NLA OS Rep 840 I

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Emsland GmbH - Boden- und Moorkarten (Beihefte)

Laufzeit 

1952-1964

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Der Bestand enthält nur die Boden- und Moorkarten der Emsland GmbH, die zwischen 1950 und 1989 die Gesamterschließung des Emslandes organisierte. Die Akten der Emsland GmbH finden sich im Kreisarchiv Emsland.

Beschreibung 

Der Bestand umfasst ausschließlich gedruckte Beihefte zu Boden- und Moorkarten des Kultivierungsgebietes der Emsland GmbH (Maßstab 1:5000), die auf Anregung und aus Mitteln der Emsland GmbH Meppen erstellt und vom Amt für Bodenforschung Hannover herausgegeben worden sind.

Die zu den Beiheften dazu gehörigen Kartenwerke sind ebenfalls gedruckt und werden im Bestand NLA OS K unter der Akzession 2001/011 Nr. 1 ... H (vgl. Gliederungspunkt 5.19.1 Kreisübergreifende Gebiete --> Übersichten, Atlanten, Kartenwerke) aufbewahrt.

Der Bestand der Beihefte wird auch im Kreisarchiv Emsland (KreisA EMS) im Bestand Rep 840 BuM (840 Boden- und Moorkarten) unter derselben Signatur "Akz. 25/91 Nr. ..." aufbewahrt.
Das Kreisarchiv Emsland verfügt ebenfalls über einen gedruckten Kartenbestand.

Geschichte des Bestandsbildners 

Zur Durchführung des Erschließungsplanes wurde am 7. März 1951 die Emsland GmbH gegründet. Ihr gehörten als Gesellschafter die Bundesrepublik Deutschland, das Land Niedersachsen sowie die damaligen Landkreise Aschendorf-Hümmling, Bersenbrück, Cloppenburg, Grafschaft Bentheim, Leer, Lingen, Meppen und Vechta an. Durch die Form einer Erschließungsgesellschaft nach Handelsrecht waren Geldgeber, die Bundesrepublik Deutschland und das Land Niedersachsen, und die wesentlichen Empfänger, die Landkreise, in einem Gremium vereinigt. Die Gesellschafterversammlung war Beschlußgremium. Bei Bund und Land lag die federführende Tätigkeit jeweils im Landwirtschaftsministerium. Bis 1973 hatte der Bund die überwiegenden Anteile an der Gesellschaft und stellte, vertreten durch den Staatssekretär im Landwirtschaftsministerium, den Aufsichtsratsvorsitzenden. Nach dem Ausscheiden des Bundes im Jahre 1973 übernahm diese Funktion der entsprechende Staatssekretär im Nieders. Landwirtschaftsministerium. Die Gesellschafter beschlossen 1989, daß die Emsland GmbH ihre Aufgabe erfüllt habe und deshalb aufzulösen sei. Die Liquidationsphase zog sich bis Ende 1991 hin. Am 13. November 1991 wurde die Gesellschaft aus dem Handelsregister gelöscht.
Sitz der Gesellschaft war Meppen, d.h. der Geschäftsführer arbeitete mitten im Erschließungsgebiet. Hierdurch war ein enger Kontakt zu den technischen Dienststellen und Maßnahmenträgern im staatlichen und kommunalen Bereich gegeben.

Die Gesellschaft hatte mit ihrer bewußt klein gehaltenen Geschäftsführung nicht die Aufgabe, die Erschließungsaufgaben selbst durchzuführen. Hiermit wurden etwa die Wasserwirtschaftsämter, die staatliche Moorverwaltung oder die Kreisbauämter der betroffenen Landkreise beauftragt.
Die Emsland GmbH hatte vielmehr die Funktion, die Erschließungsmaßnahmen mit zu planen, vor allem aber zu finanzieren und zu koordinieren. Dabei hatte der Geschäftsführer durchaus einen eigenen Handlungsspielraum. Erster Geschäftsführer war der zuvor als Emslandkommissar tätige Johann Dietrich Lauenstein (1893 - 1973), der die Gesellschaft bis zum 30. Juni 1963 leitete. Ihm folgte bis zu seinem Tode im Jahre 1971 Georg Sperl (1910 - 1971). Dessen Nachfolger bis zur Auflösung der Gesellschaft war Gerhard Hugenberg (1928 - 2020).
Die Aufgaben der Emsland GmbH änderten sich im Laufe ihres Bestehens. In einer ersten Phase galt es, die grundsätzlichen infrastrukturellen Voraussetzungen zu schaffen, also die Flußregulierung, den Grabenbau, die Dränung, den Wirtschaftswegebau, den Landbau, die Aufforstung und Errichtung von Windschutzeinrichtungen, den Bau von Gemeinde- und Kreisstraßen sowie die Wasser-, Abwasser und Elektrizitätsversorgung zu verbessern bzw. erstmals durchzuführen. Wichtig war in dieser Phase vor allem die Siedlungspolitik, die erhebliche Bodenkultivierungen voraussetzte. Seit den 60er Jahren stand dagegen die Erhaltung der Konkurrenzfähigkeit der wirtschaftlichen Betriebe im EG-Agrarmarkt und die Ansiedlung von Industrie zur Schaffung neuer Arbeitsplätze im Vordergrund.

Bestandsgeschichte 

Auch wenn der Bestand der Emsland GmbH heute weitestgehend im Kreisarchiv Emsland aufbewahrt wird, erfolgten Bewertung, Ordnung und Verzeichnung des Bestandes Emsland GmbH unter Federführung des Niedersächsischen Landesarchivs in Osnabrück in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisarchiv des Landkreises Emsland in Meppen. Um die Arbeit mit den Akten sowohl in Osnabrück wie auch in Meppen zu ermöglichen, wurde der gesamte Bestand verfilmt. Die Originale werden im Kreisarchiv in Meppen verwahrt.

Literatur 

Christof Haverkamp, Die Erschließung des Emslandes im 20. Jahrhundert als Beispiel staatlicher regionaler Wirtschaftsförderung (Emsland/Bentheim. Beiträge zur Geschichte 7). Sögel 1991.
40 Jahre Emsland GmbH 1951 - 1991, hrsg. von der Emsland GmbH. Meppen 1991.
Gerd Steinwascher, Die Emslanderschließung - ein erfolgreicher Abschnitt niedersächsischer Verwaltungsgeschichte, in: Übergang und Neubeginn. Beiträge zur Verfassungs- und Verwaltungsgeschichte Niedersachsens in der Nachkriegszeit (= Veröffentlichungen der Niedersächsischen Archivverwaltung H. 52), Göttingen 1997, S. 41-62.
50 Jahre Emslandplan. Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung, hrsg. v. Landkreis Emsland, Meppen 2000.
Heiner Schüpp, Der Emslandplan, in: Der Landkreis Emsland. Geographie-Geschichte-Gegenwart. Eine Kreisbeschreibung. Im Auftrag des Landkreises Emsland hrsg. v. Werner Franke, Josef Grave, Heiner Schüpp und Gerd Steinwascher, Meppen 2002, S. 519-527.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

1,1 Regalmeter (574 Verzeichnungseinheiten)