verzeichnet

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg

Zeit von 

1814

Zeit bis 

1853

Objekt_ID 

1

Ebenen_ID 

2810

Geo_ID 

2810-1

Link 

Herzogtum Oldenburg

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge

Zeit von 

1814

Zeit bis 

1853

Objekt_ID 

2

Ebenen_ID 

2810

Geo_ID 

2810-2

Link 

Herzogtum Oldenburg Teil Wangerooge