NLA HA Nds. 336

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Landesbildungszentrum für Blinde, Hannover

Laufzeit 

1879-2007

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Vorbemerkung: Zur Vorgeschichte siehe das Vorwort zum Vorgängerbestand Hann. 157 Hannover.

Direkt nach Kriegsende wurde damit begonnen, Kriegsblinde und Späterblindete umzuschulen. Die eigentliche Wiederaufnahme des Unterrichts in der Landesblindenanstalt erfolgte zu Beginn des Jahres 1946. In diesem Jahr wurden zudem, nach der Gründung des Landes Niedersachsen, die Landesblindenanstalt Hannover in "Niedersächsische Landesblindenanstalt" umbenannt und die Handelsschule wiedereingerichtet. Eine Ausbildung im Handwerk des Stuhlflechters konnte 1948 wieder angeboten werden. Der Wiederaufbau der zerstörten Gebäude der Schule begann 1950, allerdings zog in diese daraufhin das Landessozialamt ein. Bereits 1953 wurden 190 Schüler und Schülerinnen sowie Auszubildende von 16 Lehrern, 2 Werklehrern und 11 Erziehern betreut, außerdem waren 86 weitere Personen beschäftigt.

In den folgenden Jahrzehnten wurden die Landesblindenanstalt stetig ausgebaut (u.a. Anbau für Turnhalle und Aula 1960, Sportplatz 1962, neues Werkstattgebäude 1978, Sport- und Sozialzentrum sowie Museum 1995) und das Bildungsangebot erweitert, mit dem Ziel, Blinde und bis 1971 auch Taubblinde erwerbsfähig zu machen (letztere erhielten mit der Eröffnung des Taubblindenzentrums 1971 eine eigene Einrichtung). Zu den bereits vor 1945 bestehenden Bildungsangeboten kamen kamen im Bereich der Berufsausbildung Handstricken, eine Grundausbildung für Berufsmusiker und eine Telefonistenausbildung (ab 1958) dazu. Zu Beginn der 1970er Jahre wurden Massagevorkurse und die Ausbildung am Fernschreiber angeboten und seit 1977 berufliche Förderlehrgänge eingerichtet. In den 1980er und 1990er Jahren wurden Telefonisten, Bürsteneinzieher, Holz(fach)werker, Korbmacher, Metallfeinbearbeiter, Bürokaufleute und Hauswirtschafter ausgebildet, im Jahr 2008 Kaufleute für Bürokommunikation und Hauswirtschaftshelfer.

Nicht nur die angebotenen Ausbildungsbereiche waren zeitgemäßen Anpassungen unterworfen, auch der Name der sozialen Einrichtung änderte sich mehrfach. Spätere Bezeichnungen der Einrichtung lauten "Niedersächsische Landesblindenschule" (1971) und "Niedersächsisches Landesbildungszentrum für Blinde" (1975/1982).

Heute ist das durch das Land Niedersachsen getragene Landesbildungszentrum für Blinde, eine nichtrechtsfähige Anstalt des öffentlichen Rechts, die einzige schulische Bildungseinrichtung für blinde und hochgradig sehbehinderte Menschen in Niedersachsen. Das Angebot umfasst u.a.:

- Frühförderung, Entwicklungsbegleitung und Beratung
- Förderschule mit dem Schwerpunkt Sehen (Blinde) sowie Sehen und Geistige Entwicklung
- integrative Beschulung am Wohnort (Mobiler Dienst)
- Berufsschule und Berufsfachschule Wirtschaft
- Berufsausbildung
- Umschulung für Späterblindete
- Begleitende Pädagogische Dienste
- Internate

Oberste Dienstbehörde für das Landesbildungszentrum ist das Sozialministerium, oberste Schulbehörde das Kultusministerium. Gegliedert ist die Anstalt derzeit (2014) in die drei Abteilungen Steuerung/Querschnittsaufgaben, Schule und Teilhabe/Soziale Eingliederung

Stand: Juni 2014 (ergänzt August 2015)

Bestandsgeschichte 

Bislang wurden sowohl Verwaltungs- als auch Schülerakten an das Niedersächsische Landesarchiv, Standort Hannover, abgegeben. Die Schülerakten enthalten Aufnahme- und Entlassungsunterlagen, Zeugnishefte und Korrespondenz, oftmals auch in Punktschrift (Brailleschrift), sowie Handzeichnungen. Besonders wertvoll sind die Akten zu den ersten Schülern der Einrichtung aus deren Gründungszeit. In vielen Fällen ist die Blindenanstalt über die Schulzeit der Schüler hinaus Ansprechpartner für berufliche Fragen und Probleme. Außerdem sind ärztliche Gutachten enthalten, insbesondere aus nationalsozialistischer Zeit (Erbgesundheitsgericht).

Die Verwaltungsakten enthalten u.a. Unterlagen zu Personal- und Dienstangelegenheiten, zu Grundstücks-, Haushalts- und Finanzangelegenheiten sowie Rundschreiben, Korrespondenzen und Informationsblätter. Nicht übernommen wurden u.a. Akten betreffend Reisekosten, Fortbildungen sowie Kassen- und Rechnungswesen.

In den vorliegenden Bestand des Landesbildungszentrums für Blinde, Hannover (Nds. 336) sind bislang drei Ablieferungen eingegangen.

Stand: Juni 2014 (ergänzt August 2015)

Enthält 

Verwaltungs- und Personalangelegenheiten, Schülerakten

Literatur 

Wilhelm Heimers, Geschichte der Niedersächsischen Landesblindenanstalt. Zur 125jährigen Wiederkehr der Eröffnung des ersten Anstaltsgebäudes am 27. Mai 1845, Hannover 1970.

Günter Mosel, Chronik. 150 Jahre Blindenbildung in Hannover 1845 - 1995, Hannover 1995.

Landesbildungszentrum für Blinde (Informationsbroschüre), Hannover 2008.

Informationen zur Geschichte auf der Homepage des Landesbildungszentrums für Blinde, Hannover [Stand 22.07.2021]

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Hann. 157 Hannover (Landesblindenanstalt Hannover)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

4,7

Bearbeiter 

Dr. Christian Helbich (2015)

Benutzung 

Findmittel zu Archivgut mit Daten, die dem Sozialgeheimnis, der ärztlichen Schweigepflicht oder vergleichbarer Rechtsvorschriften unterliegen, können nicht online präsentiert werden. Sowohl Findmittel als auch Archivgut können im Hauptstaatsarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 NArchG eingesehen werden.

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Hannover, Stadt [Wohnplatz]

Zeit von 

1

Zeit bis 

1

Objekt_ID 

2369

Ebenen_ID 

1

Geo_ID 

1-2369

Link 

Hannover, Stadt [Wohnplatz]

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Stadtkreis Hannover

Zeit von 

1928

Zeit bis 

1974

Objekt_ID 

3232027

Ebenen_ID 

20

Geo_ID 

20-3232027

Link 

Stadtkreis Hannover

Georeferenzierung

Bezeichnung 

Stadt Hannover

Zeit von 

1974

Zeit bis 

2000

Objekt_ID 

23

Ebenen_ID 

120