
Identifikation (kurz)
Titel
Dokumentation Filme
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Dokumentation Filme
Beschreibung
Der hier unter dem Titel „Dokumentation – Filme“ mit der Signaturengruppe DF verzeichnete Bestand bezieht sich auf einzelne Filme und umfasst rund 100.000 Schriftstücke. Die Dokumente sind in mehr als 11.500 Konvoluten unter dem jeweiligen Filmtitel abgelegt und über diesen recherchierbar. Der Bestand umfasst Materialien zu Filmen aus nahezu der gesamten Filmgeschichte. Auch wenn ein besonders großer Teil der Dokumente aus Ausschnitten aus Zeitungen sowie aus Fach- und Publikumszeitschriften besteht, umfasst der Bestand in hohem Maße auch Filmprogramme, Pressemappen, Produktions- und Verleihinformationen, Arbeitshilfen sowie weitere Formen grauer Literatur. Zeitlich erstreckt sich der in der Dokumentation vertretene Filmbereich über die Filmgeschichte von den 1920er bis in die 2000er Jahre. Klassische Kinoproduktionen bilden den Hauptteil des vertretenen Materials, aber auch Fernsehproduktionen, Dokumentarfilme sowie einige wenige Amateurfilme sind berücksichtigt. Eine Besonderheit in der Bearbeitung bilden die Filme mit einem ausgeprägten Bezug zu Hannover; diese sind unter der Signaturengruppe DHF (Dokumentation Hannover-Filme) in einem eigenen Bestand abgelegt und werden separat erschlossen. Die betreffenden Filme sind in dieser Bestandsgruppe ebenfalls aufgeführt und mit einem Verweis auf die separate Sammlung und Verzeichnung versehen.
Bestandsgeschichte
Den Ausgangspunkt für die Anlage der Sammlung bildete eine Zusammenarbeit der Gesellschaft für Filmstudien (GFS) mit dem Historischen Seminar der Leibniz Universität Hannover in den späten 1980er Jahren. Erklärtes Ziel dieses Projekts war die Sammlung von zeitgenössischen Dokumenten, um mit ihrer Hilfe historische Filme kontextualisieren und sie in ihrem Entstehungs- und Aufführungskontext besser einordnen und somit als historische Quellen für die Mentalitätsgeschichte bewerten zu können. Ein besonderer Fokus lag dabei zunächst einerseits auf deutschen Spielfilmen der unmittelbaren Nachkriegszeit, andererseits auf Filmen, die in Niedersachsen produziert worden waren, insbesondere jenen der Produktionsfirmen „Filmaufbau GmbH Göttingen“ und der „Junge Film-Union“ in Bendestorf südlich von Hamburg. Die Firmenarchive beider Unternehmen befinden sich heute ebenfalls im Filminstitut Hannover.
Der enge Fokus dieser projektbezogenen Sammlung wurde in den Folgejahren stark erweitert, sowohl hinsichtlich der immer größeren Vielfalt an Printprodukten als auch im Hinblick auf die berücksichtigten Filme. Da ein Zugang zu Presserezensionen und anderen veröffentlichten Quellen online damals noch nicht möglich war (und auch heute aufgrund der urheberrechtlichen Schranken und der desperaten Angebote vielfach auch weiterhin sehr problematisch ist), mussten entsprechende Dokumente von den großen Filmmuseen und Filminstituten insbesondere in Berlin, Frankfurt am Main und Potsdam kostenpflichtig beschafft oder dort eingesehen werden. Um ein möglichst umfassendes eigenes Archiv für die historisch orientierte Filmforschung aufzubauen, wurden am Filminstitut Hannover daher seit den 1990er Jahren zahlreiche Presseorgane wie Tages- und Wochenzeitungen sowie Publikums- und Fachzeitschriften systematisch ausgewertet. Erweitert wurde der Bestand zudem durch Verleihinfos und Pressemappen zu Filmen sowie weiteren Materialien, die vielfach aus der gemeinsamen Projekt- und Ausstellungsarbeit mit der Gesellschaft für Filmstudien e.V. (GFS) ins Filminstitut Hannover kamen. Durch Schenkungen erhielt das Filminstitut Hannover darüber hinaus auch große Mengen sogenannter Filmprogrammhefte (Illustrierte Filmbühne, Progress Filmprogramm, Paimann’s Filmlisten etc.), die früher von Verlagen und Filmverleihen produziert und in den Kinos verkauft wurden. Weitere Ergänzungen ergaben sich durch die Übernahme zahlreicher AV-Medien von der früheren Landesmedienstelle. Zu diesen Filmen existieren in der Regel Datenblätter bzw. Beihefte, die Metadaten der Filme, Inhaltsangaben und Verwendungshinweise sowie Notizen zum Einsatz der Filme enthalten.
Gemeinsam ist allen Materialien dieser Sammlung, dass sie als Printdokumente zeitgenössische oder retrospektive Informationen zur Produktion, Vermarktung und Rezeption der einzelnen Filme liefern.
Aufgrund der hier nur knapp skizzierten Entstehungsgeschichte der Sammlung und der verschiedenen Provenienzen der Dokumente erklärt sich auch der heterogene und vielfach unbefriedigende Stand der Erschließung, die in der Regel von häufig wechselnden studentischen Hilfskräften geleistet wurde. Quellenangaben wurden vielfach nicht einheitlich angegeben und vergebene Abkürzungen zum Teil nicht vollständig dokumentiert; für einen Teil der Zeitungsausschnitte fehlt jeglicher Quellenvermerk. Aufgrund der eingeschränkten Personalressourcen war es nicht möglich, alle fehlenden oder unklaren Quellenangaben nachzuprüfen. Dennoch sollen die Erschließungsdaten dieser Sammlung die wissenschaftliche Nutzung der vorliegenden Dokumente weiter befördern. Diese stellen insbesondere im Bereich des akzidentellen Schriftguts und der grauen Literatur eine überaus wichtige Quelle für die Erforschung einzelner Filme sowie der Geschichte des Mediums Film insgesamt dar.
Enthält
Der hier verzeichnete Bestand bezieht sich auf einzelne Filme und umfasst rund 100.000 Schriftstücke; er ist in mehr als 11.500 Konvoluten zu den einzelnen Filmtitel abgelegt und über diese sowie die Verantwortlichen Personen recherchierbar, in der Regel die Regisseurinnen und Regisseure.
Inhaltlich und materiell ergänzt wird diese Sammlung am Filminstitut Hannover insbesondere durch die ebenfalls auf einzelne Filme bezogene Sammlung der Raschplatzkinos in Hannover. Diese Sammlung stammt aus der eigenen Dokumentationstätigkeit des Filmunternehmens und verzeichnet ebenfalls rund 100.000 Dokumente zu ca. 12.000 Filmen; die Materialien befinden sich heute ebenfalls im Filminstitut Hannover. Die Publikation der Erschließungsdaten zu dieser Sammlung wird aktuell vorbereitet. Weitere kleinere Sammlungen von Printmaterialien umfassen Dokumente zu Filmschaffenden, zu filmbezogenen Einzelthemen sowie zu den bereits genannten Filmen mit einem ausgeprägten Hannoverbezug. Auch für diese Sammlungen sollen die aktuell nur lokal vorliegenden Metadaten in den kommenden Jahren in Arcinsys publiziert werden.