
Identifikation (kurz)
Titel
Regierungsvertretung/ Amt für regionale Landesentwicklung Lüneburg
Laufzeit
1992-2023
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Nach der Auflösung der Bezirksregierungen (Rep. 280) als Landesmittelbehörden in Niedersachsen zum 31. Dezember 2004 wurden 2005 als Ansprechpartner der Landesregierung vor Ort vier Regierungsvertretungen eingerichtet, die in ihren territorialen Zuständigkeitsbereichen den Bezirksregierungen entsprachen. Organisatorisch waren diese Vertretungen Referate innerhalb des Nds. Innenministeriums. Im Unterschied zu den Bezirksregierungen begrenzte sich die Zuständigkeit der Regierungsvertretungen auf Aufgaben im Rahmen der regionalen Entwicklung, nämlich:
1) Unterstützung der regionalen Entwicklung
- Moderation und Begleitung von Projekten
- Europabüro, Innovationsberatung
- Landesentwicklung, Raumordnung
- Interkommunale Zusammenarbeit
- Regionalmanagement
- Bauleitplanung und Städtebau
2) Aufgaben mit regionalem Bezug
- Stiftungswesen
- Beglaubigungen für den Auslandsverkehr
- Enteignungs- und Entschädigungsverfahren
- Schwarzarbeitsbekämpfung
- Versicherungsaufsicht
- Öffentliches Auftragswesen
- Preis- und Kostenprüfung
3) Service- und Unterstützungsaufgaben
- Information der Landesregierung
- Unterstützung von Landesdienststellen
- Ausbildung zum höheren allgemeinen Verwaltungsdienst
- Jobbörse
Nach dem Regierungswechsel in Folge der Landtagswahl vom 20. Januar 2013 wurden die Regierungsvertretungen zum Jahresende aufgelöst (Nds. MBl. Nr. 47/2013 S. 929). Aus ihnen gingen als Regionalbehörden zum 1. Januar 2014 die vier Ämter für regionale Landesentwicklung (ArL) hervor, die von einer bzw. einem Landesbeauftragten geleitet werden. Sie unterstanden zunächst der Fachaufsicht der Staatskanzlei sowie des Innen-, Landwirtschafts-, Sozial- und Wirtschaftsministeriums, seit Ende 2017 gehörten sie zum Geschäftsbereich des neu gegründeten Nds. Ministeriums für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung. Nach Auflösung dieses Ministeriums wurde die Zuständigkeit für die vier ArLs im Frühjahr 2025 an die Staatskanzlei übertragen. Die Einrichtung der ArLs erfolgte im Rahmen einer Verwaltungs- und Strukturreform zur Neuaufstellung der Regional- und Förderpolitik mit dem Ziel, künftig allen Regionen gleichwertige Chancen für eine eigenständige und nachhaltige Entwicklung zu geben.
Zum 1. Juli 2014 wurden die Dezernate 3.1/3.2 (Amt für Landentwicklung), 7 (Domänenamt) und 8 (Staatliche Moorverwaltung) sowie der dem Geschäftsbereich des Landwirtschaftsministeriums unterstehende Teil des Dezernats 1 (Querschnittsaufgaben) der Regionaldirektionen des Landesamts für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (LGLN) auf die ÄrL übertragen.
Die ÄrL verstehen sich als Serviceeinrichtungen zur Förderung und Unterstützung vor allem des ländlichen Raums mit seinen Regionen. Ihre Zuständigkeiten betreffen Fragen der regionalen Landesentwicklung und Raumordnung, der Stadt- und Landentwicklung und der Wirtschaftsförderung, insbesondere bei der Umsetzung der Europäischen Strukturfonds. Involviert sind die ÄrL bei Verfahren der Flurbereinigung und des begleitenden Landmanagements, in Belangen der Domänenverwaltung, bei Fragen der Bauleitplanung und in Angelegenheiten der Stiftungsaufsicht. Darüber hinaus informieren sie über Europa.
Bestandsgeschichte
Der Bestand Rep. 281 wurde 2025 gebildet. Die Klassifikation (Gliederung) orientiert sich am Organigramm des Arl von 2023. Bislang hat der Bestand des ArL lediglich einen Zugang im Frühjahr 2025 erfahren und enthält ausschließlich Akten aus dem Dezernat 2 (Raumordnung); Akten vor 2005 sind v.a. in Rep. 280 Lpl (Bezirksregierung Lüneburg, Landesplanung) und Rep. 103 (Ämter für Agrarsturktur) sowie Rep. 228 (Domäneamt Stade) zu finden.
Dr. Malte de Vries, 10.04.2025
Literatur
Jörg Bogumil/Steffen Kottmann, Verwaltungsstrukturreform – die Abschaffung der Bezirksregierungen in Niedersachsen, Ibbenbüren 2006.
Panebianco, Stefano; Zeck, Hildegard: Das Raumordnungsverfahren - Grundlagen, Abläufe, Einsatzbereiche, in: Panebianco, Stefano u.a. (Hrsg.): Raumordnungsverfahren. Grundlagen, Beispiele, Empfehlungen, Hannover 2019, S. 12-36.
Peter Grabowski, Verwaltungsmodernisierung in Niedersachsen, in: Neues Archiv für Niedersachsen 1 (2005), S. 27-41.
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
teilweise verzeichnet