NLA HA Dep. 103 VI

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gesandtschaften

Laufzeit 

1720-1939

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Gesandtschaften (Gmundener Akten)

Bestandsgeschichte 

Dep. 103 VI: Gesandtschaften des Königreichs Hannover

Das Königreich Hannover unterhielt 1819 Gesandtschaften beim Bundestag in Frankfurt, in Karlsruhe, in Paris, in Wien, Rom, Berlin, Petersburg, Dresden, Stuttgart und in Hamburg. Die wichtigsten dieser diplomatischen Residenzen befanden sich in Wien, Frankfurt, Berlin, Paris, Petersburg und in Hamburg, diese Gesandtschaften sind niemals aufgehoben worden. Dagegen schwankte die Zahl der diplomatischen Geschäftsträger bei den kleineren deutschen Höfen. Während in Stuttgart und in Karlsruhe 1832 die ständige hannoversche Gesandtschaft aufgehoben wurde, konnte sich der Münchener Hof ab 1838 der ständigen Anwesenheit eines hannoverschen Geschäftsträgers erfreuen. 1837 wurde das Königreich Hannover auch in Den Haag durch einen ständigen Residenten vertreten. Im Jahre 1849 ist eine scharfe Zäsur innerhalb des Gesandtschaftssystems zu beobachten. Man hob die Gesandtschaft in Rom, die als Geschäftsführer der bekannte A. Kestner bewohnte, auf und rief den Gesandten aus Den Haag zurück. Aber der König Ernst August duldete diese Reduzierungen seiner diplomatischen Vertretungen nur kurze Zeit. Das Prestigebedürfnis des Hofes erforderte eine Vermehrung der Gesandtschaften. 1852 eröffnete man wieder die Residenz in Den Haag. In den Jahren 1861/1862 errichtete man eine Vertretung Hannovers in Madrid, auch bestand zeitweise eine diplomatische Residenz in Oldenburg. Um aber auch bei allen kleineren Mittelstaaten des Bundes vertreten zu sein, ließ Hannover seine Gesandtschaften bei mehreren Höfen gleichzeitig akkreditieren. Unter den diplomatischen Vertretern hat in den letzten Jahren des Königreiches allein der berechtigte Ministerresident in Hamburg Gustav Zimmermann Einfluss auf die Außenpolitik gewinnen können, die anderen diplomatischen Vertreter blieben von der Mitgestaltung der Politik ausgeschlossen. Nach der Schlacht bei

Langensalza wurden die Akten der Gesandtschaften mit Ausnahme des Schriftgutes der Residenz in Hamburg zum Teil auf dem Umweg über die Privatwohnungen der Gesandten nach Hietzing abgeliefert.

In den Jahren 1900 bis 1910 kam es zur Neuordnung und Verzeichnung der Akten der Gesandtschaften in Petersburg, Berlin, Wien und London. Während des zweiten Weltkrieges gerieten die Akten in ein chaotisches Durcheinander. Vom Jahre 1956 ab ordnete Herr Willis die Gesandtschaftsakten und verzeichnete sie.

Die überwiegende Masse der Londoner Gesandtschaftsakten ist erst nach 1837 entstanden, die Wiener Akten beginnen größtenteils 1830, die älteren Akten sind 1865 an das Archiv in Hannover abgeliefert worden und dort verbrannt. In den Jahren 1832 bis 1838 war der hannoversche Bundestagsabgeordnete in Frankfurt zugleich als außerordentlicher Abgesandter am bayrischen Hof akkreditiert. So finden sich Akten aus dieser Zeit unter den Akten der Bundesgesandtschaft, während die Akten der Münchener Gesandtschaft vom Jahre 1848 an zum Teil in eine chronologisch geordnete Serie, teilweise aber auch in Sachgruppen gegliedert sind. Die Masse der Dresdener Akten gehört der Zeit von 1856 bis 1865 an. In diesen Jahren war die Gesandtschaft durch einen Geschäftsträger dauernd besetzt, während sonst diese Residenz durch einen diplomatischen Vertreter Hannovers in Berlin mitverwaltet wurde. In der Registratur der Gesandtschaft in Den Haag ist eine gesonderte Abteilung für belgische Betreffe nicht angelegt worden. Eine Vermischung von Akten verschiedener Provenienz ist bei Bestand der Gesandtschaft in Petersburg zu beobachten. Die Akten der Gesandtschaft wurden von dem Schriftgut des hannoverschen Konsulats in Petersburg nicht abgegrenzt, da die meiste Zeit des Jahres der Konsul die Gesandtschaftsgeschäfte führte. Aus dem Bestand der Frankfurter Gesandtschaftsakten - der diplomatische

Vertreter Hannovers in Frankfurt hatte in den Jahren 1827 bis 1842 die Geschäfte beim württembergischen Hof und von 1838 bis 1848 beim badischen Hof mitzuversehen - sind die Akten der Karlsruher und Stuttgarter Gesandtschaft abgetrennt worden. Einige Akten der Gesandtschaften in München, Den Haag und Brüssel sind in den verschiedenen Abteilungen der Registratur der Frankfurter Bundestagsgesandtschaft zu finden.

Das Findbuch hat im Jahr 1974 Frau Ehrich geschrieben, nachdem Herr. Dr. Leerhoff im Staatsarchiv Wolfenbüttel tatsächlich vorhandene Akten dieses Bestandes mit den in den Findbüchern von Herr Willis aufgeführten Aktentiteln verglichen hat. Der Teil 10 "Akten der Bundestagsgesandtschaft in Frankfurt" des Findbuches wurde von Frau Kühne geschrieben.

Hannover, den 1. Dezember 1978
gez. Dr.

Schöningh

Weitere Angaben (Bestand)

Benutzung 

Die Benutzung erfolgt nach dem NArchG und der Benutzungsordnung des Niedersächsischen Landesarchivs.