NLA HA Hann. 171a Hannover

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hannover (vor 1945)

Laufzeit 

1907-1970

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hannover ist 1880 im Rahmen der Reichsjustizreform eingerichtet worden (vgl. Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Hauptstaatsarchivs in Hannover, Bd. 3, 1983, S. 670 f.). Ihr Zuständigkeitsbereich deckte sich - wie beim Landgericht Hannover - nicht mit dem Zuständigkeitsbereich der Bezirksregierung Hannover, sondern erstreckte sich auf die Sprengel der Amtsgerichte Burgwedel, Calenberg (1932 auf die Amtsgerichte Elze, Springe, Hannover und Hildesheim aufgeteilt (vgl. Preußische Gesetzsammlung 1932, S. 253), Coppenbrügge, Hameln, Hannover, Lauenstein, (Bad) Münder, Bad Pyrmont, Neustadt am Rübenberge, Oberkirchen, Hessisch Oldendorf, Polle (1932 auf die Amtsgerichte Bad Pyrmont und Hameln aufgeteilt (vgl. Preußische Gesetzsammlung 1932, S. 253), Rinteln, Rodenberg, Springe und Wennigsen.

Stand: Juli 1997

Zur weiteren Geschichte der Staatsanwaltschaft Hannover nach 1945 und zu den zahlreichen Änderungen seit dem Zweiten Weltkrieg vgl. das Vorwort zum Bestand Nds. 721 Hannover.

Bestandsgeschichte 

Der vorliegende Bestand Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hannover umfasst den Zeitraum bis 1945. Die Fortsetzung bildet der Bestand Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hannover nach 1945 (Nds. 721 Hannover).

Zum Bestand der Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hannover gehören die überlieferten Akten des Sondergerichts Hannover, das in den Jahren 1933 bis 1945 tätig war und dessen Zuständigkeit sich auf den gesamten Bezirk des Oberlandesgerichts Celle erstreckte - "Sondergericht für den Oberlandesgerichtsbezirk Celle beim Landgericht Hannover" (Für einzelne organisatorische Änderungen des Sondergerichts Hannover vgl. Wolf-Dieter Mechler, Kriegsalltag an der "Heimatfront": Das Sondergericht Hannover im Einsatz gegen "Rundfunkverbrecher", "Schwarzschlachter", "Volksschädlinge" und andere Straftäter 1933 bis 1945, Hannover 1997 (Dissertation Universität Hannover 1996), Hannoversche Studien Bd. 4) -. Diese Aktengruppe macht [mit 1.565 Verfahren] den größten Teil der von der Staatsanwaltschaft ins Hauptstaatsarchiv gelangten Akten aus.

In einem ersten Teil des Findbuches folgt die Gliederung des Bestandes den Aktenzeichen, durch die die verschiedenen Abteilungen der Dienststelle zum Ausdruck kommen und die weithin die Einschätzung der zur Verhandlung anstehenden Tat durch die Staatsanwaltschaft widerspiegeln. Zu berücksichtigen ist dabei jedoch, dass ein allgemeingültiger Aktenplan erst seit dem Jahr 1935 bestand.

In einem zweiten Teil (Sonderfindbuch) sind die überlieferten Akten des Sondergerichts Hannover noch einmal in sachlicher Gliederung wiedergegeben, so dass für diese Aktengruppe ein zusätzlicher Zugriff möglich wird.

Der erste Teil des Findbuches wurde als Hann. 171a Hannover bezeichnet, der zweite Teil als Sonderfindbuch "Sondergericht Hannover" (SF Sondergericht Hannover).

Bei der Erfassung der Daten im Bestand Hann. 171a Hannover wurde das nachfolgende Klassifikationsschema zugrunde gelegt. Die ersten vier Ziffern im Eingabefeld "Klassifikationskennzahl Teil A" sind für die Nummer der Abteilung reserviert, die nächsten zwei Ziffern geben das Aktenzeichen in folgender Weise wieder:

Js - 01
Ms - 02
Ls - 03
KMs - 04
KLs - 05
Ks - 06
AR - 10
SJs - 12
SL - 13
SLs - 14
SMs - 15
SKLs - 16
J - 17
KM - 18
L - 19
M - 20
Gns - 21

Das Eingabefeld "Klassifikation Teil B" beginnt mit den beiden Endziffern der Jahresangabe, nach einem Schrägstrich folgen - jeweils durch Nullen auf 5 Stellen ergänzt - die laufenden Nummern der Aktenzeichen.

Beispiele:

Signatur der Staatsanwaltschaft - Umsetzung
10 KLs 102/46 - 10.00.05.00.00/46/00102
6 SLs 35/44 - 06.00.14.00.00/44/00035
6 SMs 403/43 - 06.00.15.00.00/43/00403

Zum überwiegenden Teil wurden die Akten 1990 im Rahmen eines Praktikums an der Archivschule Marburg verzeichnet, später mehrfach ergänzt und überarbeitet. Dabei wurde darauf verzichtet, unterschiedliche sprachliche Formen vollständig auszugleichen. Der Hinweis auf eine "Alte Archivsignatur", der im zweiten Teil des Findbuches angegeben wird, ist ohne Bedeutung.

Stand: Juli 1997

Enthält 

u.a. Jahresregister, Strafverfahren, Ermittlungsverfahren, Sondergericht Hannover, Gnadensachen, Todesermittlungen während des Zweiten Weltkrieges

Literatur 

Wolf-Dieter Mechler, Kriegsalltag an der "Heimatfront": Das Sondergericht Hannover im Einsatz gegen "Rundfunkverbrecher", "Schwarzschlachter", "Volksschädlinge" und andere Straftäter 1933 bis 1945, Hannover 1997 (Dissertation Universität Hannover 1996), Hannoversche Studien Bd. 4

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

NLA HA, Nds. 721 Hannover (Staatsanwaltschaft beim Landgericht Hannover, nach 1945)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

48

Bearbeiter 

Dr. Manfred von Boetticher (1997)

Benutzung 

Sowohl Findmittel als auch Archivgut können im Hauptstaatsarchiv Hannover unter Berücksichtigung der Einhaltung von Schutz- und Sperrfristen nach §5 NArchG eingesehen werden.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

teilweise verzeichnet

Abgeschlossen: Nein