NLA HA V.V.P. 74

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Volkswagenstiftung

Laufzeit 

1961-2000

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Förderakten aus den Bereichen Natur- und Ingenieurwissenschaften, Medizin, Geistes- und Gesellschaftswissenschaften

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Volkswagen-Stiftung ist im Jahr 1961 durch die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen als Stiftung bürgerlichen Rechts ins Leben gerufen worden. Ihre Entstehung verdankt sie den Streitigkeiten um das Eigentum am Volkswagenwerk nach 1945. Im Jahr 1959 wurde per Staatsvertrag eine Einigung gefunden, nach der die GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt, 60% der Aktien privatisiert wurden und 40% der Aktien jeweils zur Hälfte an den Bund bzw. das Land gingen. Der Erlös aus der Privatisierung sowie die Gewinne aus dem Aktienkapital der öffentlichen Hand bilden den finanziellen Grundstock der Stiftung. Daraus läßt sich ersehen, daß es sich nicht um eine Unternehmensstiftung handelt, wie der Name vermuten lassen könnte. Der Bund hat 1988 seinen Anteil ebenfalls privatisiert und den Erlös der Stiftung zugute kommen lassen.

Die Stiftung arbeitet - zunächst bis 1989 unter dem Namen Stiftung Volkswagenwerk - seit 1962 und dient der Förderung von Wissenschaft und Technik in Forschung und Lehre. Der Vorstand wird von einem 14-köpfigen Kuratorium gebildet, dessen Mitglieder jeweils zur Hälfte vom Bund und vom Land für fünf Jahre mit einer einmaligen Option auf Wiederberufung besetzt werden. Den Vorsitzenden bestimmt das Land, den Stellvertreter der Bund und das dritte Vorstandsmitglied wird vom Kuratorium selbst ernannt. Das Kuratorium verwaltet die Stiftung, beschließt über die Vergabe der Fördermittel, stellt den jährlichen Wirtschaftsplan und die Jahresrechnung auf und veröffentlicht den Jahresbericht über die Tätigkeit der Stiftung. Sie bestellt auch den Generalsekretär, der die Geschäftsstelle leitet. Die Geschäftsstelle organisiert die Förderschwerpunkte und -programme und bereitet sie vor, bearbeitet die Förderanträge, informiert und berät die Antragsteller, bewirtschaftet die Fördermittel, prüft deren Verwendung und verwaltet das Stiftungsvermögen.

Die Fördermittel werden auf vier Schwerpunkte verteilt:

1) themen- und problemorientierte Grundlagenforschung,
2) die Infrastruktur von Forschung und Lehre sowie die wissenschaftliche Kommunikation,
3) die auslandsbezogene Förderung,
4) die sogenannten Programme, die mit einem festen und höher dotierten Budget versehen sind als einzelne Förderprojekte, andererseits aber zeitlich enger befristet sind als die genannten Schwerpunkte.

Daneben gibt es noch eine Reihe von Einzelförderungen, die außerhalb der Schwerpunkte und Programme liegen und aufgrund besonderer Bedingungen aufgenommen werden. Zur Abgrenzung existiert aber auch eine Negativliste über Förderwünsche, die grundsätzlich nicht gefördert werden.

Die Stiftung informiert über ihre Tätigkeiten mittels einer Broschüre "Informationen für Antragsteller", einem englischsprachigen Überblick namens "Outlines", einer Homepage im Internet und regelmäßig stattfindenden Pressemitteilungen und -konferenzen.

Die Stiftung ist organisatorisch unterteilt in das Generalsekretariat mit angeschlossenem Presse- und Rechtsreferat, die Abteilungen für Natur- und Ingenieur- bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, Finanzen und Verwaltung sowie Vermögensverwaltung. An dieser Organisation lehnt sich auch das Gliederungsschema des vorliegenden Findbuches an.

Bestandsgeschichte 

Das Hauptstaatsarchiv Hannover hat seit dem Jahr 1975 insgesamt elf Ablieferungen im Umfang von ca. 800 lfdm. in das Zwischenarchiv übernommen. Dabei handelt es sich vorwiegend um Akten zur Förderung wissenschaftlicher Unternehmungen. Im Zuge der Auflösung des Zwischenarchivs wurde 1996 ein Depositalvertrag mit der VW-Stiftung abgeschlossen, der die Bewertung der in das Depositum übernommenen Ablieferungen (VW 1-8) sowie die teilweise Rücknahme von Akten in die Stiftung (VW 9 und 11 im Umfang von ca. 200 lfdm.) regelte.

Akten mit Bezug auf Immobilienerwerb wurden von der VW-Stiftung generell zurückgenommen. Im Anschluß an die Vertragsregelung wurde inzwischen die erste Ablieferung (VW 1) mit insgesamt 7115 Förderakten aus dem Bereich der Natur- und Ingenieurs- bzw. Geistes- und Gesellschaftswissenschaften nach von der Stiftung selbst festgelegten inhaltlichen Kriterien (165 Akten) sowie nach einer zweiprozentigen statistischen Zufallsauswahl (142 Akten) bewertet und von Frau Never und Frau Krügler verzeichnet. Das Vorwort und die Gliederung wurden vom U. erarbeitet.

Die Ablieferung VW 2-8 sind im Herbst 2001 inhaltlich und statistisch wie VW 1 bewertet worden. Die verbliebenen Akten sind mit den Acc.-Nr. 2001/149 bis Nr. 2001/155 zum Bestand gelegt und im März 2002 von einer Praktikantin verzeichnet worden.

Die Akten unterliegen den im Niedersächsischen Archivgesetz festgelegten Schutzfristen.

Literatur 

- Stiftung Volkswagenwerk, 25 Jahre Stiftungsarbeit, 1962-1987. Sonderdruck nach Bericht 1986/87. Hannover 1987

- Werner Seifart: Die Stiftung Volkswagenwerk, in: Lebensbilder deutscher Stiftungen, Bd. 4: Stiftungen aus Vergangenheit und Gegenwart, Hg. R. Hauer im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Stiftungen, Tübingen: Mohr 1982, S. 385-404

- Gotthard Gambke: Funktion und Probleme einer vom Staat gegründeten Stiftung - Die Stiftung Volkswagenwerk, in: Universitas 30 (1975), S. 151-166

- Werner Seifart: Grenzen staatlicher Stiftungskontrolle, in: Wissenschaftsrecht, Wissenschaftsverwaltung, Wissenschaftsförderung, Bd. 7 (1974), S. 35-41

- Thomas Oppermann: Zur Finanzkontrolle der Stiftung Volkswagenwerk. Folgerungen aus der Wahrnehmung öffentlich bedeutsamer Aufgaben in privatrechtlicher Form. Frankfurt/M: Alfred Metzner 1972

- Peter Kreienschulte: Der Rechtscharakter der Stifung Volkswagenwerk. Diss. jur. Münster 1969

Findmittel 

EDV-Findbuch

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Parallelbestand:
- VVP 19 Nachlaß Gambke (erster Generalsekretär der Stiftung)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

29,1 lfdm

Bearbeiter 

Thomas Bardelle (1998, 2002)

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Hannover, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

2369

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-2369

Link 

Hannover, Stadt [Wohnplatz]