
Identifikation (kurz)
Titel
Kaninchenzuchtverein Bremen Neustadt
Laufzeit
1916-1987
Bestandsdaten
Geschichte des Bestandsbildners
Der Kaninchen-Züchter-Verein Bremen-Neustadt wurde am 4. Februar 1916 vom Verband Bremischer Kaninchen Züchter gegründet. Bei der ersten Werbeversammlung am 13.2.1916 erklärten 32 Personen ihren Beitritt. Vor 1916 gab es in Bremen in Findorff "Hansa" von 1902, in Gröpelingen "Gute Hoffnung" von 1908 und "Einigkeit" von 1913 sowie in Schwachhausen und Hastedt "Brema" sowie ein Spezialclub für Belgische Riesen. Um die wirtschaftliche Notlage des 1. Weltkrieges zu bessern, erhielten diese ersten Vereine regen Zuspruch. Bald kam es zu ersten Ausstellungen, die man gemeinsam organisierte und die hauptsächlich in den Kleingartengebieten an der Kornstr. und der Neuenlander Str. abgehalten wurden. Über die Vereine kam man oft günstig an Grundfutter wie Steckrüben und Möhren. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es lediglich ein Dutzend Rassen, am Ende des Jahrhunderts über 60. In der Neustadt wurden z. B. Belgische Riesen, gescheckte Landkaninchen, Hasenkaninchen, Französische Widder und Silber, Blaue Wiener und Englische Schecken, sowie vereinzelt Angora (Seidenkaninchen) und Chinchilla-Kaninchen gezüchtet.
In den 20er und 30er Jahren wurde der Verein immer mitgliedsstärker. Im 2. Weltkrieg waren etliche Vereinsmitglieder an der Front und Ausstellungen fanden nur noch selten statt. Das erste vorhandene Kassenbuch von 1942 listet nur noch 55 Mitglieder auf. Die Notlage der Bevölkerung nach 1945 war wieder groß und der Verein Neustadt, der mit HB 7 bezeichnet war, hatte bald wieder ein regen Zulauf. Besonders verdient gemacht haben sich der langjährige Vorsitzende und Preisrichter Georg Hellmers, Werner Behrendt und Hanna Bäumler, die Mitbegründerin und langjährige Leiterin der ersten bremischen Frauen-Selbstverwerter-Gruppe war. In Heimarbeit stellte man Jacken, Capes, Mäntel, Kappen, Decken, Kissenplatten und Kuscheltiere aus Kaninchenfellen her. Ferner strickte man aus Angoragarnen weiche Pullover. Jugendliche wurden für den Verein geworben. Wie z. B. Rudolf Schlachter, der bald zum Jugendobmann berufen wurde und bis weit in die 80er Jahre als 1. Vorsitzender des KZV-HB "Neustadt" fungierte.
Der Preisrichter Werner Behrend richtete die großen Regionalschauen aus und war der fachlich versierteste Seniorzüchter. Er verstarb am 17.9.1974 im Alter von 46 Jahren.
Bestandsgeschichte
Das Material wurde am 10.3.2011 in Meyer's Gaststätte, Gastfeldstr. 67, dem langjährigen Vereinstreffpunkt, vom Staatsarchiv abgeholt. Es war von dem derzeitigen Pächter der Gaststätte in einem Schrank gefunden worden.
Fünf Protokollbücher, die den Zeitraum 1916-1979 abdecken, liegen lückenlos vor. Die Rechnungsbücher sind von 1942-1986 vorhanden. Der letzte Vorsitzende Rudolf Schlachter schrieb noch im Oktober 1987 die Geschicke des Vereins auf zwei Seiten zusammen (siehe Nr. 14). Bei der Bearbeitung des Bestandes wurden einige Überstücke und Werbeprospekte für Pokale kassiert.
Insgesamt füllt der Bestand zwei Archivkartons mit 16 Verzeichnungseinheiten.
Dorothea Breitenfeldt
März 2011
Enthält
Protokollbücher - Kassenbücher - Kaninchenausstellungen
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
0,2