
Identifikation (kurz)
Titel
Niedersächsisches Landesamt für Statistik
Laufzeit
1900-2025
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
1. Geschichte des Landesamts
Das Niedersächsische Landesamt für Statistik wurde 1991 errichtet. Zuvor wurden die Aufgaben von der Abteilung Statistik des Landesverwaltungsamtes bzw. (bis 1958) des Innenministeriums wahrgenommen. Zum 1. Januar 2008 wurde das Landesamt aufgelöst, als es mit dem Informatikzentrum Niedersachsen (izn) zum Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen (LSKN) fusionierte. Nach dem Regierungswechsel 2013 beschloss die neue Landesregierung am 25. Juni 2013 (siehe Nds.MBl. Nr.11/2014 S. 242), den Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen wieder aufzulösen und stattdessen erneut ein Landesamt für Statistik Niedersachsen (LSN) mit Dienstsitz Hannover und einen Landesbetrieb IT.Niedersachsen einzurichten. Ziel war es, mit der Schaffung einer eigenständigen Behörde die Bedeutung und Unabhängigkeit von Statistiken zu stärken.
Das LSN untersteht als Obere Landesbehörde der Fach- und Dienstaufsicht des Ministeriums für Inneres und Sport und gliedert sich derzeit (Organisationsplan vom 01.03.2025) in vier Abteilungen mit 20 Dezernaten:
- Abt. 1: Zentrale Angelegenheiten;
- Abt. 2: Bevölkerung, Haushalte, Bildung, Umwelt;
- Abt. 3: Wirtschaft;
- Abt. 4: Öffentlicher Sektor, Landwirtschaft.
Die zentrale Aufgabe des Landesamtes als Statistikbehörde des Landes Niedersachsen ist die Erhebung von Statistiken aus unterschiedlichen Bereichen und deren weitgehend kostenfreie Bereitstellung für die Öffentlichkeit, Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Verwaltung.
2. Die Volkszählung von 1950
Die Volkszählung vom 13. September 1950 hat nicht nur in Niedersachsen, sondern in der gesamten Bundesrepublik Deutschland und darüber hinaus in einer großen Zahl von Staaten der Erde stattgefunden. Sie gibt für die Bundesrepublik Deutschland Auskunft über den Stand und die Gliederung der Bevölkerung, nachdem die kriegsbedingten Veränderungen zu einem gewissen Abschluss gekommen waren, zugleich spiegelt sie den Wiederaufbau der Wirtschaft in den ersten fünf Nachkriegsjahren wider.
Die gesetzliche Grundlage für die Zählung war das "Gesetz über eine Zählung der Bevölkerung, Gebäude, Wohnungen, nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten und landwirtschaftlichen Kleinbetrieben im Jahre 1950 (Volkszählungsgesetz 1950)" vom 27. Juli 1950. Die Zählung gliederte sich in: Volks - und Berufszählung, Gebäude - und Wohnungszählung, Zählung der nichtlandwirtschaftlichen Arbeitsstätten, Zählung der landwirtschaftlichen Kleinbetriebe unter 0,6 Hektar.
Die Durchführung der Zählung lag bei den Gemeinden, die zu diesem Zwecke das Gemeindegebiet in Zählbezirke einteilten. Ein Zählbezirk sollte durchschnittlich 25 - 30 Haushaltungen oder nicht mehr als 100 Einwohner umfassen. Unter diesen Voraussetzungen mussten für Niedersachsen rund 65 000 Zählbezirke gebildet werden. Die Zähltätigkeit vollzogen ehrenamtlich tätige Zähler, die in Zählerversammlungen auf ihre Tätigkeit vorbereitet wurden und denen man Arbeitshilfen in Form einer gedruckten "Anweisung für die Zähler" und eines "Schlagwortverzeichnisses" gab.
3. Die Volkszählung von 1987
Ab der Volkszählung vom 25. Mai 1987 sind die Daten auch in elektronischer Form übernommen worden. Bis 1987 gibt es sowohl analoge als auch digitale Unterlagen.
Von ursprünglich mehreren Datendateien des Zensus 1987 (EVAS 12111) zu unterschiedlichen Auswertungsaspekten ist nur die eine Datei zu Wohnungs- und Personendaten erhalten geblieben. Die Volkszählung ist die erste anonymisierte Zählung gewesen, daher gibt es hier keine Namen und Wohnadressen.
Bestandsgeschichte
1. Analoge Übernahmen
Im Jahre 1962 übergab das Niedersächsische Landesverwaltungsamt - Statistik - die Volkszählungsunterlagen für das ganze Land Niedersachsen dem Hauptstaatsarchiv. Die Unterlagen lagerten zunächst im Bunker am Sahlkamp, ehe sie im Jahre 1972 im neuerbauten Magazin des Hauptstaatsarchiv in Pattensen Aufnahme fanden. Durch diesen Umzug und die unzureichende Lagerungsmöglichkeit im Bunker am Sahlkamp ist die Ordnung der Akten erheblich in Unordnung geraten. Lediglich die einzelnen Regierungs- bzw. Verwaltungsbezirke sind als grobe Gliederung des Bestandes erhalten geblieben. Die Gliederung nach Kreisen und innerhalb der Kreise nach den Ortschaften (alphabetisch) und dort wiederum nach den Zählbezirken muss mühsam wiederhergestellt werden.
Im Jahre 1979 bot sich dem Hauptstaatsarchiv im Zuge der bundesweit durchgeführten Arbeitsbeschaffungsmaßnahme (ABM) die Möglichkeit, die Ordnung dieses Bestandes in Angriff zu nehmen. Die Arbeit begann beim Regierungsbezirk Hannover mit den beiden Städten Hameln und Hannover, danach bei den Kreisen dieses Regierungsbezirks. Die Arbeit soll in der Weise weitergeführt werden, dass zunächst die Regierungsbezirke des Sprengels des Hauptstaatsarchiv verzeichnet werden (Regierungsbezirk Hildesheim und Regierungsbezirk Lüneburg), danach die übrigen Regierungs- bzw. Verwaltungsbezirke. Die Ordnungsarbeit und die Reinschrift des Findbuchs gedieh in der Zeit vor Mai 1979 bis Mai 1980 bis zum Regierungsbezirk Stade, Stadt Cuxhaven, Zählbezirk 52 (Seite 2306); verzeichnet wurden in diesem Zeitraum darüber hinaus die Zählungslisten sogar bis einschließlich Landkreis Leer.
Eine zweite Arbeitsbeschaffungsmaßnahme vom Mai 1981 bis Mai 1982 ermöglichte unter anderem die Ordnung und Findbucherstellung aller sechs ehemaligen Regierungsbezirke. Nicht geordnet und findbuchmäßig erfasst sind jetzt noch die beiden ehemaligen Verwaltungsbezirke Braunschweig und Oldenburg.
Aus der Acc. 12/73 sind im Jahre 1988 die im Band 14 verzeichneten Zählbezirksberichte und Gemeindebogen zur Volkszählung von 1950 übernommen worden.
Das Findbuch Nds. 112 Nr. 1-61335 wurde im Rahmen der Programme zur Förderung der wissenschaftlichen Literaturversorgungs- und Informationssysteme der Deutschen Forschungsgemeinschaft (www.dfg.de/lis) digitalisiert.
2. Digitale Übernahmen
Im Jahr 2020 wurden erstmalig digitale Statistikdaten, auch Mikrodaten genannt, an das Archiv übergeben. In der Regel besteht eine Statistik (z.B. Gemeindefinanzstatistik von 1985) immer aus einer Primärdatei und einer dazugehörigen Datensatzbeschreibung.
Die Primärdatei enthält die tatsächlichen Werte, die statistisch erfasst wurden und liegt im Archiv meist im csv-, txt- oder xml-Format vor. Die Primardatei enthält in jeder Zeile (je nach Erhebungswert, z.B. Gemeinde) einen sogenannten Datensatz und kann aus beliebig vielen Datensätzen bestehen. Meist sind die Werte innerhalb eines Datensatzes codiert (z.B. 1 = männlich, 2 = weiblich, 3 = divers).
Die Datensatzbeschreibung enthält wichtige Informationen, um die Inhalte der Primärdatei besser verstehen zu können. Sie definiert, wie jeder einzelne Datensatz in der Primärdatei aufgebaut und interpretiert werden kann. Teilweise kann eine Datensatzbeschreibung jedoch nicht alle codierten Werte auflösen. In so einem Fall kann es je nach Überlieferungslage ggf. noch weitere Dokumente zu einer Statistik geben, wie z.B. Metadaten, Fragebögen oder Codelisten.
Enthält
u.a.: Verwaltungsstatistik; Finanzen; Steuern; Industrie; Wirtschaft; Handel; Gewerbe; Handwerk; Forst- und Landwirtschaft; Soziales; Bau- und Wohnungswesen; Verkehr; Kultur; Schule; Fischerei; Gesundheitswesen; Energierwirtschaft; Beölkerungsstatistik; Volkszählung vom 13. September 1950, 06. Juni 1961, 27. Mai 1970 sowie 25. Mai 1987
Literatur
Diverse digitale Publikationen wie die "Statistischen Berichte", die "Statistischen Monatshefte" oder der "Niedersachsen Monitor" des Statistischen Landesamtes (ca. ab 2002) können in der
Statistischen Bibliothek online eingesehen werden.
Die Ergebnisse der Volkszählung 1950 sind für Niedersachsen in 2 Bänden veröffentlicht unter dem Titel: Volkszählung 1950 - A. Textteil, B. Tabellenteil, herausgegeben vom Niedersächsischen Amt für Landesplanung und Statistik, Hannover 1953/1955
Homepage des Nds. Landesamts für Statistik
Findmittel
EDV-Findbuch (2020)
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Nds. 110 D (Landesverwaltungsamt: Automatisierte Datenverarbeitung (ADV))
Dok. 1 (Dokumentationen zu digitalen Systemen unterschiedlicher Provenienz) - Die Abschlussberichte und Bewertungskataloge der Arbeitsgruppen "Bewertung von Statistikunterlagen" helfen für ein grundsätzliches Verständis über statistische Unterlagen.
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
1462,7
Bearbeiter
Peter Bardehle (1981)
Dr. Christian Helbich (2015)
Isabell Schönecker (2025)
Benutzung
Die Erhebungsbögen des Zensus enthalten personenbezogene Daten zu allen in einem Haushalt lebenden Personen (Name, Geburtsdatum, Geburtsort, Beruf, Konfession etc.). Demgemäß gelten die in § 5 Abs. 2 des Niedersächsischen Archivgesetzes festgelegten Schutzfristen für zur Person Betroffener geführtes Archivgut.
Im Einzelfall kann das Landesarchiv eine Nutzung vor Ablauf der Schutzfristen gemäß § 5 Abs. 5 NArchG zulassen.
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen
Zeit von
1946
Zeit bis
1993
Objekt_ID
1
Ebenen_ID
200
Geo_ID
200-1
Link
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen Teil Wangerooge
Zeit von
1946
Zeit bis
2000
Objekt_ID
16
Ebenen_ID
100
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen Teil Spiekeroog
Zeit von
1946
Zeit bis
2000
Objekt_ID
15
Ebenen_ID
100
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen Teil Norderney
Zeit von
1946
Zeit bis
2000
Objekt_ID
11
Ebenen_ID
100
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen Teil Langeoog
Zeit von
1946
Zeit bis
2000
Objekt_ID
13
Ebenen_ID
100
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen Teil Juist
Zeit von
1946
Zeit bis
2000
Objekt_ID
10
Ebenen_ID
100
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen Teil Borkum
Zeit von
1946
Zeit bis
2000
Objekt_ID
8
Ebenen_ID
100
Georeferenzierung
Bezeichnung
Niedersachsen Teil Baltrum
Zeit von
1946
Zeit bis
2000
Objekt_ID
12
Ebenen_ID
100