UniA CL 407

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Institut für Anorganische und Analytische Chemie (IAAC)

Laufzeit 

[1875-] 1878-1909, 1994 [-2023]

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Da den Prozessen der Erzverhüttung chemische Verfahren zugrunde liegen, spielte die Chemie an der Bergakademie von Beginn an eine wichtige Rolle. Das ältere Chemische Laboratorium in der Graupenstraße wurde 1841 erbaut. Hier wirkten die Lehrer Kerl und Streng. Es genügte den Ansprüchen der wachsenden Ausbildungsstätte jedoch nicht lange.
Am Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts war das Chemische Laboratorium der Königlichen Bergakademie Clausthal eine der wenigen Forschungsstätten im Kaiserreich, an denen wissenschaftliche Forschung auf dem Gebiet der Anorganischen Chemie betrieben wurde. Den maßgeblichen Anstoß für den Neubau des Laboratoriums (an der Goslarschen Straße, heute Adolph-Roemer-Straße) in den Jahren 1874-1875 gab Wilhelm Hampe, der nach seiner Berufung nach Clausthal die modernen Arbeitsmittel, die er an der Universität in Göttingen genutzt hatte, vermisste. Vor allem seine „Beiträge zur Metallurgie des Kupfers“ in den 1879ern fanden größere wissenschaftliche Resonanz, zumal Kupfer zunehmend als Material für Stromkabel benötigt wurde.
Nach Hampes unerwartetem Tod im Jahr 1899 übernahm Friedrich Wilhelm Küster (11.04.1861-1917) den Lehrstuhl. Er experimentierte unter anderem zu Vanadiumpentoxid als Katalysator an Stelle von Platin – ein Verfahren, das erst später ab 1930 breitere Anwendung fand. Zudem entwarf er die „Rechentafeln für Chemiker“, die als sog. „Küster“ weite Verbreitung fanden. Im Jahr 1904 verließ er Clausthal. Sein Nachfolger wurde 1905 Wilhelm Biltz, der wiederum 1921 einem Ruf an die TH Hannover folgte.
Das Institut für Anorganische und Analytische Chemie bekam in der Paul-Ernst-Straße in den 1920er Jahren ein eigenes Gebäude.

1987: Umbenennung des Instituts für Anorganische Chemie in "Institut für Anorganische und Analytische Chemie"

Institutsdirektoren
1905-1921: Prof. Dr. Wilhelm Biltz
1922-1943: Prof. Dr. phil. Dr. h. c. Lothar Birckenbach
1944-1962: Prof. Dr. Martin Linhard
1963-1971: Prof. Dr. phil. Armin Schneider

Bestandsgeschichte 

Im Juni 2023 wurden einige Analyse-Journale und weitere Dokumente durch das Stadtarchiv Goslar Übergeben (Zugang Nr. 2023/05). Im Dezember 2024 wurden Diplomarbeiten übernommen, die insbesondere von Prof. Schwedt betreut wurden (Zugang Nr. 2024/17).

Literatur 

Stumpp, Eberhard: Forschung und Lehre am Chemischen Laboratorium der Königlichen Bergakademie zu Clausthal an der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert, in: TU Contact 16 (2005), S. 31-37.