StAB 7.1132

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Kulturkartell e.V.

Laufzeit 

1949-1981

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Das Kulturkartell Bremen war ein eingetragener Verein, der sich im Mai 1948 gegründet hat. Aus der Satzung von 1961 wird als Vereinszweck angegeben: "Das Kulturkartell Bremen e.V. will die auf kulturellem Gebiet tätigen Vereinigungen zusammenschließen, um gemeinsam Kulturarbeit im Sinne einer sozialen Demokratie zu leisten. Das Kulturkartell Bremen e.V. will eigenes Kulturschaffen der angeschlossenen Vereinigungen anregen und fördern, es will vorhandenes Kulturgut pflegen und neues schaffen helfen. Es will den finanziell schwachen Bevölkerungskreisen Kulturveranstaltungen vermitteln. Es will insbesondere die Jugend an bewährte Kulturgüter heranführen."
Dieses Anliegen sollte durch Vermittlung von kulturellen Veranstaltungen zu günstigen Preisen und durch Mitarbeit der Mitglieder in Fach- und Arbeitsausschüssen erreicht werden. Außerdem wollte das Kulturkartell Rat und Hilfe bei der Programmgestaltung leisten sowie künstlerische Kräfte für Veranstaltungen vermitteln. Das Kulturkartell wollte zudem über die Herausgabe des Mitteilungsblattes "Der Fächer" für künstlerische Themen und kulturelles Leben interessieren.
1954 hatten sich 34 Verbände und Vereine dem Kulturkartell angeschlossen, neben kulturellen Vereinen waren es hauptsächlich Gewerkschaften. Den Vorsitz im Verein hatte Hermann Lücke. Das Kulturkartell führte selbst keine Veranstaltungen durch. Vielmehr wurden Veranstaltungen anderer Kulturschaffender vermittelt. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Kulturkartells Bremen e.V. am 30.10.1961 wurde der 1. Vorsitzende, Hermann Lücke, wegen linksgerichteten politischen Äußerungen im Mitteilungsblatt "Der Fächer" abgesetzt.

Die überwiegende Finanzierung des Vereins erfolgte durch Zuschüsse durch den Kultursenator. 1976 betrugen die Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge etwa 6.000 DM, der Zuschussbedarf für die Verwaltungskosten (Geschäftsführergehalt, Büro- und Druckkosten) betrug ca. 100.000 DM. Den Vorsitz führte nun Walter Ernst vom Niederdeutschen Theater Bremen.
1979 waren es 88 Organisationen, die sich dem Kulturkartell angeschlossen hatten. Der Zuschussbedarf wuchs weiter im Gegensatz zu den stagnierenden Einnahmen durch die Mitgliedsbeiträge. Im Kulturressort entschied man sich, die Zuschüsse für das Kulturkartell mit dem Jahr 1981 auslaufen zu lassen, da letztlich die Verteilung von Anrechtsscheinen für ermäßigte Eintrittspreise als der falsche Weg in der Kulturpolitik erachtet wurde. So beschloss man, das Kulturkartell ab dem 1. Januar 1982 abzuwickeln. Auf der außerordentlichen Mitgliederversammlung des Kulturkartells im Dezember 1981 beschlossen die Mitglieder gemäß Satzung die Auflösung des Vereins, da dieser ohne die staatlichen Zuschüsse nicht aufrechtzuerhalten war. Herbert Weilhammer war der letzte Geschäftsführer und Vorsitzender des Vereins.

Bestandsgeschichte 

Der Bestand wurde Ende November 2012 an das Staatsarchiv übergeben. Die Unterlagen umfassen die Zeitspanne von 1949 bis 1981 und dokumentieren die kulturellen Veranstaltungen, die durch das Kulturkartell vermittelt wurden.
Korrespondenzen und Verwaltungsunterlagen haben sich hier leider nicht erhalten. Insgesamt waren die Unterlagen in guter Erhaltung, aber gänzlich unsortiert, so dass hier im Nachhinein eine Ordnungsstruktur entwickelt und die innere Ordnung der Akten festgelegt werden musste. Der Bestand wurde im Mai 2013 geordnet, verzeichnet und magazinfertig verpackt. Er umfasst drei Archivkartons.

Enthält 

Veranstaltungsprogramme - Pressesammlungen

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Hier ist vor allem auf die Überlieferung des Kulturressorts zu verweisen. Die Akten 4,111/8 - 860-864 und 869 geben Auskunft über die Satzung, die finanzielle Förderung und die Abwicklung des Kulturkartells.
Daneben ist noch auf die "Vereinsakte" in der Senatsregistratur unter der Signatur 3-V.2-2877 hinzuweisen, die jedoch weniger aussagekräftig ist. Die eigentliche Vereinsregisterakte zum Kulturkartell befindet sich noch nicht im Staatsarchiv (Stand 2013).
Im Bestand des Landesjugendringes befinden sich unter der Signatur 7,1081-283 Sitzungsprotokolle und Jahresberichte des Kulturkartells aus den Jahren 1964-1981.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,3