
Identifikation (kurz)
Titel
Bremer Tauwerk-Fabrik
Laufzeit
1855-1990
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Die Bremer Tauwerk-Fabrik geht zurück auf eine 1793 vom Altonaer Seilermeister Claus Hinrich Michelsen in Grohn bei Bremen errichtete Reepschlägerbahn. Unter Leitung seines gleichnamigen, 1801 geborenen Sohnes vergrößerte sich das Unternehmen stetig. 1884 erfolgte die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft (Bremer Tauwerk-Fabrik C. H. Michelsen KG), 1892 in eine Aktiengesellschaft (Bremer Tauwerk-Fabrik AG vormals C. H. Michelsen). Durch die stetige Verbesserung der technischen Einrichtung entwickelte sich das Unternehmen zur größten deutschen Tauwerkfabrik. 1927 erwarb der Bremer Kaufmann Fritz Tecklenborg (1888-1964), ein Enkel des Reeders und Werftbesitzers Franz Tecklenborg (1807-1886), die Aktienmehrheit der Firma. 1937 erfolgte auf Grund des Gesetzes über die Umwandlung von Kapitalgesellschaften vom 5. Juli 1934 die Umwandlung in eine Kommanditgesellschaft unter den Namen Bremer Tauwerk-Fabrik F. Tecklenborg & Co. Während des Zweiten Weltkrieges engagierte sich die Firma in besetzten Gebieten Osteuropas, dies ist im Bestand dokumentiert.
1950 wurde die Schwesterfirma Bremer Teppich-Fabrik F. Tecklenborg & Co KG gegründet. Beide wurden 1973 zur BTF Textilwerke Tecklenborg & Co. vereint. 1976 schied Franz Tecklenborg (1918-2006) nach 31 Jahren im Unternehmen aus der Firmenleitung und als Gesellschafter aus. 1988 wurde die Bremer Tauwerk-Fabrik durch die Leifheit AG übernommen und die Produktionsstätte am Standort Grohn stillgelegt.
Dezember 2017
Bestandsgeschichte
Der Großteil des hier vorliegenden Bestandes wurde dem Staatsarchiv 2017 von Florian Karsch übergeben. Bei der Bestandsbildung wurde dieses Schriftgut mit bereits im Staatsarchiv vorhandenen Schriftgutsplittern der Bremer Tauwerk-Fabrik (u.a. aus dem Bestand StAB 7,500 - Kleine Erwerbungen) vereint.
Bei der Bearbeitung wurden die Akten den verschiedenen Zeitabschnitten der Firmenhistorie zugeordnet. Der Großteil bezieht sich auf die Zeit des Zweiten Weltkrieges, es befinden sich aber auch durchaus aussagekräftige, ältere Stücke darunter (Aufsichtsratsprotokolle 1892-1922, Jahresabschlüsse 1886-1937). Einige Verzeichnungseinheiten wurden im Zuge der Erstellung einer Firmengeschichte vorarchivisch aus unterschiedlichen Quellen formiert.
Literatur
Art. "Tecklenborg, Fritz" sowie "Tecklenborg & Co., Bremer Tauwerkfabrik", in: Das Große Bremen-Lexikon Bd. 2, S. 876-877.
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Bundesarchiv:
B Arch, R 907/5709: Geschäftsberichte 1892-1936
B Arch, B 280/8746-8750: Pensionskasse der Bremer Tauwerk-Fabrik F. Tecklenborg & Co., Bremen-Grohn
Staatsarchiv Bremen:
StAB 3-J.6. - Nr. 120: Bremer Tauwerk-Fabrik F. Tecklenborg & Co., Grohn, 1957-
StAB 4,40-14: Lageplan der Bremer Tauwerk-Fabrik zu Grohn, 1896
StAB 4,75/5 - Akz. 3 - HRB 3825: Beiakte einer Handelsregisterakte des Amtsgerichts Kiel, (1956-) 1960-1962, 1968-1991
StAB 4,92/1-401: Demontagen und Beschlagnahmungen bei der Bremer Tauwerk-Fabrik F. Tecklenborg & Co., Grohn 1947
StAB 4,105 - 710: Genehmigung von Webmaschinen, 1976-1988
StAB 4,111/8 - 1975: Nachruf Fritz Tecklenborg
StAB 6,5-249-252: Handelsregisterakten, 1877-1937
StAB 6,6/5-364: Genehmigungsverfahren für verschiedene Bauvorhaben, 1937-1939
StAB 9,S 3 - Fritz Tecklenborg, Kaufmann und Fabrikant, 1953-1964
StAB 10,B AL-1319: Aufnahmen aus der Fabrikation mit diversen Maschinen und Menschen an ihrem Arbeitsplatz, 1966