NLA HA Nds. 720 Hannover

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Landgericht Hannover

Laufzeit 

1905-2012

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Vorbemerkung: Zur allgemeinen Geschichte der Landgerichte in Niedersachsen nach 1945 siehe das Vorwort zum Tektonikpunkt "Landgerichte".

Das Landgericht Hannover gehört zum Bezirk des Oberlandesgerichts Celle, wo auch die Personalakten der Richter, Rechtsanwälte und Notare geführt werden (vgl. Nds. 710). Das Landgericht Hannover ist am 30. Juni 1945 wieder eröffnet worden.

Vor dem Landgericht werden in erster Instanz Zivilsachen ab einem bestimmten Streitwert verhandelt sowie Strafsachen, bei denen keine Zuständigkeit der Amtsgerichte (Geldstrafe bzw. bis zu 2 Jahren Haft) gegeben ist. Außerdem bilden sie die zweite Instanz für die Berufung gegen Urteile der Amtsgerichte. Bis zum In-Kraft-Treten der Neuregelung des Scheidungsrechtes 1977, die das Familiengericht beim Amtsgericht ansiedelte, war das Landgericht für Scheidungen und Scheidungsfolgesachen zuständig.

Der Landgerichtsbezirk Hannover wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vor allem zugunsten des Landgerichtsbezirks Bückeburg verkleinert. Räumlich war das Landgericht Hannover seit 1945 zuständig für die Bezirke folgender Amtsgerichte: Bad Münder (1974 zum Amtsgericht Hameln; vgl. Nds. GVBl. 1974, S. 117), Bad Pyrmont (1974 zum Amtsgericht Hameln; vgl. Nds. GVBl. 1974, S. 117), Burgwedel, Coppenbrügge (1956 zum Amtsgericht Hameln; vgl. Nds. GVBl. 1956, S. 97), Hameln, Hannover, Hessisch Oldendorf (1952 zum Landgerichtsbezirk Bückeburg, vgl. Nds. GVBl. 1952, S. 67; 1974 aufgehoben, vgl. Nds. GVBl. 1974, 117), Lauenstein (1967 zu Hannover, Hameln und Elze; vgl. Nds. GVBl. 1966, S. 227), Neustadt am Rübenberge, Obernkirchen (nach 1945 zum Landgerichtsbezirk Bückeburg, vgl. Nds. GVBl. 1962, 85; 1972 aufgehoben, vgl. Nds. GVBl. 1971, S. 244), Rinteln (1952 zum Landgerichtsbezirk Bückeburg; vgl. Nds. GVBl. 1952, S. 67), Rodenberg (nach 1945 zum Landgerichtsbezirk Bückeburg, vgl. Nds. GVBl. 1982, S. 85; 1974 aufgehoben, vgl. Nds. GVBl. 1974, S. 117), Springe und Wennigsen am Deister.

Bestandsgeschichte 

Der vorliegende Bestand des Landgerichts Hannover umfasst den Zeitraum seit 1945. Er bildet die Fortsetzung des Bestandes Hann. 171 Hannover: Landgericht Hannover, 1880-1946 (1960). Der Bestand enthält eine reduzierte Überlieferung der Zivilkammern und der Kammern für Handelssachen sowie eine kleinere Abgabe der ehemaligen Kammer für Wertpapierbereinigung.

Der Gliederungspunkt 03.04 "Entschädigungskammer" enthält Verfahren nach dem Bundesentschädigungsgesetz (BEG), Bundesgesetz zur Entschädigung für Opfer der nationalsozialistischen Verfolgung, erlassen am 18. September 1953. Auf Grund der persönlichen Informationen in den Verfahren wurden die Sperrfristen auf 100 Jahre nach der Geburt bzw. 10 Jahre nach Tod des Klägers festgesetzt. Sind diese Sperrfristen nicht zu ermitteln, sind die Akten grundsätzlich 50 Jahre nach der letzten Bearbeitung gesperrt.

Die unter der Acc. 2009/129 erschlossenen Akten zur Thematik "Rückerstattung" unterliegen einer archivischen Sperrfrist von 50 Jahren nach letzter Bearbeitung in der jeweiligen Akte.

Stand: November 2013

Enthält 

Der Bestand enthält vor allem einzelne Prozesse, Anträge, Zivilsachen, auch Ehescheidungen, Handelssachen und eine kleine Abgabe aus der ehemaligen Kammer für Wertpapierbereinigung.

Literatur 

Malte de Vries, 1.11 Entschädigungsakten (Wiedergutmachungsakten), in: Kirsten Hoffmann / Bernhard Homa / Nicolas Rügge (Hgg.), Personenbezogene Unterlagen zur NS-Zeit und ihren Folgen im Niedersächsischen Landesarchiv. Quellengruppen und Nutzungsmöglichkeiten. Hannover 2023 (Kleine Schriften des Niedersächsischen Landesarchivs 3), Hannover 2023, S. 88–95

Peter Wegenschimmel, 1.10 Rückerstattungsakten, in: Kirsten Hoffmann / Bernhard Homa / Nicolas Rügge (Hgg.), Personenbezogene Unterlagen zur NS-Zeit und ihren Folgen im Niedersächsischen Landesarchiv. Quellengruppen und Nutzungsmöglichkeiten. Hannover 2023 (Kleine Schriften des Niedersächsischen Landesarchivs 3), S. 80–87

Findmittel 

EDV-Findbuch (2020)

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

NLA HA, Hann. 171 Hannover (Landgericht Hannover, vor 1945)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

372,0

Bearbeiter 

Ruth Weiß (2013)

Benutzung 

Das Archivgut kann im Niedersächsischen Landesarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 Niedersächsisches Archivgesetz (NArchG) eingesehen werden.