Identifikation (kurz)
Titel
Landesjugendheim Göttingen
Laufzeit
1944-1984
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Landeseigene Fürsorgeeinrichtung für Minderjährige insbesondere im Rahmen der Fürsorgeerziehung oder freiwilligen Erziehungshilfe bis 1982
Geschichte des Bestandsbildners
Vorbemerkung: Zur Vorgeschichte des Landesjugendheims vor 1945 siehe das Vorwort zum Bestand Hann. 154 Göttingen.
Nach dem Zweiten Weltkrieg ging das Landesjugendheim als bisher einzige landeseigene Fürsorgeeinrichtung dieser Art in die Trägerschaft des Landes Niedersachsen über. Die erhebliche Zunahme der Belegung führte seit 1953 schrittweise auch zu baulichen Erweiterungen der Heimanlage am Südwestrand der Stadt Göttingen (Ascherberg). Die Aufnahme von Minderjährigen, auch Mädchen, erfolgte im Rahmen der Fürsorgeerziehung oder freiwilligen Erziehungshilfe, seltener zur Abwendung der Untersuchungshaft. Das Heim wurde ausschließlich von den Landesjugendämtern Braunschweig, Hannover und Oldenburg belegt.
Für die Mehrheit der Jugendlichen war es bereits die zweite Station, nachdem sie bereits in Heimen privater Träger unter anderem durch Delikte, Entweichungen und aggressives Verhalten auffällig geworden waren. Für die praktische Förderung der Jugendlichen wurde die handwerkliche Ausbildung bzw. Lehre in verschiedenen Handwerksberufen (u.a. Maler, Tischler, Schuhmacher, Maurer, Schlosser, Schneiderei) im Heim geboten. 1969 besaß das Landesjugendheim 228 Plätze, davon etwa drei Viertel in geschlossener Unterbringung.
1973 ging die Dienst- und Fachaufsicht über das Landesjugendheim vom Landesverwaltungsamt auf den Regierungspräsidenten in Hannover über. Unter ärztlicher Leitung existierte es bis zu seiner Umwandlung in die offene Jugendvollzugsanstalt Göttingen-Leineberg im Jahr 1982 für jugendliche und heranwachsende Männer, die erstmals eine Jugendstrafe verbüßen.
Stand: Januar 2010
Bestandsgeschichte
In den vorliegenden Bestand Nds. 482 sind bislang drei Ablieferungen eingegangen. Abgesehen von vielen Generalakten, die den Großteil der Gesamtmenge ausmachen, enthält der Bestand einige Akten über einzelne jugendliche Zöglinge.
Stand: Januar 2010
Enthält
Verwaltungs- und Personalakten
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Weitere Bestände im NLA Hannover:
Hann. 154 Göttingen (Provinzialerziehungsheim Göttingen): Vorgängereinrichtung
Hann. 158 Moringen (Landeswerkhaus Moringen) Acc. 38/83
Zur Nachfolgeeinrichtung siehe den Bestand 1068 Nds (Jugendanstalt Göttingen-Leineberg) im NLA Wolfenbüttel.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
0,9
Benutzung
Die Mehrzahl der Akten ist noch gesperrt, die personenbezogenen noch auf längere Frist.
Georeferenzierung
Bezeichnung
Göttingen, Stadt [Wohnplatz]
Zeit von
1
Zeit bis
1
Objekt_ID
677
Ebenen_ID
1
Geo_ID
1-677
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Stadtkreis Göttingen
Zeit von
1885
Zeit bis
1964
Objekt_ID
3232026
Ebenen_ID
20
Geo_ID
20-3232026
Link